Dos and Don’ts der Strafverteidigung – Das Plädoyer

Rechtliches Gehör

Was macht ein gutes Plädoyer aus? Während sich Klienten in der Regel eine rhetorische Supershow wünschen, erwarten Gerichte ein sachliches Referat. Einerseits richtet sich das Plädoyer zwar primär an das Gericht, was für die Sachlichkeit spricht, andererseits sind Richter auch nur Menschen, die sich gerne unterhalten lassen, was für die Emotionen spricht. Richtig und falsch gibt es grundsätzlich nicht. Hingegen kann man sich stets am eigentlichen Zweck eines Plädoyers orientieren: Plädieren heisst manipulieren!

Do

  • Strukturieren: freie Rede ist zwar nett, aber der Grat zum zusammenhanglosen Gefasel ist manchmal schmal.
  • Rhetorische Mittel dezent nutzen.
  • Auf die Argumente der Staatsanwaltschaft eingehen, eventuell widersprüchliches oder rechtswidriges Verhalten der Staatsanwaltschaft im Vorverfahren aufzeigen.
  • Bei ausserkantonalen Gerichten: sich über die lokalen Gepflogenheiten am Gericht informieren.

Sandro Horlacher | legalis brief StrR 17.04.2023