Das harmonisierte Markenrecht gilt als Aushängeschild europäischer Rechtsangleichung. Auch das schweizerische Markenschutzgesetz wurde im Wege des autonomen Nachvollzugs dem europäischen Modell angeglichen. Die legistische Qualität der Gemeinschaftsrechtsakte und ein inzwischen umfangreicher Corpus an konkretisierender Rechtsprechung europäischer Gerichte haben zu einem hohen Mass an dogmatischer Durchdringung und Entwicklung dieses Rechtsgebiets beigetragen. Gleichwohl zeigen immer wieder weitgehend gleich gelagerte Fälle, die in unterschiedlichen Jurisdiktionen abweichend entschieden werden, ein erhebliches Mass an Rechtsunsicherheit auf. Das wird im Folgenden anhand von schweizerischen und deutschen Entscheidungen dargestellt und es wird ein Versuch unternommen, vor allem die methodischen Gründe der Abweichungen zu ermitteln und Möglichkeiten zur Verhinderung solcher Entscheidungsdivergenzen aufzuzeigen.
Le droit des marques harmonisé constitue le fer de lance de l’harmonisation du droit européen. La loi sur la protection des marques a été adaptée au modèle européen de manière autonome. Les qualités législatives des actes communautaires et une vaste jurisprudence des tribunaux européens ont grandement contribué à développer ce domaine. Parallèlement, des décisions divergentes ont été rendues par les différentes juridictions dans des dossiers pourtant analogues, ce qui entraîne encore une insécurité juridique importante. Cette situation est illustrée dans cet article à la lumière de décisions rendues par les tribunaux suisses et allemands. L’auteur examine avant tout les raisons méthodologiques de ces divergences et propose des solutions pour les éviter.
Jochen Glöckner | 2009 Ausgabe 4