E
Editorial / Editorial
KĂŒnstliche Intelligenz (KI), datenbasierte Produkte und Dienste, Risiken bei der Cybersecurity und die Bedeutung von Plattformen – alle diese Entwicklungen der Digitalwirtschaft bedĂŒrfen aus Sicht des europĂ€ischen Gesetzgebers der regulatorischen Intervention. Die Schweiz hat sich bisher weitgehend zurĂŒckgehalten, orientiert sich aber im wissenschaftlichen und politischen Diskurs und bei punktuellen Revisionen stark an den AnsĂ€tzen der EU. Das vorliegende Themenheft der sic! vereint BeitrĂ€ge zu Rechtsfragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Der Fokus liegt auf den wichtigsten «Digital-Verordnungen», welche die EU in den letzten Jahren erlassen hat, und den Auswirkungen dieser Erlasse auf die Schweiz: Matthias Kettemann und Lukas Tinzl analysieren die Auswirkungen des Digital Services Act (DSA) und des Digital Markets Act (DMA) der EU auf die Schweiz und auf Unternehmen, die im EU-Binnenmarkt tĂ€tig sind. Der DMA betrifft sie indirekt, da Gatekeeper ihre Anpassungen teilweise auch in der Schweiz umsetzen. Dies fĂŒhrt zu einer fragmentierten Rechtslage, da unter anderem Schutzmechanismen des DSA in der Schweiz nicht einklagbar sind. Stephanie Volz widmet sich der KI-Verordnung (KI-VO) der EU. Ihr Beitrag vermittelt einen Überblick ĂŒber die zentralen Bestimmungen der KI-VO und zeigt auf, welche Aspekte fĂŒr Schweizer Unternehmen besonders relevant sind. NĂ€her untersucht werden der Regulierungsansatz und der Anwendungsbereich der KI-VO sowie die Pflichten der Anbieter und Betreiber von KI-Systemen und die praktischen Auswirkungen fĂŒr den Zugang von Schweizer Unternehmen zum EU-Markt. David Rosenthal befasst sich mit den Vorgaben des Data Act, der Benutzern von GerĂ€ten und dazugehörigen Diensten weitreichende Rechte an den Daten vermittelt, die diese generieren. Er zeigt auf, dass und wie die Anbieter dieser GerĂ€te und Dienste sicherstellen können, dass sie berechtigt und in der Lage sind, die Daten auch selbst zu nutzen. Der Beitrag vermittelt konkrete Empfehlungen zur Umsetzung der Vorgaben durch Schweizer Unternehmen. Demian Stauber greift mit dem Cyber Resilience Act (CRA) eine Regulierung auf, die in der Schweiz noch kaum zur Kenntnis genommen wurde, aber viele Schweizer Unternehmen direkt und in tiefgreifender Weise betrifft. Denn der CRA enthĂ€lt umfassende Vorgaben zur Sicherheit digitaler Produkte, die auch von Schweizer Anbietern einzuhalten sind, wenn sie ihre Produkte in der EU anbieten wollen. Rino Siffert bietet eine EinfĂŒhrung in das revidierte Informationssicherheitsgesetz (ISG), welches neu Meldepflichten fĂŒr Cyberangriffe auf ausgewĂ€hlte Betreiberinnen von kritischen Infrastrukturen vorsieht. Diese Meldepflichten sowie die Schaffung der neuen Cybersicherheitsverordnung (CSV) markieren einen Paradigmenwechsel in der schweizerischen Cybersicherheitsarchitektur. Der Gesetzgeber hat mit der Revision ein differenziertes, ausbalanciertes System zwischen umfassendem Anwendungsbereich und gezielten Ausnahmen geschaffen. |Wir hoffen, den Leserinnen und Lesern mit diesem Heft einen Überblick ĂŒber die wichtigsten jĂŒngeren «Digital-Verordnungen» der EU und deren Auswirkungen auf die Schweiz zu vermitteln und damit zugleich einen Beitrag zur Diskussion um die Weiterentwicklung des Schweizer Rechts zu leisten, das sich den Herausforderungen von KI, Plattformen, datenbasierten Produkten und Cybersecurity ebenfalls stellen muss. FĂŒr die Herausgeberschaft Florent Thouvenin und Gregor Wild Intelligence artificielle (IA), produits et services basĂ©s sur les donnĂ©es, risques liĂ©s Ă  la cybersĂ©curitĂ© et importance des plateformes: toutes ces Ă©volutions de l’économie numĂ©rique nĂ©cessitent, selon le lĂ©gislateur europĂ©en, une intervention rĂ©glementaire. La Suisse s’est jusqu’à prĂ©sent montrĂ©e plutĂŽt rĂ©servĂ©e, mais s’aligne fortement sur les approches de l’UE dans le discours scientifique et politique et dans le cadre de rĂ©visions ponctuelles. Le prĂ©sent numĂ©ro thĂ©matique de la revue sic! rassemble des articles sur des questions juridiques liĂ©es Ă  la numĂ©risation. L’accent est mis sur les principales «rĂ©glementations numĂ©riques» adoptĂ©es par l’UE ces derniĂšres annĂ©es et sur leurs rĂ©percussions sur la Suisse. Matthias Kettemann et Lukas Tinzl analysent les rĂ©percussions du rĂšglement sur les services numĂ©riques, ou DSA (Digital Services Act), et de la lĂ©gislation sur les marchĂ©s numĂ©riques, ou DMA (Digital Markets Act), de l’UE sur la Suisse et sur les entreprises actives dans le marchĂ© intĂ©rieur de l’UE. Le DMA les concerne indirectement, car les gatekeepers mettent Ă©galement en Ɠuvre certaines de leurs adaptations en Suisse. Cela conduit Ă  une situation juridique fragmentĂ©e, car les mĂ©canismes de protection du DSA ne sont pas applicables en Suisse. Stephanie Volz se penche sur le rĂšglement de l’UE sur l’IA. Son article donne un aperçu des principales dispositions de ce rĂšglement et met en Ă©vidence les aspects particuliĂšrement pertinents pour les entreprises suisses. Elle examine de plus prĂšs l’approche rĂ©glementaire et le champ d’application du rĂšglement sur l’IA, ainsi que les obligations des fournisseurs et des exploitants de systĂšmes d’IA et les implications pratiques pour l’accĂšs des entreprises suisses au marchĂ© de l’UE. David Rosenthal se penche sur les dispositions du rĂšglement sur les donnĂ©es, ou Data Act, qui confĂšre aux utilisateurs d’appareils et de services associĂ©s des droits Ă©tendus sur les donnĂ©es qu’ils gĂ©nĂšrent. Il montre que les fournisseurs de ces appareils et services peuvent s’assurer qu’ils sont autorisĂ©s et en mesure d’utiliser eux-mĂȘmes les donnĂ©es, et explique comment ils peuvent le faire. L’article fournit des recommandations concrĂštes pour la mise en Ɠuvre des dispositions par les entreprises suisses. Demian Stauber aborde le rĂšglement sur la cyberrĂ©silience, ou CRA (Cyber Resilience Act), une rĂ©glementation qui n’a guĂšre Ă©tĂ© remarquĂ©e en Suisse, mais qui concerne directement et profondĂ©ment de nombreuses entreprises suisses. En effet, le CRA contient des dispositions exhaustives sur la sĂ©curitĂ© des produits numĂ©riques, que les fournisseurs suisses doivent Ă©galement respecter s’ils souhaitent commercialiser leurs produits dans l’UE. Rino Siffert propose une introduction Ă  la loi rĂ©visĂ©e sur la sĂ©curitĂ© de l’information (LSI), qui prĂ©voit dĂ©sormais une obligation de signalement des cyberattaques pour certains exploitants d’infrastructures critiques. Ces obligations de signalement ainsi que la crĂ©ation de la nouvelle ordonnance sur la cybersĂ©curitĂ© (OCyS) marquent un change- |ment de paradigme important dans l’architecture suisse de la cybersĂ©curitĂ©. Avec ces modifications, le lĂ©gislateur a créé un systĂšme diffĂ©renciĂ© et Ă©quilibrĂ© entre un champ d’application complet et des exceptions ciblĂ©es. Avec ce numĂ©ro, nous espĂ©rons donner Ă  nos lectrices et lecteurs un aperçu des principales «rĂ©glementations numĂ©riques» rĂ©centes de l’UE et de leurs rĂ©percussions sur la Suisse, et contribuer ainsi au dĂ©bat sur l’évolution du droit suisse, qui doit Ă©galement relever les dĂ©fis posĂ©s par l’IA, les plateformes, les produits basĂ©s sur les donnĂ©es et la cybersĂ©curitĂ©. Pour l’équipe Ă©ditoriale Florent Thouvenin et Gregor Wild   2025 Ausgabe 12


Liebe Leserin, lieber Leser,

Heute lesen Sie die erste Ausgabe der sic!, die in Anwendung unseres neuen Konzepts «digital first» entstanden ist. Wenn Sie diese Zeilen im gebundenen Heft sic! 1/2025 lesen, werden Sie kaum VerĂ€nderungen gegenĂŒber den bisherigen Ausgaben feststellen. Neu haben Sie als Abonnentin und Abonnent unserer Zeitschrift nun aber auch Zugang auf die Inhalte des Heftes in digitaler Form, dies unter â€čwww.sic-online.châ€ș. Unter dieser altbekannten Domain finden Sie den neu gestalteten Auftritt der Zeitschrift sic!, der in die Plattform legalis des Helbing Lichtenhahn Verlags eingebettet ist. Sie erhalten eine Woche vor Erhalt der Printausgabe einen Newsletter, um die HeftbeitrĂ€ge frĂŒhzeitig auf der Website einzusehen.

Lesen Sie diese Zeilen digital, haben Sie festgestellt: Der digitale Auftritt der sic! ist neu. Als Abonnentin und Abonnent erhalten Sie Zugriff auf unsere Zeitschriftenwebsite, auf welcher Sie alle aktuellen Inhalte der sic! und sĂ€mtliche Inhalte zurĂŒck bis zum Jahr 2008 finden. Ebenso sind auf der Zeitschriftenwebsite diejenigen Inhalte abgelegt, die bis anhin nur auf unserer Website â€čwww.sic-online.châ€ș zu finden waren, wie beispielsweise das Entscheidregister. Die Zeitschriftenwebsite ist – entsprechend dem Namen unseres Konzepts «digital first» – neu unser primĂ€rer Auftritt. Das Heft als Printpublikation bleibt jedoch weiterhin bestehen. Sie haben als Abonnenten und Abonnentinnen jedoch neu die Möglichkeit, Ihr Abonnement auf eine rein digitale Version zu Ă€ndern, falls Sie keine Papierversion mehr erhalten möchten.

Davon abgesehen, dass Sie ĂŒber die sic!-Website die Zeitschrifteninhalte ansteuern können, waren und sind wir bestrebt, die Produktionsprozesse an das digitale Umfeld anzupassen. Auf diese Weise schaffen wir die Grundlagen, um bald schon weitere Neuerungen einfĂŒhren zu können. Beispielsweise ist es angedacht, dass wir neue Inhalte auf der Zeitschriftenwebsite nicht mehr einmal pro Monat aufschalten, sondern Ihnen diese laufend zugĂ€nglich machen, um Sie zeitgerechter auf dem aktuellen Stand ĂŒber die Entwicklungen in unseren Rechtsgebieten zu halten.

Diese VerĂ€nderungen haben einiges an zusĂ€tzlichem Aufwand mit sich gebracht. Daher gilt es an dieser Stelle zu danken. Die Zeitschriftenwebsite ist vom Helbing Lichtenhahn Verlag erstellt worden. In Zukunft wird die Website weiterhin von unserem Verlag betreut. Aber auch die sic!-Redaktion wird gewisse Inhalte betreuen, namentlich wird sie weiterhin fĂŒr die Inhalte zustĂ€ndig sein, welche auf der bisherigen Website â€čwww.sic-online.châ€ș zu finden waren. An Verlag und Redaktionsleitung lag es, die Produktionsprozesse zu ĂŒberprĂŒfen und anzupassen. Hinsichtlich Ideen, Möglichkeiten und Strategie «digital first» haben einige GesprĂ€che zwischen dem Helbing Lichtenhahn Verlag, dem Stiftungsrat der Stiftung sic! und dem Herausgeberkollegium stattgefunden. Diese SonderaufwĂ€nde wurden alle neben dem TagesgeschĂ€ft der sic! geleistet; dafĂŒr gebĂŒhrt allen Involvierten grosser Dank.

|Wir laden Sie ein, liebe Leserin, lieber Leser, die Zeitschriftenwebsite der sic! zu besuchen und zu entdecken, welche Informationen dort alle verfĂŒgbar sind. Wir freuen uns auf Ihr geschĂ€tztes Feedback. Gleichzeitig werden wir uns darum kĂŒmmern, dass Sie wie gewohnt stets aktuell die relevanten Informationen in unseren Rechtsgebieten zugestellt erhalten.

Felix Addor, StiftungsratsprÀsident

Thierry Calame, VizeprÀsident

Mathis Berger, Stiftungsrat und vorsitzender Herausgeber

ChĂšre lectrice, cher lecteur,

Vous lisez aujourd’hui le premier numĂ©ro de la revue sic! rĂ©alisĂ© selon notre nouveau concept «digital first». Si vous lisez ces lignes dans le cahier reliĂ© 1/2025 de la sic!, vous ne constaterez guĂšre de changements par rapport aux Ă©ditions prĂ©cĂ©dentes. Mais dĂ©sormais, en tant qu’abonné·e Ă  notre revue, vous avez Ă©galement accĂšs au contenu du cahier sous forme numĂ©rique Ă  l’adresse â€čwww.sic-online.châ€ș. Sous ce nom de domaine bien connu, vous trouverez la nouvelle prĂ©sentation de la revue sic! intĂ©grĂ©e dans la plate-forme legalis de la maison d’édition Helbing Lichtenhahn. Une semaine avant la rĂ©ception de l’édition imprimĂ©e, vous recevrez une newsletter et vous pourrez consulter Ă  l’avance les articles du numĂ©ro sur le site.

Si vous lisez ces lignes sur un support numĂ©rique, vous aurez constatĂ© que la prĂ©sentation de la revue sic! a changĂ©. Comme abonné·e, vous avez accĂšs au site web de notre revue, sur lequel vous trouverez tous les contenus actuels de la sic! ainsi que tous les contenus remontant jusqu’à l’annĂ©e 2008. D’autre part, les contenus qui n’étaient jusqu’à prĂ©sent disponibles que sur notre site â€čwww.sic-online.châ€ș, comme le registre des dĂ©cisions par exemple, sont Ă©galement accessibles sur ce nouveau site de la revue. Comme l’indique le nom de notre nouveau concept «digital first», le site web de la revue est dĂ©sormais notre vitrine principale, mais le magazine imprimĂ© continue d’exister. Vous pouvez dorĂ©navant opter pour un abonnement exclusivement numĂ©rique si vous ne souhaitez plus recevoir de version papier.

AprĂšs avoir mis en place l’accĂšs au contenu de la revue via le site web, nous continuons Ă  nous efforcer d’adapter les processus de production Ă  l’environnement numĂ©rique. Nous crĂ©ons ainsi les bases qui nous permettront bientĂŽt d’introduire d’autres nouveautĂ©s. Par exemple, nous envisageons de ne plus mettre en ligne les nouveaux contenus une fois par mois, mais de vous les rendre accessibles en permanence afin de vous tenir au courant plus rapidement des dĂ©veloppements dans nos domaines juridiques.

Ces changements ont entraĂźnĂ© une charge de travail supplĂ©mentaire et nous tenons Ă  remercier ici ceux qui les ont portĂ©s. Le site web de la revue a Ă©tĂ© créé par la maison d’édition Helbing Lichtenhahn qui continuera Ă  le gĂ©rer. La rĂ©daction de la revue sic!, quant Ă  elle, continuera de s’occuper de certains contenus, notamment ceux qui se trouvaient sur l’ancien site â€čwww.sic-online.châ€ș. La vĂ©rification et l’adaptation des processus de production ont Ă©tĂ© assumĂ©es par l’éditeur et la direction de la rĂ©daction. En ce qui concerne les idĂ©es, les possibilitĂ©s et la stratĂ©gie «digital first», elles ont Ă©tĂ© discutĂ©es entre les Ă©ditions Helbing Lichtenhahn, le conseil de fondation de la revue sic! et le collĂšge des Ă©diteurs. Ces efforts particuliers ont Ă©tĂ© rĂ©alisĂ©s en plus des tĂąches quotidiennes de la revue et tous ceux qui y ont participĂ© mĂ©ritent un grand merci.

|Nous vous invitons, chĂšre lectrice, cher lecteur, Ă  visiter le site web de la revue sic! et Ă  dĂ©couvrir toutes les informations qui y sont disponibles. Nous nous rĂ©jouissons de recevoir vos prĂ©cieux commentaires. ParallĂšlement, nous veillerons Ă  ce que vous receviez, comme d’habitude, des informations toujours actualisĂ©es dans nos domaines juridiques.

Felix Addor, président du conseil de fondation

Thierry Calame, vice-président

Mathis Berger, membre du conseil de la fondation et président du comité de rédaction

2025 Ausgabe 1