B
Berichte / Rapports

Cet article rĂ©sume briĂšvement la rĂ©cente dĂ©cision no 2799/16 et la discute. Dans cette dĂ©cision, la Grande Chambre de la Cour europĂ©enne des Droits de l’Homme Ă©tait amenĂ©e Ă  se prononcer sur la lĂ©galitĂ© du transfert d’informations rĂ©coltĂ©es dans le cadre d’une enquĂȘte pĂ©nale aux Ă  l’autoritĂ© de la concurrence nĂ©erlandaise (ci-aprĂšs: NMA). Dans l’examen du respect de l’art. 8 de la Convention europĂ©enne des droits de l’Homme (ci-aprĂšs: CEDH ou Convention), la Cour devait examiner, comme l’exige cette disposition lĂ©gale, si le transfert des donnĂ©es litigieuses avait une base lĂ©gale en droit nĂ©erlandais, et si une ingĂ©rence Ă  l’art. 8 de la Convention Ă©tait nĂ©cessaire dans une sociĂ©tĂ© dĂ©mocratique pour atteindre le but visĂ©. La Cour a rĂ©pondu Ă  l’affirmative Ă  cette question. Elle a Ă©galement conclu qu’il n’y avait pas eu de violation Ă  l’art. 13 CEDH, les recourantes ayant disposĂ© de voies de droit internes effectives.

D’un point de vue purement lĂ©gal, l’auteur est toutefois d’avis que cette dĂ©cision est conforme Ă  l’art. 8 de la Convention. Toutefois, loin de faire l’unanimitĂ©, cette dĂ©cision de la Cour a fait l’objet d’opinions dissidentes (7), dont il sera traitĂ© briĂšvement.

Enfin, l’auteur examinera le cadre juridique existant en Suisse.

Dieser Artikel fasst die jĂŒngste Entscheidung Nr. 2799/16 kurz zusammen und erörtert sie. In dieser Entscheidung hatte die Grosse Kammer des EuropĂ€ischen Gerichtshofs fĂŒr Menschenrechte ĂŒber die RechtmĂ€ssigkeit der Weitergabe von Informationen zu befinden, die im Rahmen einer strafrechtlichen Untersuchung an die niederlĂ€ndische Wettbewerbsbehörde (im Folgenden: NMA) weitergegeben worden waren. Bei der PrĂŒfung der Einhaltung von Art. 8 der EuropĂ€ischen Menschenrechtskonvention (nachfolgend: EMRK oder Konvention) musste der Gerichtshof gemĂ€ss dieser Rechtsvorschrift prĂŒfen, ob die Übermittlung der streitigen Daten eine Rechtsgrundlage im niederlĂ€ndischen Recht hatte und ob ein Eingriff in Art. 8 der Konvention in einer demokratischen Gesellschaft zur Erreichung des angestrebten Ziels erforderlich war. Der Gerichtshof bejahte diese Frage. Er kam auch zum Schluss, dass kein Verstoss gegen Art. 13 EMRK vorlag, da den BeschwerdefĂŒhrerinnen wirksame innerstaatliche Rechtsbehelfe zur VerfĂŒgung standen.

Aus rein legalistischer Sicht ist der Verfasser jedoch der Ansicht, dass diese Entscheidung mit Art. 8 der Konvention vereinbar ist. Diese Entscheidung des Gerichtshofs war jedoch keineswegs einstimmig, sondern Gegenstand abweichender Meinungen (7), auf die kurz eingegangen werden soll.

Schliesslich untersucht der Verfasser den bestehenden Rechtsrahmen in der Schweiz.

Mathieu Marchal | 2025 Ausgabe 11





Members of the working group: Ana Andrijevic, Boris Catzeflis, Luca Dal Molin, Tania Germond, Markus Kaiser, Sébastien Ragot, Fabian Wigger and Raphael Zingg.



Am 1. Juli 2025 versammelten sich im Lake Side in ZĂŒrich rund 200 Fachpersonen aus Wissenschaft, Justiz, Verwaltung, Industrie und Anwaltschaft. Diese Veranstaltung, die traditionsgemĂ€ss im Anschluss an die Mitgliederversammlung stattfand, wurde erneut von Michael Ritscher konzipiert und geleitet und von Christoph Gasser organisiert. In bewĂ€hrtem Rahmen bot die Tagung eine Plattform fĂŒr den Austausch ĂŒber aktuelle Entwicklungen und praxisrelevante Fragen des schweizerischen ImmaterialgĂŒterrechts. Abgerundet wurde der Anlass durch einen geselligen ApĂ©ro an Bord eines Schiffs der ZĂŒrichsee-Flotte.

Le 41 juillet 2025, environs 200 experts issus des milieux scientifiques, judiciaires, administratifs, industriels et juridiques se sont rĂ©unis au Lake Side Ă  Zurich. Cet Ă©vĂ©nement, qui se tient traditionnellement Ă  l’issue de l’assemblĂ©e gĂ©nĂ©rale, a Ă©tĂ© conçu et dirigĂ© par Michael Ritscher et organisĂ© par Christoph Gasser. Dans un cadre Ă©prouvĂ©, la confĂ©rence a offert une plateforme d’échange sur les dĂ©veloppements actuels et les questions pratiques du droit suisse de la propriĂ©tĂ© intellectuelle. L’évĂ©nement s’est terminĂ© par un apĂ©ritif convivial Ă  bord d’un bateau de la flotte du lac de Zurich.



Mit dem Urteil BSH gegen Electrolux stĂ€rkt der Gerichtshof die ZustĂ€ndigkeit des Wohnsitzgerichts des Beklagten in grenzĂŒberschreitenden Patentverletzungsverfahren, selbst wenn der fehlende Rechtsbestand des Klagepatents einredeweise geltend gemacht wird. Die Entscheidung und deren Differenzierung zwischen Mitgliedstaats- und Drittstaatspatenten werden in diesem Aufsatz kommentiert (Kapitel I). Die gerichtliche Umsetzung dieser Rechtsprechung wird anhand eines Urteils der Lokalkammer Paris des Einheitlichen Patentgerichts veranschaulicht, in dem sowohl die Verletzung eines Einheitspatents als auch der schweizerischen, britischen und tĂŒrkischen Teile eines europĂ€ischen Patents verfolgt wurden (Kapitel II). Abschliessend wird ein Schweizer Akzent gesetzt und die ZustĂ€ndigkeit des schweizerischen Bundespatengerichts fĂŒr auslĂ€ndische Patente dargestellt (Kapitel III).

Avec l’arrĂȘt BSH contre Electrolux, la Cour de justice renforce la compĂ©tence du tribunal du domicile du dĂ©fendeur dans les procĂ©dures transfrontaliĂšres en contrefaçon de brevet, mĂȘme lorsque l’absence de validitĂ© du brevet invoquĂ© est soulevĂ©e par voie d’exception. Le prĂ©sent article commente la dĂ©cision et la distinction qu’elle opĂšre entre les brevets des États membres et ceux des pays tiers (chapitre I). La mise en Ɠuvre judiciaire de cette jurisprudence est illustrĂ©e par un arrĂȘt de la chambre locale de Paris de la juridiction unifiĂ©e du brevet, dans lequel ont Ă©tĂ© poursuivies Ă  la fois la contrefaçon d’un brevet unitaire et celle des parties suisse, britannique et turque d’un brevet europĂ©en (chapitre II). Enfin, l’article met l’accent sur la Suisse et prĂ©sente la compĂ©tence du Tribunal fĂ©dĂ©ral des brevets en matiĂšre de brevets Ă©trangers (chapitre III).

Jan Petrik / Raphael Zingg | 2025 Ausgabe 10





Die Schweiz verfĂŒgt ĂŒber ein umfassendes rechtliches System zur Zwangslizenzierung von Patenten. Nicht-exklusive Lizenzen können in FĂ€llen von öffentlichem Interesse, unzureichender Nutzung, abhĂ€ngigen Patenten, wettbewerbswidrigem Verhalten und dem Export von Arzneimitteln in LĂ€nder mit geringer ProduktionskapazitĂ€t erteilt werden. Die Lizenzen werden durch Gerichte vergeben und sind in Umfang, Dauer und Übertragbarkeit beschrĂ€nkt.

Obwohl das Gesetz umfangreich ist, werden Zwangslizenzen in der Praxis selten gewĂ€hrt. Die meisten AntrĂ€ge wurden abgelehnt, mit wenigen Ausnahmen. In der Regel ist der vorherige Versuch zur freiwilligen Lizenzverhandlung erforderlich – ausser in dringenden FĂ€llen öffentlicher Nutzung. Patentinhaber haben Anspruch auf rechtliches Gehör und angemessene VergĂŒtung, die individuell festgelegt wird.

Die Schweizer Gruppe hĂ€lt das geltende Recht fĂŒr ausreichend, empfiehlt jedoch Klarstellungen bezĂŒglich anhĂ€ngiger Patentanmeldungen und ergĂ€nzender Schutzzertifikate (SPCs). Sie spricht sich zudem fĂŒr eine internationale Harmonisierung aus, insbesondere im Kontext globaler Gesundheitskrisen wie COVID-19.

Insgesamt schafft das System ein Gleichgewicht zwischen öffentlichem Interesse und dem Schutz von Patentrechten, bleibt jedoch in der praktischen Anwendung begrenzt.

Members of the working group: Oliver Jeker (chair), Thomas Kretschmer, Lorena Piticco, Hugh Reeves, Julien Schirlin.



Members of the working group: Simona Baselgia, Niklas-Fenio Buck, Marco Handle, Myrtha Hurtado Rivas, Simone Huser, Muvehedin Memeti, Raphael Nusser, Rowan Siegenthaler, Fabienne ZenhÀusern.



Bei herrlichem Sommerwetter im traditionsreichen Zunfthaus zur Zimmerleuten eröffnete Dr. iur. Michael Ritscher die diesjĂ€hrige INGRES-Tagung und unterstrich die besondere Bedeutung des interdisziplinĂ€ren Austauschs, der diese Veranstaltung seit jeher prĂ€gt. Im Zentrum der Tagung stand die dogmatische und praktische Schnittstelle zwischen Zivil- und Strafrecht im Bereich des ImmaterialgĂŒterrechts. Ritscher hob hervor, dass der strafrechtliche Diskurs Teil eines umfassenderen juristischen Dialogs sei und regte dazu an, dort BrĂŒcken zu schlagen, wo zivilrechtliche AnsprĂŒche an ihre Grenzen stossen und strafrechtliche Sanktionen ergĂ€nzend in Betracht gezogen werden können. Das abwechslungsreiche Programm war gezielt darauf ausgerichtet, den Austausch zwischen Justiz, Anwaltschaft und Wirtschaft zu fördern. Renommierte Referierende, darunter Dr. iur. Christoph Gasser, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von INGRES und ausgewiesener Praktiker im gewerblichen Rechtsschutz, sowie weitere Expertinnen und Experten ermöglichten eine fundierte Auseinandersetzung mit den relevanten Fragestellungen. Mit seinen einleitenden Worten gab Ritscher die Richtung fĂŒr eine ebenso praxisnahe wie theoretisch fundierte Tagung vor und lud dazu ein, die Veranstaltung als Plattform fĂŒr den vertieften fachlichen Dialog zu nutzen.

C’est par un magnifique temps d’étĂ©, dans le cadre traditionnel de la «Zunfthaus zur Zimmerleuten», que le docteur en droit Michael Ritscher a ouvert l’édition annuelle du congrĂšs INGRES et a soulignĂ© l’importance particuliĂšre de l’échange interdisciplinaire, qui caractĂ©rise depuis toujours cet Ă©vĂ©nement. Le congrĂšs avait pour thĂšme central l’interface Ă  la fois dogmatique et pratique entre le droit civil et le droit pĂ©nal dans le domaine de la propriĂ©tĂ© intellectuelle. Ritscher a soulignĂ© que le discours du droit pĂ©nal faisait partie d’un dialogue juridique plus large et a incitĂ© Ă  jeter des ponts lĂ  oĂč les prĂ©tentions du droit civil atteignent leurs limites et oĂč les sanctions pĂ©nales peuvent ĂȘtre envisagĂ©es en complĂ©ment. Le programme variĂ© a Ă©tĂ© conçu de maniĂšre Ă  favoriser les Ă©changes entre la justice, les avocats et l’économie. Des intervenants renommĂ©s, dont le docteur en droit Christoph Gasser, directeur d’INGRES et praticien reconnu dans le domaine de la protection de la propriĂ©tĂ© industrielle, ainsi que d’autres experts ont permis d’aborder les questions pertinentes de maniĂšre approfondie. Avec ses mots d’introduction, Ritscher a donnĂ© l’orientation d’un congrĂšs Ă  la fois pratique et thĂ©oriquement fondĂ© et a invitĂ© Ă  utiliser la manifestation comme plateforme pour un dialogue professionnel approfondi.



Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 22. Januar 2025 (III. Kammer)



Die hohe RentabilitĂ€t des Handels mit gefĂ€lschten Waren und das geringe Risiko, entdeckt zu werden, fĂŒhren zu einem kontinuierlichen Anstieg des illegalen Handels im Internet weltweit. Die Durchsetzung von Markenrechten in einer global vernetzten und zunehmend digitalen Welt bringt erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Gefragt sind Massnahmen, die nicht nur hohe Geldbussen und Strafen umfassen, sondern auch die verpflichtende Kooperation der relevanten Akteur:innen, die entschlossene und wirksame Durchsetzungsmassnahmen ergreifen. Die OECD plant daher Leitlinien zur BekĂ€mpfung des illegalen Handels mit gefĂ€lschten Produkten auf Online-MarktplĂ€tzen, die Strukturen und Standards schaffen sollen.

La forte rentabilitĂ© du commerce de marchandises contrefaites et le faible risque d’ĂȘtre dĂ©couvert entraĂźnent une augmentation continue du commerce illĂ©gal sur Internet dans le monde entier. La mise en oeuvre des droits de marque dans un monde globalement interconnectĂ© et de plus en plus numĂ©rique entraĂźne des difficultĂ©s considĂ©rables. Les mesures requises ne se limitent pas Ă  des amendes et des peines Ă©levĂ©es, mais doivent Ă©galement inclure une coopĂ©ration obligatoire des acteurs concernĂ©s, qui prennent des mesures d’application dĂ©terminĂ©es et efficaces. L’OCDE prĂ©voit donc des lignes directrices pour lutter contre le commerce illĂ©gal de produits contrefaits sur les places de marchĂ© en ligne, qui devraient crĂ©er des structures et des normes.



Im Vergleich zum Patent- oder Markenrecht ist das Verfahren im Designrecht international kaum harmonisiert. Dies soll sich mit dem neuen Designrechtsvertrag Ă€ndern, der anlĂ€sslich einer diplomatischen Konferenz der WIPO letztes Jahr verabschiedet wurde. Der Vertrag sieht einheitliche FormalitĂ€ten und Verfahren vor und will es so den Unternehmen einfacher machen, ihre Designs im In- und Ausland zu schĂŒtzen. So schreibt er mitunter vor, welche Angaben erforderlich sind bei einer Designanmeldung oder damit ein Hinterlegungsdatum vergeben wird. Er regelt den Publikationsaufschub, die Neuheitsschonfrist oder auch, welche Möglichkeiten bestehen, verpasste Fristen wiederherzustellen und dadurch ein Design vor dem Erlöschen zu bewahren.

Par rapport au droit des brevets ou Ă  celui des marques, la procĂ©dure en droit des designs n’est guĂšre harmonisĂ©e au niveau international. Cela devrait changer avec le nouveau TraitĂ© sur le droit des dessins et modĂšles, adoptĂ© l’annĂ©e derniĂšre lors d’une confĂ©rence diplomatique de l’OMPI. Le nouveau traitĂ© prĂ©voit des dispositions uniformes liĂ©es aux formalitĂ©s et aux procĂ©dures afin de permettre aux entreprises de protĂ©ger leurs designs plus facilement, tant dans leur pays qu’à l’Ă©tranger. Il liste par exemple les indications requises pour la demande d’enregistrement ou pour qu’une date de dĂ©pĂŽt soit attribuĂ©e. Il rĂ©glemente l’ajournement de la publication, le dĂ©lai de grĂące ou encore les mesures de sursis et de restauration en cas d’inobservation d’un dĂ©lai pour Ă©viter la perte des droits.





Report of the Swiss Group

Members of the working group: Lara Dorigo (chair), Sven Bucher, Andrea Carreira, Theodore Choi, Philipp Groz, Adrienne Hennemann, Joseph Schmitz, Christine Schweikard, Zoltan Gyenge.



Anschliessend an das traditionelle Wochenende im Schnee nahmen auch dieses Jahr zahlreiche Fachleute aus ganz Europa an der wiederum von Michael Ritscher konzipierten und von Christoph Gasser organisierten und weit ĂŒber die Schweiz hinaus beachteten Veranstaltung teil. Schwerpunkte lagen dieses Mal auf der Rechtsprechung des EPG und auf den AnsprĂŒchen auf finanzielle Wiedergutmachung fĂŒr Verletzungen von ImmaterialgĂŒterrechten unter Unions- und unter schweizerischem Recht.

AprĂšs le week-end traditionnel dans la neige, de nombreux spĂ©cialistes venus de toute l’Europe ont participĂ© cette annĂ©e encore Ă  la confĂ©rence conçue par Michael Ritscher et organisĂ©e par Christoph Gasser, dont le retentissement a dĂ©passĂ© les frontiĂšres de la Suisse. L’accent a Ă©tĂ© mis cette fois-ci sur la jurisprudence de la JUB et sur les droits Ă  rĂ©paration financiĂšre pour les violations des droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle selon le droit de l’Union EuropĂ©enne et le droit suisse.

Fabienne Schluep / Diana Almeida | 2025 Ausgabe 9


Das Archiv fĂŒr Zeitgeschichte der ETH ZĂŒrich hat die historischen Unterlagen des VSP ĂŒbernommen, aufbereitet und stellt diese nun der Forschung und interessierten Öffentlichkeit zur VerfĂŒgung. Trotz einer bewegten Geschichte ist das historische Verbandsarchiv, welches die Jahre 1888 bis 2013 umfasst, weitgehend vollstĂ€ndig ĂŒberliefert.

Les Archives d’histoire contemporaine de l’EPF Zurich ont repris les documents historiques de l’ASCPI, les ont prĂ©parĂ©s et les mettent dĂ©sormais Ă  la disposition des chercheurs et du public intĂ©ressĂ©. MalgrĂ© une histoire mouvementĂ©e, les archives historiques de l’association, qui couvrent les annĂ©es 1888 Ă  2013, ont Ă©tĂ© en grande partie conservĂ©es dans leur intĂ©gralitĂ©.

Sonja Vogelsang | 2025 Ausgabe 9


Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLK) vom 19. MÀrz 2025 (I. Kammer) | 2025 Ausgabe 9


Der Gerichtshof der EuropĂ€ischen Union (EuGH) setzte sich im vorliegenden Urteil mit der ZulĂ€ssigkeit sogenannter «Cheat-Bot»-Spielesoftware unter urheberrechtlichen Gesichtspunkten auseinander. Dabei steht insbesondere der Umstand im Vordergrund, dass eine solche nicht in den eigentlichen Programmcode der zweifellos geschĂŒtzten Spielesoftware eingreift, sondern nur in Programmdaten im Arbeitsspeicher des SpielgerĂ€ts. Der Entscheid festigt die bisherige Rechtsprechung und gibt klare Leitplanken fĂŒr die Praxis vor.

Dans cet arrĂȘt, la Cour de justice de l’Union europĂ©enne (CJUE) a examinĂ© l’admissibilitĂ© des logiciels de jeu dits «cheat bot» du point de vue du droit d’auteur. L’essentiel ici est qu’un tel outil n’interfĂšre pas avec le code de programme proprement dit du logiciel de jeu, qui est sans aucun doute protĂ©gĂ©, mais uniquement avec les donnĂ©es de programme dans la mĂ©moire vive de l’appareil de jeu. La dĂ©cision consolide la jurisprudence existante et fournit des lignes directrices claires pour la pratique.

Patrick R. Schutte | 2025 Ausgabe 7-8



La 21Ăšme Ă©dition du sĂ©minaire conjoint organisĂ© par l’IPI et le LES-CH sur les DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques s’est tenue Ă  GenĂšve le 21 novembre 2024. Quatre prĂ©sentations ont rythmĂ© cet Ă©vĂ©nement, abordant des sujets variĂ©s: des complĂ©mentaritĂ©s entre le droit des marques et des designs dans l’horlogerie Ă  la jurisprudence de l’Union europĂ©enne et celle du Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral. Pour conclure, l’IPI a prĂ©sentĂ© les derniĂšres Ă©volutions de sa pratique. Ce compte-rendu synthĂ©tise les principaux points dĂ©veloppĂ©s lors des interventions.

Am 21. November 2024 fand in Genf die 21. Veranstaltung des vom IGE und dem LES-CH organisierten gemeinsamen Seminars ĂŒber die jĂŒngsten Entwicklungen im Markenrecht statt. Vier PrĂ€sentationen prĂ€gten den Rhythmus dieser Veranstaltung und behandelten verschiedene Themen: von den KomplementaritĂ€ten zwischen Marken- und Designrecht in der Uhrenindustrie bis hin zur Rechtsprechung der EuropĂ€ischen Union und des Bundesverwaltungsgerichts. Zum Abschluss stellte das IGE die neuesten Entwicklungen in seiner Praxis vor. Dieser Bericht fasst die wichtigsten Punkte zusammen, die in den VortrĂ€gen entwickelt wurden.



Das schweizerische Urheberrecht befindet sich seit LĂ€ngerem in einer Art permanentem Revisionszustand, zentraler Treiber ist die Digitalisierung, namentlich die Entwicklungen im Bereich der generativen «KĂŒnstlichen Intelligenz» (KI). Unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Florent Thouvenin (UniversitĂ€t ZĂŒrich) und Prof. Dr. Cyrill Rigamonti (UniversitĂ€t Bern) wurde daher an der diesjĂ€hrigen Urheberrechtstagung des Schweizer Forum fĂŒr Kommunikationsrecht (SF‱FS) nicht nur diskutiert, wie auf die neusten Herausforderungen zu reagieren ist, sondern auch, ob die jĂŒngste Teilrevision die gesetzgeberischen Ziele erreichen und die Erwartungen der Betroffenen erfĂŒllen konnte. In der ersten HĂ€lfte der Veranstaltung wurde ein allgemeines Update ĂŒber die relevanten Entwicklungen in der Schweiz und in der EU vermittelt und im Besonderen die Auswirkungen der EinfĂŒhrung des Schutzes nicht-individueller Fotografien, der erweiterten Kollektivlizenz (EKL) sowie der Bestimmung ĂŒber die Providerhaftung auf die RechtsrealitĂ€t diskutiert. Im zweiten Teil wurde der Fokus auf die Entwicklungen im Bereich der generativen KI, namentlich auf die sog. «Retrieval Augmented Generation» (RAG) und ihre rechtliche Beurteilung gelegt. Geschlossen wurde die Vortragsrunde mit einem Ausblick auf die bereits bevorstehende nĂ€chste Revision.

Le droit d’auteur se trouve depuis longtemps dans une sorte d’état de rĂ©vision permanent, le moteur central Ă©tant la numĂ©risation, notamment les dĂ©veloppements dans le domaine de l’«intelligence artificielle» (IA) gĂ©nĂ©rative. Sous la direction conjointe des professeurs Florent Thouvenin (UniversitĂ© de Zurich) et Cyrill Rigamonti (UniversitĂ© de Berne), le congrĂšs sur le droit d’auteur organisĂ© par le Forum Suisse pour le Droit de la Communication (SF‱FS) s’est donc penchĂ© non seulement sur la maniĂšre de rĂ©agir aux nouveaux dĂ©fis, mais aussi sur la question de savoir si la derniĂšre rĂ©vision partielle a atteint les objectifs lĂ©gislatifs et rĂ©pondu aux attentes des personnes concernĂ©es. La premiĂšre moitiĂ© de la manifestation a Ă©tĂ© consacrĂ©e Ă  une mise Ă  jour gĂ©nĂ©rale des dĂ©veloppements pertinents en Suisse et dans l’UE, et plus particuliĂšrement Ă  l’impact sur la rĂ©alitĂ© juridique de l’introduction de la protection des photographies dĂ©pourvues de caractĂšre individuel, de la licence collective Ă©tendue (LCE) et de la disposition relative Ă  la responsabilitĂ© de services d’hĂ©bergement Internet. Dans la deuxiĂšme partie, l’accent a Ă©tĂ© mis sur les dĂ©veloppements dans le domaine de l’IA gĂ©nĂ©rative, notamment sur la «Retrieval Augmented Generation» (RAG) et son Ă©valuation juridique. La sĂ©rie de prĂ©sentations s’est conclue par un aperçu de la prochaine rĂ©vision dĂ©jĂ  imminente.



Der Gerichtshof der EuropĂ€ischen Union (EuGH) setzte sich im vorliegenden Urteil mit der ZulĂ€ssigkeit sogenannter «Cheat-Bot»-Spielesoftware unter urheberrechtlichen Gesichtspunkten auseinander. Dabei steht insbesondere der Umstand im Vordergrund, dass eine solche nicht in den eigentlichen Programmcode der zweifellos geschĂŒtzten Spielesoftware eingreift, sondern nur in Programmdaten im Arbeitsspeicher des SpielgerĂ€ts. Der Entscheid festigt die bisherige Rechtsprechung und gibt klare Leitplanken fĂŒr die Praxis vor.

Dans cet arrĂȘt, la Cour de justice de l’Union europĂ©enne (CJUE) a examinĂ© l’admissibilitĂ© des logiciels de jeu dits «cheat bot» du point de vue du droit d’auteur. L’essentiel ici est qu’un tel outil n’interfĂšre pas avec le code de programme proprement dit du logiciel de jeu, qui est sans aucun doute protĂ©gĂ©, mais uniquement avec les donnĂ©es de programme dans la mĂ©moire vive de l’appareil de jeu. La dĂ©cision consolide la jurisprudence existante et fournit des lignes directrices claires pour la pratique.

Patrick R. Schutte | 2025 Ausgabe 7-8



La 21Ăšme Ă©dition du sĂ©minaire conjoint organisĂ© par l’IPI et le LES-CH sur les DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques s’est tenue Ă  GenĂšve le 21 novembre 2024. Quatre prĂ©sentations ont rythmĂ© cet Ă©vĂ©nement, abordant des sujets variĂ©s: des complĂ©mentaritĂ©s entre le droit des marques et des designs dans l’horlogerie Ă  la jurisprudence de l’Union europĂ©enne et celle du Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral. Pour conclure, l’IPI a prĂ©sentĂ© les derniĂšres Ă©volutions de sa pratique. Ce compte-rendu synthĂ©tise les principaux points dĂ©veloppĂ©s lors des interventions.

Am 21. November 2024 fand in Genf die 21. Veranstaltung des vom IGE und dem LES-CH organisierten gemeinsamen Seminars ĂŒber die jĂŒngsten Entwicklungen im Markenrecht statt. Vier PrĂ€sentationen prĂ€gten den Rhythmus dieser Veranstaltung und behandelten verschiedene Themen: von den KomplementaritĂ€ten zwischen Marken- und Designrecht in der Uhrenindustrie bis hin zur Rechtsprechung der EuropĂ€ischen Union und des Bundesverwaltungsgerichts. Zum Abschluss stellte das IGE die neuesten Entwicklungen in seiner Praxis vor. Dieser Bericht fasst die wichtigsten Punkte zusammen, die in den VortrĂ€gen entwickelt wurden.

Ella Meyer | 2025 Ausgabe 7-8



Das schweizerische Urheberrecht befindet sich seit LĂ€ngerem in einer Art permanentem Revisionszustand, zentraler Treiber ist die Digitalisierung, namentlich die Entwicklungen im Bereich der generativen «KĂŒnstlichen Intelligenz» (KI). Unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Florent Thouvenin (UniversitĂ€t ZĂŒrich) und Prof. Dr. Cyrill Rigamonti (UniversitĂ€t Bern) wurde daher an der diesjĂ€hrigen Urheberrechtstagung des Schweizer Forum fĂŒr Kommunikationsrecht (SF‱FS) nicht nur diskutiert, wie auf die neusten Herausforderungen zu reagieren ist, sondern auch, ob die jĂŒngste Teilrevision die gesetzgeberischen Ziele erreichen und die Erwartungen der Betroffenen erfĂŒllen konnte. In der ersten HĂ€lfte der Veranstaltung wurde ein allgemeines Update ĂŒber die relevanten Entwicklungen in der Schweiz und in der EU vermittelt und im Besonderen die Auswirkungen der EinfĂŒhrung des Schutzes nicht-individueller Fotografien, der erweiterten Kollektivlizenz (EKL) sowie der Bestimmung ĂŒber die Providerhaftung auf die RechtsrealitĂ€t diskutiert. Im zweiten Teil wurde der Fokus auf die Entwicklungen im Bereich der generativen KI, namentlich auf die sog. «Retrieval Augmented Generation» (RAG) und ihre rechtliche Beurteilung gelegt. Geschlossen wurde die Vortragsrunde mit einem Ausblick auf die bereits bevorstehende nĂ€chste Revision.

Le droit d’auteur se trouve depuis longtemps dans une sorte d’état de rĂ©vision permanent, le moteur central Ă©tant la numĂ©risation, notamment les dĂ©veloppements dans le domaine de l’«intelligence artificielle» (IA) gĂ©nĂ©rative. Sous la direction conjointe des professeurs Florent Thouvenin (UniversitĂ© de Zurich) et Cyrill Rigamonti (UniversitĂ© de Berne), le congrĂšs sur le droit d’auteur organisĂ© par le Forum Suisse pour le Droit de la Communication (SF‱FS) s’est donc penchĂ© non seulement sur la maniĂšre de rĂ©agir aux nouveaux dĂ©fis, mais aussi sur la question de savoir si la derniĂšre rĂ©vision partielle a atteint les objectifs lĂ©gislatifs et rĂ©pondu aux attentes des personnes concernĂ©es. La premiĂšre moitiĂ© de la manifestation a Ă©tĂ© consacrĂ©e Ă  une mise Ă  jour gĂ©nĂ©rale des dĂ©veloppements pertinents en Suisse et dans l’UE, et plus particuliĂšrement Ă  l’impact sur la rĂ©alitĂ© juridique de l’introduction de la protection des photographies dĂ©pourvues de caractĂšre individuel, de la licence collective Ă©tendue (LCE) et de la disposition relative Ă  la responsabilitĂ© de services d’hĂ©bergement Internet. Dans la deuxiĂšme partie, l’accent a Ă©tĂ© mis sur les dĂ©veloppements dans le domaine de l’IA gĂ©nĂ©rative, notamment sur la «Retrieval Augmented Generation» (RAG) et son Ă©valuation juridique. La sĂ©rie de prĂ©sentations s’est conclue par un aperçu de la prochaine rĂ©vision dĂ©jĂ  imminente.

Viviane Ammann / Lena HĂ€nni | 2025 Ausgabe 7-8



Federated Machine Learning erlaubt es, Erkenntnisse aus dezentral gehaltenen DatenbestĂ€nden zu gewinnen. Im Bereich der Life Sciences gibt es dafĂŒr zahlreiche potenzielle Anwendungsfelder, wie z.B. bei RĂŒckenmarksverletzungen oder der Strahlentherapie. Eine interdisziplinĂ€re Veranstaltung hat die Potenziale dieser Technologie aufgezeigt, dabei aber auch festgestellt, dass noch praktische und rechtliche HĂŒrden bestehen.

Le Federated Machine Learning permet d’obtenir des informations Ă  partir de bases de donnĂ©es dĂ©centralisĂ©es. Il existe de nombreux champs d’application potentiels dans le domaine des sciences de la vie, comme par exempleles lĂ©sions de la moelle Ă©piniĂšre ou la radiothĂ©rapie. Une confĂ©rence interdisciplinaire a mis en Ă©vidence le potentiel de cette technologie, tout en constatant qu’il existe encore des obstacles pratiques et juridiques.







Das EU-Designrechtspaket wurde am 18. November 2024 veröffentlicht und besteht aus einer neu gefassten Design-Richtlinie sowie der ĂŒberarbeiteten Unionsgeschmacksmusterverordnung, die am 1. Mai 2025 in Kraft getreten ist. Die EuropĂ€ische Kommission verfolgte damit das Ziel, das bestehende Schutzsystem zu modernisieren. Neben der Erweiterung des Schutzgegenstands durch die neue Definition des Design- und Erzeugnisbegriffs, die es neuerdings ermöglicht, Bewegungen und Animationen als Design anzumelden, wurden auch neue Schutzschranken eingefĂŒhrt. Besonders die neue Reparaturklausel dĂŒrfte zu einer Liberalisierung des Ersatzteilmarktes im Automobilbereich fĂŒhren. Formelle Anpassungen betreffen unter anderem die Möglichkeit von breiten Sammelanmeldungen, unabhĂ€ngig von der Einordnung der Erzeugnisse in die Locarno-Klassifikation, sowie die Vereinfachung der GebĂŒhrenstruktur. Erstmals gesetzlich vorgesehen ist auch die Kennzeichnungsmöglichkeit von Designs mit einem Eintragungssymbol.

Le paquet lĂ©gislatif de l’UE sur les dessins ou modĂšles a Ă©tĂ© publiĂ© le 18 novembre 2024. Il comprend une nouvelle version de la directive sur les dessins ou modĂšles ainsi qu’une version rĂ©visĂ©e du rĂšglement sur les dessins ou modĂšles communautaires, qui est entrĂ©e en vigeur le 1er mai 2025. La Commission europĂ©enne a ainsi cherchĂ© Ă  moderniser le systĂšme de protection existant. Outre l’élargissement de l’objet de la protection par la nouvelle dĂ©finition des concepts de dessin et de modĂšle, qui permet dĂ©sormais de dĂ©poser des mouvements et des animations en tant que dessin ou modĂšle, de nouvelles restrictions Ă  la protection ont Ă©galement Ă©tĂ© introduites. La nouvelle clause de rĂ©paration devrait notamment conduire Ă  une libĂ©ralisation du marchĂ© des piĂšces dĂ©tachĂ©es dans le secteur automobile. Les adaptations formelles concernent notamment la possibilitĂ© de demandes groupĂ©es plus larges, indĂ©pendamment de la classification des produits dans la classification de Locarno, ainsi que la simplification de la structure des taxes. La possibilitĂ© d’identifier les dessins ou modĂšles par un symbole d’enregistrement est Ă©galement prĂ©vue pour la premiĂšre fois par la loi.

Stefan J. Schröter | 2025 Ausgabe 6



Der Entscheidung des EuGH vom 24. Oktober 2024 (Rs. C-227/23) liegt ein Vorabentscheidungsersuchen des höchsten niederlĂ€ndischen Gerichtshofs, des «Hoge Raad der Nederlanden» zugrunde. Kern des Rechtsstreits ist der Designerstuhl «Dining Sidechair Wood», der von dem berĂŒhmten US-amerikanischen Designerehepaar Charles und Ray Eames entworfen wurde und von dem schweizerischen Unternehmen «Vitra» vermarktet wird. Vitra ist auch Inhaberin von Rechten des geistigen Eigentums an diesen StĂŒhlen. Durch den Vertrieb des dem «Dining Sidechair Wood» sehr Ă€hnlich sehenden «Paris-Stuhl» durch das Unternehmen «Kwantum», das in den Niederlanden und in Belgien eine Kette von GeschĂ€ften fĂŒr InneneinrichtungsgegenstĂ€nden betreibt, sah Vitra diese Urheberrechte verletzt. Mit insgesamt fĂŒnf Vorlagefragen hat der «Hoge Raad der Nederlanden» den EuGH angerufen. Es ging dabei im Grundsatz darum, zu klĂ€ren, ob Werke der angewandten Kunst, deren Ursprungsland ein Drittstaat oder deren Urheber ein Drittstaatangehöriger ist, in der EU genauso geschĂŒtzt sind wie Werke aus der Union.

Der EuGH hat hier entschieden, dass es einen Verstoss gegen Unionsrecht darstellen wĂŒrde, wenn ein EU-Mitgliedstaat unter Bezugnahme auf Art. 2 Abs. 7 RBÜ einem Werk der angewandten Kunst mit Ursprung in einem Nicht-EU-Staat den urheberrechtlichen Schutz verweigert. ErfĂŒllt ein Gegenstand der angewandten Kunst also die Voraussetzungen fĂŒr das Vorliegen eines «Werks» im Sinne der Richtlinie 2001/29/EG, unterfĂ€llt er als Werk dem urheberrechtlichen Schutz dieser Richtlinie, auch dann, wenn dem Gegenstand in seinem ausserhalb der EU liegenden Ursprungsland lediglich ein Schutz als Muster oder Modell gewĂ€hrt wird. Hier zeigen sich auch die praktischen Folgen der bisherigen EuGH-Rechtsprechung zum einheitlichen Werkbegriff fĂŒr GegenstĂ€nde der angewandten Kunst. Sollte es durch die zukĂŒnftige EuGH-Rechtsprechung zu einer signifikanten Absenkung der Schwelle des urheberrechtlichen Schutzes kommen, wirkt sich dies nach dem aktuellen Urteil nicht mehr nur allein auf Werke mit Ursprung in der EU aus. Das Gericht hat insgesamt ein klares Bekenntnis zum InlĂ€ndergrundsatz getroffen. Konsequenz des Urteils ist auch, dass der EuGH der Anwendbarkeit des Grundsatzes der materiellen Gegenseitigkeit des Art. 2 Abs. 7 Satz 2 RBÜ eine |«klare Absage» erteilt hat. Da einige nationale Gerichte in ihren Entscheidungen in der Vergangenheit von einer unmittelbaren Anwendbarkeit des Art. 2 Abs. 7 RBÜ ausgegangen sind, betrifft das Urteil in diesen FĂ€llen durchaus das jeweilige nationale Recht.

In diesem Bericht werden das Urteil sowie der dem Rechtsstreit zugrunde liegende Sachverhalt und die Prozessgeschichte skizziert, bevor auf die WĂŒrdigung der fĂŒnf Vorlagefragen durch den EuGH eingegangen wird. Der Darstellung der Beantwortung der einzelnen Vorlagefragen durch den EuGH geht jeweils ein kurzer Überblick ĂŒber die fĂŒr die Antwort relevanten Rechtsgrundlagen voraus. Der Bericht schliesst mit einer kritischen Einordnung des Urteils.

La dĂ©cision de la CJUE du 24 octobre 2024 (affaire C-227/23) repose sur une demande de dĂ©cision prĂ©judicielle de la plus haute juridiction nĂ©erlandaise, le «Hoge Raad der Nederlanden». Le cƓur du litige est la chaise design «Dining Sidechair Wood», conçue par le cĂ©lĂšbre couple de designers amĂ©ricains Charles et Ray Eames et commercialisĂ©e par l’entreprise suisse Vitra. Vitra est Ă©galement titulaire des droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle sur ces chaises. Vitra a estimĂ© que la commercialisation de la «chaise Paris», qui ressemble beaucoup Ă  la «Dining Sidechair Wood», par l’entreprise Kwantum, qui exploite aux Pays-Bas et en Belgique une chaĂźne de magasins d’articles de dĂ©coration intĂ©rieure, portait atteinte Ă  ses droits d’auteur. Le «Hoge Raad der Nederlanden» a saisi la CJUE par cinq questions prĂ©judicielles au total. Il s’agissait en principe de clarifier si les Ɠuvres des arts appliquĂ©s dont le pays d’origine est un pays tiers ou dont l’auteur est un ressortissant d’un pays tiers sont protĂ©gĂ©es dans l’UE de la mĂȘme maniĂšre que les Ɠuvres de l’Union.

La CJUE a dĂ©cidĂ© ici qu’il serait contraire au droit de l’Union qu’un État membre de l’UE refuse la protection par le droit d’auteur Ă  une Ɠuvre d’art appliquĂ© originaire d’un État non-membre de l’UE en se rĂ©fĂ©rant Ă  l’art. 2 par. 7 de la Convention de Berne (CB). Par consĂ©quent, si un objet d’art appliquĂ© remplit les conditions d’existence d’une «Ɠuvre» au sens de la directive 2001/29/CE, il est soumis Ă  la protection par le droit d’auteur selon cette directive, mĂȘme si l’objet ne bĂ©nĂ©ficie que d’une protection en tant que dessin ou modĂšle dans son pays d’origine situĂ© en dehors de l’UE. On voit ici Ă©galement les consĂ©quences pratiques de la jurisprudence actuelle de la CJUE sur la notion uniforme d’Ɠuvre pour les objets d’art appliquĂ©. Si la future jurisprudence de la CJUE devait entraĂźner un abaissement significatif du seuil de protection par le droit d’auteur, cela ne se rĂ©percuterait plus uniquement, selon l’arrĂȘt actuel, sur les Ɠuvres originaires de l’UE. Dans l’ensemble, la Cour a pris clairement position en faveur du principe du pays d’origine. La consĂ©quence de cet arrĂȘt est Ă©galement que la CJUE a «clairement rejeté» l’applicabilitĂ© du principe de rĂ©ciprocitĂ© matĂ©rielle de l’art. 2 par. 7 deuxiĂšme phrase CB. Étant donnĂ© que certaines juridictions nationales ont, par le passĂ©, considĂ©rĂ© dans leurs dĂ©cisions que l’art. 2 par. 7 CB Ă©tait directement applicable, l’arrĂȘt concerne bien, dans ces cas, le droit national correspondant.

Le prĂ©sent rapport dĂ©crit l’arrĂȘt, les faits Ă  l’origine du litige et l’historique de la procĂ©dure avant d’aborder l’apprĂ©ciation des cinq questions prĂ©judicielles par la CJUE. La prĂ©sentation de la rĂ©ponse de la CJUE Ă  chacune des questions prĂ©judicielles est prĂ©cĂ©dĂ©e d’un bref aperçu des bases juridiques pertinentes pour la rĂ©ponse. Le rapport se termine par une Ă©valuation critique de l’arrĂȘt.

Isabel Gabert-Pipersberg | 2025 Ausgabe 5



Dieser Artikel fasst die jĂŒngste Entscheidung T56/21 kurz zusammen und erörtert sie. In dieser Entscheidung kam eine Beschwerdekammer des EPA zu dem Schluss, dass bei der PrĂŒfung einer Patentanmeldung weder Art. 84 noch die Regeln 42, 43 und 48 EPÜ eine Rechtsgrundlage dafĂŒr bieten, dass die Beschreibung an zulĂ€ssige AnsprĂŒche mit einem engeren Gegenstand angepasst werden muss.

Die Entscheidung ist bemerkenswert wegen ihrer ausfĂŒhrlichen und detaillierten BegrĂŒndung und wegen der Tatsache, dass die Kammer entgegen weit verbreiteter Erwartungen beschlossen hat, keine Fragen an die Grosse Beschwerdekammer weiterzuleiten.

Diese Entscheidung scheint jedoch vom EPA als Einzelfallentscheidung einer bestimmten Beschwerdekammer ohne grössere Relevanz angesehen zu werden. Insbesondere wurden die Richtlinien nicht aktualisiert, und das EPA verlangt weiterhin eine Anpassung der Beschreibung an die enger gefassten zulĂ€ssigen AnsprĂŒche. Der Autor ist der Ansicht, dass die Grosse Beschwerdekammer die Sache endlich prĂŒfen und klĂ€ren muss.

Cet article rĂ©sume briĂšvement la rĂ©cente dĂ©cision T56/21 et la discute. Dans cette dĂ©cision, une chambre de recours de l’OEB a conclu que, lors de l’examen d’une demande de brevet, ni l’art. 84, ni les rĂšgles 42, 43 et 48 CBE ne fournissent de base juridique Ă  l’obligation d’adapter la description aux revendications admissibles ayant un objet plus Ă©troit.

La décision est remarquable en raison de sa motivation complÚte et détaillée et du fait que, contrairement à une attente largement répandue, la chambre a décidé de ne pas transmettre de questions à la Grande Chambre de recours.

Cette dĂ©cision semble toutefois ĂȘtre considĂ©rĂ©e par l’OEB comme une dĂ©cision individuelle d’une chambre de recours particuliĂšre sans grande pertinence. En particulier, les directives n’ont pas Ă©tĂ© mises Ă  jour et l’OEB continue d’exiger que la description soit adaptĂ©e aux revendications admissibles plus Ă©troites. L’auteur est d’avis que la Grande Chambre de recours doit enfin examiner et clarifier l’affaire.

This article briefly summarizes and discusses the recent decision T56/21 in which a Board of Appeal of the EPO concluded that «In examination of a patent application, neither Article 84 nor Rules 42, 43 and 48 EPC provide a legal basis for requiring that the description be adapted to match allowable claims of more limited subject-matter.»

The decision is notable for its lengthy and detailed reasoning and for the fact that, contrary to widespread expectations, the Board decided not to refer questions to the Enlarged Board of Appeal.

However, the EPO appears to regard this result as a solitary decision of a particular Board of Appeal without wider relevance. In particular, there has been no update of the Guidelines for Examination, and the EPO continues to require adaptation of the description to match more limited allowable claims. The author believes that it is necessary for the Enlarged Board of Appeal to finally consider and resolve the matter.

Philip Kerpen | 2025 Ausgabe 5





Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 20. November 2024 (II. Kammer)

Mischa Senn| 2025 Ausgabe 5



Dieser Ittinger Workshop zum Kennzeichenrecht in seiner notabene 20. Ausgabe widmete sich der zulĂ€ssigen Nutzung von markenrechtlich geschĂŒtzten Zeichen und sowie deren Grenzen. Unter der inhaltlichen Leitung von Dr. Michael Ritscher und der organisatorischen Leitung von Dr. Christoph Gasser wurde an zwei sonnigen Tagen in der Kartause Ittingen die Erschöpfung von Markenrechten aus Sicht des schweizerischen sowie des Unionsrechts beleuchtet. Durch Einbezug wirtschaftspolitischer sowie lauterkeitsrechtlicher Überlegungen erlangte die Thematisierung von praxisrelevanten FĂ€llen ihre notwendige gesamtheitliche Betrachtung.

L’atelier d’Ittingen sur le droit des signes distinctifs, qui en Ă©tait Ă  sa 20e Ă©dition, Ă©tait consacrĂ© Ă  l’utilisation licite des signes protĂ©gĂ©s par le droit des marques ainsi qu’à leurs limites. Sous la direction du Dr Michael Ritscher et la direction organisationnelle du Dr Christoph Gasser, l’épuisement des droits de marque a Ă©tĂ© examinĂ© sous l’angle du droit suisse et du droit de l’Union pendant deux journĂ©es ensoleillĂ©es Ă  la chartreuse Ittingen. En intĂ©grant des considĂ©rations de politique Ă©conomique ainsi que des aspects du droit de la concurrence dĂ©loyale, l’examen de cas pratiques pertinents a bĂ©nĂ©ficiĂ© de la perspective globale nĂ©cessaire.

Mischa Senn | 2022 Ausgabe 5







Compte-rendu de la 15e journĂ©e romande du droit de la concurrence coorganisĂ©e par l’Association suisse du droit de la concurrence (ASAS), le Centre patronal, et le Centre du droit de l’entreprise de l’UniversitĂ© de Lausanne (CEDIDAC), qui s’est tenue le 12 novembre 2024 au Centre Patronal Ă  Lausanne. Des intervenants issus du barreau, du monde scientifique et de la Commission de la concurrence (COMCO), ont discutĂ© avec plus de 60 participants des derniers dĂ©veloppements en matiĂšre de propriĂ©tĂ© intellectuelle et de droit de la concurrence en Suisse et dans l’UE, ainsi que de leurs consĂ©quences dans la pratique.

Dies ist ein Bericht ĂŒber die 15. Westschweizer Tagung ĂŒber Wettbewerbsrecht, die von der Schweizerischen Vereinigung fĂŒr Wettbewerbsrecht (ASAS), dem Centre Patronal und dem Zentrum fĂŒr Unternehmensrecht der UniversitĂ€t Lausanne (CEDIDAC) gemeinsam organisiert wurde und am 12. November 2024 im Centre Patronal in Lausanne stattfand. Referenten aus der Anwaltschaft, der Wissenschaft und der Wettbewerbskommission (WEKO) diskutierten mit ĂŒber 60 Teilnehmenden die neusten Entwicklungen im ImmaterialgĂŒter- und Wettbewerbsrecht in der Schweiz und der EU sowie deren Auswirkungen auf die Praxis.



Am 12. September 2024 fand das 33. Debating Competition Dinner zum Thema «Submissionskartelle: Wer hat seine Hausaufgaben gemacht?» statt. Debating Competition ist die erste und fĂŒhrende Veranstaltung fĂŒr Kartellrechtsjuristen und Wettbewerbsökonomen in der Schweiz. Die beiden Impulsreferate wurden von Frank StĂŒssi (Sekretariat WEKO) und Marquard Christen (CMS) gehalten. Die Veranstaltung wurde von Fabio Babey (IXAR Legal AG) moderiert, der gemeinsam mit Dominic Schopf Co-Autor des vorliegenden Beitrages ist.

Le 12 septembre 2024 a eu lieu la 33e Ă©dition du dĂźner de la Debating Competition sur le thĂšme «Cartels de soumission: qui a fait ses devoirs?». La Debating Competition est la premiĂšre et la plus importante manifestation destinĂ©e aux juristes spĂ©cialisĂ©s en droit des cartels et aux Ă©conomistes spĂ©cialistes de la concurrence en Suisse. Les deux exposĂ©s liminaires ont Ă©tĂ© prĂ©sentĂ©s par Frank StĂŒssi (secrĂ©tariat de la COMCO) et Marquard Christen (CMS). L’évĂ©nement Ă©tait animĂ© par Fabio Babey (IXAR Legal AG), co-auteur, avec Dominic Schopf, du prĂ©sent article.



Die diesjĂ€hrige Tagung mit Schwerpunkt Prozessrecht des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) und des Schweizer Verbands der Richter in Handelssachen (SVRH) fand in einem Gerichtsaal des Bundesverwaltungsgerichts statt. Ziel war es, durch verschiedene Referate sowie eine abschliessende Paneldiskussion die Besonderheiten der verschiedenen Verfahrensarten nĂ€her zu beleuchten sowie mögliche Stolpersteine und Fallstricke der ImmaterialgĂŒterrechtsprozesse zu identifizieren. Geleitet wurde die Tagung durch Dr. Meinrad Vetter, welcher durch die einzelnen VortrĂ€ge moderierte, wĂ€hrend Dr. Michael Ritscher das an die VortrĂ€ge anschliessende Panel leitete. Die Verantwortung fĂŒr die Organisation einer weiteren sehr gelungenen INGRES- und SVRH-Tagung ĂŒbernahm Dr. Christoph Gasser.

La confĂ©rence de cette annĂ©e, axĂ©e sur le droit procĂ©dural, organisĂ©e par l’Institut de la propriĂ©tĂ© industrielle (INGRES) et l’Association suisse des juges en matiĂšre commerciale (SVRH), s’est tenue dans une salle d’audience du Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral. L’objectif Ă©tait d’éclairer plus en dĂ©tail les particularitĂ©s des diffĂ©rents types de procĂ©dure par le biais d’exposĂ©s, ainsi que d’une discussion finale en panel, et d’identifier les Ă©ventuelles pierres d’achoppement et les piĂšges des procĂšs en matiĂšre de propriĂ©tĂ© intellectuelle. Dr. Meinrad Vetter a animĂ© les diffĂ©rents exposĂ©s et Dr. Michael Ritscher a dirigĂ© la table ronde qui a suivi. Dr. Christoph Gasser a assumĂ© la responsabilitĂ© de l’organisation d’une nouvelle confĂ©rence INGRES et SVRH couronnĂ©e de succĂšs.





Am 28. Februar 2024 hat das EuropĂ€ische Parlament den VorschlĂ€gen der EU-Kommission fĂŒr neue Vorschriften zugestimmt, die vor allem KMU dabei helfen sollen, das Beste aus ihren Erfindungen zu machen, neue Technologien zu nutzen und zur WettbewerbsfĂ€higkeit und technologischen SouverĂ€nitĂ€t der EU beizutragen. Die Pressemitteilung der Kommission spricht von nicht weniger als «new EU patent rules».

Moritz Hönig / Alfred Köpf | 2025 Ausgabe 2



Seit 25 Jahren treffen sich jĂ€hrlich fĂŒr zweieinhalb Tage ca. 25 Richterinnen und Richter aus 19 europĂ€ischen LĂ€ndern (nicht nur EU) sowie vom General Court EU, die in Markenverfahren tĂ€tig sind. Sie bilden den Circle of European Trademark Judges – CET-J, vgl. ‹www.cet-j.org›. Das Treffen endet nach intensivem Austausch und Diskussion der jeweiligen nationalen Rechtsprechungen sowie der des EuGH und neuer Rechtsprobleme in einer Zusammenfassung. Damit soll der jeweilige Diskurs innerhalb der Richterschaft zu problematischen Rechtsfragen in Europa und deren Auffassung im Sinne einer Weiterentwicklung einer harmonisierten Rechtsprechung gefördert werden. Die Jahrestagung 2025 in Riga umfasste Folgendes:
1. Marianne Grabrucker | 2025 Ausgabe 2


Die 8. Datenschutzrechtstagung des Schweizer Forum fĂŒr Kommunikationsrecht brachte am 22. Mai 2024 in ZĂŒrich Fachleute aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um ĂŒber aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Best Practices in den Bereichen KĂŒnstliche Intelligenz (KI oder AI) und Datenschutzrecht zu diskutieren. Die Referierenden teilten ihre praktischen Erfahrungen und theoretischen Erkenntnisse und gaben einen umfassenden Überblick ĂŒber die regulatorischen, ethischen und technischen Aspekte von KI. Ein besonderer Fokus lag auf den jĂŒngsten gesetzlichen Entwicklungen im Datenschutzrecht und deren Auswirkungen auf die KI-Regulierung. Dieser Tagungsbericht fasst die wesentlichen Inhalte der VortrĂ€ge und Diskussionen zusammen. David Rosenthal fĂŒhrte als Moderator durch den Nachmittag und die Podiumsdiskussionen.

La 8e ConfĂ©rence du droit de la protection des donnĂ©es du Forum Suisse pour le Droit de la Communication a rĂ©uni le 22 mai 2024 Ă  Zurich des spĂ©cialistes de diffĂ©rentes disciplines pour discuter des dĂ©veloppements actuels, des dĂ©fis et des meilleures pratiques dans les domaines de l’intelligence artificielle (IA) et du droit de la protection des donnĂ©es. Les intervenants ont partagĂ© leurs expĂ©riences pratiques et leurs connaissances thĂ©oriques et ont donnĂ© un aperçu complet des aspects rĂ©glementaires, Ă©thiques et techniques de l’IA. Un accent particulier a Ă©tĂ© mis sur les derniers dĂ©veloppements lĂ©gislatifs en matiĂšre de droit de la protection des donnĂ©es et leurs consĂ©quences sur la rĂ©glementation de l’IA. Le prĂ©sent rapport rĂ©sume l’essentiel des prĂ©sentations et des discussions. David Rosenthal a assurĂ© la modĂ©ration de l’aprĂšs-midi et des tables rondes.



HochkarĂ€tige Referenten der Wettbewerbskommission (WEKO), des Staatssekretariats fĂŒr Wirtschaft (SECO), der Wissenschaft und der Anwaltschaft aus dem In- und Ausland diskutierten mit ĂŒber 40 ebenso hochkarĂ€tigen Teilnehmenden die neusten kartellrechtlichen Entwicklungen in der Schweiz und der EU und deren Auswirkungen in der Praxis.

Des intervenants suisse et Ă©tranger de haut niveau issus de la Commission de la concurrence (COMCO), du SecrĂ©tariat d’État Ă  l’économie (SECO), du monde scientifique et du barreau ont discutĂ© avec plus de 40 participants des derniers dĂ©veloppements en matiĂšre de droit des cartels en Suisse et dans l’UE, et de leurs consĂ©quences dans la pratique.



La Ligue internationale du droit de la concurrence (LIDC) tient chaque annĂ©e son congrĂšs annuel. Lors de ce congrĂšs, deux questions liĂ©es au droit de la concurrence, respectivement au droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle et/ou au droit de la concurrence dĂ©loyale, ont Ă©tĂ© Ă©tudiĂ©es. À l’issue du CongrĂšs, un rapport international approfondi sur chaque question est rĂ©digĂ© sur la base des rapports nationaux prĂ©parĂ©s en amont et des discussions qui ont lieu pendant le CongrĂšs. Le rapport international prĂ©sente les diffĂ©rences et les points communs entre les diffĂ©rents systĂšmes juridiques reprĂ©sentĂ©s lors du CongrĂšs. La prĂ©sente contribution rĂ©sume le rapport national suisse sur la Question B «Comment devons-nous aborder la question des emballages copiĂ©s?»

Die Internationale Liga fĂŒr Wettbewerbsrecht (LIDC) veranstaltet jedes Jahr ihren Jahreskongress. WĂ€hrend dieses Kongresses werden zwei Fragen im Zusammenhang mit dem Wettbewerbsrecht bzw. dem ImmaterialgĂŒterrecht und/oder dem unlauteren Wettbewerbsrecht untersucht. Am Ende des Kongresses wird auf der Grundlage der im Vorfeld vorbereiteten nationalen Berichte und der wĂ€hrend des Kongresses gefĂŒhrten Diskussionen ein umfassender internationaler Bericht zu jeder Frage erstellt. Der internationale Bericht stellt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der wĂ€hrend des Kongresses vertretenen Rechtssysteme dar. Der vorliegende Beitrag fasst den schweizerischen LĂ€nderbericht zur Frage B «Wie sollen wir mit kopierten Verpackungen umgehen?» zusammen.



Am 21. Mai 2024 hat der Rat der EuropĂ€ischen Union das Gesetz ĂŒber kĂŒnstliche Intelligenz (KI-Gesetz) endgĂŒltig verabschiedet. Das Gesetz regelt das Inverkehrbringen, die Inbetriebnahme und die Nutzung von Systemen der kĂŒnstlichen Intelligenz (KI) in der EU. Sein Hauptziel ist es, die Entwicklung und Nutzung von KI in der EU zu fördern und gleichzeitig ein hohes Mass an Schutz fĂŒr Gesundheit, Sicherheit und Grundrechte zu gewĂ€hrleisten. Es verfolgt einen risikobasierten Ansatz, der die Risiken berĂŒcksichtigt, die sich aus der Nutzung von KI-Systemen ergeben können, und erlegt den Akteuren der Wertschöpfungskette Anforderungen und Verpflichtungen auf. Die Verpflichtungen beschrĂ€nken sich nicht auf die Anbieter von KI-Systemen, sondern betreffen unter anderem auch diejenigen, die KI-Systeme zu beruflichen Zwecken einsetzen, die als «Anwender» bezeichnet werden.

Le 21 mai 2024, le Conseil de l’Union europĂ©enne a dĂ©finitivement adoptĂ© la loi sur l’intelligence artificielle (loi sur l’IA). Cette loi rĂ©git la mise sur le marchĂ©, la mise en service et l’utilisation de systĂšmes d’intelligence artificielle (IA) dans l’UE. Son objectif principal est de promouvoir le dĂ©veloppement et l’utilisation de l’IA dans l’UE tout en garantissant un niveau Ă©levĂ© de protection de la santĂ©, de la sĂ©curitĂ© et des droits fondamentaux. Il adopte une approche basĂ©e sur les risques qui tient compte des risques pouvant rĂ©sulter de l’utilisation de systĂšmes d’IA et impose des exigences et des obligations aux acteurs de la chaĂźne de valeur. Ces obligations ne se limitent pas aux fournisseurs de systĂšmes d’IA, mais concernent aussi, entre autres, ceux qui utilisent des systĂšmes d’IA Ă  des fins professionnelles, appelĂ©s «utilisateurs».

Alesch Staehelin | 2025 Ausgabe 1





Die diesjĂ€hrige INGRES-Tagung zur Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der Schweiz wurde wiederum von Michael Ritscher konzipiert und geleitet und von Christoph Gasser organisiert. Rund 150 Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Gerichten, der Industrie sowie der Anwaltschaft konnten sich ĂŒber die aktuellen Entwicklungen im ImmaterialgĂŒterrecht der Schweiz informieren und diese diskutieren.

Cette annĂ©e, la confĂ©rence de l’INGRES sur la pratique du droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle en Suisse a de nouveau Ă©tĂ© conçu et dirigĂ© par Michael Ritscher et organisĂ© par Christoph Gasser. PrĂšs de 150 reprĂ©sentants des autoritĂ©s, des tribunaux, de l’industrie ainsi que du barreau ont pu s’informer sur les dĂ©veloppements actuels du droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle en Suisse et en discuter.





Diese traditionelle, wieder von Michael Ritscher konzipierte und geleitete und von Christoph Gasser organsierte Tagung zu den neuesten Entwicklungen im europĂ€ischen ImmaterialgĂŒterrecht fand erneut auf dem ZĂŒrichberg und im Anschluss an ein Wochenende im Schnee statt und war wiederum sehr gut besucht.

Cette traditionnelle confĂ©rence sur les derniers dĂ©veloppements en matiĂšre de propriĂ©tĂ© intellectuelle europĂ©enne, Ă  nouveau conçue et dirigĂ©e par Michael Ritscher et organisĂ©e par Christoph Gasser, s’est Ă  nouveau dĂ©roulĂ©e sur le ZĂŒrichberg et Ă  la suite d’un week-end dans la neige et a de nouveau attirĂ© un grand nombre de participants.



Report of the Swiss Group

Members of the working group: Lucas Aebersold, Jennifer Baltes, Manuel Bigler, Adrienne Hennemann, Luca Hitz, Elif Nur Keskes and Christian Rohner.

2024 Ausgabe 12



Report of the Swiss Group

Members of the working group: Lara Dorigo (chair), Theodore Choi, Philipp Groz, Peter Ling, Joseph Schmitz, Martin Toleti and Raphael Zingg.

2024 Ausgabe 12





Report of the Swiss Group

Members of the working group: Oliver Jeker, Thomas Kretschmer, Lorena Piticco, Martin Sperrle and Paul Georg Maué.

2024 Ausgabe 11



Report of the Swiss Group
Members of the working group: Fabian Wigger, Isabelle Bruder, Christine Schweikard, Reinhard Oertli, Markus Kaiser, Hugh Reeves.

2024 Ausgabe 11





Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 30. April 2024 (Plenum)

Mitgeteilt von Mischa Senn | 2024 Ausgabe 10







Le sĂ©minaire conjoint de l’IPI et du LES-CH sur les «DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques» cĂ©lĂ©brait sa 20Ăšme Ă©dition le 23 novembre 2023 Ă  GenĂšve. Pour cet anniversaire, les organisateurs sont revenus sur les 20 ans d’existence du sĂ©minaire et ont saluĂ© la confiance et l’intĂ©rĂȘt des participants. Le sĂ©minaire s’est ensuite dĂ©roulĂ© selon son format habituel consistant en une prĂ©sentation scientifique, un tour d’horizon de la jurisprudence du Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral et de la jurisprudence de l’Union europĂ©enne, suivis d’une prĂ©sentation des nouveautĂ©s de l’IPI. Ce compte-rendu reprend l’essentiel des points dĂ©veloppĂ©s par les intervenants.

Das gemeinsame Seminar des IGE und des LES-CH ĂŒber die «Neusten Entwicklungen im Markenrecht» feierte am 23. November 2023 in Genf seine zwanzigste Ausgabe. AnlĂ€sslich dieser JubilĂ€umsausgabe blickten die Organisatoren auf die letzten 20 Jahre des Seminars zurĂŒck und lobten das Vertrauen und Interesse der Teilnehmenden. Das Seminar fand in seinem ĂŒblichen Format statt, das aus einer wissenschaftlichen PrĂ€sentation, einem Überblick ĂŒber die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und die Rechtsprechung der EuropĂ€ischen Union bestand, gefolgt von einer PrĂ€sentation mit Neuigkeiten des IGE. Der nachfolgende Bericht gibt die wesentlichen Punkte wieder, die von den Referenten besprochen wurden.



Der diesjĂ€hrige Ittinger Workshop widmete sich unter der inhaltlichen Leitung von Dr. Michael Ritscher und der organisatorischen Leitung von Dr. Christoph Gasser der BösglĂ€ubigkeit im Kennzeichenrecht. Einen Schwerpunkt fĂŒr die Beurteilung des Kriteriums der BösglĂ€ubigkeit bildete die Auseinandersetzung mit Markenkategorien und ausgewĂ€hlten Fallgruppen. Die PrĂ€sentationen leiteten ĂŒber die allgemeine Herleitung der BösglĂ€ubigkeit im Zivilrecht, die bösglĂ€ubige Markenhinterlegung nach Schweizer Recht sowie die Betrachtung der diesbezĂŒglichen Schweizer Gerichtspraxis hin zur entsprechenden WĂŒrdigung des deutschen sowie des unionsrechtlich vereinheitlichten Markenrechts. TraditionsgemĂ€ss tagten die Mitglieder des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) in einer illustren Runde mit internationalen GĂ€sten in den alten Mauern der Kartause Ittingen.

Cette annĂ©e, le workshop d’Ittingen a Ă©tĂ© consacrĂ© Ă  la mauvaise foi dans le droit des signes distinctifs, sous la direction de Dr. MICHAEL RITSCHER et la direction organisationnelle de Dr. CHRISTOPH GASSER. L’accent a Ă©tĂ© mis sur l’évaluation du critĂšre de la mauvaise foi en examinant les catĂ©gories de marques et des groupes de cas sĂ©lectionnĂ©s. Les prĂ©sentations ont passĂ© par la dĂ©duction gĂ©nĂ©rale de la mauvaise foi en droit civil, le dĂ©pĂŽt de marque de mauvaise foi selon le droit suisse et l’examen de la pratique judiciaire suisse en la matiĂšre, pour aboutir Ă  l’évaluation correspondante du droit allemand et du droit unifiĂ© de l’Union europĂ©enne des marques. Comme le veut la tradition, les membres de l’Institut de la propriĂ©tĂ© industrielle (INGRES) se sont rĂ©unis dans les anciens murs de la Chartreuse d’Ittingen en compagnie d’invitĂ©s internationaux.



La traditionnelle JournĂ©e romande du droit de la concurrence organisĂ©e par l’Association suisse du droit de la concurrence (ASAS) et le Centre Patronal en collaboration avec le CEDIDAC, s’est tenue Ă  Lausanne le 8 novembre 2023. Lors de cette 14Ăšme Ă©dition, les dĂ©veloppements rĂ©cents en matiĂšre de droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle et de LCD ont Ă©tĂ© prĂ©sentĂ©s. La prĂ©sente contribution rĂ©sume quelques arrĂȘts importants dans ces deux domaines.

Die traditionelle «JournĂ©e romande du droit de la concurrence», die von der Schweizerischen Vereinigung fĂŒr Wettbewerbsrecht (ASAS) und dem Centre Patronal in Zusammenarbeit mit CEDIDAC organisiert wurde, fand am 8. November 2023 in Lausanne statt. Bei dieser 14. Ausgabe, wurden die letzten Entwicklungen im Bereich des geistigen Eigentumsrechts und des UWG vorgestellt. Der vorliegende Beitrag fasst einige wichtige Urteile in diesen beiden Bereichen zusammen.



Ein interdisziplinĂ€r zusammengesetztes Publikum aus Wissenschaft und Praxis traf sich am 10. November 2023 im Rahmen eines Tech Law Workshops, um diverse Aspekte von Systemen der KĂŒnstlichen Intelligenz (KI) und den Gefahren möglicher Angriffe auf diese Systeme zu diskutieren. Der in ZĂŒrich durchgefĂŒhrte Workshop wurde veranstaltet vom Schweizer Forum fĂŒr Kommunikationsrecht (SF-FS), dem Zentrum fĂŒr Life Sciences-Recht (ZLSR) der UniversitĂ€t Basel und dem Center for Information Technology, Society, and Law (ITSL) der UniversitĂ€t ZĂŒrich.

Un public tout aussi diversifiĂ© et interdisciplinaire, issu de la science et de la pratique, s’est rĂ©uni le 10 novembre 2023 dans le cadre d’un Tech Law Workshop pour discuter de divers aspects des systĂšmes d’intelligence artificielle et des dangers d’éventuelles attaques contre ces systĂšmes. L’atelier Ă©tait organisĂ© Ă  Zurich par le Forum suisse pour le droit de la communication (SF-FS), le Centre pour le droit des sciences de la vie (ZLSR) de l’UniversitĂ© de BĂąle et le Center for Information Technology, Society, and Law (ITSL) de l’UniversitĂ© de Zurich.



Le CongrĂšs annuel international de la LIDC s’est tenu du 21 au 24 septembre 2023 Ă  Göteborg. Le groupe suĂ©dois en a assurĂ© l’organisation. Comme chaque annĂ©e, deux questions liĂ©es au droit de la concurrence, au droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle et/ou Ă  la concurrence dĂ©loyale y ont Ă©tĂ© Ă©tudiĂ©es. Les rapports nationaux sur chaque question constituent la base d’un rapport international approfondi qui analyse les diffĂ©rences mais aussi les points communs entre les diffĂ©rents systĂšmes juridiques, discutĂ©s lors du CongrĂšs. Avec son programme dense de panels et groupes de travail, le CongrĂšs de la LIDC a attirĂ© plus de 90 participants pour cette Ă©dition 2023.

Der Internationale Jahreskongress der LIDC fand vom 21. bis 24. September 2023 in Göteborg statt. Die nordische Landesgruppe war fĂŒr die Organisation verantwortlich. Wie jedes Jahr wurden zwei Fragen aus dem Wettbewerbsrecht, dem Recht des geistigen Eigentums und/oder dem unlauteren Wettbewerb untersucht. Die nationalen Berichte zu jeder Frage bilden die Grundlage fĂŒr einen ausfĂŒhrlichen internationalen Bericht, der die Unterschiede aber auch die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Rechtssysteme herausarbeitet, die auf dem Kongress diskutiert werden. Mit seinem dichten Programm an Panels und Arbeitsgruppen zog der LIDC Kongress in seiner Ausgabe 2023 mehr als 90 Teilnehmer an.

Johana Cau | 2024 Ausgabe 3



Report of the Swiss Group. Members of the working group: Sevan Antreasyan, HélÚne Bruderer, Aliénor de Dardel, Hugh Reeves, Gilles Steiger.

2024 Ausgabe 2





Report of the Swiss Group Part II (Part I published in sic! 11/2023). Members of the Group: Ada Altobelli, Manuel Bigler, Frédéric Brand, Isabelle Bruder, Nathalie Denel, Louisa Galbraith, Elif Keskes, Pierre-Alain Killias, James Merz, Fabienne ZenhÀusern.

2024 Ausgabe 1





Report of the Swiss Group Part I (Part II will be published in sic! 01/2024)

Members of the Group: Ada Altobelli, Manuel Bigler, Frédéric Brand, Isabelle Bruder, Nathalie Denel, Louisa Galbraith, Elif Keskes, Pierre-Alain Killias, James Merz and Fabienne ZenhÀusern.

2023 Ausgabe 11



Im Mai dieses Jahres wurde die Vernehmlassung zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes eingeleitet. Im Rahmen der diesjĂ€hrigen Urheberrechtstagung des Schweizer Forum fĂŒr Kommunikationsrecht (SF-FS) wurden zwei Themen diskutiert, die aktuell den Fokus der laufenden Vernehmlassung bilden. Medienunternehmen sowie Journalistinnen und Journalisten sollen fĂŒr die Nutzung ihrer Inhalte durch große Online-Dienste angemessen entlöhnt werden. Obwohl die Schweiz sich noch 2019 bei Revision des Urheberrechtsgesetzes gegen die EinfĂŒhrung eines Leistungsschutzrechts fĂŒr Medienunternehmen entschieden hatte, um zunĂ€chst die Erfahrungen anderer LĂ€nder abzuwarten, plant man nun im Rahmen dieser aktuellen Urheberrechtsrevision die EinfĂŒhrung eines Leistungsschutzrechts fĂŒr Presseverleger. Parallel dazu wird im Rahmen des Vernehmlassungsverfahren geprĂŒft, ob die vorgeschlagene Regelung um einen VergĂŒtungsanspruch fĂŒr die Verwendung journalistischer Inhalte durch Anwendungen mittels kĂŒnstlicher Intelligenz erweitert werden sollte. Angesichts der schnellen Fortschritte im Bereich kĂŒnstlicher Intelligenz ergeben sich diese und weitere fundamentale Fragen zur zukĂŒnftigen Gestaltung des Urheberrechts.

En mai de cette annĂ©e, la procĂ©dure de consultation concernant la modification de la loi sur le droit d’auteur a Ă©tĂ© lancĂ©e. Dans le cadre du colloque sur le droit d’auteur organisĂ© cette annĂ©e par le Forum Suisse pour le Droit de la Communication (SF-FS), deux thĂšmes, qui constituent actuellement le point central de la consultation en cours, ont Ă©tĂ© discutĂ©s. Les entreprises de mĂ©dias ainsi que les journalistes doivent ĂȘtre rĂ©munĂ©rĂ©s de maniĂšre appropriĂ©e pour l’utilisation de leurs prestations journalistiques par les grands services en ligne. Bien que la Suisse ait dĂ©cidĂ©, en 2019 encore, lors de la rĂ©vision de la loi sur le droit d’auteur, de ne pas introduire un droit voisin pour les entreprises de mĂ©dias afin d’attendre d’abord les expĂ©riences d’autres pays, elle prĂ©voit maintenant, au cours de cette rĂ©vision actuelle du droit d’auteur, d’introduire un droit voisin pour les entreprises de mĂ©dias. ParallĂšlement, on examine si la rĂ©glementation proposĂ©e devrait ĂȘtre Ă©tendue Ă  un droit Ă  rĂ©munĂ©ration pour l’utilisation de prestations journalistiques par des applications au moyen de l’intelligence artificielle. Compte tenu des progrĂšs rapides dans ce domaine, ces questions et d’autres questions fondamentales se posent quant Ă  la conception future du droit d’auteur.





«klimaneutral» Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 10. Mai 2023 (II. Kammer)

Mitgeteilt von Mischa Senn | 2023 Ausgabe 10



Report of the Swiss Group
Members of the working group: Andrea Carreira, Theodore Choi, Joel Hochreutener, Thomas Kretschmer, Peter Ling, Paul Pliska, André Roland, Joseph Schmitz, Julien Schirlin, Martin Sperrle and Raphael Zingg (chair/reporter).

2023 Ausgabe 10



Report of the Swiss Group
Members of the working group: Fabian Wigger (chair/reporter), Dr. Reinhard Oertli, Dr. Bernhard Wittweiler and Michael Egli.

2023 Ausgabe 10





Im Anschluss an die Harmonisierung der verschiedenen Verfahren und der RegisterfĂŒhrung in den Bereichen Marken, Designs und Patente hat sich das IGE zum Ziel gesetzt, neue Richtlinien zu erarbeiten, welche diese Harmonisierung reflektieren. Diese harmonisierten Richtlinien betreffen die Teile «Allgemeiner Teil», «Eintragungs-/Erteilungsverfahren» und «RegisterfĂŒhrung» und wurden den interessierten Kreisen zur Konsultation unterbreitet.

Des Weiteren hat das IGE seine Markenrichtlinien («Internationale Markenregistrierung», «Materielle MarkenprĂŒfung», «Widerspruchsverfahren» und «Löschungsverfahren wegen Nichtgebrauchs») sowie die Richtlinien fĂŒr die SachprĂŒfung der nationalen Patentanmeldungen teilweise revidiert.

Diese Richtlinien sind am 1. Juli 2023 in Kraft getreten und werden seit jenem Zeitpunkt auf alle hĂ€ngigen Verfahren angewendet. Sie sind auf der Homepage des IGE abrufbar: â€čwww.ige.ch/de/uebersicht-dienstleistungen/dokumente-und-linksâ€ș.

2023 Ausgabe 9









Le sĂ©minaire annuel sur les «DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques» s’est tenu Ă  GenĂšve le 17 novembre 2022. Cette 19Ăšme édition du sĂ©minaire IPI-LES, coorganisĂ©e par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (IPI) et la Licensing Executives Society Switzerland (LES-CH), a connu un intĂ©rĂȘt sans prĂ©cĂ©dent de la part des milieux intĂ©ressĂ©s avec un nombre record d’inscrits pour participer aux discussions sur les thĂšmes d’actualitĂ© prĂ©sentĂ©s.

Das jĂ€hrliche Seminar zum Thema «Neueste Entwicklungen im Markenrecht» fand am 17. November 2022 in Genf statt. Diese 19. Ausgabe des IPI-LES-Seminars, das vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum (IGE) und der Licensing Executives Society Switzerland (LES-CH) mitorganisiert wurde, erfreute sich eines beispiellosen Interesses seitens der interessierten Kreise mit einer Rekordzahl von angemeldeten Teilnehmern, die an den Diskussionen ĂŒber die vorgestellten aktuellen Themen teilnahmen.



Der diesjĂ€hrige Workshop des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) zum Kennzeichenrecht fand traditionsgemĂ€ss in der Kartause Ittingen statt. Geleitet wurde die von ihm auch konzipierte Tagung von Michael Ritscher und Christoph Gasser war fĂŒr die Organisation verantwortlich.

Cette annĂ©e, le workshop de l’Institut de la propriĂ©tĂ© industrielle (INGRES) sur le droit des signes distinctifs a eu lieu, comme le veut la tradition, Ă  la Kartause Ittingen. La confĂ©rence a Ă©tĂ© conçue et dirigĂ©e par Michael Ritscher tandis que Christoph Gasser en a assurĂ© l’organisation.







Der Einsatz von KI-Systemen ist zunehmend verbreitet und weitreichend; daher ist es an der Zeit, dass sich das IP-System weiterentwickelt und auf die Herausforderungen durch KI reagiert.

Das Zentrum fĂŒr ImmaterialgĂŒter- und Wettbewerbsrecht (CIPCO) der UniversitĂ€t ZĂŒrich und das Eidgenössische Institut fĂŒr Geistiges Eigentum (IGE) arbeiten in einem langfristigen Projekt zum Thema kĂŒnstliche Intelligenz und geistiges Eigentum zusammen. Nach mehreren Online-Workshops mit Experten zu verschiedenen Bereichen von KI und geistigem Eigentum wurde im Juni 2022 eine interdisziplinĂ€re Konferenz an der UniversitĂ€t ZĂŒrich durchgefĂŒhrt. Juristen, Vertreter verschiedener Ämter fĂŒr Geistiges Eigentum, Akademiker und Industrievertreter diskutierten eine grosse Bandbreite von Aspekten im Schnittfeld von KI und ImmaterialgĂŒterrecht.

Le recours Ă  des systĂšmes d’intelligence artificielle (IA) est de plus en plus rĂ©pandu et Ă©tendu; il est donc temps que le systĂšme de propriĂ©tĂ© intellectuelle (PI) Ă©volue et qu’il rĂ©agisse aux dĂ©fis posĂ©s par l’IA.

Le Center for Intellectual Property and Competition Law (CIPCO) de l’UniversitĂ© de Zurich et l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (IPI) collaborent dans le cadre d’un projet Ă  long terme dĂ©diĂ© au thĂšme de l’IA et de la PI. AprĂšs plusieurs ateliers en ligne organisĂ©s avec des experts et consacrĂ©s Ă  divers aspects de l’IA et de la PI, une confĂ©rence interdisciplinaire s’est tenue Ă  l’UniversitĂ© de Zurich en juin 2022. Elle a rĂ©uni des juristes, des reprĂ©sentants de plusieurs offices de PI, des universitaires et des reprĂ©sentants de l’industrie; ils ont abordĂ© un large Ă©ventail de questions qui se posent au carrefour de l’IA et du droit des biens immatĂ©riels.

The use of AI systems is increasingly widespread and far-reaching. Hence, it is time for the IP system to develop a response to the challenges AI presents.

Zurich University’s Center for Intellectual Property and Competition Law (CIPCO) and the Federal Institute of Intellectual Property (IPI) collaborate in a long-term project on artificial intelligence and intellectual property law. After initial deskwork and several online workshops with experts in the field, an interdisciplinary conference was held at the University of Zurich in June 2022. Lawyers, representatives of IPOs, academics and industry representatives discussed different aspects of artificial intelligence in the context of IP.



Die diesjĂ€hrige, wiederum von Michael Ritscher konzipierte und geleitete sowie von Christoph Gasser organisierte INGRES-Tagung zur Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der Schweiz fand wieder in alter Frische als persönliche (und auch virtuell zugĂ€ngliche) Veranstaltung mit fast 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Lake Side ZĂŒrich statt. Die Teilnehmerschaft setzte sich aus Vertretern von Gerichten und Behörden, Hochschuleinrichtungen sowie der Anwaltschaft und Wirtschaft zusammen.

Le colloque INGRES de cette annĂ©e sur la pratique en matiĂšre de droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle en Suisse, Ă  nouveau conçu et dirigĂ© par Michael Ritscher et organisĂ© par Christoph Gasser, s’est dĂ©roulĂ© avec le mĂȘme dynamisme qu’à l’accoutumĂ©e. Également accessible virtuellement, il s’est tenu au Lake Side de Zurich et a rĂ©uni prĂšs de 200 participants. L’assistance Ă©tait composĂ©e de reprĂ©sentants des tribunaux et des autoritĂ©s, d’établissements de l’enseignement supĂ©rieur ainsi que du barreau et de l’économie.

Synthia Bastron / Lara Burkhalter / Rachel Pawlik | 2022 Ausgabe 11



Report of the Swiss Group
Members of the working group: Reinhard Oertli, Hugh Reeves, Fabian Wigger and Marc Wullschleger (Chair).

2022 Ausgabe 11



Members of the working group: Marion Consoli, Luca Dal Molin, Philipp Groz (chair), Adrienne Hennemann, Michael Liebetanz, Monika Naef, Vera Vallone

2022 Ausgabe 11





Report of the Swiss Group
Members of the working group: Joseph Schmitz, Jennifer Baltes, Raphaël Zingg, Patrick Merkel (Chair), Beat Rauber, Thomas Kretschmer, Andrea Manola, Gilles Pfend, Oliviana Calin-Eller, Oliver Jeker, and Peter Ling

2022 Ausgabe 10



Report of the Swiss Group
Members of the working group: Manuel Bigler (chair), Sarah Drukarch, Dr. Gallus Joller, Dr. Pierre-Alain Killias, Dr. Raphael Nusser

2022 Ausgabe 10





ICC-Kodex 10 (Gebrauch von «gratis/kostenlos»).

Der Begriff «gratis» sollte in der kommerziellen Kommunikation nur verwendet werden, wenn die einzige Verpflichtung in der Zahlung von Versandkosten besteht, die nicht ĂŒber die dem Anbieter schĂ€tzungsweise entstandenen Kosten hinausgehen. Wird ein Mindermengenzuschlag berechnet, aber in der Werbung darauf nicht hingewiesen, liegt in einer Aussage wie «Nur 6.90 Fr. – Gratis mit A-Post» eine unlautere Werbung vor (E. 4).​1

Code ICC 10 (utilisation de «gratuit»).

Dans la communication commerciale, le terme «gratuit» doit uniquement ĂȘtre utilisĂ© lorsque l’unique obligation est le paiement de frais d’expĂ©dition pour un montant n’excĂ©dant pas les coĂ»ts estimĂ©s encourus par l’offrant, auteur de la communication. Si un supplĂ©ment pour petites quantitĂ©s est facturĂ©, mais que la publicitĂ© n’en fait pas mention, une affirmation telle que «Seulement CHF 6,90 – gratuit en courrier A» constitue une publicitĂ© dĂ©loyale (consid. 4).​

Mitgeteilt von Mischa Senn | 2022 Ausgabe 9





Das IGE bietet ab Juli 2022 keine Markenrecherchen mehr an
Das Eidgenössische Institut fĂŒr Geistiges Eigentum (IGE) unterstĂŒtzt Hinterlegerinnen und Hinterleger sowie Inhaberinnen und Inhaber von Marken seit ĂŒber 60 Jahren mit professionellen Markenrecherchen. Per 1. Juli 2022 wird diese Dienstleistung eingestellt.



Auch dieses Jahr konnte aufgrund der COVID-19-Pandemie die alljĂ€hrliche INGRES-Tagung zur Praxis des europĂ€ischen ImmaterialgĂŒterrechts nur virtuell stattfinden. Dennoch nahmen an der durch Dr. Michael Ritscher konzipierten und geleiteten Tagung zahlreiche in- und auslĂ€ndische Vertreter von Gerichten, Behörden, der Industrie sowie der Anwaltschaft teil, um sich ĂŒber die aktuellsten Entwicklungen im ImmaterialgĂŒterrecht in Europa auszutauschen.

Cette annĂ©e encore, la confĂ©rence annuelle de l’INGRES sur la pratique du droit europĂ©en de la propriĂ©tĂ© intellectuelle n’a pu avoir lieu que virtuellement en raison de la pandĂ©mie COVID-19. NĂ©anmoins, de nombreux reprĂ©sentants nationaux et Ă©trangers des tribunaux, des autoritĂ©s, de l’industrie et de la profession juridique ont participĂ© Ă  ce colloque conçu et prĂ©sidĂ©e par Dr. Michael Ritscher, afin d’échanger sur les dĂ©veloppements les plus rĂ©cents du droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle en Europe.







Das Eidgenössische Institut fĂŒr Geistiges Eigentum hat seine Richtlinien in Markensachen teilweise revidiert. In der neuen Fassung sind alle seit dem Jahr 2019 in Kraft getretenen PraxisĂ€nderungen angefĂŒhrt sowie die neue Praxis betreffend die geografische EinschrĂ€nkung der Waren- und Dienstleistungsliste bei Marken mit einer Herkunftsangabe (vgl. dazu die nachfolgenden ErlĂ€uterungen).

Die neuen Richtlinien sind am 1. MĂ€rz 2022 in Kraft getreten und werden seit jenem Zeitpunkt auf alle hĂ€ngigen Verfahren angewendet. Sie sind auf der Homepage des IGE abrufbar: â€čhttps://www.ige.ch/de/uebersicht-dienstleistungen/dokumente-und-links/markenâ€ș.

2022 Ausgabe 5



L’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle a partiellement rĂ©visĂ© ses directives en matiĂšre de marques. Dans cette nouvelle version sont intĂ©grĂ©s tous les changements de pratique intervenus depuis 2019 ainsi que la nouvelle pratique concernant la limitation gĂ©ographique de la liste des produits et services pour les marques avec une indication de provenance (voir Ă  ce sujet les explications ci-dessous).

Les nouvelles directives sont entrĂ©es en vigueur le 1er mars 2022 et s’appliquent depuis cette date Ă  toutes les procĂ©dures en cours. Elles sont disponibles sur le site internet de l’Institut: â€čhttps://www.ige.ch/fr/prestations/documents-et-liens/marquesâ€ș.

2022 Ausgabe 5



Ein Unternehmen erhielt eine Werbe-E-Mail eines Personalberatungsunternehmens und erhob dagegen Beschwerde. Die BeschwerdefĂŒhrerin machte geltend, dass sie eine direktadressierte Werbung mittels E-Mail-Zustellung zugestellt erhielt, obschon zwischen ihr und der Beschwerdegegnerin keine Kundenbeziehung vorgelegen hĂ€tte. Die Beschwerdegegnerin stellte sich auf den Standpunkt, dass eine Kundenbeziehung aufgrund einer langjĂ€hrigen Zustellung von Werbung bestĂŒnde.

Mitgeteilt von Mischa Senn | 2022 Ausgabe 4







Le 4 novembre 2021 s’est tenu, Ă  GenĂšve, le 18Ăšme sĂ©minaire sur les «DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques» organisĂ© conjointement par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (IPI) et la License Executive Society Switzerland (LES-CH). La matiĂšre Ă©tait particuliĂšrement riche pour cette Ă©dition du sĂ©minaire puisqu’il s’agissait de revenir sur les dĂ©veloppements des deux annĂ©es Ă©coulĂ©es, l’édition 2020 n’ayant pu se tenir en raison de la situation sanitaire.

Am 4. November 2021 fand in Genf das 18. Seminar zum Thema «Aktuelle Entwicklungen im Markenrecht» statt, das vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum (IGE) und der License Executive Society Switzerland (LES-CH) gemeinsam organisiert wurde. Das Material fĂŒr diese Ausgabe des Seminars war besonders umfangreich, da es sich um einen RĂŒckblick auf die Entwicklungen der letzten zwei Jahre handelte. Im Jahr 2020 konnte das Seminar aufgrund der gesundheitlichen Situation nicht durchgefĂŒhrt werden.



Am 28. September 2021 versammelte sich ein ebenso vielfĂ€ltig interessiertes wie interdisziplinĂ€res Publikum, um im Museum fĂŒr Gestaltung ZĂŒrich das PhĂ€nomen der sogenannten «Kunst-Token» zu diskutieren. Der Sinn respektive Unsinn der Blockchain-Technologie in der Kunst sollte gemeinsam mit unterschiedlichen Vortragenden und den Teilnehmenden ergrĂŒndet werden. Organisiert wurde die Tagung vom Schweizer Forum fĂŒr Kommunikationsrecht (SF-FS) zusammen mit dem Center for Information Technology, Society, and Law (ITSL) der UniversitĂ€t ZĂŒrich sowie dem Zentrum fĂŒr Kulturrecht (ZKR) der ZĂŒrcher Hochschule der KĂŒnste (ZHdK).

Le 28 septembre 2021, un public aussi diversifiĂ© qu’interdisciplinaire s’est rĂ©uni au MusĂ©e du design de Zurich pour discuter du phĂ©nomĂšne des «jetons artistiques». Le sens ou le non-sens de la technologie blockchain dans l’art devait ĂȘtre explorĂ© en commun avec diffĂ©rents intervenants et les participants. La confĂ©rence a Ă©tĂ© organisĂ©e par le Forum Suisse pour le Droit de la Communication (SF-FS) en collaboration avec le Center for Information Technology, Society, and Law (ITSL) de l’UniversitĂ© de Zurich et le Centre pour le Droit de la Culture (ZKR) de l’UniversitĂ© des Arts de Zurich (ZHdK).





Am 24. September 2021 fand in Baden das von den PatentanwaltsverbĂ€nden VESPA und VIPS gemeinsam veranstaltete Herbstseminar zum Thema «Grenzen der Patentierbarkeit» statt. Wegen der Covid-Auflagen wurde das Herbstseminar in hybrider Form durchgefĂŒhrt, also optional vor Ort mit Zertifikatspflicht oder ĂŒber Videokonferenz. Nach anderthalb Jahren von reinen Online-Veranstaltungen nahmen knapp 60 Teilnehmende gerne die Gelegenheit zum persönlichen Treffen und direkten GesprĂ€ch wahr. Weitere ca. 40 Teilnehmende wohnten dem Seminar online bei.

Le sĂ©minaire d’automne organisĂ© conjointement par les associations de conseils en brevets VESPA et VIPS sur le thĂšme «Limites de la brevetabilité» a eu lieu le 24 septembre 2021 Ă  Baden. En raison des contraintes liĂ©es au COVID, le sĂ©minaire d’automne a Ă©tĂ© organisĂ© sous une forme hybride, c’est-Ă -dire en prĂ©sentiel avec certificat obligatoire, ou par vidĂ©oconfĂ©rence. AprĂšs un an et demi de manifestations exclusivement en ligne, prĂšs de 60 participants ont saisi l’occasion d’une rencontre personnelle et d’un dialogue direct. Une quarantaine d’autres participants ont assistĂ© au sĂ©minaire en ligne.





Der diesjĂ€hrige Ittinger Workshop des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) zum Kennzeichenrecht fand traditionsgemĂ€ss in der Kartause Ittingen statt. Geleitet wurde die Tagung zum Thema des Wertes der eingetragenen Marke von Michael Ritscher, wĂ€hrend Christoph Gasser fĂŒr die Organisation verantwortlich war. Die Tagung wurde zu Ehren von Eugen Marbach abgehalten.

Cette annĂ©e, l’atelier d’Ittingen de l’Institut pour la protection de la propriĂ©tĂ© intellectuelle (INGRES) sur le droit des marques s’est tenu traditionnellement Ă  la Kartause d’Ittingen. La session sur la valeur de la marque enregistrĂ©e Ă©tait prĂ©sidĂ©e par Michael Ritscher, tandis que Christoph Gasser Ă©tait responsable de l’organisation. La rĂ©union a Ă©tĂ© organisĂ©e en l’honneur de Eugen Marbach.



Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens)
Abkommen von Nizza
vom 15. Juni 1957 ĂŒber die internationale Klassifikation von Waren und Dienstleistungen fĂŒr die Eintragung von Marken, revidiert in Stockholm am 14. Juli 1967 und in Genf am 13. Mai 1977 Israel 25. September 2021 (Genfer Akte)
Vertrag von Marrakesch
vom 27. Juni 2013 ĂŒber die Erleichterung des Zugangs zu veröffentlichten Werken fĂŒr blinde, sehbehinderte oder sonst lesebehinderte Menschen Norwegen 30. November 2021
Genfer Akte
vom 20. Mai 2015 des Lissabonner Abkommens ĂŒber Ursprungsbezeichnungen und geografische Angaben Schweiz 1. Dezember 2021
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur)
Arrangement de Nice
du 15 juin 1957 concernant la classification internationale des produits et des services aux fins de l’enregistrement des marques, rĂ©visĂ© Ă  Stockholm le 14 juillet 1967 et Ă  GenĂšve le 13 mai 1977 IsraĂ«l 25 septembre 2021 (Acte de GenĂšve)
Traité de Marrakech
du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es NorvĂšge 30 novembre 2021
Acte de GenĂšve
du 20 mai 2015 de l’Arrangement de Lisbonne sur les appellations d’origine et les indications gĂ©ographiques Suisse 1er dĂ©cembre 2021




«Gewinnspiel»

Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 23. Juni 2021 (III. Kammer)

Mitgeteilt von Mischa Senn, Prof. Dr. iur., Fachexperte und VizeprĂ€sident der SLK, ZĂŒrich.



Members of the Group: Dr. Reinhard Oertli (Chairman), Dr. Gallus Joller and Dr. sc. ETH, Dipl. El.-Ing. ETH Andrea Rutz, Patent Attorney.



Report of the Swiss Group

Members of the Group: Luca Dal Molin, Zoltan Gyenge, Thomas Kretschmer, SĂ©bastien Ragot, Philipp RĂŒfenacht, Julien Schirlin, Dirk Spacek and Stefano Sinigaglia.

The english translation of the summary is included online only.



Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 26. Mai 2021 (Plenum)

Mitgeteilt von Mischa Senn, Prof. Dr. iur., Fachexperte und VizeprĂ€sident der SLK, ZĂŒrich.



Report of the Swiss Group

Members of the working group: Fabian Altmann, Cyrill Rieder, Joseph Schmitz, Roger Staub (Lead).



Report of the Swiss Group

Members of the working group: Marc Wullschleger (chair), Manuel Bigler, Boris Catzelis, Marco Handle, Raphael Nusser.



Die COVID-19 Pandemie hat zu einer ausserordentlichen und beispiellosen Beschleunigung der Forschung und Entwicklung von Heilmitteln gefĂŒhrt. Das Genom von SARS-CoV-2 war nach nur wenigen Tagen bekannt, Test-Kits waren nach wenigen Wochen verfĂŒgbar und die ersten Impfstoffe nach weniger als einem Jahr auf dem Markt. Hinter diesen Fortschritten stehen private und öffentliche Institutionen, die grenzĂŒberschreitend und manchmal ungeachtet entgegengesetzter Interessen zusammengearbeitet, Erfindungen gemacht und diese zu Marktreife entwickelt haben. Um einer ungleichen Verteilung der FrĂŒchte dieser Fortschritte entgegenzuwirken, wurde bereits im Herbst 2020 vorgeschlagen, den Patentschutz ĂŒber Erfindungen im Zusammenhang mit der Pandemie zu sistieren, indem Teile des TRIPS-Abkommens ausser Kraft gesetzt werden. Im Mai 2021 hat sich die neue US-Administration öffentlich hinter diesen Vorschlag gestellt. Vorliegend nehmen das Institut fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz INGRES und sechs Schweizer UniversitĂ€tsprofessoren zu diesem Vorschlag Stellung.

La pandĂ©mie de COVID-19 a entraĂźnĂ© une accĂ©lĂ©ration extraordinaire et sans prĂ©cĂ©dent de la recherche et du dĂ©veloppement de produits thĂ©rapeutiques. Le gĂ©nome du virus SARS-CoV-2 Ă©tait sĂ©quencĂ© aprĂšs quelques jours seulement, des kits de test distribuĂ©s aprĂšs quelques semaines et les premiers vaccins ont Ă©tĂ© mis sur le marchĂ© aprĂšs moins d’un an. Ces avancĂ©es ont Ă©tĂ© rĂ©alisĂ©es par des institutions privĂ©es et publiques qui ont collaborĂ© au-delĂ  les frontiĂšres, parfois sans tenir compte de leurs intĂ©rĂȘts divergents, pour crĂ©er des inventions et les dĂ©velopper jusqu’à leur commercialisation. Pour Ă©viter une rĂ©partition inĂ©gale des fruits de ces progrĂšs, il a Ă©tĂ© proposĂ© dĂšs l’automne 2020 de lever la protection par brevet des inventions liĂ©es Ă  la pandĂ©mie en suspendant certaines parties de l’accord sur les ADPIC. En mai 2021, la nouvelle administration des États-Unis d’AmĂ©rique a publiquement donnĂ© son appui Ă  cette proposition. L’Institut fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz INGRES et six professeurs d’universitĂ© suisses commentent cette proposition.



Lors de sa sĂ©ance du 26 mai 2021, le Conseil fĂ©dĂ©ral a pris connaissance du rapport de l’IPI portant sur l’accĂšs aux donnĂ©es non personnelles dans le secteur privĂ©.

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 26. Mai 2021 den Bericht des IGE «Zugang zu Sachdaten in der Privatwirtschaft» zur Kenntnis genommen.







«Massenwerbung»
Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 17. MĂ€rz 2021 (I. Kammer)

Mitgeteilt von Mischa Senn | sic! 2021 Augabe 7-8







«Kundenbeziehung»
Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 20. Januar 2021 (III. Kammer)

Mitgeteilt von Mischa Senn | sic! 2021 Ausgabe 5











«Bettina will leben»
Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 16. September 2020 (I. Kammer)



Revision der Richtlinien fĂŒr die SachprĂŒfung der nationalen Patenanmeldungen per 1. Januar 2021
Das IGE hat die Richtlinien fĂŒr die SachprĂŒfung der nationalen Patentanmeldungen revidiert. Im Wesentlichen sind folgende Punkte hervorzuheben:
  • – In den Kapiteln 13 und 14 betreffend die ergĂ€nzenden Schutzzertifikate (ESZ) und die pĂ€diatrischen Zertifikate wurden PrĂ€zisierungen zu den PrĂŒfkriterien der AbsĂ€tze 13.1, 13.2.2, 13.2.3, 13.2.5, 13.3, 13.4, 13.5, 14.1.1 und 14.1.3 vorgenommen.
    Diese PrĂ€zisierungen klĂ€ren Fragen betreffend Zulassungen bei der Erlangung pĂ€diatrischer VerlĂ€ngerungen, ZurĂŒckstellungen pĂ€diatrischer Studien, Sistierungen der Gesuche auf Erteilung eines ESZ, Fristen fĂŒr die Beantwortung von Beanstandungen und ESZ mit negativer Laufzeit.
  • – Im Kapitel 1.2.3, wurde der Absatz betreffend die Frist zur Erledigung einer schriftlichen Beanstandung im Rahmen der SachprĂŒfung einer Patentanmeldung aktualisiert, um der heutigen Praxis (Frist von drei Monaten, verlĂ€ngerbar) Rechnung zu tragen. FĂŒr die ESZ und die pĂ€diatrischen Zertifikate betrĂ€gt die Frist zwei Monate.
Bei den ĂŒbrigen Änderungen handelt es sich hauptsĂ€chlich um redaktionelle Anpassungen. Die revidierten Richtlinien sind per 1. Januar 2021 in Kraft getreten und gelten fĂŒr alle hĂ€ngigen Verfahren. Die Richtlinien sind auf der Webseite des IGE verfĂŒgbar (www.ige.ch).
RĂ©vision des Directives pour l’examen quant au 1er janvier 2021
L’IPI a rĂ©visĂ© les Directives pour l’examen quant au fond des demandes de brevets nationales. Pour l’essentiel, il convient de relever les points suivants:
  • – Dans les chapitres 13 et 14 concernant les certificats complĂ©mentaires de protection (CCP) et les certificats pĂ©diatriques, des prĂ©cisions ont Ă©tĂ© apportĂ©es aux critĂšres d’examen sous 13.1, 13.2.2, 13.2.3, 13.2.5, 13.3, 13.4, 13.5, 14.1.1 et 14.1.3.
    Ces amendements concernent des questions relatives aux autorisations de mise sur le marchĂ© d’un mĂ©dicament dans le cadre de l’obtention d’une prolongation pĂ©diatrique, le report des Ă©tudes pĂ©diatriques, la suspension de la demande de dĂ©livrance d’un CCP, le dĂ©lai pour rĂ©pondre aux notifications et les CCP Ă  pĂ©riode de protection nĂ©gative.
  • – Au chapitre 1.2.3, le paragraphe prĂ©cisant le dĂ©lai de rĂ©ponse Ă  une notification Ă©crite Ă©mise lors de l’examen d’une demande de brevet a Ă©tĂ© actualisĂ© afin de reflĂ©ter la pratique prĂ©valant Ă  prĂ©sent (dĂ©lai de trois mois, prolongeable). Pour les CCP et les certificats pĂ©diatriques, le dĂ©lai est de deux mois.
Les autres modifications apportĂ©es sont des corrections Ă  caractĂšre essentiellement Ă©ditorial. Les directives rĂ©visĂ©es sont entrĂ©es en vigueur le 1er janvier 2021 et s’appliquent Ă  toutes les procĂ©dures en cours. Elles peuvent ĂȘtre consultĂ©es sur le site internet de l’IPI (www.ipi.ch).


Internationales | Nouvelles international
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens)
Vertrag von Marrakesch
vom 27. Juni 2013 ĂŒber die Erleichterung des Zugangs zu veröffentlichten Werken fĂŒr blinde, sehbehinderte oder sonst lesebehinderte Menschen CĂŽte d’Ivoire 17. Dezember 2020 Vereinigtes Königreich 1. Januar 2021 (Ratifikation mit Wirkung fĂŒr das Vereinigte Königreich und die Vogtei von Guernesey, die Vogtei von Jersey, Gibraltar und die Insel Man.)
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur)
Traité de Marrakech
du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es CĂŽte d’Ivoire 17 dĂ©cembre 2020 Royaume-Uni 1er janvier 2021 (Ratification Ă  l’égard du Royaume-Uni et du Bailliage de Guernesey, du Bailliage de Jersey, de Gibraltar et de I'Île de Man.)


Bericht ĂŒber die INGRES-Tagung vom 27. Januar 2020



Die Frage, wer berechtigt ist, welche AnsprĂŒche gegen wen und in welchem Verfahren einzuklagen, ist im ImmaterialgĂŒterrecht besonders relevant. Der Fragebogen Q275 der AIPPI geht zudem weiter als sein Titel es ahnen lĂ€sst und erörtert neben dem eigentlichen Thema der Aktivlegitimation noch einige verwandte Themen, wie beispielsweise die Frage, ob der angebliche Verletzer eines ImmaterialgĂŒterrechts eine NichtigerklĂ€rung desselben mit Wirkung nur inter partes verlangen kann oder ob gewisse Arten von Rechtsbegehren nur von gewissen Gruppen von KlĂ€gern gestellt werden können. Wie jeder AIPPI Study Questionnaire enthĂ€lt auch Q275 drei Teile. In einem ersten Teil wird das jeweilige (hier: das schweizerische) Recht de lege lata erörtert. Im zweiten Teil schlĂ€gt die Arbeitsgruppe Verbesserungen des anwendbaren Rechts de lege ferenda vor; vorliegend wĂŒrde die Schweizer Gruppe einige Klarstellungen und punktuelle Änderungen, insbesondere bei der Aktivlegitimation von nichtausschliesslichen Lizenznehmern, begrĂŒssen. Im letzten Teil werden Fragen zur internationalen Harmonisierung dieses Rechtsgebiets gestellt. Die Schweizer Gruppe wĂŒnscht insofern eine Vereinheitlichung, dass Rechtsinhaber und ausschliessliche Lizenznehmer fĂŒr Verletzungsklagen grundsĂ€tzlich aktivlegitimiert sein sollen und dass eine NichtigerklĂ€rung erga omnes eines ImmaterialgĂŒterrechts nicht in einem Verfahren ohne Beteiligung des Rechtsinhabers möglich sein soll.



Report of the Swiss Group​*

Introduction
1. In recent years, the amount of data created, recorded, collected and used all around the world has exploded, and in very diverse fields (automotive, health, building, banking, marketing, etc.). This phenomenon is due, among others, to the development (i) of technologies to record and process data (e.g. sensors, computers) and (ii) of electronic communication and platforms. One of the major consequences of the accumulation of a huge corpus of data is the development of artificial intelligence (AI) and machine learning, because “data is the raw material of AI and the emergence of new uses and applications depends on it.​1” Data has become so important that it is has been considered as an infrastructure​2.
Why AIPPI considers this an important area of study
2. An increasing number of modern data applications give rise to legal questions about the protection of data, both in terms of protecting one’s own rights and investments, and in terms of avoiding infringement of rights of others. For instance, data mining processes can be expensive and generate extremely valuable outcomes, but often rely on uses of previously existing data that may be difficult to square with existing exceptions and limitations of IP rights. 3. At the moment, there is uncertainty about rights in data, because in most jurisdictions the legislation doesn’t give clear answers to two major questions: Who owns the data (mere data and database)? Who can access the data? 4. The lack of harmonisation creates legal uncertainty around the use and exploitation of data collections, which can deter investment and innovation. Furthermore, uncertainties around ownership can be a barrier to effective trade and transfer of data. 5. Given the increasing role and value of data in all forms of innovation across industries and countries, it may be time for this to change. 6. However, this does not necessarily mean increasing the overall scope of protection. Although protection may encourage investment, there are also valid concerns about stifling competitive innovation by creating new monopolies on information.
Relevant treaty provisions
7. The TRIPs Agreement contains provisions on the protection of (i) compilations of data, and (ii) trade secrets​3. First, the TRIPs Agreement contains a provision relating to the protection of compilations of data. Article 10.2 relating to “compilations of data” provides that: “Compilations of data or other material, whether in machine readable or other form, which by reason of the selection or arrangement of their contents constitute intellectual creations shall be protected as such. Such protection, which shall not extend to the data or material itself, shall be without prejudice to any copyright subsisting in the data or material itself”. Under this provision, protection of compilations of data is mandatory. But the second sentence of this Article provides that the protection of compilation of data cannot extend to the data itself. The construction of this second sentence is still open, particularly as to whether it prohibits any protection of mere data by an IP right. Second, the TRIPs Agreement contains a provision dedicated to trade secrets that can apply to data. Article 39 (section 7: Protection of undisclosed information) provides that:
“1. In the course of ensuring effective protection against unfair competition as provided in Article 10bis of the Paris Convention (1967), Members shall protect undisclosed informationin accordance with paragraph 2 and data submitted to governments or governmental agencies in accordance with paragraph 3. 2. Natural and legal persons shall have the possibility of preventing information lawfully within their control from being disclosed to, acquired by, or used by others without their consent in a manner contrary to honest commercial practices so long as such information:
  • (a)
    is secret in the sense that it is not, as a body or in the precise configuration and assembly of its components, generally known among or readily accessible to persons within the circles that normally deal with the kind of information in question;
  • (b)
    has commercial value because it is secret; and
  • (c)
    has been subject to reasonable steps under the circumstances, by the person lawfully in control of the information, to keep it secret.
3. Members, when requiring, as a condition of approving the marketing of pharmaceutical or of agricultural chemical products, which utilize new chemical entities, the submission of undisclosed test or other data, the origination of which involves a considerable effort, shall protect such data against unfair commercial use. In addition, Members shall protect such data against disclosure, except where necessary to protect the public, or unless steps are taken to ensure that the data are protected against unfair commercial use”.
Scope of this Study Question
8. This study question addresses the issue of rights in data, in particular IP rights in data. 9. It examines the extent to which data already enjoys protection under current IP and other laws, as well as any gaps or overlaps, such as those that may exist with regard to databases under copyright law and trade secret law. 10. It addresses whether there is a need for a new sui generis right in certain kinds of data, or whether current laws and contractual agreements are sufficient; and the potential right holder, object and scope of protection of any new right. 11. It also addresses whether such a right in data might undercut the existing system of intellectual property rights, unduly restrict the public domain and fundamental rights, distort competition, and hinder scientific research. 12. This study question does not address legal issues of privacy and personal data, i.e. information relating to an identified or identifiable natural person. Legislation and policy issues relating to personal data protection should not be be taken into consideration to answer this questionnaire. 13. This study question raises health data as one example of a data-intensive industry where the issues of rights and access to data are important. This question does not address any issues relating to procedures for obtaining legal approvals for products or procedures, such as pharmaceutical approvals and the like. 14. This study question also raises the topic of Public Sector Information (PSI) as another large source of data to which access may be desired by certain parties for commercial or other purposes.
Definitions
15. In the context of this study, the term “Data” means any mere information (individual item) of any kind, not aggregated and not arranged in a systematic or methodical way, that is recorded and stored by electronic or other means. 16. The terms “Database” and “Dataset” mean a collection of independent works, data arranged in a systematic or methodical way and individually accessible by electronic or other means​4.
Previous work of AIPPI
17. AIPPI has adopted three resolutions in the past:
  • – Resolution on database protection at national and international level (Q182) in 2004​5.
    This resolution stated, inter alia:
    “AIPPI recommends that all countries provide for the protection of databases which require substantial investment by means of the sui generis right or other proprietary right subject to the provisions set out below” (first paragraph of the resolution).
    But the recital stated that: “Such proprietary right should not extend to the information and data contained in the database” (recital b).
    One aim of this new study question is to determine whether the recommendation of AIPPI to protect databases has been followed by national/regional legislations.
    Another aim is to determine whether the protection of data should now be extended to mere data.
    Other relevant prior work includes:
  • – AIPPI’s Resolution on “Exceptions to copyright protection and the permitted uses of copyright works in the hi-tech and digital sectors” (Q216 and Q216B) in 2010​6.
  • – AIPPI’s Resolution on “Copyright in artificially generated works” in 2019​7.
18. While these Resolutions address related issues, they do not directly ad-dress the broader issue of protection of data and data ownership. Thus, it is considered appropriate to continue this avenue of study with this study question on rights in data.
Discussion
19. Under national and regional legislation, mere data has traditionally fallen outside the scope of IP protection. 20. But in many jurisdictions, databases can be protected by copyright, if they fulfil the general requirements for protection under copyright, and/or trade secret or unfair competition laws. 21. Furthermore, some jurisdictions have adopted other regimes to provide some measure of protection to investments in creating, collecting and organising databases. These regimes use different instruments to pursue different goals, with different economic rationales. For instance, in the EU, collections of data that are the product of substantial investment have been protected by a sui generis database right since 1996, with little demonstrable success in incentivising investment​8. In 2017, the European Commission floated the idea of creating an EU-wide ‘data producer’s right’ that would protect industrial data, but no follow up initiatives were advanced. 22. The aim of this Study Question is to decide whether such specific regimes providing protection of databases are desirable and sufficient, and whether mere data should also be protected in certain circumstances. 23. The process of creating and using mere data and of databases can be divided into three steps.
I. Creation / Production of mere data
24. Data exists when it is (i) recorded and (ii) stored in a device. Many industries have been highlighted as big data intensive industries. This is, for instance, the case for automotive and healthcare industries. Example 1: the automotive industry (data generated by sensors). The automotive sector may be trending toward a situation where any device consists of two assets: the physical equipment itself and the data generated from its operation. Automotive manufacturers assemble each vehicle from many components acquired from subcontractors. These components include data sensors, recorders, and communication units. Who is the owner of the data produced during vehicle operation? The subcontractor, the automotive manufacturer, the owner of the vehicle (e.g. a leasor or employer), or the end user?​9 Similar issues arise, for example, with collection of vehicular traffic data and weather data. 25. This raises the question of the rights on mere data. In most of the jurisdictions, mere data seems not to be protected by copyright or another IPR. However, the data from millions of cars, taken together, has immense value. Control of and access to mere data are typically controlled by contract. In most cases, such data is subject to secrecy obligations, thereby preventing access to that data by competitors and the public. Particularly in industries with a small number of large players, this may result in an “information monopoly” that provides significant economic advantage. The question then is to consider whether control, access and use of mere data should be subject to a specific legal regime, e.g. a new sui generis right, with specific prerogatives for the owner and specific exceptions and limitations to the monopoly.
II. Creation of database
26. The structuring and annotation of mere data is crucial, for instance for machine learning. The transformation of mere data to a suitable form for training an AI modelusually requires skill and effort, and can be extremely time consuming and expensive​10. 27. This raises two issues: (i) the protection of the resulting database by IP rights, and (ii) the access to and use of the mere data to be stored in the database. 28. (i) Database protection A database can be subject to IP rights if it meets the corresponding legal requirements. Indeed, it is generally considered that a database which, by reason of the selection or arrangement of its contents, constitutes the author’s own intellectual creation shall be protected as such by copyright. Databases can be protected by others means. For instance, in the EU, a database which shows that there has been qualitatively and/or quantitatively a substantial investment in either the obtaining, verification or presentation of its contents can be protected by a sui generis right. The data producer can prevent extraction and/or reutilization of the whole or of a substantial part, evaluated qualitatively and/or quantitatively, of the contents of that database​11. A database can also be protected as trade secret or by unfair competition law if it fulfils the corresponding legal requirements. The issue is to determine whether the current regimes are satisfactory or if some modifications and harmonization are desirable in light of the rapid developments in this field. 29. (ii) Access to mere data. Mere data used by the database producer to create the database may have been produced by third parties. Example 2: Works generated by AI (machine learning) Existing works (e.g. paintings) are selected to be integrated in a database. This database is used by an AI system to create an artificially generated work​12. Source works can be protected by IP right, e.g. copyright. Indeed, when a literary, audio-visual or musical work is integrated in a database, for instance to create AI training data, its copyright protection may extend to such use. Example 3: Applications based on social media Many applications are based on statistical studies of information available on social media. An AI system may be used to examine, for example, the huge number of messages (texts, photos, etc.) posted every day on social media and detect certain relationships or trends in order to provide statistics in very diverse domains (health, marketing, etc.). In these examples, the crucial issue is the lawful access to data. Is there a need for clarification regarding the use of mere data available on internet? Should specific exceptions to IP rights be implemented, for instance for data mining?​13 30. In other circumstances, third parties may wish to obtain access to existing databases as a whole. Example 4: Health data (access to a database) Research in the area of health, and valuation of new medical products and processes, may be greatly facilitated by access to existing databases containing health-relating information. However, such data are confidential and highly valuable information. They may be protected by an IP right (copyright, sui generis right) or by trade secret. A researcher may wish to obtain access to such databases for furtherance of health-related studies or initiatives. The potential desire of third parties to access existing databases is far from limited to this one example. Other examples include browsing and shopping histories, location data, music and video preferences, etc.
III. Creations made using a database
31. When a database is used, for instance by an AI system, the result (invention, work, etc.) may be protected by an IP right (patent, copyright, related right, etc.). The issue is to determine whether or not the owner of the mere data and/or the database could claim any right on the result of the AI process. For instance, the resolution on Copyright in artificially generated works (2019) states that:
“AI generated works should only be eligible for protection by Copyright if there is human intervention in the creation of the work and provided that the other conditions for protection are met. AI generated works should not be protected by Copyright without human intervention. This principle is considered to apply to the Working Example as follows: (...) “the AI generated work should be eligible for Copyright protection where there are human data selection criteria for the input into the AI”.
If the “human data selection criteria” confers originality to the final AI generated works, the selector could possibly claim copyright on the final work.
Questions
I. Current law and practice
A. Protection of mere data
1. Can mere data (in general or some specific mere data) be subject to a property right / IP right? If yes, please answer the following sub-questions:
No. Under Swiss law, mere data is not subject to any intellectual or other property right that awards exclusivity or comparable rights. Such intellectual or other property rights only exist with respect to the content embodied in or represented by data. Hence, whether or not data benefits from protection under intellectual or other property rights depends upon the type of content of the data at issue. By way of illustration, data may represent a copyrightable work (e.g., if the data represents a literary work or a computer program with individual character). If so, the work is protected under copyright law, and the copyright owner is awarded exclusivity as provided for by copyright law. However, it has to be highlighted that these rights do not protect the mere data as such, but a specific type of content embodied in and represented by such data.
a) What type of property right / IP right would this be?
Not applicable, as there is no intellectual or other property right that protects mere data as such.
b) What are the requirements for such protection?
Not applicable, as there is no intellectual or other property right that protects mere data as such.
c) Who is the owner of this property right?
Not applicable, as there is no intellectual or other property right that protects mere data as such.
d) What acts are prohibited for third parties to avoid infringement?
Not applicable, as there is no intellectual or other property right that protects mere data as such.
e) Is this right marketable? If so, are specific rules in contract law applicable?
Not applicable, as there is no intellectual or other property right that protects mere data as such.
f) Does your legislation/case law contain specific exceptions to this protection (e.g. access right for data mining, scientific research, etc.)?
As mentioned above, there is no intellectual or other property right that protects mere data as such. However, it may be worth noting that with respect to content that is embodied in or represented by data that constitutes a copyrightable work, Swiss copyright law provides for an exception with respect to text and data mining for research purposes (cf. Article 24d of the Swiss Copyright Act, CopA). Under this exception, it is permissible to reproduce a work for the purposes of scientific research if the copying is due to the use of a technical process and if the work to be copied is lawfully accessed. In this context, it does not matter whether the research is for academic or commercial purposes.
2. Is mere data protected by provisions other than a property right / IP right? If yes, please answer the following sub-questions:
No. The situation outside the field of intellectual property or other property rights is comparable to the one within that field (cf. answer to question 1 above): There are no other Swiss laws outside that field of intellectual property or other property rights that offer protection to mere data as such and such other rights only exist with respect to the content embodied in or represented by data. For instance, the Swiss Federal Unfair Competition Act (UCA) prohibits the exploitation of a work result that has been entrusted to a person if such exploitation violates a duty of loyalty or trust (article 5(a) and (b) UCA). It further constitutes an act of unlawful competition under the UCA to take over and exploit as such the market-ready work result of a third party without reasonable own effort by means of technical reproduction processes (article 5(c) UCA). The UCA also prohibits the exploitation of trade secrets that have been unlawfully obtained (article 6 UCA). The unlawful disclosure or exploitation of a trade secret may further constitute a criminal offense (article 162 of the Swiss Penal Code, SPC). Hence, protection under the UCA and the SPC is available with respect to the unlawful disclosure and/or exploitation of certain work results and trade secrets. To the extent that trade secrets or other data is protected by contractual obligations, such as confidentiality or non-use obligations, protection may also be available under the contract law. In addition, there are a number of sector specific laws that award protection to certain information, such as with respect to data contained in applications for approval of pharmaceutical products (article 12 of the Federal Act on Medicinal Products and Medical Devices, TPA) and agrochemical products (article 52 of the Ordinance on the Placing on the Market of Plant Protection Products). In each case, however, the relevant provisions of Swiss law do not protect mere data as such, nor do they grant exclusivity or similar rights. They merely offer limited protection against specific, often narrowly defined unlawful uses of the content embodied in the data at issue, provided that the applicable prerequisites are fulfilled.
a) What type of protection is available?
Not applicable; as mentioned above, there is no other right that protects mere data as such.
b) What are the requirements for such protection?
Not applicable; as mentioned above, there is no other right that protects mere data as such.
c) Who is the person entitled ?
Not applicable; as mentioned above, there is no other right that protects mere data as such.
d) What acts are prohibited for third parties to avoid infringement?
Not applicable; as mentioned above, there is no other right that protects mere data as such.
e) Are mere data marketable? If so, are specific rules in contract law applicable?
Yes, as a matter of principle, data is marketable under Swiss law. There are no Swiss law provisions that would limit or restrict the marketability of mere data as such under Swiss law. Any such limitations would only arise with respect to specific content embodied in such data (e.g., under data protection laws). However, for lack of legal protection by way of an intellectual or other property right, there is no exclusivity or similar right in mere data. Hence, mere data may merely be marketed by way of restricting access and use of such data by imposing contractual obligations, such as confidentiality obligations, on the recipient.
f) Does your legislation/case law contain specific exceptions to this protection (e.g. access right for data mining, scientist research, etc.)?
Not applicable. As mentioned above, there is no other right that protects mere data as such; hence, there are neither any specific exceptions.
B. Protection of databases
3. Can a database be subject to a property right / IP right? If yes, please answer the following sub-questions:
Yes. While there is no sui generis or specific legal protection for databases under Swiss law, a database may qualify as a collected work and thus be subject to copyright protection insofar as it is an intellectual creation with individual character with regard to its selection and arrangement (article 4 CopA). In addition, a database may potentially be copyrightable as a linguistic or scientific work (article 2(2)(a) CopA; e.g., an encyclopedia) or as a derivative work (article 3(1) CopA), in each case, provided that it is an intellectual creation with individual character. It should be noted that copyright protection of databases as collected work or as any other type of copyrightable work does not protect the mere data as such that is contained in the database. Hence, even if the database may, subject to having individual character, constitute a copyrightable work, the mere data that builds the database as such is not protected by copyright. In other words, the protection of a database as a collected work is a purely structural protection (cf. Decision of the Swiss Federal Court 4A_482/2013 E. 3.2.3).
a) What type of property right / IP right would this be?
Protection may be awarded under copyright law, provided that the database has individual character and constitutes a copyrightable work.
b) What are the requirements for such protection?
To benefit from copyright protection, the database has to qualify as copyrightable work. This requires that it is a literary or artistic intellectual creation with individual character. To constitute an intellectual creation, the work has to be a creation of a human mind and based on the human will. In other words, a work must be an expression of a statement of thoughts (Decision of the Swiss Federal Court 130 III 168, c. 4.5). If a database were to be created by a machine alone (e.g., by artificial intelligence), without there being any sufficient involvement of a human in the process of its creation, it would not be protected under copyright. Individuality differs from banality or routine work; it results from the variety of decisions taken by the author, from surprising and unusual combinations, so that it seems impossible that a third party faced with the same task could have created an identical work (Decision of the Swiss Federal Court 136 III 225, c. 4.2). With regard to the protection of a database as a collected work in particular, it is required that the database as such amounts to a new work, i.e., to an intellectual creation with individual character, and is not merely the mechanical addition or sequencing of data. By way of example, the sequencing of temperature values from different locations that are measured on an ongoing basis every sixty seconds in a database would not be sufficient for the database to constitute a copyrightable work. Similarly, an alphabetical telephone directory would not qualify as a copyrighted work. Instead, the individual character must result from the selection and arrangement of the data that is in the database. This also means that the data as such does not benefit from copyright protection, even if it is included in a copyrightable database.
c) Who is the owner of this property right?
As a matter of principle, copyright vests in the author, who is the natural person who has created the work (article 6 CopA). If two or more persons contribute as authors to the creation of the work, they jointly own the copyright (article 7(1) CopA). Hence, the initial owners of the copyright in a database will be the author(s) who created such database. They may assign the copyright to a third party upon its creation or thereafter. For instance, employees may assign the copyright in works they create to their employer.
d) What acts are prohibited for third parties to avoid infringement?
The prohibited acts with respect to databases that are protected as copyrighted works are the same as for any other copyrighted work. Copyright confers upon the author the exclusive right to his/her work (article 9(1) CopA) so that the author may decide whether, when and how the work is used (article 10(1) 1 CopA). In particular, the author has the exclusive right to reproduce copies of the work and to recite, perform or present the work (article 10(2) CopA). Further, the author has the right to decide whether, when and how the work may be altered, and whether, when and how the work may be used to create a derivative work or may be included in a collected work (article 11(1) CopA). As mentioned above, the protection of a database as a collected work only concerns the collection as such, but not the mere data included in the collection. If only a part of the collected work is copied, the copyright is infringed only if the copied part as such is protected under copyright in itself, either because it still represents an individual, copyrightable selection, or because it adopts the individual arrangement of the original collection (cf. Cour de justice Geneva, SMI 1994, 183). In contrast, the unauthorized reproduction of the mere data does not infringe upon the copyright in the collection.
e) Does your legislation/case law contain specific exceptions to this protection (e.g. access right for data mining, scientist research, etc.)?
Yes, there are a number of exceptions to copyright protection. For instance, there are exceptions for private use, for creating archive and backup copies, for creating temporary copies, for quotations, etc. As already mentioned above, Swiss copyright law further provides for an exception with respect to text and data mining for research purposes (article 24d CopA). Under this exception, it is permissible to reproduce a work for the purposes of scientific research if the copying is due to the use of a technical process (e.g., data mining) and if the work to be copied is lawfully accessed. In this context, it does not matter whether the research is for academic or commercial purposes.
4. Are databases protected by any provision other than a property right / IP right? If yes, please answer the following sub-questions:
There is no sui generis or similar specific legal protection for databases under Swiss law. However, the owner of a database may under certain circumstances benefit from protection awarded against unlawful third party use of such database under unfair competition law or trade secret law. It is important to note that the relevant provisions of Swiss law do not protect the database as such, nor do they grant any exclusivity or similar rights. They merely offer limited protection against specific, narrowly defined unlawful uses of certain content, provided that the applicable prerequisites are fulfilled.
a) What type of protection is available?
Protection may be available under unfair competition law and under trade secret law. In addition, protection may be available under certain sector-specific laws. The UCA prohibits the exploitation of a work result that has been entrusted to a person if such exploitation violates a duty of loyalty or trust (article 5(a) and (b) UCA). It further constitutes an act of unlawful competition under the UCA to take over and exploit as such the market-ready work result of a third party without adequate own effort by means of a technical reproduction process (article 5(c) UCA). A database may potentially qualify as work result. It is important to note, however, that article 5 UCA does not protect work results as such, but is only intended to prevent specific unlawful conduct with respect to such work results, such as to avoid free-riding. The UCA also prohibits the exploitation of trade secrets that have been unlawfully obtained (article 6 UCA). The unlawful disclosure or exploitation of a trade secret may further constitute a criminal offense under Swiss criminal law (article 162 of the Swiss Penal Code, SPC). Thus, if and to the extent that a database is a trade secret that is unlawfully disclosed or exploited, protection may be available under the UCA and/or the SPC. Finally, there are certain sector specific laws that award protection to specific information. For instance, data relating to the marketing authorization for pharmaceuticals (article 12 TPA) and agrochemical products (article 52 of the Ordinance on the Placing on the Market of Plant Protection Products) are protected from exploitation by third parties under certain circumstances.
b) What are the requirements for such protection?
The requirements depend upon the type of protection that is sought. To fall within the scope of article 5 UCA, a database has to constitute a work result, i.e., a tangible result of a minimal investment in the creation of the work result. Further, such work result must be exploited in the specific manner sanctioned by article 5 UCA in order to constitute unfair competition. For instance, article 5(c) UCA is triggered only if the market-ready work result is taken over and exploited as such by means of a technical reproduction process without adequate own effort. To benefit from protection as a trade secret, the database has to be kept secret and the owner needs to intend to keep, and to have a reasonable interest in keeping, it secret. Further, protection under trade secret laws is only granted if the trade secret is disclosed or exploited by a person who is not authorized to do so, which typically requires that such person is bound to confidentiality and breaches such obligation, or knowingly abuses such breach by a third party.
c) Who is the person or entity entitled to this protection?
This depends upon the type of protection that is sought. It may be the person who has created or who is entitled to use the work result as its own, or the person whose trade secrets are at issue.
d) What acts are prohibited for third parties to avoid infringement?
This depends upon the type of protection that is sought. Typically, the rights mentioned above prohibit the unlawful exploitation and/or disclosure of the work results resp. trade secrets at issue.
e) Does your legislation/case law contain specific exceptions to this protection (e.g. access right for data mining, scientist research, etc.)?
No.
C. Public Sector Information (PSI)
5. Does your legislation contain regulation / case law regarding PSI? if YES, please explain.
Yes. The Federal Act on Freedom of Information in the Administration (FoIA) that applies to the Swiss federal administration and to certain public and private bodies outside the federal administration stipulates the general principle that any person has the right to inspect official documents and to obtain information about the content of official documents, subject to certain exceptions. Thus, the right to access official documents is intended to be the rule, whereas secrecy shall be the exception. In addition, the Swiss Federal Council adopted on November 30, 2018 an “Open government data strategy in Switzerland for the period 2019 to 2023”. Its aim is to grant public access to all open data of the federal administration on the portal “opendata.swiss”, and to develop legislation to provide for such access.
6. Is there a right to access such PSI?
Yes. Insofar as the FoIA applies and provides for access to public documents, there is such right. In order to implement an open government data strategy, further amendments to the existing law and regulation may be required.
D. Health data
7. Does your legislation contain regulation / case law regarding health data? If YES, please explain.
Yes, health data is governed by several statutes. For instance, health data is protected under the Swiss Federal Data Protection Act (DPA), which qualifies health data that relates to an identified or identifiable person as sensitive personal data. The processing of such sensitive personal data is subject to certain additional limitations compared to “normal” personal data, such as specific information duties and the need to justify disclosures to third parties. Furthermore, health data may be protected by way of professional secrecy obligations applicable to doctors and other health practitioners (article 321 SPC) and to persons involved in human research pursuant to the Federal Human Research Act (article 322 SPC), both of which require the relevant professionals to maintain certain information, which often includes health data, secret. The Human Research Act (HRA) further governs the collection and processing of health-related data in the context of research concerning human diseases and concerning the structure and function of the human body. In particular, the HRA requires the data subjects to be informed about the processing of their health data and the measures taken to protect such data. Furthermore, the HRA stipulates a need to obtain consent for certain processing activities in respect of health-related personal data. Health data is further addressed in the Swiss Federal Act on the Electronic Patient File. This law essentially requires that such electronic patient file can only be established with the informed consent of the patient, which can be withdrawn by the patient at any time. There is a controversial discussion ongoing as to whether the electronic patient file should be made mandatory and whether and under which circumstances third parties should have an access right to the information stored in the file. The federal government also looks into whether and how it can improve the sharing of health-related personal data between research institutes and universities to foster personalized medicine. So far, no specific measures have been implemented to that end.
8. Is there a right to access such information?
There is no general right of third parties to have access to health data; quite to the contrary, as a matter of principle, health-related personal data must not be disclosed to third parties, except with the consent of the data subject, or if there is a specific other justification applicable. The data subject his- or herself has certain access rights under the DPA.
II. Policy considerations and proposals for improvements of your Group’s current law
9. Could any of the following aspects of your Group’s current law or practice relating to rights in data be improved? If YES, please explain and answer each of the sub-questions.
We believe that there is no imperative need to improve the current law and practice relating to rights in data. Even if mere data as such is not protected and even if there exists no sui generis protection for databases under Swiss law, Swiss law offers reasonable protection against specific unlawful use (most importantly, under unfair competition and trade secret law) and we believe that the limited protection granted to databases under copyright law is appropriate. In particular, we believe that there is no need to introduce a new sui generis protection for mere data or for databases and we neither believe that the threshold for a work to be considered a copyrighted work should be eased in order to facilitate copyright protection of databases or even of mere data. Overall, we believe that Swiss law reasonably strikes the balance between the different conflicting interests at stake, such as the interest in the protection of proprietary information, copyrightable works and work results, the interest in preventing the monopolization of ideas and concepts, the interest in enabling access to data and information for public benefit, and the interest in reasonable protection of personal data. What is more, we believe that Swiss law has proven to be sufficiently flexible and technology-neutral to enable it to deal with new developments, such as the increased importance of data as a commercial value. Where case law is partially criticized as too restrictive (e.g., in the context of adjudicating alleged unlawful uses of work results under article 5(c) UCA, that is often perceived as being very much in favor of the person allegedly copying such work result), the letter of the existing law allows reasonable room for courts to take such criticism into account, if needed.
10. Protection of mere data?
We do not believe that a specific intellectual or other property right or any other right to protect mere data should be introduced into Swiss law.
11. Protection of databases?
We do not believe that a specific intellectual or other property right or any other right to specifically protect databases should be introduced into Swiss law.
12. Rules on contract law,e.g., prohibition of contractual override, etc.?
We do not believe that there is a need to amend rules on contract law with a view to protecting mere data or databases.
13. Are there any other policy considerations and/or proposals for improvement to your Group’s current law falling within the scope of this Study Question?
If any amendments with respect to the protection of mere data or of databases were to be contemplated, they should focus on solving practical issues, such as the segregation of and access to data held by a company for a third party in the company’s bankruptcy (e.g., in case of data stored and processed by an outsourcing provider for a third party client, such third party client should have the right to receive its data from the bankruptcy estate).
III. Proposals for harmonisation
14. In your opinion, should the protection of mere data and/or database be harmonized? For what reasons?
Yes, if rights to protect mere data or databases were to be introduced into Swiss law (which we believe is not needed), such rights should be harmonized. Due to its omnipresent nature and global replicability, we believe it would be inappropriate for each jurisdiction to have a different rule set with respect to rights protecting mere data and databases.
IV. Protection of mere data
15. Should mere data be subject to a specific protection, e.g. an IP right or other type of right?
We do not believe that mere data should be subject to a specific protection. In particular, we do not think that there should be an intellectual property right in mere data. What may be considered is the harmonized implementation of protection of data created or collected by an individual or a legal entity against specific, narrowly defined unauthorized uses by third parties (e.g., cases of unlawful misappropriation, unlawful access and exploitation of such data). In our view, unfair competition and trade secret laws would be appropriate to deal with such issues, given that they typically do not award absolute protection and exclusivity as intellectual property rights do (which might, in case of mere data, allow the monopolization of mere data, for which we believe there is no justification), but they prevent specific unlawful conduct by third parties.
16. If yes, what should be the requirements for such protection?
Any such right should be clearly defined, offering protection against narrowly defined unlawful uses only. We believe that article 5(c) UCA could serve as a model for a concept that offers limited protection against the unauthorized reproduction of a work result by means of a technical reproduction by a third party without adequate own investment. Any such law should carefully balance the interests at stake, including, without limitation, the economic value of the work result, its confidentiality, and the public interest in enabling imitation of third party work results that are not protected by intellectual property rights. We believe it should not matter whether the data was generated by humans or by a machine.
17. Who should be the owner of this right / IP right?
The person benefitting from such right should be the individual or legal entity who has created or collected the data or invested in its use or commercial exploitation.
18. What acts should be prohibited to third parties to avoid infringement?
Prohibitions should be narrowly defined, to cover specific unlawful uses and specific acts that violate the principle of good faith, contractual or other obligations. We do not think that exclusivity rights as they are granted under intellectual property rights should be replicated for mere data. In particular, we believe that any such prohibition should not hinder the independent generation of the same data by a third party, even if it results in the exact same result.
19. Which exceptions, if any, should apply to this protection (e.g. access right for data mining, etc.)?
Exceptions may be considered, but they should be carefully balanced and take into account all relevant interests at stake, including, without limitation, the interest of the person benefitting from the right in being awarded the relevant protection, and the public interest in preventing the monopolization of mere data. For instance, exceptions for private use, access to personal data and use for research purposes may be considered.
20. What role should contract law play (e.g., prohibition of contractual override)?
Given that we believe that there should not be an intellectual property right in mere data, there is no need for a prohibition of contractual override. Contracts should be a means of enabling third parties to use the data and defining the permitted use; the right should grant remedies against the breach of such obligations by the counterparty.
V. Protection of databases
21. Should databases be subject to a specific protection, e.g. an IP right or other type of right?
We do not believe that databases should be subject to a specific protection. In particular, we do not think that there should be an intellectual property right in mere data. We believe that the same considerations as with respect to mere data should apply (cf. our answers to questions 14 to 19).
22. If yes, what should be the requirements for such protection?
Cf. our answer to question 15.
23. Who should be the owner of this right / IP right?
Cf. our answer to question 16. With respect to databases specifically, the owner of the right should be the person or legal entity who created the database; in this context, the creation of the database may encompass any step undertaken it its creation, from the definition of the idea (goal, duration, extent, etc.), the type of data, its collection, compilation and evaluation.
24. What acts should be prohibited to third parties to avoid infringement?
Cf. our answer to question 17.
25. Which exception should apply to this protection (e.g. access right for data mining, etc.)?
Cf. our answer to question 18.
26. What role should contract law play (e.g. prohibition of contractual override)?
Cf. our answer to question 19.
VI. Specific regimes
27. Should Public Sector Information (PSI) be subject to a specific regime, e.g. regarding the control and access to such data/databases? If YES, please explain the desirable regime.
We believe that the implementation of open data strategies by governments and public research organizations are desirable, provided, however, that the rights of commercial enterprises remain unaffected by such strategies. In other words, the implementation of open data strategies by governments should not impair the right of commercial enterprises to maintain their trade secrets.
28. Should health data be subject to a specific regime, e.g. regarding the control and access to such data/databases? If YES, please explain the desirable regime.
With a view to the rights discussed above (cf. our answers to questions 15 to 25), we do not believe that there is a need for a specific regime. In any case, health-related personal data will have to be protected appropriately.
VII. General
29. Please comment on any additional issues concerning any additional aspect of Rights in Data you consider relevant to this Study Question.
30. Please indicate which industry sector views provided by in-house counsel are included in your Group’s answers to Part III.
Our answers include views of in-house counsels working in the field of life sciences, public health and industrial applications.
Summary In Switzerland, mere data is not subject to any intellectual property or similar right that awards exclusivity or comparable rights. Such rights only exist with respect to the content embodied in or represented by data. Hence, whether or not data benefits from protection under intellectual property or similar rights depends upon the content of the data at issue. Unlike in other jurisdictions, there is no sui generis protection for databases under Swiss law. Limited protection may however be awarded under copyright law and under unfair competition law, if the relevant prerequisites are met. The authors of this paper believe that there is currently no imperative need to amend the laws and practice in Switzerland to expand the scope of protection awarded to mere data or to databases. In the authors’ view, Swiss law offers reasonable protection against specific unlawful use of data and databases and strikes a reasonable balance between the various conflicting interests at stake. Zusammenfassung Blosse Daten als solche sind in der Schweiz weder durch ImmaterialgĂŒterrechte noch durch Ă€hnliche Rechte geschĂŒtzt, die ExklusivitĂ€t oder vergleichbare AnsprĂŒche gewĂ€hren. Solche Rechte bestehen nur in Bezug auf die in den Daten verkörperten oder durch sie reprĂ€sentierten Inhalte. Ob Daten als solche durch ImmaterialgĂŒterrechte oder Ă€hnliche Rechte geschĂŒtzt sind oder nicht, hĂ€ngt daher vom Inhalt der Daten ab. Anders als in anderen Rechtsordnungen gibt es unter Schweizer Recht keinen sui generis Schutz fĂŒr Datenbanken. Ein beschrĂ€nkter Schutz kann jedoch unter dem Urheberrecht sowie unter dem Lauterkeitsrecht gewĂ€hrt werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfĂŒllt sind. Die Autoren dieses Papiers sind der Ansicht, dass derzeit keine zwingende Notwendigkeit besteht, die Gesetze und die Praxis in der Schweiz dahingehend zu Ă€ndern, dass der Umfang des Schutzes, der Daten als solchen oder Datenbanken gewĂ€hrt wird, erweitert wird. Nach Ansicht der Autoren bietet das schweizerische Recht einen angemessenen Schutz gegen spezifisch umschriebene unrechtmĂ€ssige Nutzungen von Daten und Datenbanken und sorgt so fĂŒr einen angemessenen Ausgleich zwischen den verschiedenen gegensĂ€tzlichen Interessen, die auf dem Spiel stehen. RĂ©sumĂ© En Suisse, les donnĂ©es en tant que telles ne font l’objet d’aucun droit de propriĂ©tĂ© intellectuelle ou d’un droit similaire accordant une exclusivitĂ© ou des droits comparables. De tels droits n’existent qu’en ce qui concerne le contenu incorporĂ© dans les donnĂ©es ou reprĂ©sentĂ© par celles-ci. Par consĂ©quent, le fait que les donnĂ©es bĂ©nĂ©ficient ou non d’une protection au titre de la propriĂ©tĂ© intellectuelle ou de droits similaires dĂ©pend du contenu des donnĂ©es en question. Contrairement Ă  d’autres juridictions, il n’existe pas de protection sui generis pour les bases de donnĂ©es en droit suisse. Une protection limitĂ©e peut toutefois ĂȘtre accordĂ©e en vertu du droit d’auteur et du droit de la concurrence dĂ©loyale, si les conditions prĂ©alables sont remplies. Les auteurs de cet article estiment qu’il n’y a actuellement aucun besoin impĂ©ratif de modifier la lĂ©gislation et la pratique en Suisse pour Ă©tendre la portĂ©e de la protection accordĂ©e aux donnĂ©es en tant que telles ou aux bases de donnĂ©es. Selon les auteurs, le droit suisse offre une protection raisonnable contre l’utilisation illicite spĂ©cifique de donnĂ©es et de bases de donnĂ©es et assure un Ă©quilibre raisonnable entre les diffĂ©rents intĂ©rĂȘts en jeu.
Fussnoten:
*
Members of the working group: Luca Dal Molin (Lead), AnaĂŻc Cordoba, Marcus Ehnle, Lorenza Ferrari, Tanja Germond, Katja Grabienski, Nando Lappert, Pascale Meister, Michael Reinle, Demian Stauber and Sigrid Wagner.
1
CĂ©dric Villani, For A Meaningful Artificial Intelligence, 21, <https://www.aiforhuman​ity.fr/pdfs/MissionVillani_Report_ENG-​VF.​pdf​>.
2
OECD, 2015, Data-Driven Innovation: Big Data for Growth and Well-Being, OECD Publishing, 181: “The economic properties of data suggest that may be considered as an infrastructure or infrastructural resource” <https://read.oecd-ilibrary.org/science-​and​-technology/data-driven-innovation_9789​2​64229358-en#page180>.
3
4
This definition is set out in the EU directive 96/9/EC of 11 March 1996 on the legal protection of databases, Art. 1. This definition has been adopted by the AIPPI resolution on Database Protection at National and International Level (Q 182, point 3).
5
6
7
8
9
J. Ritter / A. Mayer, Regulating Data as Property: A New Construct for Moving Forward, Duke Law & Technology Review, vol. 16, n° 1, 221 s. <https://scholarship.law.duke.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=​1320&con​text​=dltr>.
10
Machine learning is not the only expression of AI, but it is currently the most developed and efficient one. Machine learning is based on the use of a data set to train an AI model. Consequently, the availability of appropriate training data is critical.
11
Article 7.1 of the Directive 96/9 of 11 March 1996 on the legal protection of databases.
12
13
For instance, the EU Directive 2019/790 of 17 April 2019 on copyright and related rights in the Digital Single Market, provides an exception to copyright for text and data mining for the purposes of scientific research (Article 3 and 4).


Report of the Swiss Group​*

I. Current law and practice
Please answer the below questions with regard to your Group’s current law and practice.
1.a) May a descriptive use of a third party’s trade mark act as a defence to an allegation of trade mark infringement by that third party? Please answer YES or NO.
Yes.
b) Are there specific statutory provisions in your law governing this defence? Please answer YES or NO.
No.
c) If the answer to Q1)b) is YES, what does/do the statutory provision(s) state?
N/A If you have answered NO to Q1)a), please skip Q2)-Q6) and proceed to Q7); If you have answered YES to Q1)a), please proceed to Q2).
2. Is this defence only available as a defence in respect of word trade marks?
No. In a landmark dated decision dated 1991, the Swiss Federal Supreme Court recognized the descriptive use defense in the context of a word mark: the owner of the Swiss mark “Valser”, which means “from Vals” (a village located in the canton of GraubĂŒnden, in Switzerland) requested the cancellation of the subsequent marks “Optima Valsertal”, “Piz Ault Valsertal” and “Primus Valsertal” (“Valsertal” meaning “Vals Valley”), on the ground that they create a likelihood of confusion with its mark. All signs were registered in relation to non-alcoholic beverages, and in particular mineral water. The owner of the attacked smarks responded that it was entitled to indicate that its own products originated from the Vals Valley. The Court held that geographical names such as “Valser” are descriptive and thus belong to the public domain unless they are used as a fanciful denomination or if they have acquired, through intensive use, a secondary meaning. The “fanciful denomination” doctrine was later elaborated to include, for instance, the use of a geographical place in a symbolic way (such as “Etna” [an Italian volcano] for bunsen burners) and “Alaska” for menthol cigarettes, or if it refers to a place which the covered goods evidently cannot originate from – such as “Mont-Blanc” for pens. The Court then ruled that even if “Valser” had acquired a secondary meaning, its owner could not prevent competitors from indicating the geographical origin of their goods. However, such competitors have to make sure to sufficiently distinguish their marks from the prior trade mark. Like in cases of homonyms, it is necessary to balance the conflicting interests. As an obiter dictum, the Court mentioned that the interests of the local resident in the use of the name of a place would be given less weight than the right of the name holder to use his own name as a means of identification (BGE 117 II 321). Descriptiveness of a trade mark can result from word elements as well as from device elements, or even a combination thereof. In general opinion, descriptive motifs are in public domain. E.g. an arrow pointing downwards in a female bust describes the digestive effects of the products in question; due to the differences in color and the graphical representation of the bust and the arrow, there is no relevant likelihood of confusion between the trade marks depicted below (BVGer No. B-5557/2011):  
  Accordingly, the descriptive use defense is not only available in respect of word trade marks but may be invoked in respect of figurative and combined marks also.
3. Under what conditions may a descriptive use of a third party’s trade mark act as a defence to an allegation of trade mark infringement by that third party?
In principle, descriptive signs belong to the public domain and are to be kept free for trade. Therefore, there is basically no likelihood of confusion if the conflicting signs only share a descriptive element. However, additional aspects might lead to a likelihood of confusion; according to the Swiss Federal Administrative Court, e.g. the combined trade mark “TheBodyShop” has been infringed by the combined trade mark “TheFaceShop” for identical goods (cosmetics), because the signs shared not only elements belonging to the public domain (“the”, “shop”) but also the structure comprising “the” at the beginning, “shop” at the end as well as an element of equal length referring to the body or a part of the body in the middle (BVGer No. B-2711/2016). Likewise, the following trade marks, both covering goods of class 14, were found by the same Court to be too close:  
  The reasoning is that although the term “nice watch” belongs to the public domain, the similar graphical representation of the point of the letter “i”, the fonts and structure of the marks create a likelihood of confusion (BVGer No. B-1481/2015). As indicated earlier, the Swiss Federal Supreme Court held that even if a name of a place has acquired distinctiveness, i.e. if it does no longer belong to the public domain, the owner of such a trade mark cannot prohibit more recent competitors from indicating the geographical origin of their goods – provided that adequate measures are taken to ensure a sufficient distinction (BGE 117 II 321).
4.a) In order for the defence to succeed, must the use be “honest”, “fair” or an equivalent thereof? Please answer YES or NO.
Swiss trade mark law does not provide for such specific conditions; however, the duty of good faith and the prohibition of abuse of rights are cardinal principles of Swiss law and ensue from art. 2(1) and 2(2) of the Swiss civil code (“[E]ach person shall be required to exercise his rights and fulfill his duties in good faith. The manifest abuse of a right shall not be protected by law”) and 2 of the Swiss Act against unfair competition (“[A]ny behavior or business practice that is deceptive or that in any other way infringes the principle of good faith and which affects the relationship between competitors or between suppliers and customers shall be deemed unfair and unlawful”).
b) If the answer to Q4)a) is YES, what factors are taken into account when assessing this requirement? Please tick the boxes as applicable.
  • ☒ the reputation of the invoked trade mark
  • ☒ the use affects the value of the invoked trade mark by taking unfair advantage of its distinctive character or reputation
  • ☒ the use gives the impression that there is a commercial connection with the trade mark owner
  • ☐ the use discredits or denigrates the invoked trade mark
  • ☒ the product is presented as an imitation or replica of the product bearing the invoked trade mark
  • ☒ the way the sign is used, namely purely descriptive and in accordance with honest practices (which is notably not met if there are similarities in other aspects)
  • ☐ the party invoking the defence was aware of the invoked trade mark
  • ☐ other, namely 

5. What kind of evidence may be accepted to support the defence?
In principle, any kind of evidence can be presented to support the defence. However, surveys aiming to prove e.g. the absence of likelihood of confusion between two marks, have in theory no relevance under Swiss law since assessing a likelihood of confusion is a question of law, not of fact (BGE 126 III 315, 318; BVGer No. B-4A_167/2019).
6. In what types of proceedings concerning trade mark infringement can the defence be invoked? Please tick the boxes as applicable.
  • ☒ court proceedings (civil)
  • ☒ court proceedings (administrative)
  • ☒ court proceedings (criminal)
  • ☒ IP office
  • ☐ other, namely N/A
II. Policy considerations and proposals for improvements of your Group’s current law
7. Could any of the following aspects of your Group’s current law or practice relating to the descriptive use defence against an allegation of trade mark infringement be improved? If YES, please explain.
No
a) whether a descriptive use of a third party’s trade mark can act as a defence to an allegation of trade mark infringement by that third party and if so, whether this applies only to word trade marks
b) under what conditions a descriptive use of a third party’s trade mark may act as a defence to an allegation of trade mark infringement by that third party
c) whether, in order for the defence to succeed, the use must be “honest”, “fair” or an equivalent thereof
d) the kind of evidence that may be accepted to support the defence
e) the types of proceedings concerning trade mark infringement in which the defence can be invoked
8. Are there any other policy considerations and/or proposals for improvement to your Group’s current law falling within the scope of this Study Question?
No.
III. Proposals for harmonization
Please consult with relevant in-house / industry members of your Group in responding to Part III.
9. Do you believe that there should be harmonization in relation to the descriptive use defence against an allegation of trade mark infringement?
Yes. Harmonization is always welcome in trade mark law since disputes are increasingly international (cross-border). If YES, please respond to the following questions without regard to your Group’s current law or practice. Even if NO, please address the following questions to the extent your Group considers your Group’s current law or practice could be improved.
10. Should a descriptive use of a third party’s trade mark act as a defence to an allegation of trade mark infringement by that third party? Please answer YES or NO.
Yes.
11. Should this defence only be available as a defence in respect of word trade marks?
No. The Swiss group sees no compelling reasons as to why the descriptive use defence should be limited to word marks.
12. Under what conditions should a descriptive use of a third party’s trade mark act as a defence to an allegation of trade mark infringement by that third party?
The Swiss group is of the opinion that a descriptive use defense shall be available only if the use is purely descriptive and if there are no similarities in other aspects between the marks at stake.
13.a) In order for the defence to succeed, should the use be “honest”, “fair” or an equivalent thereof? Please answer YES or NO.
Yes.
b) If the answer to Q13)a) is YES, what factors should be taken into account when assessing this requirement? Please tick the boxes as applicable.
  • ☒ the reputation of the invoked trade mark
  • ☒ the use affects the value of the invoked trade mark by taking unfair advantage of its distinctive character or reputation
  • ☒ the use gives the impression that there is a commercial connection with the trade mark owner
  • ☐ the use discredits or denigrates the invoked trade mark
  • ☒ the product is presented as an imitation or replica of the product bearing the invoked trade mark
  • ☒ the way the sign is used, namely purely descriptive and in accordance with honest practices (which is notably not met if there are similarities in other aspects)
  • ☒ the party invoking the defence was aware of the invoked trade mark
  • ☐ other, namely 

14. What kind of evidence should be accepted to support the defence?
The Swiss group opines that no harmonization is needed about the kind of evidence that can be filed, since there are profound differences between common-law and civil jurisdiction in this respect – and in particular the admissibility and relevancy of survey evidence aiming to assess actual or likely consumer confusion.
15. In what types of proceedings concerning trade mark infringement should it be possible to invoke the defence? Please tick the boxes as applicable.
  • ☒ court proceedings (civil)
  • ☒ court proceedings (administrative)
  • ☒ court proceedings (criminal)
  • ☒ IP office
  • ☐ other, namely 

Summary Under Swiss law, a descriptive use of a third party’s trademark may act as a defence – in civil, administrative and criminal court proceedings as well as proceedings held before the Swiss Institute of Intellectual Property – to an allegation of trade mark infringement. By way of an example, even if the name of a geographical place has acquired distinctiveness, i.e. if it does no longer belong to the public domain, the owner of such a trade mark cannot prohibit more recent competitors from indicating the geographical origin of their goods, provided that adequate measures are taken to ensure a sufficient distinction in order to avoid any risk of confusion. Zusammenfassung Nach schweizerischem Recht kann die beschreibende Benutzung einer Drittmarke in zivil-, verwaltungs- und strafrechtlichen Verfahren sowie in Verfahren vor dem Schweizerischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum als Verteidigung gegen den Vorwurf der Markenverletzung dienen. Selbst wenn sich z.B. der Name eines geografischen Ortes als Marke durchgesetzt hat und daher nicht mehr zum Gemeingut gehört, kann der Markeninhaber seinen Konkurrenten die Angabe der geografischen Herkunft ihrer Produkte nicht verbieten, sofern sie durch geeignete Massnahmen eine ausreichende Unterscheidung gewĂ€hrleisten und damit jede Verwechslungsgefahr vermeiden. RĂ©sumĂ© En droit suisse, l’utilisation de maniĂšre descriptive de la marque d’un tiers peut ĂȘtre invoquĂ©e en rĂ©ponse – dans le cadre de procĂ©dures civiles, administratives et pĂ©nales, de mĂȘme que devant l’Institut fĂ©dĂ©ral de la propriĂ©tĂ© intellectuelle – Ă  l’allĂ©gation d’une violation de marque. À titre d’exemple, mĂȘme si le nom d’un lieu gĂ©ographique s’est imposĂ© Ă  titre de marque, et n’appartient dĂšs lors plus au domaine public, le titulaire d’une telle marque ne saurait faire interdiction Ă  ses concurrents d’indiquer l’origine gĂ©ographique de leurs produits, Ă  la condition qu’ils prennent des mesures adĂ©quates visant Ă  assurer une distinction suffisante et Ă  Ă©viter tout risque de confusion.
Fussnoten:
*
Contributors name(s): Gallus Joller, Cyrill Rieder and Thomas Widmer (chair).


Report of the Swiss Group​*

I. Current law and practice
1. What are the requirements to be considered an inventor of a patented invention in your jurisdiction? When this Study Question is referring to “your law” or “your jurisdiction”, please note this is intended to be inclusive of both statutory law and case law.
The inventor is the natural person originating the technical creation constituting an invention, i.e., producing and recording the essential elements of the technical teaching – regardless of how it was done or which tools were used (Art. 3 PatA​1; Decision S2018_003 of the Federal Patent Court, 24 August 2018, § 9; M. M. Pedrazzini / Ch. Hilti EuropĂ€isches und schweizerisches Patent- und Patentprozessrecht, Bern 2008, 477). The above definition is generally accepted as the “creative principle” (“Principe crĂ©ateur” or “Schöpferprinzip”). The natural person mentioned as the inventor in the Patent Register benefits from the legal presumption that he/she is indeed the inventor. Nevertheless, because the accuracy of the entry of the inventor is not examined by the Swiss Federal Institute of Intellectual Property​2, this presumption may be reversed by the actual inventor in a civil action (Art. 74 § 6 PatA). The civil courts review the inventorship status as part of proceedings requesting an assignment of the right to a patent. The burden of proof lies with the party alleging an incorrect designation of inventorship to demonstrate sufficient probability that the person designated as inventor was not the originator of the invention. The designated inventor is given the possibility to counterargue. Similarly, in the context of an employment relationship, contractual obligations do not determine inventorship, i.e., whether an employee had a contractual obligation to make an invention within the meaning of Art. 332(1) CO​3. Rather, the assessment is to be based on the activity actually performed by the employee and his/her position in the company (Cantonal Court Nidwald, March 11, 2008, Z 05 62 [sic! 2010, 41 et seqq., “Result-Verfahren”]).
2. Assuming valid inventorship, does your law include provisions concerning the naming of the inventor of an invention? If yes, please briefly explain.
Yes. The applicant must provide the Swiss Federal Institute of Intellectual Property (IPI) with written confirmation of the name of the inventor (Art. 5(1) PatA). The person named by the applicant is mentioned as the inventor in the Patent Register, in the publication of the application, in the grant of the patent, and in the patent specification (Art. 5(2) PatA). The above applies mutatis mutandis where a third party provides an enforceable judgment establishing that he/she is the actual inventor, rather than the person named by the applicant (Art. 5(3) PatA). As noted above, the accuracy of the designation of the inventor in the application or in the register is not examined by the IPI. Such verification can only occur before the special civil courts competent in patent matters, at the request of a third party (Art. 74(6) PatA). Usually, the designation of the inventor is made in a separate document indicating his/her first and last names, as well as his/her domicile (Art. 34(1) Patent Ordinance​4). The designation of the inventor can be included in the patent application (Art. 34(2) PatO). If the designation of the inventor was not filed together with the request, it may still be filed within 16 months of the filing date or priority date, whichever expires earlier (Art. 35(1) PatO). In case of a divisional application (Art. 57 PatA), the inventor(s) can be designated within two months from filing, if the above 16-month term does not expire later (Art. 35(2) PatO). If the designation of the inventor is not filed within the required deadlines, the IPI must refuse the patent application (Art. 35(3) PatO; Federal Supreme Court of Switzerland​5, decision 110 II 70). However, an incorrect or incomplete designation of inventor(s) does not inevitably lead to nullity or unenforceability of the patent. Rather, a request for the provision of a declaration that the applicant is the author of the subject invention (Art. 74(6) PatA) or an action for rectification by the actual inventor(s) is issued (Cantonal High Court ZĂŒrich​6 of 29 January 1991, §2; Commercial Court ZĂŒrich​7 of 28 August 2007, published in ZR 107 (2008) No. 16, E. 3.2). The applicant or patentee may request the rectification of the designation of the inventor. The request must be accompanied by a declaration of consent of the person wrongly designated as the inventor (Art. 37(1) PatO). If the person wrongly designated as inventor is already listed in the publication(s) of the IPI or is already entered in the Patent Register, the correction shall also be entered in the Register and be published (Art. 37(2) PatO). A request may be filed that the identity of one or more of the inventor(s) should not be mentioned. The renunciation by the inventor of his/her right to be desginated in the patent register and in the publications of the IPI (Art. 6 PatA) shall only be taken into consideration, if the applicant submits a declaration of renunciation by the inventor to the IPI no later than 16 months from the filing or priority date, whichever is earlier (Art. 38(1) PatO). The declaration of renunciation must contain the reference number of the patent application, be dated, and bear the signature of the inventor (Art. 38(2) PatO). The declaration of renunciation that complies with the requirements and the designation of the inventor shall be filed separately; the existence of such titles shall be mentioned in the file (Art. 38(4) PatO). Therefore, these documents will not be immediately accessible in the event of a request for inspection of the file by third parties.
3. Does your law, including any regulations or official guidelines, provide any specific guidance or rules on inventorship of inventions made using AI?
There are no regulations or official guidelines specifically applicable to inventions made using AI. The State Secretariat for Education, Research and Innovation​8 (SERI) issued a collective report of the federal administration on Artificial Intelligence on 13 December 2019. The report provides that the legal framework in Switzerland is a priori adequate, including the integration of emerging applications and new business models using AI. Therefore, according to SERI, fundamental adjustments to the legal framework are not necessary at this stage, including patent law; see page 103 of the report “Rapport du groupe de travail interdĂ©partemental ‘Intelligence artificielle’ au Conseil fĂ©dĂ©ral” (French version, no English version is available).
4. Under your law, is it possible for an AI entity to be considered an inventor or co-inventor in a patent application? If yes, please explain.
No. While not explicitly codified in Swiss law, various provisions exclude or prevent the consideration of an AI entity as an inventor in a patent application. First, Art. 5(2) PatA provides that “the [natural] person named by the patent applicant shall be mentioned as the inventor in the Patent Register [...]” (emphasis added). Second, Art. 34(1) PatO provides that the inventor is to be designated in a separate document together with his/her given name, family name and domicile. Third, various acts before the IPI or Swiss courts require the signature of an inventor, such as for example the correction of inventorship. Moreover, the transfer of rights from an inventor to the applicant requires a declaration of intention by the inventor which can only be provided by a natural person.
5. Under your law, is it possible to name an AI entity as an inventor or co-inventor in a patent application? If yes, please explain.
No, for the same reasons as outlined above.
6. In connection with a hypothetical patentable invention made using AI, which of the following contributions by one or more human contributors could be considered under your law as being at least co-inventorship of an invention made using AI? In each case, please explain why or why not. Please note this question does not consider inventorship of the AI itself; only inventorship of an invention made using the AI:
  • (a) Using AI to design a particular type of product or process, when the resulting patentable invention is of the type of product or process intended (e.g., a car designer who wishes to design a car body might start with a general shape, and then use AI to perfect aerodynamic or other characteristics leading to a patentable invention. Here, AI is being used as a tool to help invent, but the intent for the result lies with the user);
  • (b) Using AI to achieve a particular intended goal, when a resulting patentable invention made using the AI is not directly related to that intended goal (e.g., an AI system is developed to go through social media data looking for one thing and then discovers a useful relationship leading to a patentable invention that was not an original objective of the system);
  • (c) Designing or contributing to the design of the AI algorithm that is used in a) or b);
  • (d) Selecting the data or the source of the data that is used to train the AI algorithm used in a) or b);
  • (e) Generating or selecting the data or the source of the data that is input to the trained AI algorithm used in (a) or (b); and
  • (f) Selecting one from a large number of outputs produced by the AI of (a) or (b) and recognizing it to be a patentable invention.
Most AI inventions concern software-implemented inventions, as opposed to hardware-implemented AI. Currently, this group considers that software-based AI inventions do not fundamentally differ from other computerized techniques, at least as far as intellectual property protection is concerned. Although the group acknowledges that computerized techniques lead to less-and-less tangible human involvement in the inventive process, the group fails to see a good reason to apply a specific regime to inventions made using AI. Therefore, inventorship requirements for inventions made using AI should be the same as for inventions made using any other type of tool. With this in mind, the Swiss group has come to the conclusion that, in all of the above scenarios, humans may potentially be considered inventors provided that their respective contributions meet the requirements outlined above in A1. Whether or not a particular human contribution is sufficient to be acknowledged as inventorship has to be assessed on a case-by-case basis. In particular, this will likely be the case when:
  • (a) using AI to design a particular type of product or process, when the resulting patentable invention is of the type of product or process intended; or
  • (b) using AI to achieve a particular intended goal, even when a resulting patentable invention made using the AI is not directly related to that intended goal.
Indeed, in each of the above cases, inventorship would likely not be questioned if the human contributors had used another tool (e.g., another computer-aided technique or a mechanical tool) to arrive at the invention. Concerning item (c), i.e., designing or contributing to the design of the AI algorithm that is used in (a) or (b), a similar question arises with respect to computer programs used to create copyrightable material. The authors of the corresponding software are typically not regarded as authors of the works subsequently created by persons using such software, provided that the creative influence of the software authors has no steering impact on such works. Similarly, designing an AI software is unlikely to be sufficient to acknowledge (co)inventorship of an invention made using this AI software. Nevertheless, there may be scenarios where the authors of the AI software (the “AI authors”) or, more generally, the AI entity, may be considered to have sufficiently contributed to the development of an invention. Obviously, this may be the case when the AI authors are also users of the AI entity. In addition, this may also be the case where the AI entity was designed for the specific goal of developing an invention as in (a) or (b) above. Using the same criteria, inventorship may be acknowledged for a human contributor in the scenarios indicated in (d), (e), and (f) above. Where the human contribution is limited to the mere selection of data used to train the AI algorithm, key aspects to consider will be the extent to which this selection impacts the training of the AI entity (and consequently the invention) and/or whether the data selection performed qualifies, in itself, as an inventive contribution. Similar considerations may apply to item (e), which concerns data inputs to the trained AI algorithm (e.g., for inference purposes). However, because the scenario assumed in (e) relates to the utilization of the AI entity after it has been trained (e.g., as in supervised approaches), it is less likely to involve inventive contributions from human users in practice. The case evoked under item (f), i.e., selecting a particular output from a large number of outputs produced by the AI entity and recognizing it to be a patentable invention, may also potentially be acknowledged as inventorship; a parallel can be made with selection inventions. In sum, a sufficient causal link must exist between the human contributions made during the inventive process and the resulting invention, as with any other type of invention. As discussed earlier, Swiss patent law does not provide an explicit definition of an inventor. Therefore, in the event of disputes as to the existence and/or identity of an inventor, the decisions fall to the courts. Thus, depending on requests and allegations of the parties and the case at hand, the courts may have to decide on the minimum degree of involvement required for a natural person to be considered as an inventor of an invention made using AI.
7. Assuming an invention was made using at least a minimum amount of AI contribution during the inventive process at any stage, would this be considered as a red flag under your law leading to an exclusion of the patentability of the invention as a whole? Please briefly explain.
No. The involvement (or the contribution) of a computer in (to) a claimed invention is not, on its own, a reason to exclude an invention from patentability in Switzerland. The same conclusion can be drawn, by analogy, for an AI-based contribution made during the inventive process, see e.g., the previous AIPPI Report from the Swiss group: Report of Swiss group, Patentability of computer implemented inventions,sic! 2017, 672 et. seqq. Using AI in the inventive process does therefore not represent a red flag under the Swiss patent law.
8. According to the opinion of your Group, is your current law regarding inventorship of inventions made using AI adequate? Please briefly explain.
Yes. In Switzerland, the existing patent law is formulated in a technology-neutral manner and has proven to be sufficiently flexible to reasonably address inventorship issues concerning new technologies in the past, be they related to computer-implemented inventions or other types of technological evolutions. Hence, this group, in agreement with the current opinion of SERI, does not currently believe that the advent of AI requires a change to the existing law see 3.
9. According to the opinion of your Group, would recognition of an AI entity as an inventor or co-inventor conflict with the public policy issue of fostering innovation (you may also refer to other general patent law doctrines under your law, if applicable)? Please briefly explain.
The designation of the inventor does not seem to be directly linked to the policy of fostering innovation. Rather, it is seen merely as a right of the inventor, which can be compared to moral rights of creators of copyrighted works. The incentive for innovation arises from the duration of the monopoly conferred by patent protection and the possibility of effectively enforcing a granted patent. Although there is no demonstrated support that the recognition of an AI entity as inventor or co-inventor would have a positive effect on fostering innovation, this would likely not undermine the policy of fostering innovation in general.
10. In your jurisdiction, what is the purpose of naming the inventor in the patent application? Does the naming of the inventor in the patent application, if applicable, consider aspects of personal rights under your law, e.g., does it fulfill a reward function for personal effort? Please briefly explain.
Articles 5 and 6 of the PatA seek to implement Art. 4ter of the Paris Convention for the Protection of Industrial Property, London text and correspond to Arts. 62 and 81 of the European Patent Convention. They respond to a postulate which is of particular interest to inventors working for an employer (Message from the Federal Council to the Federal Assembly concerning the revision of the Law on Patents for Inventions (of 25 April 1950), FF 1950 I 933 (967)). Both of these articles, introduced under the heading of “safeguarding the honour of the inventor”, as well as Art. 4ter Paris Convention, deal exclusively with the moral rights of the inventor. Historically, the designation of the identity of the inventor has not been motivated by any incentive mechanism for creativity and innovation. It is a recognition of a moral right, or a scientific or industrial honor. It is a moral reward that derives from the inventor’s personal efforts. However, unlike the author of a copyrighted work, the inventor of a patented invention does not have the right to the integrity of the work. Rather, the rights of the inventor are limited to the right to be named in the sense of Art. 5 PatA.
11. According to the opinion of your Group, would the recognition of inventorship by an AI entity conflict with or undermine the purpose of naming the inventor in the patent application you identified in question 10? Please briefly explain.
The purpose of designating an inventor in a patent application, namely to provide recognition and motivation, does not seem to apply to the case where an AI entity is designated as inventor. However, the potential designation of an AI entity as inventor would presumably not conflict with the potential rights of a third party. Therefore, unless it would prevent the designation of a human inventor, the group does not see a risk that the hypothetical recognition of inventorship by an AI entity in general would undermine the purpose of naming the inventor in Switzerland. As such, this group considers it important to safeguard provisions recognizing that even limited contributions of human inventors should result in their designation as inventors of an AI-based invention. As mentioned above, it is left to the courts to decide what is a sufficient contribution to an invention to be acknowledged as inventorship. Thus, even in the above hypothetical scenarios, a non-designated inventor would have the opportunity to request rectification of the designation of the inventor before a court. Even where an employer fails to designate a human inventor (due to compensation obligations, etc.), the legal system offers the possibility to remedy the deficiency.
12. Do you consider international harmonization regarding inventorship of inventions made using AI as desirable? Please briefly explain.
If YES, please respond to the following questions without regard to your Group’s current law or practice. Even if NO, please address the following questions to the extent your Group considers your Group’s current law or practice could be improved. Yes. This group, in particular members from industry, consider it important that law regarding inventorship is harmonized on an international level. A lack of harmonization could potentially lead to situations where patent applications of the same family would designate different inventors in different countries, which would likely lead to confusion. In this group’s opinion, further harmonization is desired in respect of minimal requirements for humans to be named as inventors, be it alone or alongside AI entities (should they be considered inventors at all).
13. What should be the requirements to be considered an inventor or co-inventor of an invention made using AI?
This group does not see a need to distinguish such requirements from those currently applied to the determination of inventorship (or co-inventorship) of an invention made using other types of computer-related inventions (e.g., application programs such as CAD solutions meant to run on standard computer platforms) or any other tool. In the case of AI, such a contribution may potentially take many forms, including designing and/or programming the AI system, selecting suitable input data (e.g., including both training and inference data for supervised training pipelines), pre-processing (e.g., cleaning) such data, if necessary, and parameterizing the AI system (e.g., for the training phase). In addition, human activities may be further necessary to select relevant contents from the outputs produced by the AI system, and/or clean up such contents, if not to improve them a posteriori. Such contributions may potentially qualify as inventive contributions which would in turn make the contributor an inventor.
14. Should an AI entity, for example when considered as an “artificial person”, be considered an inventor or co-inventor of an invention made at least in part by contribution from the AI entity assuming the same contribution, if made by a human inventor, would be considered inventorship under applicable patent law?
No, this groups fails to see a clear need for this, inasmuch as humans are always involved in the development of an invention made using AI in practice, as noted earlier. Controversial scenarios relating to inventions made without any human contributions at all are evoked in 18.
15. If AI is considered an inventor or co-inventor of an invention made using AI, should it be possible to name AI as an inventor or co-inventor in a patent application?
To date, only human beings can be considered as inventors of patentable inventions. To be considered an inventor or co-inventor, an AI entity would first have to be acknowledged with or assigned a particular status in the law. Only then would it make sense to question the extent to which this AI entity should be named as inventor; see also 11.
16. In connection with a hypothetical patentable invention made using AI, which of the following contributions by one or more human contributors should be considered under your law as being at least co-inventorship of the invention made using AI? In each case, please explain why or why not. Please note this question does not consider inventorship of the AI itself; only inventorship of an invention made using the AI:
  • (a) Using AI to design a particular type of product or process, when the resulting patentable invention is of the type of product or process intended (e.g., a car designer who wishes to design a car body might start with a general shape, and then use AI to perfect aerodynamic or other characteristics leading to a patentable invention. Here, AI is being used as a tool to help invent, but the intent for the result lies with the user);
  • (b) Using AI to achieve a particular intended goal, when a resulting patentable invention made using the AI is not directly related to that intended goal (e.g., an AI system is developed to go through social media data looking for one thing and then discovers a useful relationship leading to a patentable invention that was not an original objective of the system);
  • (c) Designing or contributing to the design of the AI algorithm that is used in (a) or (b);
  • (d) Selecting the data or the source of the data that is used to train the AI algorithm used in (a) or (b);
  • (e) Generating or selecting the data or the source of the data that is input to the trained AI algorithm used in (a) or (b); and
  • (f) Selecting one from a large number of outputs produced by the AI of (a) or (b) and recognizing it to be a patentable invention.
As noted above in reference to question 6, any sufficient human contribution to a patentable invention (which is reflected in at least one claim of the corresponding patent application) may potentially be considered to impart inventorship or co-inventorship, as with any other type of invention. Courts will have a final say.
17. If an invention was made using at least a certain level of AI contribution during the inventive process should the invention be excluded from patentability as a whole? If yes, what would be the minimum level of AI contribution to trigger this exclusion? Please briefly explain.
No. The same question has been addressed in respect of inventions made using computers; there is no need to distinguish AI contributions from other computer-aided contributions. As a result, a contribution from a computerized process in general or an AI entity in particular should not serve as a basis to exclude an invention from patentability.
18. Please comment on any additional issues concerning any aspect of inventorship of inventions made using AI you consider relevant to this Study Question.
As expressed earlier, the group is of the opinion that AI tools, at least those currently available, do not fundamentally differ from other, computer-based tools, at least as far as intellectual property is concerned. Therefore, much of the discussion on AI inventorship appears to be based on hypothetical tools (often fantasized as human-like intelligence systems), which, however, do currently not exist. Nevertheless, the group recognizes that the advent of AI gives rise to less apparent, tangible contributions of human inventors. Specifically, there are situations where the actual contributions of human inventors do not exceed contributions that could have equally been made by an AI entity, as in, e.g., chemical compounds identified using automated screening tools. In such situations, one may be of the opinion that the threshold of inventorship has been reduced to an extent comparable to what software tools may achieve. Thus, a more general question concerns the definition of minimal requirements for inventorship. Courts may have to deal with such questions in the near future. Finally, assuming that inventions may be achieved without any human intervention at all, a potential issue arises from the requirement to designate a natural person as an inventor in a patent application, which may potentially lead to a dilemma. Namely, an applicant may be forced to designate a natural person that has not sufficiently contributed to an invention because the AI entity used to achieve the invention cannot legally be designated as inventor. While an incorrect inventor designation would not immediately invalidate a patent in Switzerland, this may be the case in other jurisdictions. Such questions call for a debate as to the need for a sui generis right for AI-related inventions and, more generally, for computer-implemented inventions. Without doubt, intermediate intellectual property rights, e.g., between mere copyrights and patents, would be useful for applicants active in the field of information technology. Ultimately, such rights may not necessarily require the designation of an author or an inventor.
19. Please indicate which industry sector views provided by in-house counsels are included in your Group’s answers to Part III.
Healthcare.
Summary Various provisions of Swiss law implicitly exclude the possibility for an artificial intelligence (AI) entity to be named as inventor in a patent application. According to Swiss law, an inventor is a natural person originating the technical creation constituting an invention. The Swiss group recognizes that the advent of AI gives rise to less-and-less apparent and tangible contributions of human inventors to inventions involving AI. Nevertheless, this groups fails to see a clear need to name AI entities as inventors, inasmuch as humans are always involved in the development of an invention involving AI in practice. Of course, a sufficient link must exist between the human contributions made during the inventive process and the resulting invention, as with any other type of invention. Whether such contributions are sufficient to be acknowledged as inventorship will have to be assessed on a case-by-case basis and, eventually, by courts. For the rest, the Swiss patent law is formulated in a technology-neutral manner and has proven to be sufficiently flexible to reasonably address inventorship issues in various technological areas. Currently, this group considers that AI-related inventions do not fundamentally differ from other types of invention, as far as intellectual property protection is concerned. Thus, there is no need to devise specific inventorship requirements for AI-related inventions. More generally, the current opinion of this group is that the advent of AI does not require a change to the existing patent law. That being said, the need for sui generis rights for AI-related inventions and, more generally, computer-implemented inventions, must be further debated. Zusammenfassung Mehrere Bestimmungen im Schweizer Recht schliessen die Möglichkeit aus, dass eine Form der kĂŒnstlichen Intelligenz (KI), bspw. eine Software, rechtsgĂŒltig als Erfinder einer Patentanmeldung genannt werden kann. Im Schweizer Recht ist ein Erfinder eine natĂŒrliche Person, welche die technische Schöpfung hervorgebracht hat. Der Schweizer Gruppe ist bewusst, dass durch das Aufkommen von KI oftmals der offensichtliche und spĂŒrbare Beitrag eines menschlichen Erfinders an einer Erfindung unter Mithilfe von KI gering geworden ist. Jedoch ist die Gruppe der Ansicht, dass es keinen naheliegenden Grund gibt, die Möglichkeit, KI als Erfinder anzuerkennen, einzufĂŒhren, da eine natĂŒrliche Person immer beim Entstehen einer Erfindung involviert ist. Dabei muss selbstverstĂ€ndlich weiterhin eine Verbindung bestehen zwischen dem tatsĂ€chlichen Beitrag und der daraus resultierenden Erfindung, so wie dies fĂŒr jede andere Art von Erfindung gilt. Ob ein solcher Beitrag genĂŒgt, die Erfinderschaft anzuerkennen, muss schlussendlich vor Gericht entschieden werden auf Basis einer individuellen Fallanalyse. Im Übrigen ist die Gruppe der Ansicht, dass das geltende Schweizer Recht in der Vergangenheit ausreichende FlexibilitĂ€t gezeigt hat, auf neue Formen von Erfindungen (bspw. im Softwarebereich) zu reagieren. Da nach Ansicht der Schweizer Gruppe KI-Erfindungen im Hinblick auf Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes nicht fundamental von bspw. Softwarepatenten zu unterscheiden sind, besteht kein Anlass, das bestehende Schweizer Recht zu Ă€ndern. Es wird jedoch noch weiter zu debattieren sein, ob fĂŒr KI-Erfindungen oder im Allgemeinen computerimplementierte Erfindungen neue Rechtsbestimmungen einzufĂŒhren sind. RĂ©sumĂ© Diverses dispositions du droit suisse excluent implicitement la possibilitĂ© de dĂ©signer un systĂšme d’intelligence artificielle (IA) en tant qu’inventeur dans une demande de brevet. Selon le droit suisse, un inventeur est une personne physique ayant contribuĂ© Ă  la crĂ©ation technique constituant l’invention. Le groupe suisse reconnaĂźt que les contributions humaines aux inventions impliquant de l’IA peuvent paraĂźtre moins tangibles que celles concourant Ă  d’autres types d’inventions. NĂ©anmoins, le besoin de nommer des systĂšmes d’IA comme inventeurs est questionnable, dans la mesure oĂč des humains sont toujours impliquĂ©s dans le dĂ©veloppement de telles inventions en pratique. Bien entendu, un lien suffisant doit exister entre les contributions humaines apportĂ©es durant le processus de crĂ©ation et l’invention rĂ©sultante, comme avec tout autre type d’invention. La question de savoir si ces contributions sont suffisantes doit ĂȘtre Ă©valuĂ©e au cas par cas et, in fine, par les tribunaux. Enfin, la loi sur les brevets en Suisse est formulĂ©e de maniĂšre neutre sur le plan technologique et s’est rĂ©vĂ©lĂ©e ĂȘtre suffisamment souple pour traiter des problĂšmes d’inventeurs dans diffĂ©rents domaines de la technologie jusqu’à prĂ©sent. Or, ce groupe considĂšre que les inventions liĂ©es Ă  l’IA ne sont pas fondamentalement diffĂ©rentes en ce qui concerne la propriĂ©tĂ© intellectuelle. Il n’est donc pas nĂ©cessaire de distinguer les exigences en matiĂšre d’inventeurs pour ces inventions de celles appliquĂ©es pour d’autres types d’invention. Plus gĂ©nĂ©ralement, ce groupe considĂšre que l’avĂšnement de l’IA ne nĂ©cessite pas de modification de la loi actuelle sur les brevets. Cependant, la question de la nĂ©cessitĂ© d’un droit sui generis pour les inventions liĂ©es Ă  l’IA et, plus gĂ©nĂ©ralement, les inventions mises en Ɠuvre par ordinateur, doivent ĂȘtre dĂ©battues.
Fussnoten:
*
Members of the working group: Sébastien Ragot, Anaic Cordoba, Sarah Leins, Ana Andrijevic, Zoltan Gyenge, Louisa Galbraith, James Merz, Monika Naef, Thomas Kretschmer, Andreas Detken, Simona Afraz and Philipp Marchand (Group leader).
1
Swiss Patent Act (PatA).
2
Swiss Federal Insitute of Intellectual Property (IPI).
3
Swiss Code of Obligations (CO).
4
Patent Ordinance (PatO).
5
Federal Supreme Court of Switzerland (BGer); decisions of the BGer (BGE).
6
Cantonal High Court of ZĂŒrich (OGer ZĂŒrich).
7
Commercial Court of ZĂŒrich (HGer ZĂŒrich).
8
State Secretariat for Education, Research and Innovation (SERI).


SLK-GS B.15.1 und 15.2. Kommerzielle Kommunikation muss als solche erkennbar sein (E. 4). Umgekehrt ist ein Post eines Influencers dann eindeutig genug als private Kommunikation erkennbar, wenn dies aufgrund der Aufmachung und des Inhalts sowie der fehlenden Bezugnahme zu einem Produkt hervorgeht, selbst wenn im Hintergrund kommerzielle Elemente sichtbar sind (E. 6). Aufgrund der eindeutigen Erkennbarkeit als private Kommunikation bedarf es somit keiner weiteren Kennzeichnung (E. 7).

RĂšgles CSL B.15.1 et 15.2. La communication commerciale doit ĂȘtre identifiable en tant que telle (consid. 4). À l’inverse, la publication d’un influenceur est identifiable de maniĂšre suffisamment claire en tant que communication privĂ©e dĂšs lors que cela ressort de la prĂ©sentation, du contenu et de l’absence de rĂ©fĂ©rence Ă  un produit, et ce, mĂȘme si des Ă©lĂ©ments de nature commerciale sont visibles en arriĂšre-plan (consid. 6). Le cas de communication privĂ©e Ă©tant identifiable sans ambiguĂŻtĂ©, une identification supplĂ©mentaire n’est pas nĂ©cessaire (consid. 7).



Le 7 novembre 2019 s’est tenu Ă  GenĂšve le 17e sĂ©minaire sur les « DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques », organisĂ© conjointement par le Licensing Executive Society Switzerland et l’IPI.



Bericht ĂŒber die INGRES-Tagung vom 3. Dezember 2019



Bericht ĂŒber die Tagung «Influencer-Marketing: Zwischen AuthentizitĂ€t und Manipulation – Zu aktuellen Rechtsfragen einer neuen Werbeform» vom 28. November 2019 in ZĂŒrich



UWG 3 I b, e; SLK-GS B.6.2. Wird ein Produktetest durchgefĂŒhrt, sind die GrundsĂ€tze der Testkriterien und die Vorgaben fĂŒr eine TestdurchfĂŒhrung zu beachten; nur dann kann von einem «Test» im Sinne des SLK-Grundsatzes gesprochen werden (E. 3 und 4). Werden diese Kriterien nicht beachtet und werden insb. die Konkurrenzprodukte nicht genannt, liegt eine irrefĂŒhrende Angabe bzw. ein unlauterer Vergleich gemĂ€ss Art. 3 Abs. 1 lit. b bzw. lit. e UWG sowie SLK-Grundsatz Nr. B.6 Abs. 2 vor (E. 6).

LCD 3 I b, e; CSL-R B.6.2. Lorsqu’on effectue un test de produit, il faut tenir compte des principes des critĂšres des tests et des prescriptions d’exĂ©cution du test; ce n’est qu’ainsi qu’on peut parler d’un «test» au sens de la rĂšgle de la CSL (consid. 3 et 4). Si ces critĂšres ne sont pas respectĂ©s et qu’en particulier les produits de la concurrence ne sont pas nommĂ©s, il y a une indication fallacieuse ou comparaison dĂ©loyale au sens des art. 3, al. 1er, let. b, respectivement let. e, LCD, ainsi que de la rĂšgle CSL no B.6, al. 2. (consid. 6).



UWG 2; SLK-GS A.3.1. Die sachliche ZustĂ€ndigkeit der SLK beschrĂ€nkt sich auf die PrĂŒfung von Massnahmen im Rahmen der kommerziellen Kommunikation (E. 7–9).

Eine Informationskampagne einer Konsumentenschutzorganisation ĂŒber mögliche schĂ€dliche Kosmetikprodukte stellt keine kommerzielle Kommunikation im Sinne der SLK-GrundsĂ€ze dar (E. 10, 11).

LCD 2; RĂšgle CSL A.3.1. La compĂ©tence matĂ©rielle de la CSL est limitĂ©e Ă  l’examen des mesures dans le cadre de la communication commerciale (consid. 7-9).

Une campagne d’information menĂ©e par une organisation de protection des consommateurs sur d’éventuels produits cosmĂ©tiques nocifs ne constitue pas une communication commerciale au sens des RĂšgles CSL (consid. 10, 11).



Die diesjĂ€hrige Sommertagung im Lake Side ZĂŒrich wurde von Dr. ­Michael Ritscher geleitet, wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser fĂŒr die Organisation verantwortlich war.

Me ­Michael Ritscher, Dr en droit, a dirigĂ© la journĂ©e qui s’est tenue l’étĂ© passĂ© au Lake Side Zurich, alors que Me Christoph Gasser, Dr en droit, en a assurĂ© l’organisation.



Tagungsbericht zum AIPPI Swiss Day vom 20. Juni 2019

Peter Bigler​*

I. Einleitung
Das Thema des diesjĂ€hrigen AIPPI Swiss Day, der im Anschluss an die Generalversammlung der AIPPI Schweiz am 20. Juni 2019 im Hotel St. Gotthard in ZĂŒrich stattfand, lautete «Artificial Intelligence – Exploitation through IP Rights». Der auf Englisch durchgefĂŒhrte Anlass stiess beim Publikum – wie bereits der letztjĂ€hrige Anlass zur Blockchain-Technologie – auf reges Interesse. Die öffentliche Diskussion um kĂŒnstliche Intelligenz bzw. «Artificial Intelligence» (kurz «AI») der letzten Monate hat gezeigt, dass mit der Technologie ein breites Spektrum von Hoffnungen, Erwartungen und Ängsten verbunden ist: Hoffnungen auf intelligente Computerprogramme, die Juristen Recherche und Redaktion von Rechtsschriften erleichtern oder sogar abnehmen, aber auch Ängste vor der «Wegautomatisierung» lukrativer Teile der AnwaltstĂ€tigkeit oder gar dĂŒstere Zukunftsszenarien ĂŒber ausser Kon­trolle geratene kĂŒnstliche Intelligenz. Das Programm des diesjĂ€hrigen Swiss Day konzentrierte sich diesbezĂŒglich auf die wirtschaftlichen Anwendungen kĂŒnstlicher Intelligenz sowie deren ­Regelung und Verwertung mittels ImmaterialgĂŒterrechten. Die Tagung wurde durch Dr. Lorenza Ferrari Hofer, RechtsanwĂ€ltin in ZĂŒrich und PrĂ€sidentin der AIPPI Schweiz, eröffnet. Sie begrĂŒsste die Teilnehmer und ĂŒbergab das Wort anschliessend an Dr. Reinhard Oertli, Rechtsanwalt in ZĂŒrich, der das dicht bepackte Programm vorstellte und durch die Veranstaltung fĂŒhrte.
II. Innovation and Business through Artificial ­Intelligence – an ­introduction for IP lawyers
Den Anfang machte Prof. Andrea Danani vom IDSIA Dalle Molle Institute for Artificial Intelligence​1. Danani begann seine PrĂ€sentation mit dem Titel «Innovation and Business through Artificial Intelligence – an introduction for IP lawyers» mit einer kurzen Vorstellung seines Instituts. Dieses wurde 1988 durch den Unternehmer Angelo Dalle Molle ins Leben gerufen, der ĂŒber eine Stiftung Forschung auf dem Gebiet der Computertechnologie förderte. Heute ist das Institut Teil der Fachhochschule der italienischen Schweiz​2 und widmet sich Themen wie Machine Learning, Deep Neural Networks und Data Mining. Im Anschluss daran erlĂ€uterte Danani den Anwesenden zunĂ€chst die Grundlagen und technischen Begriffe von Artificial Intelligence. Das ultimative Ziel seien Maschinen und Systeme, die nahtlos mit Menschen interagieren könnten, z. B. indem sie menschliche Sprache verstehen sowie aus eigener Erfahrung lernen und so ihre AufgabenerfĂŒllung verbessern könnten. DafĂŒr seien jedoch riesige Mengen an Rechenleistung nötig. Waren solche frĂŒher ­ausschliesslich auf Supercomputern verfĂŒgbar, böten Privatcomputer und insbesondere auch tragbare GerĂ€te wie Smartphones und Tablets seit ca. 2010 endlich auch ausreichend Leistung, um Programme mit kĂŒnstlicher Intelligenz auch bei den Endanwendern laufen zu lassen. Dadurch sei es in den letzten Jahren zu massiven Fortschritten gekommen. Im Zentrum stehe dabei das sog. Machine Learning: Computer­programme bzw. deren Algorithmen hĂ€tten bis in die 1980er-Jahre in der Regel nur genau das gekonnt, was Programmierer vorgesehen hatten. FĂŒr komplexere Aufgaben wie z. B. die Bild­erkennung sei dies unzureichend, da nicht jede EventualitĂ€t vorhergesehen und programmiert werden könne. Beim Machine Learning wĂŒrden deshalb ­grosse Datenmengen so strukturiert, dass sich daraus Modelle und aus diesen Modellen wiederum Vorhersagen ab­leiten liessen. Ein damit «trainierter» Algorithmus sei so in der Lage, aus den Datenmengen weitere Vorhersagen ­abzuleiten. Eine Steigerung hiervon sei das sogenannte Deep Learning, bei dem ein Netzwerk von Algorithmen (ĂŒb­licherweise als neuronales Netzwerk bezeichnet) selber Datenmengen strukturiere und aus eigenen Fehlern lerne. Der Referent prĂ€sentierte danach einige Beispiele: Den Anfang machte der «Long Short-Term Memory (LSTM)»-Algorithmus​3, der 1997 von Forschern des Instituts veröffentlicht wurde. Der heute weit verbreitete Algorithmus habe zahlreiche Anwendungen, darunter insb. die Bilderkennung. Er werde z. B. in der Medizin dazu eingesetzt, Bilder von Zellkulturen auf Krebszellen zu untersuchen. Die Erfolgsquote liege mit 80 bis 90% z. T. höher als diejenige von erfahrenen Ärzten. Dass jedoch auch solche Algorithmen z. T. an ihre Grenzen stossen können, zeigte Danani mit einem unterhaltsamen Beispiel, bei dem Bilder von Chihuahua-Hunden von denjenigen von Rosinen-Muffins unterschieden werden sollen. Was auf den ersten Blick selbstverstĂ€ndlich erscheint, erweist sich bei genauerer Betrachtung als Herausforderung, da Fell- und Teigfarbe je nach Foto fast identisch sind und im Muffin steckende Rosinen bei flĂŒchtiger Betrachtung leicht fĂŒr Augen gehalten werden können​4. Danani prĂ€sentierte anschliessend eine Tour d’Horizon ĂŒber die Projekte, an denen sein Institut beteiligt ist. Die Beispiele reichten von Flugsoftware fĂŒr Drohnen, die mittels Flugvideos selbstĂ€ndig lernt, Hindernisse zu umfliegen, ĂŒber die Optimierung von Arzneimittelzusammensetzungen und vir­tuelle Gesundheitsassistenten, die den Nutzern die wahrscheinlichsten Auswirkungen des eigenen Lebenswandels aufzeigen, bis hin zu Software fĂŒr Armeen, die den Kommandierenden in unĂŒbersichtlichen Gefechtssituationen strategische Empfehlungen liefern soll. Aus dem Publikum kam anschliessend die Frage, wie das Institut die Rechteverteilung an den zum Einsatz gelangenden Algorithmen bzw. deren Arbeitsergebnissen handhabt. Der Referent antwortete darauf, sein Institut behalte in der Regel die Rechte an der Software bzw. den Algorithmen, wĂ€hrend deren Arbeitsergebnisse denjenigen Unternehmen gehörten, die die kĂŒnstliche Intelligenz eingesetzt hĂ€tten. Danani schloss sein Referat mit der Feststellung, kĂŒnstliche Intelligenz sei nicht bloss ein kurzzeitiges PhÀ­nomen, sondern werde unseren Alltag nachhaltig verĂ€ndern. Man mĂŒsse sich aber stets bewusst sein, dass das hinter kĂŒnstlicher Intelligenz stehende ­Machine Learning lediglich ein «Handwerk» sei, keine unfehlbare Wissenschaft. KĂŒnstliche Intelligenz sei stets nur so gut wie die Daten, mit denen sie gefĂŒttert worden sei. Deshalb sei es wichtig, dass der Mensch deren Entscheidprozesse bei Bedarf nachvollziehen könne, anstatt ihr blind zu vertrauen. Er sprach damit u. a. indirekt Probleme wie etwa der «Algorithmic Bias»​5 oder Fragen der Haftung fĂŒr Fehler kĂŒnstlicher Intelligenz an, die immer wieder Thema der öffentlichen Diskussion um kĂŒnstliche Intelligenz sind.
III. AI and copyright / ­trademarks – the ­international and EU ­approach
Das zweite Referat der Tagung mit dem Thema «AI and copyright/trademarks – the international and EU approach» wurde durch Prof. Dr. Jan Bernd ­Nordemann, Rechtsanwalt in Berlin, Deutschland, prĂ€sentiert. Nordemann betonte dabei gleich zu Beginn, dass kĂŒnstliche Intelligenz im Urheberrecht allgemein weit mehr Fragen aufwerfe als im Markenrecht. Zur Veranschau­lichung prĂ€sentierte er zwei Beispiele: Den Anfang machte Google Clip, eine (mittlerweile bereits wieder aus dem Vertrieb genommene) Weitwinkel­kamera, die z. B. an einer Party auf­gestellt werden kann und mithilfe kĂŒnstlicher Intelligenz selber entscheidet, welche Motive eines Schnappschusses wĂŒrdig sind. Als zweites Beispiel stellte Nordemann das Projekt «The next Rembrandt»​6 vor. Bei diesem lernte eine Software anhand detaillierter Scans der bedeutendsten Werke des niederlĂ€ndischen Malers Rembrandt, was ein typisches PortrĂ€t des KĂŒnstlers ausmacht, und erstellte anschliessend selber einen «neuen» Rembrandt. Bei beiden Beispielen stelle sich mangels (direkten) menschlichen Inputs un­weigerlich die Frage nach dem Schöpfer bzw. der Urheberin im Sinne des Urheberrechts. Seine PrĂ€sentation gliederte Nordemann in vier Bereiche: (I.) das Rechtemanagement mithilfe kĂŒnstlicher Intelligenz; (II.) den rechtlichen Schutz kĂŒnstlicher Intelligenz; (III.) Werke und Arbeitsergebnisse, die durch kĂŒnstliche Intelligenz geschaffen wurden, und (IV.) Rechtsverletzungen durch den Einsatz kĂŒnstlicher Intelligenz. Das Rechtemanagement mittels kĂŒnstlicher Intelligenz werde, so die Prognose Nordemanns, die Anwalts­tĂ€tigkeit nachhaltig verĂ€ndern. Gerade im Markenrecht wĂŒrden Recherchetools bereits zunehmend «intelligenter», was AnwĂ€lten die Recherche und Beurteilung potenZieller Kennzeichenkonflikte erleichtere. «LegalTech»-Produkte wie z. B. Bilderkennungsdienste könnten AnwĂ€lten z. B. weiter dabei helfen, ­Urheberrechtsverstösse im Internet zu identifizieren und verfolgen. Was den rechtlichen Schutz kĂŒnstlicher Intelligenz bzw. deren Infrastruktur anbelange, gĂ€lten z. B. im Markenrecht die allgemein bekannten Regeln. Der urheberrechtliche Schutz biete dagegen einige bisher nicht gekannte Herausforderungen. So stelle sich z. B. die Frage, ob Software, die sich selbst verbessere, auch fĂŒr die von ihr selbst geschaffenen Teile Urheberrechtsschutz beanspruchen könne. Ein weiterer ­Problemkreis betreffe die Daten, mit denen die fragliche kĂŒnstliche Intelligenz ­trainiert worden sei. Hier existierten z. T. Spezialregelungen wie etwa die EU-Datenbankrichtlinie​7. Schliesslich mĂŒsse gefragt werden, wie das Ergebnis des «Trainings» der kĂŒnstlichen Intelligenz geschĂŒtzt werden könne, sei es als Software oder Datenbank. Was den Schutz der Arbeitsergebnisse kĂŒnstlicher Intelligenz anbelange, verwies Nordemann auf die beiden Eingangsbeispiele. Denn Urheberrechtsschutz setze in den meisten LĂ€ndern einen Urheber bzw. eine Schöpferin in Form einer natĂŒrlichen Person voraus​8. Genau diese Voraussetzung fehle aber im Falle kĂŒnstlicher Intelligenz in der Regel. Interessant sei in diesem Zusammenhang die Formulierung im britischen Urheberrechtsgesetz​9. Dieses kenne fĂŒr computergenerierte Werke eine Spezialregelung, die an die «nötigen Vorbereitungen» zur Schaffung des Werks anknĂŒpfe und damit weiter gefasst sei als das reine Schöp­ferprinzip​10. Doch auch hier bedĂŒrfe es letztlich eines menschlichen Inputs. Schliesslich komme es mit zunehmender Verbreitung kĂŒnstlicher Intelligenz auch immer hĂ€ufiger zu Situationen, in denen die fragliche Software selbst durch ihr Verhalten Rechte Dritter verletzen wĂŒrde. Nordemann prĂ€sentierte auch hierzu verschiedene ­Beispiele aus der Praxis, die denkbare Verletzungen des Marken-, Lauterkeits- und Urheberrechts illustrieren: Das erste betraf einen Gerichtsfall aus dem Vereinigten Königreich. Der VersandhĂ€ndler Amazon hatte, wenn der Nutzer auf dessen Website nach bestimmten Marken suchte, stattdessen Produkte von Drittanbietern bzw. eigene Produkte angeboten​11. Das «Keyword-Advertising» und die damit verbundenen (insb. markenrechtlichen) Probleme hĂ€ngen zwar nicht primĂ€r mit dem Einsatz kĂŒnstlicher Intelligenz zusammen. Der Referent warf hier aber die Frage auf, wie solche FĂ€lle zu beurteilen wĂ€ren, wenn z. B. eine virtuelle Assistentin wie Amazons Alexa selbstĂ€ndig eine Produkteauswahl trifft. Das zweite Beispiel stammte aus Deutschland und handelte von einer Software fĂŒr Arztpraxen, die die vom Arzt eingegebenen Originalmedikamente selbstĂ€ndig durch entsprechende Parallelimport-Produkte ersetzte​12. Das OLG Hamburg erblickte in diesem Verhalten einen Verstoss gegen das Lauterkeitsrecht. Das dritte Beispiel zeigte schliesslich ein tragbares HilfsgerĂ€t fĂŒr sehbehinderte Personen. Dieses nutzt eingebaute ­Kameras sowie kĂŒnstliche Intelligenz dazu, dem TrĂ€ger die unmittelbare ­Umgebung zu beschreiben, darunter Objekte, Texte sowie Personen. Der Referent stellte hier die Frage in den Raum, ob solche GerĂ€te, wenn sie z. B. in einem Museum urheberrechtlich geschĂŒtzte Werke beschreiben oder vorlesen, in die entsprechenden Urheberrechte eingreifen. Die Beispiele des Referenten zeigten, dass kĂŒnstliche Intelligenz grundsĂ€tzlich die gleichen Rechteverstösse begehen kann wie etwa natĂŒrliche Personen. Bei kĂŒnstlicher Intelligenz kommen jedoch zusĂ€tzlich Fragen der Verhaltenszurechnung (z. B. zum Hersteller oder Endnutzer) hinzu. Nordemann stimmte im Fazit seiner PrĂ€sentation Danani zu, dass kĂŒnstliche Intelligenz die Welt nachhaltig verĂ€ndern dĂŒrfte. FĂŒr Juristen könne die Technologie je nach Fachgebiet unterschiedliche Auswirkungen haben. Das Markenrecht an sich sei bereits weitgehend bereit fĂŒr Anwendungen kĂŒnstlicher Intelligenz. Die darin tĂ€tigen AnwĂ€lte könnten einerseits zwar auf neue und hilfreiche Arbeitswerkzeuge hoffen, es drohe andererseits aber auch ein Wegfall gewisser TĂ€tigkeiten (und damit Einkommensquellen) aufgrund der erwarteten Automatisierung. Alles in allem werde aber auch mit kĂŒnstlicher Intelligenz genĂŒgend Arbeit fĂŒr Markenrechtsspezialisten bleiben. Auch die Verwaltung von Urheberrechten sowie insb. die Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen dĂŒrften von der UnterstĂŒtzung durch kĂŒnstliche Intelligenz profitieren. Das Urheberrecht selber hinke den neuesten technischen Entwicklungen aber hinterher und werde entsprechend Lösungen fĂŒr die sich stellenden neuartigen Probleme wie die Rechte an von kĂŒnstlicher Intelligenz generierten Inhalten finden mĂŒssen. Der Referent schloss sein ausgezeichnetes Referat mit einer Aussage des US-amerikanischen Musikers William Adams (auch bekannt unter seinem KĂŒnstlernamen will.i.am). Dieser vergleicht den Stand kĂŒnstlicher Intelligenz heute mit demjenigen des Internets 1987. Adams meint, damals hĂ€tte sich niemand ertrĂ€umen lassen, welchen Stellenwert das Internet in unserer Gesellschaft heute einnimmt. Gleiches gelte auch fĂŒr kĂŒnstliche Intelligenz.
IV. AI and patentable inventions
Nachdem sich das zweite Referat marken- und insb. urheberrechtlichen Fragen gewidmet hatte, fokussierte das dritte Referat auf das Patentrecht. Dr. Beat Weibel, Chief IP Counsel der Siemens AG in MĂŒnchen, Deutschland, referierte zum Thema «AI and patentable inventions». KĂŒnstliche Intelligenz berĂŒhre im Patentrecht im Wesent­lichen drei Teilgebiete. Erstens sei hier wiederum an Recherche- und Forschungswerkzeuge zu denken, die ­(Patent-)AnwĂ€lte bei ihrer Arbeit unterstĂŒtzen wĂŒrden. Er selber wolle seine PrĂ€sentation aber auf die beiden an­deren Aspekte konzentrieren, nĂ€mlich zum einen den patentrechtlichen Schutz von Erfindungen, die kĂŒnstliche Intelligenz zum Gegenstand haben, und zum anderen den Schutz von mittels kĂŒnstlicher Intelligenz geschaffenen Erzeugnissen. Weibel zeigte zunĂ€chst einen kurzen Film darĂŒber, wie Siemens kĂŒnst­liche Intelligenz im Betrieb einsetzt. Die Anwendungsbereiche reichten dabei von Forschung und Entwicklung bis hin zu Unterhalt und Wartung der fertigen Produkte. So konnte etwa die Effizienz einer Gasturbine dank kĂŒnstlicher Intelligenz um 20 % gesteigert und deren Lebensdauer beachtlich verlĂ€ngert ­werden. WĂ€hrend des Betriebes der Produkte soll entsprechend trainierte Software unter dem Stichwort «preventive maintenance» zudem zu erwartende Defekte an Maschinen vorhersehen und so eine rechtzeitige Wartung statt aufwĂ€ndiger Reparaturen ermöglichen. Im Anschluss kam Weibel zum KernstĂŒck seiner PrĂ€sentation, zur ­Patentierbarkeit von Erfindungen, die kĂŒnstliche Intelligenz zum Gegenstand haben. Solche Erfindungen stellten den Patentanmelder vor eine Reihe von Problemen: Zum einen seien sie ihrer Natur nach stets computerimplementierte Erfindungen und hĂ€tten zudem oft einen engen Bezug zu GeschĂ€ftsmethoden und der Aufbereitung und Wiedergabe von Daten, weshalb ihnen die grundsĂ€tzlichen Ausschlusskriterien der Patentierbarkeit nach Art. 52 Abs. 2 EPÜ entgegenstĂŒnden. Zum anderen stellten die Entscheide kĂŒnstlicher Intelligenz oftmals eine «Blackbox» dar, was zur Beanstandung mangelhafter Offenbarung in der Patentanmeldung (Art. 83 EPÜ) fĂŒhren könne. Der Referent zeigte am Beispiel des EPA, mit welcher BegrĂŒndung derartige Patente in der Praxis oft bemĂ€ngelt bzw. verweigert werden. Es sei deshalb zwingend nötig, die Erfindung nicht nur in den AnsprĂŒchen, sondern auch in der Beschreibung und den Zeichnungen in einen ausreichenden technischen Kontext zu stellen. FĂŒr die anwesenden Praktiker besonders interessant war, dass Weibel in der Folge anhand konkreter Formulierungsbeispiele und EPA-Entscheide zeigte, wie sich Beanstandungen ĂŒberwinden lassen und wie z. B. gemischte AnsprĂŒche (d. h. AnsprĂŒche die sowohl technische als auch nichttechnische Merkmale aufweisen) formuliert werden sollten. Was die ausreichende Offen­barung anbelange, seien auch Fluss­diagramme, die den groben Ablauf der Datenver­arbeitung abbildeten, sehr hilfreich. Allerdings sei die Offenbarung bei Erfindungen rund um kĂŒnstliche Intelligenz per se heikel. Denn der Funktionsablauf der Erfindung, d. h., wie z. B. eine kĂŒnstliche Intelligenz von den Ausgangsdaten zum Ergebnis gelange, sei gerade der eigentliche Wert der Erfindung. Als Faustregel sei es deshalb sinnvoller, die konkreten Anwendungen zu patentieren als die Technologie selber. Dies gelte umso mehr, als Teile der Technologie (z. B. die verwendeten Algorithmen) oft ohnehin z. B. als Open Source erhĂ€ltlich seien und entsprechend fĂŒr jeden zugĂ€nglich. Schliesslich wĂŒrde in der Praxis auch hĂ€ufig eine Kombination von Anspruchsarten («claim-sets», z. B. betreffend Training der Software, der Speicherung der Daten, Vorrichtung zur AusfĂŒhrung etc.) verwendet, um einen möglichst umfassenden Schutz der Erfindung sicherzustellen. Dies sei zwar aufwendiger und damit teurer, zahle sich aber spĂ€ter bei der Durchsetzung der Patente aus. Den dritten und letzten Teil seiner PrĂ€sentation widmete Weibel der ­Patentierbarkeit von durch kĂŒnstliche ­Intelligenz generierten Ergebnissen. Neben den bereits in den voran­ge­henden Referaten diskutierten (ur­heber­recht­lichen) Werken wie etwa dem «neuen» Rembrandt drehe sich die Diskussion im Patentrecht primĂ€r um GegenstĂ€nde wie z. B. Bauteile, die von einer Software nach gewissen Vorgaben entwickelt wurden. Dabei ergebe sich jedoch oft das Problem, dass die an der Entwicklung beteiligten Experten nicht nachvollziehen könnten, warum die Software ein Bauteil genau so gestaltet hat. Er illustrierte dies am Beispiel einer AufhĂ€ngung, die von einer Software mit kĂŒnstlicher Intelligenz verbessert wurde. Die Ingenieure waren bei der Betrachtung des Endergebnisses ĂŒberrascht, wie die Software die einzelnen Befestigungspunkte der AufhĂ€ngung miteinander verband. FĂŒr die Frage der Patentierbarkeit bedeute dies Folgendes: Neuheit und Nichtnaheliegen seien im Allgemeinen regelmĂ€ssig erfĂŒllt. Allerdings fehle es streng genommen wiederum am menschlichen Erfinder, dem das Patent zustehe​13. Maschinen bzw. Software könnten mangels Rechtspersönlichkeit offensichtlich keine Erfinder sein. Als Lösung schlug Weibel vor, den Erfinderbegriff auf juristische Personen auszuweiten. Als Erfinder der Arbeits­ergebnisse wĂŒrde damit diejenige (juristische) Person gelten, welche die frag­liche Software oder Massnahme betreibt. In der anschliessenden Diskussion wurde der Vorschlag des Referenten rege diskutiert. Aus dem Publikum wurde diesbezĂŒglich zur Vorsicht gemahnt, weil ein solches System zu einer Flut von Patenten fĂŒhren könnte. Dem wurde entgegengehalten, dass nicht jede Erfindung auch zwingend patentiert werden mĂŒsse. Wo z. B. eine Software zahlreiche verschiedene Lösungen fĂŒr ein Problem prĂ€sentiere, dĂŒrfte sich zudem automatisch die Frage stellen, ob die jeweiligen (kleinen Abweichungen) noch ausreichen, das Endergebnis erfinderisch erscheinen zu lassen. Schliesslich wurde aus dem Publikum auch noch eine weitere interessante ­Anwendungsmöglichkeit fĂŒr kĂŒnstliche Intelligenz angedacht. Denn genauso wie eine Software eingesetzt werden könne, um ein Bauteil mit bestimmten Parametern zu erschaffen, so könne sie auch eingesetzt werden, um genau jene Parameter und damit den Patentschutz eines Dritten zu umgehen. KĂŒnstliche Intelligenz dĂŒrfte also sowohl auf die Patentanmeldung als auch auf allfĂ€llige Verletzungsprozesse interessante Auswirkungen haben.
V. Presentation of use cases
Der letzte Abschnitt der Tagung widmete sich der Vorstellung konkreter AnwendungsfĂ€lle. Hierzu referierten Sonia Cooper, Senior Patent Attorney bei Microsoft in London, Vereinigtes Königreich, sowie LĂ©onard Bouchet, Responsable DonnĂ©es et Archives bei RTS – Radio TĂ©lĂ©vision Suisse in Genf. Den Anfang machte Bouchet, der ĂŒber den Einsatz kĂŒnstlicher Intelligenz bei RTS berichtete. Bouchet zeigte das ­Archivsystem des RTS. FrĂŒher hĂ€tten Mitarbeiter von Hand unzĂ€hlige Stunden Videomaterial sichten, verschlagworten und mit Beschreibungen versehen mĂŒssen, damit Journalisten bei Bedarf das richtige Material, z. B. einer bestimmten Person, finden konnten. Hier versuche man nach und nach, diese Arbeiten durch kĂŒnstliche Intelligenz erledigen zu lassen, die diese Arbeiten oft sogar effizienter erledige als Menschen. Die Arbeit fĂŒr die mensch­lichen Mitarbeiter falle jedoch nicht weg, sondern verlagere sich vielmehr: weg von der Kategorisierung an sich hin zur Verwaltung der anfallenden Datenmengen sowie zur Kontrolle und wo nötig Korrektur der Ergebnisse. Ein ­weiterer Anwendungsbereich von Bild­erkennungssoftware sei etwa, dass ein Journalist ein Bild einer Person hoch­laden könne, worauf das System diese identifiziere und entsprechend weiteres Bild- und Videomaterial prĂ€sentiere. Vorteil des neuen Systems sei, dass viel grössere Datenmengen katalogisiert und damit zugĂ€nglich gemacht werden könnten, als dies bisher von Hand der Fall war. Der Einsatz kĂŒnstlicher Intelligenz berge aber auch neue Herausforderungen. Mit der gesteigerten Datenmenge werde es auch schwieriger, die jeweiligen Rechteinhaber zu identifizieren, da die Software z. B. den Abspann eines Videos finden und die darin aufgefĂŒhrten Informationen verstehen lernen mĂŒsse. Seitens RTS freue man sich jedoch ĂŒber die zahlreichen Möglichkeiten, die kĂŒnstliche Intelligenz biete, und arbeite diesbezĂŒglich auch aktiv mit anderen Medienunternehmen zusammen. Als Zweite stellte Cooper den Einsatz von kĂŒnstlicher Intelligenz bei ­Microsoft vor. Als einer der weltweit grössten Software- und Technologie­konzerne nutze Microsoft kĂŒnstliche Intelligenz in einer Vielzahl seiner ­Produkte, auch wenn dies oft fĂŒr den Endabnehmer gar nicht ersichtlich sei. Die öffentliche Angst vor kĂŒnstlicher Intelligenz erachtete Cooper als unbegrĂŒndet. Denn kĂŒnstliche Intelligenz ergĂ€nze menschliche Intelligenz lediglich. Sie zog den Vergleich zur industriellen Revolution, seit der Maschinen die Muskelkraft des Menschen ergĂ€nzten und unterstĂŒtzten. Analog werde kĂŒnstliche Intelligenz den menschlichen Geist ergĂ€nzen und unterstĂŒtzen. Als konkreten Anwendungsfall zeigte Cooper den Alltag eines blinden Softwareingenieurs bei Microsoft. Dieser trĂ€gt «Smart Glasses», d. h. eine Brille mit eingebauter Kamera. Die zuge­hörige Software analysiert die Auf­nahmen und beschreibt dem TrĂ€ger anschliessend Umgebung, Objekte, ­Personen und Texte. Die Referentin ­demonstrierte die Software anschlies­send mit ihrem eigenen Smartphone. Sie richtete dessen Kamera aufs Publikum, worauf die Software ihr die Situation treffend als «eine Gruppe von Personen, auf StĂŒhlen sitzend» beschrieb. Diese und andere faszinierende Anwendungen kĂŒnstlicher Intelligenz seien im Wesentlichen nur möglich geworden, weil drei Faktoren in den letzten Jahren zusammengekommen seien: Big Data, d. h. die Sammlung enormer Datenmengen, die zum Training kĂŒnstlicher Intelligenz eingesetzt werden können; die VerfĂŒgbarkeit der nötigen Rechnerleistung, wie sie Danani im Eingangsreferat bereits angesprochen hatte, sowie fortschrittliche Algorithmen, die aus den Daten Sinn gewinnen könnten. Mit dem ersten Punkt, der Sammlung und Strukturierung grosser Datenmengen («data mining»), sprach Cooper zum Schluss ihres Referates auch einen der potenziellen Konfliktherde an. Denn bei der Sammlung und Verarbeitung solcher Datenmen-gen, z. B. Fotos von Personen oder GegenstĂ€nden, stellten sich unweigerlich urheber- und persönlichkeitsrechtliche Fragen. DiesbezĂŒglich stellte sie die Frage in den Raum, ob das Urheberrecht tatsĂ€chlich solche TĂ€tigkeiten be- oder gar verhindern solle, obwohl die Verwendung der Daten nur zum Training der Software erfolge.
VI. Podiumsdiskussion
Die Veranstaltung wurde wie ĂŒblich durch eine Podiumsdiskussion abgerundet. Nach einer kurzen EinfĂŒhrung durch Dr. JĂŒrg Simon, Rechtsanwalt in ZĂŒrich, fĂŒhrte Oertli den regen Austausch zwischen den Referenten und dem Publikum. Oertli stellte zunĂ€chst die Frage, ob die Schweiz im Angesicht kĂŒnstlicher Intelligenz eine neue Art Immaterial­gĂŒterrecht benötige. Aus dem Publikum wurde diese Frage verneint, sie tauche bei jeder neuen Technologie auf. Allerdings könne man sich fragen, ob Big Data allenfalls neue Regelungen nötig mache. Andererseits bestehe in der Schweiz im Lauterkeitsrecht mit Art. 5 lit. c UWG eine Bestimmung, die die Verwertung fremder Leistungen sanktioniere. Diese Bestimmung könnte bei entsprechender Auslegung auch in ­solchen Situationen Schutz bieten. Nordemann fand die Idee grundsĂ€tzlich interessant, weil sie denjenigen schĂŒtzen wĂŒrde, der in die Datensammlung investiert hat. Andere Voten aus dem Publikum zeigten sich skeptisch, dass der Weg ĂŒber das UWG der richtige sei. Er gebe zwar derjenigen Person Rechte, die die Datensammlung generiert habe. Die Inhaber der Ursprungsdaten (z. B. die abgebildeten Personen etc.) erhielten dadurch jedoch keinerlei Rechte. Ferrari Hofer stellte danach zur Debatte, ob denn Daten per se einen Wert hĂ€tten. Denn eine Eigenschaft kĂŒnstlicher Intelligenz sei es ja gerade, dass sie aus riesigen, fĂŒr sich genommen wertlosen Datenmengen Struktur, Sinn und damit Wert generieren könne. Das bisherige System der ImmaterialgĂŒterrechte belohne ja auch diejenigen, die durch Kombination etwas von Wert (sei es eine Erfindung oder ein kĂŒnst­lerisches Werk) geschaffen hĂ€tten. Aus dem Publikum wurde als Alternative weiter vorgeschlagen, gewisse Verhaltensweisen mit Schutzrechten zu belohnen, also z. B. die Selektion der Daten und das anschliessende Training der kĂŒnstlichen Intelligenz. Oertli nahm diesen Aspekt auf und kam auf die von Cooper ange­sprochene Problematik zurĂŒck, nĂ€mlich die Verwendung urheberrechtlich geschĂŒtzten Materials zum Training von kĂŒnstlicher Intelligenz. Nordemann antwortete, das Urheberrecht sei in ­solchen FĂ€llen klarerweise betroffen. Die Frage sei, ob allenfalls Ausnahmen bzw. Schranken greifen wĂŒrden und ob es deren weitere fĂŒr kĂŒnstliche Intel­ligenz benötige. Cooper ergĂ€nzte, kĂŒnstliche Intelligenz sei ein Werkzeug fĂŒr ganz spezifische Problemlösungen. Der ­klassische Urheberrechtsschutz ­mache in solchen Situationen wenig Sinn. Daten gewönnen erst durch die Verarbeitung an Wert, ein Schutz fĂŒr Daten per se wĂŒrde demgegenĂŒber die technische Innovation stark behindern. Auf RĂŒckfrage von Danani ergĂ€nzte Nordemann, bei der Geltendmachung von Urheberrechtsverletzungen wĂŒrden sich ohnehin schwierige Beweisfragen stellen, da man einer kĂŒnstlichen Intelligenz ĂŒblicherweise nicht ansehe, mit welchen Daten sie trainiert worden sei. Zum Schluss der Diskussion fragte Oertli die Teilnehmenden, was der ­voraussichtlich nĂ€chste grosse Schritt auf dem Gebiet kĂŒnstlicher Intelligenz sei. Danani und Cooper waren sich ­einig, dass personalisierte Medizin, d. h. das Massschneidern von Wirkstoffen und Behandlungen auf die Patienten, unser Leben positiv verĂ€ndern werde. Bouchet warnte jedoch auch davor, kĂŒnstlicher Intelligenz blind zu vertrauen, insb. im Hinblick auf autonome Systeme wie Fahrzeuge oder gar Waffensysteme. Zum Schluss dankte Ferrari Hofer den Referenten fĂŒr die qualitativ hochstehenden BeitrĂ€ge und schloss die Veranstaltung. Das Fazit der Veranstaltung dĂŒrfte sein, dass kĂŒnstliche Intelligenz die TĂ€tigkeit von ImmaterialgĂŒterrechtlern massgeblich verĂ€ndern wird, sowohl was die verwendeten Werkzeuge anbelangt als auch den Inhalt der Arbeit an sich. Es hat sich aber auch gezeigt, dass sich die neuen Möglichkeiten zu gros­sen Teilen in das bestehende System der ImmaterialgĂŒterrechte einordnen lassen. Der Wandel dĂŒrfte fĂŒr die Praktiker also eher Evo- statt Revolution sein. Was die rechtliche Regelung kĂŒnstlicher Intelligenz bzw. deren Arbeitsergebnisse anbelangt, scheint bei den bestehenden Schutzrechten punktuell Anpassungsbedarf zu bestehen, z. B. was deren AbhĂ€ngigkeit von den Leistungen einer natĂŒrlichen Person (als Schöpfer bzw. Erfinderin) anbelangt. Grösserer Handlungsbedarf besteht dagegen im Urheberrecht. Die Anwendungsbeispiele und die an­schlies­sende Podiumsdiskussion haben gezeigt, dass insb. bei der Handhabung von Datensammlungen, ohne die keine kĂŒnstliche Intelligenz trainiert werden kann, eine Vielzahl an immaterialgĂŒter-, datenschutz- und eigentumsrechtlichen Fragen zusammentreffen. Daten, die verschiedentlich schon als «Rohstoff des 21. Jahrhunderts» bezeichnet wurden, dĂŒrften also ImmaterialgĂŒterrechtler auch in diesem Kontext noch eine Weile beschĂ€ftigen.
Fussnoten:
*
MLaw, Rechtsanwalt, Bern.
1
2
Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana – SUPSI; <www.supsi.ch>.
3
4
Vgl. zur Veranschaulichung statt vieler etwa <www.topbots.com/chihuahua-muffin-sear​ching-best-computer-vision-api/>.
5
Von einem «bias», zu Deutsch etwa der Neigung oder gar Befangenheit, von Algorithmen spricht man deshalb, weil kĂŒnstliche Intelligenz je nach ihr zugrunde liegender Datenmenge und Art ihrer Programmierung nicht unbedingt objektive Ergebnisse liefern muss, sondern (ungewollt) «befangen» sein kann; vgl. statt vieler <hbr.org/2019/05/addressing-the-biases-plaguing-algorithms>.
6
7
Richtlinie 96/9/EG des EuropĂ€ischen Parlaments und des Rates vom 11. MĂ€rz 1996 ĂŒber den rechtlichen Schutz von Datenbanken.
8
So fĂŒr die Schweiz Art. 2 Abs. 1 i.V.m Art. 6 URG; vgl. auch z. B. § 2 Abs. 2 i.V.m. § 7 des deutschen UrhG.
9
Copyright, Designs and Patents Act 1988 (CDPA).
10
Sect. 9 (3) CDPA 1988 (Hervorhebung hinzugefĂŒgt): «In the case of a literary, dramatic, musical or artistic work which is computer-generated, the author shall be taken to be the person by whom the arrangements necessary for the creation of the work are undertaken».
11
Cosmetic Warriors Ltd. v. Amazon.co.uk Ltd. [2014] EWHC 1316 (Ch).
12
OLG Hamburg vom 15. Februar 2001, GRUR 2002, 278 (279), «AKUmed».
13
Vgl. fĂŒr die Schweiz Art. 3 PatG; fĂŒr Deutschland § 6 des deutschen PatG.


Urteil des EuGH vom 12. September 2019, Rechtssache C-683/17, Cofemel – Sociedade de Vestuário SA gegen G-Star Raw CV

Fabian Wigger​*

Seit der Infopaq-Entscheidung von 2009​1 war absehbar, dass der EuGH im Werkbegriff, wie er den Urheberrechtsrichtlinien der EU zugrunde liegt, einen autonomen Begriff des Unionsrechts erkennt, der in allen Mitgliedstaaten einheitlich auszu­legen ist. Seither hat der EuGH die Konturen dieses vollharmonisierten Werkbegriffs – unter Einbezug der damit zusammenhĂ€ngenden quali­tativen Schutzvoraussetzungen – in einer Reihe von Entscheidungen ­nĂ€her umrissen. Mit vorliegendem Urteil stellt er nun klar, dass die dabei entwickelten Kriterien – und keine zusĂ€tzlichen – auch fĂŒr Werke der angewandten Kunst gelten. Die ­Situation in der EU entspricht damit im Grundsatz jener, die das Schweizer BGer jĂŒngst in seiner Barhocker-Entscheidung skizziert hat. Depuis la dĂ©cision Infopaq de 20091, on sait que la CJUE a reconnu dans la notion d’Ɠuvre telle qu’elle sous-tend les directives sur le droit d’auteur de l’UE, un concept autonome du droit de l’Union qui doit ĂȘtre interprĂ©tĂ© uniformĂ©ment dans tous les États membres. Depuis, la CJUE a prĂ©cisĂ© les contours de cette notion complĂštement harmonisĂ©e, y compris les conditions de protection qualitatives affĂ©rentes, dans une sĂ©rie de dĂ©cisions. Par le prĂ©sent jugement, elle prĂ©cise que les critĂšres dĂ©veloppĂ©s dans ce domaine, et aucun autre, sont Ă©galement applicables aux Ɠuvres d’art appliquĂ©. Ainsi, la situation au sein de l’UE correspond en principe Ă  celle que le TF suisse a rĂ©cemment esquissĂ©e dans sa dĂ©cision Barhocker.
I. Sachverhalt und ­Ausgangsverfahren
Das Modeunternehmen «G-Star» bezichtigte die portugiesische «Cofemel», ebenfalls ein Modeunternehmen, der Urheberrechtsverletzung, weil diese Jeans-, Sweatshirt- und T-Shirt-Modelle ĂŒbernommen habe. Cofemel begegnete diesem Vorwurf insbesondere mit dem Argument, die betreffenden Bekleidungsmodelle seien gar nicht urheberrechtlich geschĂŒtzt​2. Das von G-Star angerufene erstinstanzliche portugiesische Gericht bejahte die Urheberrechtsverletzung durch Cofemel ebenso wie spĂ€ter ein Berufungsgericht​3. Die Streitsache gelangte daraufhin zum Supremo Tribunal de Justiça, dem obersten Gericht Portugals. Da in der portugiesischen Lehre und Rechtsprechung ungeklĂ€rt war, unter welchen Voraussetzungen Werke der angewandten Kunst urheberrechtlich geschĂŒtzt sind, stellte das Supremo Tribunal im Rahmen eines Vorabentscheidungsverfahrens dem EuGH zwei Fragen: Erstens, ob das Unionsrecht mitgliedstaatlichen Regelungen entgegenstehe, wonach Werke der angewandten Kunst dem Urheberrechtsschutz deshalb zugĂ€nglich sind, weil sie ĂŒber ihren Gebrauchszweck hinaus einen «eigenen, Ă€sthetisch markanten visuellen Effekt hervorrufen». Zweitens, ob das Unionsrecht mitgliedstaatlichen Regelungen entgegenstehe, wonach Werke der angewandten Kunst nur dann urheberrechtlich geschĂŒtzt sind, wenn sie «nach einer besonders strengen Beurteilung hinsichtlich ihres kĂŒnstlerischen Charakters unter BerĂŒcksichtigung der in den kulturellen und institutionellen Kreisen herrschenden Auffassung die Einordnung als â€čkĂŒnstlerische Schöpfungâ€ș oder â€čKunstwerkâ€ș verdienen»​4.
II. Entscheid des EuGH
Nachstehend werden die AusfĂŒhrungen des EuGH zu den beiden Vorlagefragen vollstĂ€ndig und unverĂ€ndert​5 wiedergegeben. Deren LektĂŒre lohnt sich insbesondere deshalb, weil sie mit einer kompakten Zusammenfassung der bisherigen Rechtsprechung zum unionsrechtlichen Werkbegriff eröffnen.
1. Zur ersten Frage
26 Mit seiner ersten Frage möchte das vorlegende Gericht wissen, ob Art. 2 lit. a RL 2001/29 dahin auszulegen ist, dass er einer nationalen Vorschrift entgegensteht, nach der Modelle wie die im Ausgangsverfahren in Rede stehenden Bekleidungsmodelle urheberrechtlich geschĂŒtzt sind, weil sie ĂŒber ihren Gebrauchszweck hinaus einen eigenen, Ă€sthetisch markanten visuellen Effekt hervorrufen. 27 Nach Art. 2 lit. a RL 2001/29 sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, fĂŒr Urheber das ausschliessliche Recht vorzusehen, die VervielfĂ€ltigung ihrer Werke zu erlauben oder zu verbieten. 28 Der Begriff «Werk», auf den diese Bestimmung Bezug nimmt, findet sich auch in Art. 3 Abs. 1 und Art. 4 Abs. 1 RL 2001/29, die das ausschliessliche Recht des Urhebers eines Werks auf ­öffentliche Wiedergabe und auf Verbreitung betreffen, in Art. 5 dieser Richtlinie, der die Ausnahmen und BeschrĂ€nkungen in Bezug auf diese ausschliesslichen Rechte betrifft, sowie in den Art. 6 und 7 dieser Richtlinie, die technische Massnahmen bzw. Informationsmassnahmen zum Schutz dieser ausschliesslichen Rechte betreffen. 29 Der in allen diesen Bestimmungen enthaltene Begriff «Werk» stellt, wie sich aus der stĂ€ndigen Rechtsprechung des Gerichtshofs ergibt, einen autonomen Begriff des Unionsrechts dar, der einheitlich auszulegen und anzuwenden ist und zwei Tatbestandsmerkmale hat. Zum einen muss es sich bei dem betreffenden Gegenstand um ein Original in dem Sinne handeln, dass er eine eigene geistige Schöpfung seines Urhebers darstellt. Zum anderen ist die Einstufung als «Werk» Elementen vorbehalten, die eine solche Schöpfung zum Ausdruck bringen (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 16. Juli 2009, C-5/08, Rn. 37 und 39, «Infopaq» sowie EuGH vom 13. November 2018, C-310/17, Rn. 33 und 35–37, «Levola»​6 sowie die dort angefĂŒhrte Rechtsprechung). 30 Hinsichtlich des ersten Merkmals kann nach stĂ€ndiger Rechtsprechung des Gerichtshofs ein Gegenstand erst bzw. bereits dann als Original angesehen werden, wenn er die Persönlichkeit seines Urhebers widerspiegelt, indem er dessen freie kreative Entscheidungen zum Ausdruck bringt (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 1. Dezember 2011, C-145/10, Rn. 88 f. und 94, «Painer» sowie EuGH vom 7. August 2018, C-161/17, Rn. 14, «Renckhoff»​7). 31 Wurde dagegen die Schaffung ­eines Gegenstands durch technische ErwĂ€gungen, durch Regeln oder durch andere ZwĂ€nge bestimmt, die der AusĂŒbung kĂŒnstlerischer Freiheit keinen Raum gelassen haben, kann nicht davon ausgegangen werden, dass dieser Gegenstand die fĂŒr die Einstufung als Werk erforderliche OriginalitĂ€t aufweist (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 1. MĂ€rz 2012, C-604/10, Rn. 39, «Football Dataco» und die dort angefĂŒhrte Rechtsprechung). 32 Hinsichtlich des zweiten in Rn. 29 des vorliegenden Urteils genannten Merkmals hat der Gerichtshof klargestellt, dass der Begriff «Werk» im Sinne der RL 2001/29 zwangslĂ€ufig einen mit hinreichender Genauigkeit und ObjektivitĂ€t identifizierbaren Gegenstand voraussetzt (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 13. November 2018, C-310/17, Rn. 40, «Levola»). 33 Zum einen mĂŒssen nĂ€mlich die Behörden, die mit dem Schutz der dem Urheberrecht innewohnenden Ausschliesslichkeitsrechte betraut sind, den so geschĂŒtzten Gegenstand klar und genau erkennen können. Dasselbe gilt fĂŒr Dritte, gegenĂŒber denen der Urheber dieses Gegenstands den Schutz beanspruchen kann. Zum anderen setzt das Erfordernis des Ausschlusses jedes – der Rechtssicherheit schĂ€dlichen – subjektiven Elements bei der Identifizierung des geschĂŒtzten Gegenstands ­voraus, dass dieser auf objektive Weise ausgedrĂŒckt worden ist (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 13. November 2018, C-310/17, Rn. 41, «Levola»). 34 Wie der Gerichtshof hervorge­hoben hat, entspricht es nicht dem ­Erfordernis der Genauigkeit und Objek­tivitĂ€t, wenn eine Identifizierung im Wesentlichen auf naturgemĂ€ss subjektiven Empfindungen der Person beruht, die den fraglichen Gegenstand wahrnimmt (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 13. November 2018, C-310/17, Rn. 42, «Levola»). 35 Wenn ein Gegenstand die in den Rn. 30 und 32 des vorliegenden Urteils genannten Merkmale aufweist und ­daher ein Werk ist, muss er in dieser ­Eigenschaft gemĂ€ss der RL 2001/29 urheberrechtlich geschĂŒtzt werden, wobei der Umfang dieses Schutzes nicht vom Grad der schöpferischen Freiheit seines Urhebers abhĂ€ngt und daher nicht geringer ist als derjenige, der allen unter die Richtlinie fallenden Werken zukommt (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 1. Dezember 2011, C-145/10, Rn. 97–99, «Painer»). 36 In Anbetracht dieser Rechtsprechung ist – um die erste Frage des vorlegenden Gerichts beantworten zu können – in einem ersten Schritt zu bestimmen, ob Modelle ĂŒberhaupt als «Werke» im Sinne der RL 2001/29 eingestuft werden können. 37 Hierzu ist zunĂ€chst festzustellen, dass nach Art. 17 Abs. 2 der Charta der Grundrechte der EuropĂ€ischen Union geistiges Eigentum geschĂŒtzt wird. 38 Aus dem Wortlaut dieser Bestimmung ergibt sich, dass GegenstĂ€nde, die geistiges Eigentum darstellen, nach dem Unionsrecht geschĂŒtzt sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass solche GegenstĂ€nde oder Kategorien von GegenstĂ€nden allesamt in identischer Weise geschĂŒtzt werden mĂŒssen. 39 So hat der Unionsgesetzgeber verschiedene abgeleitete Rechtsakte erlassen, durch die gewĂ€hrleistet werden soll, dass das geistige Eigentum geschĂŒtzt wird, und zwar insbesondere zum einen urheberrechtlich geschĂŒtzte Werke im Sinne der RL 2001/29 und zum anderen Muster und Modelle, die entweder unter die RL 98/71 – die auf Muster und Modelle anwendbar ist, die in einem oder mit Wirkung fĂŒr einen Mitgliedstaat eingetragen sind – oder unter die VO 6/2002 – die auf Muster und Modelle (dort Geschmacksmuster genannt) anwendbar ist, die auf Unionsebene geschĂŒtzt sind – fallen. 40 Dadurch hat der Unionsgesetz­geber zum Ausdruck gebracht, dass GegenstĂ€nde, die als Muster oder ­Modell geschĂŒtzt sind, grundsĂ€tzlich nicht GegenstĂ€nden gleichgesetzt werden können, die durch die RL 2001/29 geschĂŒtzte Werke darstellen. 41 Diese gesetzgeberische Entscheidung steht im Einklang mit der Berner Übereinkunft, an deren Art. 1–21 sich die Union, obwohl sie nicht Vertragspartei der Berner Übereinkunft ist, nach Art. 1 Abs. 4 des WIPO-Urheberrechtsvertrags [WCT], dem sie beigetreten ist, halten muss (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 13. November 2018, C-310/17, Rn. 38, «Levola» und die dort angefĂŒhrte Rechtsprechung). 42 Art. 2 Abs. 7 RBÜ gestattet es den Vertragsparteien nĂ€mlich, gewerblichen Mustern und Modellen einen besonderen Schutz zu gewĂ€hren, der sich von dem Schutz fĂŒr die unter dieses Übereinkommen fallenden Werke der Literatur und der Kunst unterscheidet und diesen gegebenenfalls ausschliesst, und die Voraussetzungen fĂŒr einen solchen Schutz festzulegen. Gleichzeitig schliesst diese Bestimmung auch eine kumulative Anwendung der beiden Schutzarten nicht aus. 43 In diesem Kontext hat sich der ­Unionsgesetzgeber fĂŒr ein System entschieden, bei dem der Schutz, der ­Mustern und Modellen vorbehalten ist, und jener, der durch das Urheberrecht gewĂ€hrt wird, einander nicht ausschlies­sen. 44 In Bezug auf Muster und Modelle heisst es nĂ€mlich in Art. 17 Satz 1 RL 98/71, dass das nach Massgabe dieser Richtlinie durch ein in einem oder mit Wirkung fĂŒr einen Mitgliedstaat eingetragenes Recht an einem Muster oder Modell geschĂŒtzte Muster oder Modell auch nach dem Urheberrecht dieses Staates von dem Zeitpunkt an schutzfĂ€hig ist, an dem das Muster oder Modell geschaffen oder in irgendeiner Form festgelegt wurde. Anschliessend wird in Satz 2 dieses Artikels ausgefĂŒhrt, dass der Umfang eines solchen urheberrechtlichen Schutzes und die Bedingungen fĂŒr dessen GewĂ€hrung sowie die erforderliche Gestaltungshöhe von dem einzelnen Mitgliedstaat festgelegt werden. FĂŒr die auf Unionsebene geschĂŒtzten Muster und Modelle enthĂ€lt Art. 96 Abs. 2 VO 6/2002 eine Art. 17 RL 98/71 entsprechende Regelung. 45 Diese beiden Bestimmungen sind ihrerseits im Licht des achten Er­wĂ€gungsgrundes der RL 98/71 und des 32. ErwĂ€gungsgrundes der VO 6/2002 zu sehen, in denen ausdrĂŒcklich auf den Grundsatz des «kumulativen Schutzes» als Muster oder Modell zum einen und nach dem Urheberrecht zum anderen hingewiesen wird. 46 Was das Urheberrecht angeht, so ergibt sich aus Art. 9 RL 2001/29 («Weitere Anwendung anderer Rechtsvorschriften»), der insbesondere unter BerĂŒcksichtigung all seiner Sprach­fassungen (vgl. in diesem Sinne EuGH vom 4. Februar 2016, C-659/13 und C-34/14, Rn. 122 und die dort angefĂŒhrte Rechtsprechung) und im Licht des 60. ErwĂ€gungsgrundes der Richt­linie auszulegen ist, dass die Richtlinie Vorschriften des nationalen oder des Unionsrechts in anderen Bereichen, insbesondere Rechte an Mustern und Modellen, unberĂŒhrt lĂ€sst. 47 So Ă€ndert die RL 2001/29 nichts am Bestehen und am Anwendungs­bereich der geltenden Rechtsvorschriften im Bereich der Muster und Modelle, was den oben in Rn. 45 erwĂ€hnten Grundsatz des «kumulativen Schutzes» einschliesst. 48 Angesichts all dieser Rechts­vorschriften ist festzustellen, dass Modelle dann als «Werke» im Sinne der RL 2001/29 anzusehen sind, wenn sie die beiden oben in Rn. 29 genannten Voraussetzungen erfĂŒllen. 49 Anhand dieser Voraussetzungen ist in einem zweiten Schritt zu prĂŒfen, ob Modelle, die – wie die im Ausgangsverfahren in Rede stehenden Bekleidungsmodelle – dem vorlegenden Gericht zufolge ĂŒber ihren Gebrauchszweck hinaus einen eigenen, Ă€sthetisch markanten visuellen Effekt hervorrufen, als «Werke» einzustufen sind, wobei das vorlegende Gericht wissen möchte, ob ein solches Element der Ă€sthetischen OriginalitĂ€t das grundlegende Kriterium fĂŒr die GewĂ€hrung des Schutzes nach der RL 2001/29 ist. 50 Hierzu ist zunĂ€chst anzumerken, dass der Schutz von Mustern und Modellen einerseits und der urheberrechtliche Schutz andererseits grundverschiedene Ziele verfolgen und unterschiedlichen Regelungen unterliegen. Wie der Generalanwalt in den Rn. 51 und 55 seiner SchlussantrĂ€ge im Wesentlichen ausgefĂŒhrt hat, erfasst der Schutz von Mustern und Modellen GegenstĂ€nde, die zwar neu und individualisiert sind, aber dem Gebrauch dienen und fĂŒr die Massenproduktion gedacht sind. Ausserdem ist dieser Schutz wĂ€hrend eines Zeitraums anwendbar, der zwar begrenzt ist, aber ausreicht, um sicherzustellen, dass die fĂŒr das Entwerfen und die Produktion dieser GegenstĂ€nde erforderlichen Investitionen rentabel sind, ohne jedoch den Wettbewerb ĂŒbermĂ€ssig einzuschrĂ€nken. DemgegenĂŒber ist der mit dem Urheberrecht verbundene Schutz, der deutlich lĂ€nger dauert, GegenstĂ€nden vorbehalten, die als Werke eingestuft werden können. 51 Aus diesen GrĂŒnden darf – ent­sprechend den AusfĂŒhrungen des ­Generalanwalts in Rn. 52 seiner SchlussantrĂ€ge – die GewĂ€hrung urheberrechtlichen Schutzes fĂŒr einen als Muster oder Modell geschĂŒtzten Gegenstand nicht dazu fĂŒhren, dass die Zielsetzungen und die Wirksamkeit dieser beiden Schutzarten beeintrĂ€chtigt werden. 52 Daraus folgt, dass der Schutz von Mustern und Modellen und der mit dem Urheberrecht verbundene Schutz nach dem Unionsrecht zwar kumulativ fĂŒr ein und denselben Gegenstand gewĂ€hrt werden können, diese Kumulierung jedoch nur in bestimmten FĂ€llen in Frage kommt. 53 Hierzu ist zum einen festzustellen, dass die Ă€sthetische Wirkung, die ein Modell haben kann, ausweislich der ĂŒblichen Bedeutung des Begriffs «Àsthetisch» das Ergebnis einer naturgemĂ€ss subjektiven Schönheitsempfindung des jeweiligen Betrachters ist. Folglich erlaubt es diese subjektive Wirkung fĂŒr sich genommen nicht, auf einen mit hinreichender Genauigkeit und ObjektivitĂ€t identifizierbaren Gegenstand im Sinne der oben in den Rn. 32–34 erwĂ€hnten Rechtsprechung zu schliessen. 54 Zum anderen trifft es zwar zu, dass Ă€sthetische ErwĂ€gungen Teil der schöpferischen TĂ€tigkeit sind. Gleichwohl ermöglicht der Umstand, dass ein Modell eine Ă€sthetische Wirkung hat, fĂŒr sich genommen nicht die Feststellung, ob es sich bei diesem Modell um eine geistige Schöpfung handelt, die die Entscheidungsfreiheit und die Persönlichkeit ihres Urhebers widerspiegelt und somit dem oben in den Rn. 30 und 31 angefĂŒhrten Erfordernis der OriginalitĂ€t genĂŒgt. 55 Daraus folgt, dass der Umstand, dass Modelle wie die im Ausgangsverfahren in Rede stehenden Bekleidungsmodelle ĂŒber ihren Gebrauchszweck hinaus einen eigenen, Ă€sthetisch markanten visuellen Effekt hervorrufen, es nicht rechtfertigen kann, solche Modelle als «Werke» im Sinne der RL 2001/29 einzustufen. 56 Nach alledem ist auf die erste Frage zu antworten, dass Art. 2 lit. a RL 2001/29 dahin auszulegen ist, dass er einer nationalen Vorschrift entgegensteht, nach der Modelle wie die im Ausgangsverfahren in Rede stehenden Bekleidungsmodelle urheberrechtlich geschĂŒtzt sind, weil sie ĂŒber ihren Gebrauchszweck hinaus einen eigenen, Ă€sthetisch markanten visuellen Effekt hervorrufen.
2. Zur zweiten Frage
57 In Anbetracht der Antwort auf die erste Frage erĂŒbrigt sich die Beantwortung der zweiten Frage. [
]
III. Die zentralen Aussagen ­gespiegelt am Schweizer Recht
Nachstehend werden die vier zentralen Aussagen des vorgestellten Urteils zusammengefasst und – soweit sinnvoll – der Rechtslage in der Schweiz gegenĂŒbergestellt.
1. Der harmonisierte Werkbegriff erfasst auch die Werke der ­angewandten Kunst
Bislang gab es unterschiedliche Auffassungen darĂŒber, ob die vom EuGH vorangetriebene Harmonisierung des urheberrechtlichen Werkbegriffs auch fĂŒr Werke der angewandten Kunst gelten soll. GenĂ€hrt wĂŒrde die Kontroverse insbesondere durch den Vorbehalt zugunsten mitgliedstaatlichen Rechts in Art. 17 Satz 2 RL 98/71​8. Nach dieser Bestimmung obliegt es nĂ€mlich den Mitgliedstaaten festzulegen, «[i]n welchem Umfang und unter welchen Bedingungen» Geschmacksmuster (auch) Urheberrechtsschutz erfahren. Sodann wird darin festgehalten, dass diese ­mitgliedstaatliche Regelungskompetenz auch die dafĂŒr «erforderliche ­Gestaltungshöhe» mitumfasst. Zwar liess bereits die EuGH-Entscheidung «Flos» von 2011 erahnen, dass die sich aus dem besagten geschmacksmusterrechtlichen Vorbehalt ergebende mitgliedstaatliche Regelungskompetenz ihre Grenzen dort haben dĂŒrfte, wo die Harmonisierungsvorgaben des EU-­Urheberrechts beginnen​9. Nichtsdestotrotz ging beispielsweise der deutsche BGH in seiner Geburtstagszugs­entscheidung von 2014 noch davon aus, dass es den Mitgliedstaaten aufgrund des zitierten Vorbehalts nicht verwehrt wĂ€re, den Urheberrechtsschutz fĂŒr Werke der angewandten Kunst vom Erreichen einer besonderen Gestaltungshöhe abhĂ€ngig zu machen​10. In der hier vorgestellten Entscheidung reduziert der EuGH den Regelungsgehalt von Art. 17 RL 98/71 nun im ­Wesentlichen darauf, dass das VerhĂ€ltnis zwischen dem Geschmacksmusterrecht und dem Urheberrecht dem Prinzip des «kumulativen Rechtsschutzes» folgt. FĂŒr die Aufteilung der Regelungskompetenzen innerhalb des EU-Ur­heberrechts hat diese Bestimmung fĂŒr den EuGH jedoch keine Bedeutung. Somit gelten die auf der RL 2001/29 fussenden Harmonisierungsvorgaben – und damit auch der unionsrechtliche Werkbegriff – uneingeschrĂ€nkt auch fĂŒr den urheberrechtlichen Schutz von Werken der angewandten Kunst​11. Die Frage, ob die urheberrecht­lichen Schutzvoraussetzungen bei Werken der angewandten Kunst unionsrechtlich harmonisiert sind oder nicht, ist fĂŒr die Rechtslage in der Schweiz freilich nicht entscheidend. Festhalten lĂ€sst sich immerhin, dass der Grundsatz des «kumulativen Rechtsschutzes» fĂŒr das VerhĂ€ltnis zwischen dem Designrecht und dem Urheberrecht, ja im ImmaterialgĂŒterrecht insgesamt, heute auch hierzulande anerkannt ist​12.
2. Keine besonderen ­Voraussetzungen fĂŒr den ­urheberrechtlichen Schutz von Werken der angewandten Kunst
Der EuGH wendet auf Werke der an­gewandten Kunst dieselben Schutzvoraussetzungen an wie fĂŒr andere Werk­arten auch. Insbesondere weigert sich der Gerichtshof, die vom portugiesischen Recht fĂŒr derartige Gestaltungen entwickelten besonderen Abgrenzungskriterien zu ĂŒbernehmen​13. Ebenso hat der deutsche BGH im Geburtstagszugs-Entscheid klargestellt, es sei nicht gerechtfertigt, «[
] an den Urheberrechtsschutz von Werken der angewandten Kunst höhere Anforderungen zu stellen als an den Urheberrechtsschutz von Werken der zweckfreien Kunst»​14. Er verabschiedete sich damit von seiner frĂŒheren – im Lichte der hier vorgestellten Entscheidung ­klarerweise unionsrechtswidrigen – Praxis, gemĂ€ss der der Urheberrechtsschutz von Werken der angewandten Kunst eine «besondere Gestaltungshöhe» voraussetzte (sog. «Stufentheorie»). Gleiches dĂŒrfte auch in der Schweiz gelten, wo die Stufentheorie nie richtig Fuss gefasst hat. Entsprechend beurteilt sich die urheberrechtliche SchutzfĂ€higkeit von Werken der angewandten Kunst nach denselben Kriterien, die auch fĂŒr die anderen Werk­arten gelten​15. Bedauerlicherweise hat sich das BGer im Barhocker-Entscheid jedoch um eine entsprechend klare Aussage – die vor dem Hintergrund des Geburtstagszugs-Entscheids auf der Hand gelegen hĂ€tte – gedrĂŒckt​16.
3. Der urheberrechtliche Schutz von Werken der angewandten Kunst erfasst nur einen Teil der geschmacksmusterrechtlich geschĂŒtzten Gestaltungen
Der EuGH folgert aus dem Umstand, dass Geschmacksmuster- und Urheberrecht «grundverschiedene Ziele verfolgen und unterschiedlichen Regelungen unterliegen», dass die beiden Schutzrechte «nur in bestimmten FĂ€llen» gleichzeitig zur Anwendung gelangen​17. Dies dann, wenn eine Gestaltung sowohl den geschmacksmusterrechtlichen als auch den – strengeren und ebenfalls voll­harmonisierten – urheberrechtlichen Schutzvoraussetzungen genĂŒgt. Der EuGH scheint mithin davon auszugehen, dass das Gros der geschmacksmusterrechtlich erfassten Gestaltungen den urheberrechtlichen Schutzvoraussetzungen nicht genĂŒgt​18. Auch das Schweizer BGer ging im Barhocker-Entschied davon aus, dass es keinen «flĂ€chendeckenden» Urheberrechtsschutz fĂŒr vom Designrecht erfasste Gestaltungen gĂ€be. Allerdings betonte es in diesem Zusammenhang – anders als der EuGH und auch der BGH​19 – nicht die funktionalen Unterschiede zwischen dem Design- und dem Urheberrecht, sondern gerade ­deren diesbezĂŒgliche Gemeinsamkeiten («[
] Der Schutz beider Gesetze gilt der kreativen Formgebung. Aus dem grundsĂ€tzlich ĂŒbereinstimmenden Schutzzweck ergibt sich, [
]»)​20. Die verschieden strengen Schutzvoraus­setzungen erklĂ€rt das BGer derweil mit der unterschiedlichen Reichweite des Schutzes. Diese bedinge, dass «[
] die Voraussetzungen der urheberrecht­lichen IndividualitĂ€t höher sein mĂŒssen als die Eigenart des Designrechts [
]»​21. Ob das BGer mit dem EuGH auch darin ĂŒbereinstimmt, dass die Schutzkumulation von Design- und Urheberrecht einen Ausnahmefall darstellt, könnte zwar prima facie aus der Zweifelsfall-Regelung, wie sie etwa im Le-Corbusier-Entscheid bemĂŒht wird​22, abgeleitet ­werden, ist aber mit Blick auf die dem Barhocker-Entscheid zugrunde liegende GrosszĂŒgigkeit bei der Anwendung der urheberrechtlichen Schutzvoraussetzungen gleichwohl fraglich.
4. Ästhetik ist kein Element der harmonisierten ­Schutzvoraussetzungen
FĂŒr den EuGH widerspiegelt die Ästhetik «das Ergebnis einer naturgemĂ€ss subjektiven Schönheitsempfindung des  jeweiligen Betrachters»​23. Aufgrund dieser subjektiven Komponente sei das Kriterium der Ästhetik weder genau noch objektiv und daher als Element urheberrechtlicher Schutzvoraussetzungen nicht geeignet​24. Diese Feststellung kontrastiert mit der jĂŒngeren Rechtsprechung des BGH, gemĂ€ss der die Ästhetik bzw. die «Àsthetische Wirkung» einer Produktge­staltung fĂŒr die BegrĂŒndung des Urheberrechtsschutzes eine zentrale Rolle spielt​25. Dies freilich weniger als eigenstĂ€ndiger Massstab, sondern primĂ€r als Kriterium zur Abgrenzung vom Bereich der Technik​26. Urheberrechtsschutz bedingt danach das Ausnutzen eines Ă€sthetischen und nicht eines technischen Gestaltungsspielraums. So betrachtet, bedient sich der BGH der vom EuGH verschmĂ€hten Ästhetik, um – wie vom EuGH ge­fordert​27 – auf die freien kreativen ­Gestaltungsentscheidungen zu fokussieren bzw. solche technischer Natur auszublenden. In Übereinstimmung mit den ErwĂ€gungen des EuGH nimmt derweil das Schweizer BGer im Zusammenhang mit den urheberrechtlichen Schutzvoraussetzungen keinen Bezug auf die Ästhetik, hĂ€lt den «Àsthetischen Wert» einer Gestaltung gar fĂŒr irrelevant​28. Im Zentrum der bundesgerichtlichen Argumentation steht vielmehr das Kriterium der Einmaligkeit, das voraussetzt, dass sich eine Formgebung deutlich von vorbekannten Formen abhebt​29.
Fussnoten:
*
Rechtsanwalt, Zug/ZĂŒrich.
1
EuGH vom 16. Juli 2009, C-5/08, «Infopaq». CJUE du 16 juillet 2009, C-5/08, «Infopaq».
2
EuGH vom 12. September 2019, C-683/17, Rn. 16–20, «Cofemel».
3
EuGH vom 12. September 2019, C-683/17, Rn. 21–22, «Cofemel».
4
EuGH vom 12. September 2019, C-683/17, Rn. 23–25, «Cofemel».
5
HinzugefĂŒgt wurden indes einige wenige Fussnoten mit weiterfĂŒhrenden Hinweisen.
6
Siehe dazu auch E.-M. Strobel, Alles KĂ€se oder was? Der Heks’nkaas-Entscheid des EuGH, sic! 2019, 325 f.
7
Siehe dazu auch F. Wigger, EuGH: Fotografie auf Website verletzt Recht der öffentlichen Wiedergabe, sic! 2019, 452 ff.
8
Art. 17 Satz 2 RL 98/71 lautet: «In welchem Umfang und unter welchen Bedingungen ein solcher Schutz [= Urheberrechtsschutz fĂŒr Geschmacksmuster] gewĂ€hrt wird, wird einschliesslich der erforderlichen Gestaltungshöhe von dem einzelnen Mitgliedstaat festgelegt.» Eine analoge Bestimmung findet sich auch in Art. 96 Abs. 2 VO 6/2002.
9
EuGH vom 27. Januar 2011, C-168/09, «Flos». Hier taxierte der EuGH eine italienische Regelung fĂŒr unionsrechtswidrig, nach der Gestaltungen, die dem Geschmacksmusterschutz zugĂ€nglich sind, nicht auch urheberrechtlich geschĂŒtzt werden; siehe dazu auch P. Schramm, Kumulativer Designschutz ĂŒber das Urheber- und Geschmacksmusterrecht, sic! 2011, 333 ff.; M. Leistner, Der europĂ€ische Werkbegriff, ZGE 2013, 35 ff.
10
BGH, GRUR 2014, 175, Rn. 27, 32, «Geburtstagszug»; siehe dazu auch M. Leistner, Einheitlicher europÀischer Werkbegriff auch im Bereich der angewandten Kunst, GRUR 2019, 1114 ff., 1114 f.
11
EuGH vom 12. September 2019, C-683/17, Rn. 44 ff., «Cofemel».
12
Grundlegend BGE 75 II 355 ff. E. 2a, «Besteckmodell Schwaben»; BGE 113 II 190 ff. E.I.2a, «Le Corbusier»; HGer Aargau, sic! 2006, 191 f., «Laufrad»; D. Barrelet / W. Egloff, Das neue Urheberrecht, Kommentar, 3. Aufl., Bern 2008, URG 2 N 18; R. von BĂŒren / ​M. A. Meer, SIWR II/1, 3. Aufl., Basel 2014, Rn. 321 f.; F. Dessemontet, in: J. de Werra / P. GilliĂ©ron (Ă©d.), Commentaire Romand, PropriĂ©tĂ© intellectuelle, BĂąle 2013, LDA 1 N 25 und 29; M. Wang, ­Designrecht, SIWR VI, Basel 2007, 45 f.; R. M. Stutz / ​S. Beutler / M. KĂŒnzi, SHK ­Designrecht, Grundlagen N 42 ff., 49 ff.; P. Heinrich, DesG-/HMA-Kommentar, 2. Aufl., ZĂŒrich 2014, Einl. N 50 ff.; M. A. Meer, Die Kollision von Immaterial­gĂŒterrechten, ASR Bd. 729, Bern 2006, 69 f., 87; kritisch jedoch R. M. Hilty, Urheberrecht, Bern 2010, Rn. 109.
13
EuGH vom 12. September 2019, C-683/17, Rn. 48, «Cofemel».
14
BGH, GRUR 2014, 175, Rn. 40, «Geburtstagszug».
15
M. Ritscher / P. Schramm, PraxisĂ€nderung in Deutschland zum urheberrechtlichen Schutz von Werken der angewandten Kunst, sic! 2014, 303 ff., 304 f.; fĂŒr einheitliche ­urheberrechtliche Schutzvoraussetzungen etwa von BĂŒren / Meer (Fn. 12), Rn. 324; gegen erhöhte Schutzvoraussetzungen fĂŒr Werke der angewandten Kunst auch P. Fehlbaum, La dĂ©limitation entre le design et le droit d’auteur au regard de l’affaire du train d’anniversaire («Geburtstagszug»), sic! 2015, 74 ff., 83 f.; Dessemontet (Fn. 12), LDA 1 N 25; Meer (Fn. 12), 87 ff.
16
In diesem Sinne auch M. Ritscher /​P. Schramm, Swiss Supreme Court adopts new standards for copyright protection requirements, MLL-News vom 10. August 2017.
17
EuGH vom 12. September 2019, C-683/17, Rn. 50–52, «Cofemel».
18
Ebenso Leistner (Fn. 10), GRUR 2019, 1118.
19
BGH, GRUR 2014, 175, Rn. 35, «Geburtstagszug»: «Der Gesetzgeber hat mit dem Geschmacksmusterrecht ein eigenstĂ€ndiges gewerbliches Schutzrecht geschaffen und den engen Bezug zum Urheberrecht be­seitigt [
]. Vor allem aber wird die nunmehr vom Urheberrecht abweichende Schutzrichtung des Geschmacksmusterrechts darin deutlich, dass der Schutz als Geschmacksmuster nach seiner Neugestaltung nicht mehr die EigentĂŒmlichkeit [
] voraussetzt. [
]»
20
BGE 143 III 373 ff. E. 2.6.2, «Max-Bill-Barhocker». Im Schweizer Schrifttum finden sich derweil verbreitet Stimmen, die auf die funktionalen Unterschiede zwischen dem Design­recht und dem Urheberrecht hinweisen (und dabei insb. auch den Regimewechsel vom MMG zum DesG mitberĂŒcksichtigen), siehe in jĂŒngerer Zeit etwa Fehlbaum (Fn. 15), sic! 2015, 75 und 79 ff.; Ritscher / ​Schramm (Fn. 15), sic! 2014, 304 f.; Wang (Fn. 12), SIWR VI, 25 f., 31 ff.
21
BGE 143 III 373 ff. E. 2.6.2, «Max-Bill-Barhocker»; siehe dazu auch etwa Heinrich (Fn. 12), Einl. N 107 ff., insb. N 124.
22
BGE 113 II 190 ff. E.I.2a, «Le Corbusier».
23
EuGH vom 12. September 2019, C-683/17, Rn. 53, «Cofemel».
24
Interessanterweise verweist der EuGH in diesem Zusammenhang auf seine Levola-Entscheidung, in der die Kriterien der Ge­nauigkeit und der ObjektivitÀt allerdings nicht als Elemente der Schutzvoraussetzungen verstanden wurden, sondern als An­forderungen an die Abgrenzbarkeit möglicher SchutzgegenstÀnde; siehe dazu auch Leistner (Fn. 10), GRUR 2019, 1117.
25
BGH, GRUR 2014, 175, Rn. 15 ff., «Geburtstagszug»; BGH, GRUR 2012, 58 ff., Rn. 22, «Seilzirkus».
26
BGH, GRUR 2012, 58 ff., Rn. 22, «Seilzirkus»: «Urheberrechtsschutz fĂŒr einen Gebrauchsgegenstand kommt nach der Rechtsprechung des BGH daher nur in Betracht, wenn seine Gestaltung nicht nur eine technische Lösung verkörpert, sondern einen durch eine kĂŒnstlerische Leistung geschaffenen Ă€sthetischen Gehalt aufweist. [
]»
27
EuGH vom 22. Dezember 2010, C-393/09, Rn. 48 ff., «BSA»; EuGH vom 1. MÀrz 2012, C-604/10, Rn. 39, «Football Dataco».
28
BGE 130 III 168 ff. E. 4.1, «Bob Marley»; ebenso Barrelet / Egloff (Fn. 12), URG 2 N 10, die die diesbezĂŒglichen Aussagen des EuGH beinahe im Wortlaut vorwegnehmen («[
] Dieser [der Ă€sthetische Gehalt] ist aber nicht objektiv beurteilbar, sondern eine rein subjektive Feststellung. [
] weshalb dieses Kriterium zur Abgrenzung irrelevant ist. [
]»); sowie etwa von BĂŒren / Meer (Fn. 12), Rn. 181, die indes darauf hinweisen, dass bei der Anwendung der urheberrechtlichen Schutzvoraussetzungen subjektive Wertungen unausweichlich sind.
29
BGE 143 III 373 ff. E. 2.6.2, «Max-Bill-Barhocker»; grundlegend BGE 130 III 168 ff. E. 4 und 5, «Bob Marley»; BGE 130 III 714 ff. E. 2, «Wachmann Meili».


Auch dieses Jahr lud INGRES in die Kartause Ittingen zum traditionellen und wie immer gut besuchten «Ittinger Workshop zum Kennzeichenrecht», und auch dieses Jahr lag die organisatorische Verantwortung beim GeschĂ€ftsfĂŒhrer Christoph Gasser, wĂ€hrend das Konzept vom PrĂ€sidenten Michael Ritscher stammte, der auch durch den zweitĂ€gigen Workshop fĂŒhrte und das Thema wiederum sowohl aus der Sicht des schweizerischen als auch jener des deutschen und des Unionsrechts beleuchtete.

Cette annĂ©e encore, l’INGRES (Institut pour la protection de la propriĂ©tĂ© intellectuelle) a tenu son traditionnel «Ittinger Workshop zum Kennzeichenrecht» qui a pu de nouveau compter sur une bonne participation. Comme l’annĂ©e prĂ©cĂ©dente, le directeur, Me Christoph Gasser, Dr en droit, a assurĂ© l’organisation de la manifestation, alors que le prĂ©sident, Me Michael Ritscher, Dr en droit, en a Ă©laborĂ© le programme. Celui-ci a dirigĂ© ce workshop de deux jours et a mis en Ă©vidence la thĂ©matique abordĂ©e tant Ă  la lumiĂšre du droit suisse que de celui du droit allemand et de l’Union europĂ©enne.



Die Stiftung fĂŒr Konsumentenschutz (BeschwerdefĂŒhrerin​2) reichte gegen verschiedene öffentlich bekannte Personen Beschwerde ein​3. Im vorliegenden Fall ging es um einen Post auf der Plattform Instagram vom 12. Mai 2019 der Influencerin Xenia Tchoumi (Beschwerdegegnerin). Auf der abgebildeten Foto sieht man die HĂ€nde der Influencerin mit Produkten von Unternehmen.

Der Kammer-Entscheid wurde mittels Rekurs angefochten, er ist somit nicht rechtskrÀftig.



Die Stiftung fĂŒr Konsumentenschutz (BeschwerdefĂŒhrerin​2) reichte gegen verschiedene öffentlich bekannte Personen Beschwerde ein​3. Im vorliegenden Fall ging es um einen Post auf der Plattform Instagram vom 6. Mai 2019 von Roger Federer (Beschwerdegegner). Auf der abgebildeten Foto sieht man Roger Federer beim Tennisspielen.

Der Kammer-Entscheid wurde mittels Rekurs angefochten, er ist somit nicht rechtskrÀftig.



Report of the Swiss Group​*

I. Current law and practice
1. What non-sales infringing acts, i.e. infringing acts which do not involve sales, are recognized in your jurisdiction?
The Swiss Trademark Act (“TA”), Patent Act (“PA”), Design Act (“DA”) and Copyright Act (“CA”) all provide the IP owner with the following exclusive rights (in connection with commercial purposes):
  • – Manufacturing goods – whether or not the goods are thereafter placed on the market is irrelevant​1.
  • – Offering goods – the offering can happen in the context of both public and private tenders, on flyers, classified ads and storefront windows for instance, regardless of the characterization of the underlying legal relationship (sales, loan, lease, etc.). Whether the goods are then sold (or loaned /leased) is irrelevant​2.
  • – Placing goods on the market.
  • – Importing, exporting or transiting goods – (under the TA and DA even for private purposes) the import of goods to Switzerland may be prohibited even if the same are not intended to be placed on the Swiss market​3. Likewise, in principle, exporting goods from Switzerland may be prohibited regardless of whether these are IP protected in the country of export​4.
  • – Storing goods – this refers to possession for the purpose of commercialization and encompasses all actors in the distribution chain, such as warehouse keepers, freight forwarders, wholesalers and retailers​5.
Apart from that, there are some particularities in the specific areas: Trademarks: Art. 13 TA provides that trademark owners have the exclusive right to affix the mark to goods or their packaging; it is infringing irrespective of whether or not such goods are thereafter placed on the market​6. By granting trademark owners the exclusive right to use a mark on business papers, in advertising or otherwise in the course of trade, the law encompasses the product-related use of a mark, e.g. as a domain name, trading name or a company name​7. Patents: Any commercial use of the patented invention is prohibited. Carrying in transit may, however, only be prohibited if the patent owner is entitled to prohibit importation in the country of destination (art. 8[3] PA). Further, the patent owner may prevent any third party from removing the indication that said products are protected by a patent – or subject to a patent application – from products or their packaging (art. 66[c] PA). Designs: Any use of the design for industrial purposes is prohibited (art. 9[1] DA). This can include the use of an object incorporating the protected design​8. Further, art. 9(1) DA explicitly mentions the possession of an infringing design for infringing purposes. Copyright: The CA lists a significant number of infringing acts that are rather copyright-specific (in particular, Arts. 9, 10, 11 and 39a CA​9).
2. Please explain how damages are quantified, under the laws of your Group, in relation to infringing acts which do not involve sales of infringing products.
a) In general
With respect to monetary reliefs, Swiss intellectual property laws explicitly refer to the Swiss Code of Obligations (“CO”) (art. 55[2] TA; art. 35[2] DA; art. 62[2] CA; art. 73[1] PA; art. 9[2] of the Swiss Unfair Competition Act [“UCA”]). Actions for damages are therefore governed by the general provisions of art. 41 et seq. CO. Damages are defined as the involuntary decrease in net capital (reduction in assets, increase in liabilities or loss of profit), meaning the difference between the injured party’s hypothetical economic position in the absence of the wrongful conduct and its actual position (the so-called “difference theory”)​10. The injured party is obliged to prove both the existence and the amount of the damage in a sufficiently determined and specific manner​11. Only where the exact amount of the damage cannot be quantified, the court will estimate the amount at its discretion in the light of the normal course of events and the steps taken by the injured party (art. 42[2] CO). This provision is not only applicable if the numerical proof of the damage is impossible, but also if it cannot be strictly proven that damage occurred at all​12. The injured party must, to the extent possible and reasonable, assert and prove all circumstances which indicate the occurrence of the damage and permit or facilitate its estimation​13. However, in practice, without any sales by the infringer, the right holder frequently cannot substantiate the incurred damage or lost profit as required by law, or will be unable to prove the necessary ”causal nexus” between the infringement and the suffered damage or lost profit​14. Given the legal uncertainties and current restrictive practice concerning remuneration claims in general, most claims for financial compensation on the grounds of IP infringement or unfair competition law are settled out of court. Further, in practice, claims for accounts for profits are usually more relevant than damage claims. Costs for pre-litigation market surveillance regarding intellectual property rights are generally not regarded as reimbursable as damages​15. However, scholars recognize the legal costs necessary for remedying the infringement (e.g., warning letters, costs with regard to an out-of-court settlement or necessary pre-trial lawyer’s fees) as a reduction in assets, which should be reimbursed​16.
b) Patent law
The Swiss Federal Court (“SFC”) does acknowledge a remuneration of damages based on a hypothetical or notional licensing fee (“license analogy method”), however, only under very restrictive conditions​17. Although recent decisions indicate that the SFC might adapt a more lenient approach towards the license analogy method based on art. 62 CO​18 in the future, substantial uncertainties remain in this regard.
c) Trademark law
The dilution of (in particular, famous) trademarks constitutes a damage which should be compensated. The value of the trademark after infringement has to be compared with the value it had prior to the infringement​19. The confusion of the market may also result in damages to be compensated. In such case, the injured party must specify either the costs for rectifying the market confusion or the actual loss of the value of the trademark​20.
d) Copyright law
In copyright law, the proof of damage and damage calculations cause great difficulties, since often no reduction in assets or increase in liabilities occurs and mostly the only possible damage is a loss of potential royalties​21. Furthermore, it is conceivable that a copyright infringement may lead to an erosion in reputation or a reduction of market potential, although this would be difficult to quantify​22. In copyright law, the damages can be calculated on the basis of the remuneration tariffs customary in the industry for the use of the copyrighted work, such as tariffs of collecting societies or according to industry agreements​23. Many tariffs of collecting societies provide for a doubling of the remuneration for uses for which the necessary authorization was not obtained​24. However, the SFC rejects the doubling of a tariff of a collecting society as an inadmissible form of punitive damages​25.
e) Design law
In most of the design cases, it is difficult to precisely calculate the damage that occurred​26. Scholars recognize the following types of damages: If the injured party’s prices had to be reduced because of the infringing goods or if the injured party suffered a decline in turnover, the loss of profit suffered as a result should be compensated in the form of lost profit​27. Market confusion costs should also be reimbursed; this includes the costs of increased information and advertising, which are necessary to counteract the resulting uncertainty in the market​28. Furthermore, the dilution or depreciation of the design – i.e., the associated reduction in the value of the design and the damage to the reputation of the design owner – caused by the infringing act should also be covered by the compensation for damages​29. In determining the damage according to a license analogy, a fictitious license fee, which the infringer would have had to pay if he had concluded a lawful license agreement with the design right holder, is assumed. The amount of the fictitious license fee should be based on what would normally and reasonably have been agreed between the parties to a license agreement. The customary tariffs, other already concluded and comparable license agreements and the scope of protection of the design right should also serve as further indications for the calculation​30.
f) Unfair competition law
In a decision concerning unfair competition law, it has been recognized that an injured party may claim compensation for damages resulting from market confusion​31 or price erosion, and claims for lost profits may include remuneration for lost follow-up sales (e.g., wear and spare parts or consumables), add-on sales or other business opportunities.
3. Please explain what approach your current law takes in relation to “franking”: if damages are paid in relation one infringing act (e.g., manufacturing) for specific infringing goods, can those goods then be circulated freely subsequently, or does their subsequent circulation amount to a fresh infringement in relation to which an injunction or damages may be available?
In principle, any damage unlawfully and willfully or negligently caused should be compensated (art. 41 CO). Therefore, multiple infringing acts may result in multiple damage claims. Liability law requires both a natural and an adequate causal link between the infringing act and the damage claimed. The natural causal link is given if a conduct is an indispensable condition for the damage and must be demonstrated with a predominant probability​32. An adequate causal link is established if, according to the ordinary course of things and the experiences of life, the action is capable of leading to such damage​33. Furthermore, it has to be considered that, in Swiss liability law, the prohibition of over-compensation is recognized as a fundamental principle​34. Over-compensation occurs if the same person is awarded different compensation payments for the same event during the same period of time and if the sum of the payments exceeds the actual damage​35. The Swiss Group is not aware of any IP-related cases where courts have dealt with “franking” issues. However, based on these general principles, if the injured party can show that, with predominant probability and according to the ordinary course of things and the experiences of life, the second infringing act (e.g., a sale) and not the first infringing act (e.g., the manufacturing) caused a certain damage, the infringed party is entitled to sue the infringer again for compensation of damages. If such additional damage is caused by the second infringing act, there is no over-compensation of the claimant. Therefore, if damages have been paid in relation to goods that have been manufactured, those goods will not be “franked” and the infringer or any acquirer of the goods may be liable again for any damages causally and additionally occurring from the fact that the same goods are subsequently sold. However, for the claimant, it might be difficult to prove that additional market disturbance occurred through the sales of goods if the manufacture of the same goods already became publicly known causing initial market disturbance. The payment of compensation for damages does not mean that the infringing goods are no longer infringing and may be freely circulated subsequently. The subsequent circulation amounts to a fresh infringement.
II. Policy considerations and proposals for improvements of your Group’s current law
4. Are there aspects of your Group’s current law or practice relating to the quantification of damages for non-sales infringements that could be improved?
Yes. The Swiss damage restitution system is not balanced, especially with regard to damages for infringements of IP rights: Proving such damages requires a substantial effort resulting in high court costs and attorney fees. Several aspects are hard to prove. First, it is often difficult to prove the mere existence of damage. Further, there are no sufficiently developed concepts to quantify damages for non-sales infringements. Moreover, court practice on the necessary causal link between damage and infringement is very strict. Swiss courts only grant low compensation, which usually does not cover the actual damage resulting from the IP infringement. In the Swiss Group’s view, the courts’ practice should take into consideration the specific problematics and circumstances of infringements of IP rights, such as the difficulty to prove and quantify damage resulting from the dilution of a trademark or market confusion. From this perspective, lowering the burden of proof in quantification of damages for non-sales infringements would be worth considering.
5. What policy should be adopted generally in relation to non-sales infringements? Should:
a) Only damages be available for past non-sales infringements?
b) Only an injunction be available to restrain future non-sales infringements?
c) Both damages and an injunction should be available.
The Swiss Group supports option c): both damages and an injunction should be available for non-sales infringements. The assertion of claims for damages should not result in the goods being allowed to circulate freely, as there was no consent of the IP owner to place the product on the market. This would encourage infringers to commit non-sales infringements, as it would allow them to purchase a de facto compulsory license to freely trade IP-protected products. The Swiss Group would only consider an exception to that principle where the IP owner received full compensation as if the infringer had obtained a license. In that case, the legal interest of the IP owner in future injunctions could be questioned and it would possibly amount to an abuse of rights to continue to enforce the IP rights. However, since Swiss courts regularly do not grant full compensation (i.e., a compensation comparable to the royalty which would have been possible in license negotiations), such a situation will rarely be given.
6. What policy, in relation to franking, would best promote a uniform recovery of damages in relation to infringements in a number of jurisdictions in relation to the same goods?
In principle, the Swiss Group is of the opinion that franking and cross-border franking in particular should not be admissible. If franking were admissible, a court awarding damages should take into consideration the compensation already awarded in other jurisdictions. The court should compare the damage regimes of the different jurisdictions, especially the reasonably achievable amount of compensation in those jurisdictions. Regarding quantification, the prohibition of overcompensation is very important. The awarded compensation should not put the IP owner in a more favorable position than would be the case had no infringement occurred. However, it should also be remembered that the IP owner should not be undercompensated, which is a risk if franking is admissible. Finally, it should be noted that the Swiss Group’s proposal of taking into consideration compensation awarded in other jurisdictions should not imply that a foreign court decision stating that a certain product is franked in that country is binding for a Swiss court when assessing whether the product is franked from the perspective of Swiss law or even lead to an exhaustion of the IP right.
7. Are there any other policy considerations and/or proposals for improvement to your Group’s current law falling within the scope of this Study Question?
There are no other proposals within the scope of the Study Question.
III. Proposals for harmonisation
8. Do you believe that there should be harmonisation in relation to damages for non-sales IP infringement?
As IP rights often are dealt with in a cross-border context and IP-protected goods circulate in different jurisdictions, there is a certain need for common ground or harmonization in order to reduce efforts in cross-border law enforcement. Non-sales IP infringements are, however, of minor interest in practice. Therefore, as long as franking is not permitted, there is no need for harmonization in relation to damages for non-sales IP infringements. However, the Swiss Group takes the view that the question of whether or not franking is admissible should be harmonized.
9. Manufacturing of patented products: How should damages be quantified in relation to the manufacturing of infringing products?
The mere manufacture of infringing products without any subsequent sale or offering for sale does not lead to any damage for the IP owner. The only hypothetical damage which could be considered is potential market confusion (namely if the public became aware of the ongoing manufacture of the products). If damage occurs from additional subsequent infringing acts, these acts should be the decisive element for the quantification of damage. The calculation should be different in the case where the infringing product is used by the manufacturer himself (e.g., where a patented machine is used to manufacture goods), as in the case where the product is subsequently sold. If the infringer uses the infringing product himself, the right to only manufacture the product may have a value. This would be best calculated according to a hypothetical license fee for the mere manufacture of the product and the benefits resulting from that. If there is a subsequent sale, the quantification of the damage should be based on the methods developed for the calculation of damages for sales. The manufacturer should be liable if there is a sufficient causal link between the manufacture and the damage occurring from the sale of the infringing product, e.g., if the subsequent sale was foreseeable. If the manufacturer and the subsequent seller cooperate – if the manufacturer acts at least as an accomplice – they should be jointly liable to the IP owner for the whole damage (see also below, Question 12).
10. Should the subsequent export and sale of manufactured infringing goods change the quantification of damages?
Yes, see the principles outlined in Question 9 above. Damages should be quantified according to the methods developed to quantify damages occurring from sales. The manufacturer should be liable if there is a sufficient causal link between manufacturing the goods and the damage occurring from selling or exporting the infringing goods.
11. Importing and warehousing of patented products: How should damages be quantified in relation to importing and keeping or warehousing?
The quantification of damages depends on the specific circumstances of the individual case. If the infringing goods are only imported or warehoused without any subsequent sale or offering for sale, no damage occurs. If the goods are subsequently sold, damages should be quantified on the basis of the methods to quantify damage occurring from sales. The import or warehousing company should be fully liable if there is a sufficient causal link between the import or the warehousing and the damage occurring from the sale of the infringing product. With respect to joint liability/contributory infringement see also Question 12 below.
12. Series of infringements in relation to patented products: In the situation where there is a series of infringing acts, such as manufacturing, followed by warehousing, followed by a sale, should damages be quantified, for each individual infringing product:
a) On the basis of a sale alone, if that infringing product was eventually sold?
b) On the basis of each infringing act in the chain?
c) If the infringing product was never sold?
d) On some other basis?
If the product is eventually sold, damages should be quantified on the basis of the methods to quantify damage occurring from sales. If the product was never sold, damages should be quantified on the basis of each infringing act in the chain. As a matter of principle, under Swiss law the aggrieved party is entitled to claim the entire loss from both the direct author(s) and the contributory infringer(s), such as the instigator(s) and accomplice(s), the court then having to determine whether and to what extent they have a right of recourse against each other (art. 50 of the Swiss code of obligations; for further details, see the Report issued by the Swiss Group in 2015 on the “Liability for contributory infringement of IPRs (Q204)” AIPPI Study Question).
13. Services/operating patented processes: please explain how damages should be quantified in relation to infringements that consist of carrying out infringing processes, e.g. a patented manufacturing process?
The quantification of damages should reflect the specific circumstances of the infringement at hand including eventual material products directly obtained/produced by the manufacturing process. Furthermore, the Group is of the opinion that the infringed party should generally be allowed to quantify the damage occurred on the basis of a license analogy, even if the parties would ex ante not have agreed to such licensing agreement.
14. Please explain how damages should be quantified for subsequent post-manufacturing activities in relation to the products of a patented process, e.g. the offering for sale of a product made using a patented process?
Please refer to the Swiss Group’s answer to Question 13.
15. Simultaneous single infringing acts: In the situation where there is a single act, such as an offer for sale on the internet, which amounts to an infringing act simultaneously in a number of jurisdictions, how should damages be quantified in each of those jurisdictions? For example, one single offer to sell products is made on the internet and that single offer is considered to infringe by the courts of two jurisdictions A and B. If court A awards damages for that single act which compensate for the loss suffered by the right holder, should court B also award damages and how should those damages be quantified so as to eliminate or reduce double recovery?
Yes. Court B should also award damages. In doing so, court B should take into consideration damages already awarded by other courts, so that no over- or undercompensation of the IP owner occurs.
16. Franking: If damages have been paid in relation to goods that have been manufactured but the further circulation of those goods has not been restricted by injunction, should the infringer (or the acquirer of the goods) be liable again for damages if those same goods are subsequently sold?
Yes. The infringer should be liable again for all damages additionally caused by the subsequent sale or circulation of the product. However, observing the principle of the prohibition of overcompensation, the awarded compensation should not put the IP owner in a more favorable position than he was in the absence of any infringement.
17. Please comment on any additional issues concerning any aspect of quantification you consider relevant to this Study Question.
The quantification of damages for non-sales infringements is an interesting but rather exotic topic. As questions regarding this topic do not actually arise in practice, there is almost no case law.
18. Please indicate which industry sector views provided by in-house counsel are included in your Group’s answers to Part III.
The Swiss Group did not include an in-house counsel.
Summary Under Swiss law, IP owners may claim damages for several non-sales infringing acts, such as manufacturing, offering, importing, exporting, transiting or storing goods. Damages are calculated in application of the difference theory and may, in particular, result from dilution of IP rights, market confusion and erosion of reputation, as well as from legal costs for remedying an infringement. In practice, the substantiation of damages for acts other than sales, e.g. by drawing a license analogy, regularly proves to be difficult, and, given the legal uncertainties and restrictive practice, most claims for financial compensation in this area are settled out of court. In the Swiss Group’s opinion, the Swiss damage restitution system is not balanced with regard to damages for infringements of IP rights. Swiss law and court practice lack sufficiently developed concepts to quantify damages in this field in general. In conclusion, lowering the burden of proof in quantification of damages for non-sales infringements might be worth considering. The Swiss Group, generally, expresses the view that the payment of compensation for damages should not mean that the infringing goods can be freely circulated subsequently (franking). This would encourage infringers to commit non-sales infringements, as it would allow them to purchase a de facto compulsory license to freely trade IP-protected products. In calculating the damages for non-sales IP infringements, it is essential to observe the prohibition of overcompensation. If there is a subsequent sale, the quantification of the damage should be based on the methods developed for the calculation of damages occurring from sales. If the product was never sold, damages should be quantified on the basis of each infringing act in the chain. Even though IP rights are often dealt with in a cross-border context, the Swiss Group takes the view that non-sales IP infringements are of minor interest in practice, and, as long as franking is not permitted, there is no need for harmonization in this area. However, the question of whether franking is admissible or not should be harmonized. Zusammenfassung Nach Schweizer Recht können Inhaber von ImmaterialgĂŒterrechten Schadenersatz fĂŒr diverse andere Arten von Verletzungshandlungen als VerkĂ€ufe geltend machen, z. B. fĂŒr die Herstellung, das Anbieten, die Ein-, Aus- und Durchfuhr sowie fĂŒr das Lagern von verletzenden Waren. Der zu ersetzende Schaden wird in Anwendung der Differenztheorie bestimmt. Er kann insbesondere aus einer VerwĂ€sserung des Immaterialguts, einer Marktverwirrung und einer BeeintrĂ€chtigung der Reputation resultieren und auch die Rechtskosten fĂŒr die Beseitigung der Verletzung umfassen. In der Praxis gestaltet sich die Substantiierung des Schadens aus anderen Handlungen als VerkĂ€ufen (z.B. anhand einer Lizenzanalogie) oft schwierig. In Anbetracht der bestehenden rechtlichen Unsicherheiten und der restriktiven Praxis werden derartige finanzielle AnsprĂŒche meist aussergerichtlich und einvernehmlich geregelt. Die Schweizer Gruppe ist der Meinung, dass das schweizerische Schadenersatzsystem in Bezug auf SchĂ€den aus ImmaterialgĂŒterrechtsverletzungen nicht ausgewogen genug ist. Es fehlen im Schweizer Recht und in der Gerichtspraxis genĂŒgend entwickelte Konzepte zur Quantifizierung des Schadens. Die Schweizer Gruppe erachtet daher eine Herabsetzung der Beweislast bei der Quantifizierung von SchĂ€den aus Verletzungshandlungen, die keine VerkĂ€ufe darstellen, fĂŒr prĂŒfenswert. Die Schweizer Gruppe ist grundsĂ€tzlich der Meinung, dass die Bezahlung von Schadenersatz nicht dazu fĂŒhren darf, dass die verletzende Ware danach frei zirkulieren darf (sog. Franking). Dies wĂŒrde Verletzer zu anderen Verletzungshandlungen als VerkĂ€ufen animieren, da sie sich damit de facto eine Zwangslizenz fĂŒr den weiteren Handel mit immaterialgĂŒterrechtlich geschĂŒtzten Waren erkaufen könnten. Bei der Berechnung von SchadenersatzansprĂŒchen aus anderen Verletzungen als VerkĂ€ufen muss das Verbot der ÜberentschĂ€digung beachtet werden. Im Falle eines nachfolgenden Verkaufs sollte die Schadenberechnung auf denjenigen Methoden beruhen, die fĂŒr die Berechnung von SchĂ€den aus Verkaufshandlungen entwickelt wurden. In FĂ€llen, in denen die Ware nie verkauft wurde, sollte der Schaden fĂŒr jede einzelne Verletzungshandlung in der Handlungskette errechnet werden. Zwar werden ImmaterialgĂŒterrechte oft in einem grenzĂŒberschreitenden Kontext behandelt. Dennoch ist die Schweizer Gruppe der Meinung, dass in diesem Bereich weitgehend kein Harmonisierungsbedarf besteht, denn die praktische Bedeutung von SchĂ€den aus anderen Verletzungshandlungen als VerkĂ€ufen ist eher gering. Die Frage, ob «Franking» zulĂ€ssig ist oder nicht, sollte dagegen harmonisiert werden. RĂ©sumĂ© Le droit suisse permet aux titulaires de droit de propriĂ©tĂ© intellectuelle de rĂ©clamer des dommages et intĂ©rĂȘts dans plusieurs situations n’impliquant pas la vente de marchandises, telles que la fabrication, l’offre, l’importation, l’exportation, le transit et l’entreposage de biens. Les dommages sont quantifiĂ©s en application de la thĂ©orie de la diffĂ©rence and peuvent, en particulier, rĂ©sulter de la dilution de droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle, de la gĂ©nĂ©ration d’une confusion sur le marchĂ© (eine «Marktverwirrung») ou d’une atteinte Ă  la rĂ©putation, ainsi que des frais juridiques engagĂ©s pour mettre fin Ă  une violation. En pratique, la dĂ©termination du dommage dans de tels cas, qui peut s’effectuer par exemple en vertu de la mĂ©thode de l’analogie de la licence, s’avĂšre ĂȘtre dĂ©licate. Compte tenu de l’incertitude juridique et de pratiques judiciaires restrictives, la plupart des litiges visant une compensation financiĂšre sont rĂ©solus, dans ce domaine, hors prĂ©toire. De l’avis du groupe suisse, le systĂšme helvĂ©tique de compensation n’est pas adaptĂ© aux dommages causĂ©s par la violation de droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle. Le droit suisse et la pratique des tribunaux sont dĂ©pourvus de concepts suffisamment dĂ©veloppĂ©s pour quantifier le dommage dans ce domaine. En conclusion, il conviendrait d’envisager d’allĂ©ger le fardeau de la preuve s’agissant de la quantification du dommage causĂ© par la violation de droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle n’impliquant pas la vente de marchandises. Le groupe suisse est globalement d’avis que le paiement d’une compensation financiĂšre pour un dommage ne devrait pas signifier que les produits portant atteinte Ă  des droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle peuvent ĂȘtre mis en circulation librement (franking). Un tel systĂšme encouragerait les contrevenants Ă  commettre une violation de droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle n’impliquant pas la vente de marchandises puisque ceci leur permettrait d’acquĂ©rir, de facto, une licence pour commercialiser librement des produits protĂ©gĂ©s. Il est fondamental, dans le cadre de la dĂ©termination du dommage causĂ© par la violation de droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle n’impliquant pas la vente de marchandises, d’observer l’interdiction de surindemnisation. Dans l’hypothĂšse oĂč une vente a lieu subsĂ©quemment (Ă  la fabrication, l’offre, l’importation, l’exportation, le transit ou l’entreposage de biens), la dĂ©termination du dommage devrait ĂȘtre basĂ©e sur les mĂ©thodes dĂ©veloppĂ©es pour la quantification du dommage causĂ© par la vente. Dans l’hypothĂšse oĂč le produit n’est jamais vendu, le dommage devrait ĂȘtre dĂ©terminĂ© sur la base de chaque infraction de la chaĂźne. MĂȘme si les droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle comprennent frĂ©quemment une composante transfrontaliĂšre, le groupe suisse est d’avis que la violation de droits de propriĂ©tĂ© intellectuelle n’impliquant pas la vente de marchandises est d’importance rĂ©duite en pratique et que, Ă  la condition que le franking ne soit pas autorisĂ©, une harmonisation n’est pas nĂ©cessaire dans ce domaine. Cela Ă©tant, la question de savoir si le franking doit ĂȘtre autorisĂ© ou non devrait ĂȘtre harmonisĂ©e au niveau international.
Fussnoten:
*
Members of the working group: Roger Staub (leading), Cyrill Rieder, Felix Tuchschmid, Thomas Widmer.
1
E.g., Thouvenin / Dorigo, Markenschutzgesetz, 2017, Art. 13 TA N 61.
2
E.g., Thouvenin / Dorigo, Art. 13 TA N 66; P. GilliĂ©ron, Art. 13 TA N 22.
3
E.g., P. Gilliéron, Art. 13 TA N 26.
4
E.g., P. GilliĂ©ron, Art. 13 TA N 27; K. Troller, Manuel du droit suisse des biens immatĂ©riels, BĂąle 1996, 873–874.
5
E.g., Thouvenin / Dorigo, Art. 13 TA N 73.
6
Thouvenin / Dorigo, Art. 13 TA N 61.
7
P. Gilliéron, Art. 13 TA N 30.
8
R. Staub, Designrecht, 2003, art, 9 DA N 34.
9
E.g., the infringement of the following exclusive rights: recognition of the author’s authorship (Art. 9[1] CA); to decide whether, when, how and under what author’s designation the author’s work is published for the first time (Art. 9[2] CA); to recite, perform or present a work, or make it perceptible somewhere else or make it available directly or through any kind of medium in such a way that persons may access it from a place and at a time individually chosen by them (Art. 10[2][c] CA); to broadcast the work by radio, television or similar means, including by wire (Art. 10[2][d] CA); to retransmit works by means of technical equipment, the provider of which is not the original broadcasting organization, in particular including by wire (Art. 10[2][e] CA); to make works made available, broadcast and retransmitted perceptible (Art. 10[2][f] CA); to rent out a computer program (Art. 10[3] CA); to decide whether, when and how the work may be altered or be used to create a derivative work or may be included in a collected work (Art. 11[1] CA). Furthermore, the circumvention of effective technological measures for the protection of works and other protected subject-matter is an infringement (Art. 39a CA).
10
BGE 129 III 331 E. 2.1.
11
BGE 127 III 365 E. 2b.
12
BGE 95 II 481 E. 12a.
13
BGE 134 III 306 E. 4.3; BGE 133 III 153 E. 3.5; BGE 122 III 221 E. 2a.
14
BGE 122 III 219 E. 3a; BGer 4C.468/2004 of 27 October 2005; BGer 4C.52/2007 of 14 May 2007, E. 4.3 f.
15
SHK DesG-Stutz / Beutler / KĂŒnzi, Art. 35 N 127.
16
Jermann, in Staub/Celli, Art. 35 DesG N 48; Benhamou, N 470 f.
17
BGE 132 III 379 E. 3.3.3, “MilchschĂ€umer”.
18
BGE 129 III 425 E. 4; BGer 4C.290/2005, E. 3.1, “Rohrschelle”.
19
Commercial Court Zurich, sic! 2011, 39, 42, “Wunderbaum”; SHK MSchG-Staub, Art. 55 N 90; BSK MSchG (2nd edition)-David, Art. 55 N 34, 36.
20
Cantonal Court Wallis, sic! 2013, 300, 302, “Tara Jarmon”.
21
Haftpflichtkommentar-Schwenninger, Art. 62 URG N 12; SHK URG-MĂŒller, Art. 62 N 12; Barrelet / Egloff, Art. 62 URG N 13.
22
SHK URG-MĂŒller, Art. 62 N 12.
23
BGE 122 III 463, E. 5.
24
Barrelet / Egloff, Art. 62 URG N 13; David, SIWR I/2, 117; SHK URG-MĂŒller, Art. 62 N 14 f.
25
BGE 122 III 463, E. 5.
26
SHK DesG-Stutz/Beutler / KĂŒnzi, Art. 35 N 123.
27
Haftpflichtkommentar-Schwenninger, Art. 35 DesG N 15; OFK DesG-Heinrich, Art. 35 N 35.
28
Jermann, in: Staub / Celli, Art. 35 DesG N 48; Haftpflichtkommentar-Schwenninger, Art. 35 DesG N 15; David, SIWR I/2, 114; SHK DesG- Stutz / Beutler / KĂŒnzi, Art. 35 N 37.
29
Jermann, in: Staub / Celli, Art. 35 DesG N 48; Haftpflichtkommentar-Schwenninger, Art. 35 DesG N 15.
30
SHK DesG- Stutz / Beutler / KĂŒnzi, Art. 35 N 130; Haftpflichtkommentar-Schwenninger, Art. 35 DesG N 16.
31
BGer 4C.468/2004 27 October 2005; BGer 4C.52/2007 of 14 May 2007, E. 4.3 f.
32
33
BGer 6B_183/2010 of 23 April 2010, E. 3.
34
BGE 71 II 86 E. 4.
35
BGE 131 III 12 E. 7.1.


Report of the Swiss Group​*

I. Current law and practice
1. Does your law in general provide a plausibility requirement?
No. Neither the Swiss Patent Act (hereinafter “PatA”) nor the Swiss Patent Ordinance (hereinafter “PatO”) make any reference to a plausibility requirement.
2. Is the plausibility requirement, if any, a stand-alone requirement or is it integrated into another requirement (e.g. inventive step)?
As mentioned above, plausibility is not an explicit requirement in Switzerland. If a plausibility requirement was recognised at all, which has not been the case so far, it could become relevant as part of the inventive step (PatA 1[2]) or sufficiency/enablement analysis (PatA 50[1]).
3. Are there any statutory provisions that specifically apply to plausibility? If yes, please briefly explain.
No.
4. Please briefly describe the general patentability requirements in the statutory law of your jurisdiction that are or would be relevant to the issue of plausibility.
According to the PatA, patents for inventions are granted for new inventions applicable in industry (PatA 1[1]); anything that is obvious with regard to the state of the art is not patentable as an invention (PatA 1[2]). Furthermore, the invention must be described in the patent application in such a manner that it can be carried out by a person skilled in the art (PatA 50[1]). All of those requirements are also grounds for nullity of a patent (PatA 26[1][a] and PatA 26[1][b], respectively). As indicated above, the issue of plausibility is considered under the title of inventive step and/or sufficiency of disclosure (possibly also industrial applicability), as is the case in other jurisdictions. However, see also the answers to questions 5) and 6) below.
5. Under the case law or judicial or administrative practice in your jurisdiction, are there decisions or rules that specifically apply to plausibility? If yes, please briefly explain.
No. Swiss courts tend to follow the case law of the European Patent Office (see FSC 137 III 170 para. 2.2.1, “AlendronsĂ€ure”). In EPO proceedings plausibility is discussed primarily in the context of the inventive step and sufficiency requirements. However, the plausibility case law of the EPO has not been adopted by Swiss judgments yet. A reference to plausibility is only made in the Patent Examination Guidelines when assessing sufficiency of disclosure (Guidelines, chapter 4.2, 28), although not necessarily in the context discussed in this Question. Such guidelines for examiners issued by the Federal Institute of Intellectual Property are not a legal act and have no legally binding effect.
6. Please briefly describe the general patentability requirements under the case law or judicial or administrative practice of your jurisdiction that are or would be relevant to the issue of plausibility. If there is no explicit or implied plausibility requirement in the law or under the judicial or administrative practice in your jurisdiction, please skip the below questions and proceed directly to question 15.
As stated above, there is no explicit plausibility requirement in Swiss law. The Swiss Group does not exclude that considerations that are relevant in the context of “plausibility” are also taken into account in Switzerland when assessing inventive step (Art. 1[2] PatA) or sufficiency of disclosure (Art. 50[1] PatA). Yet, so far neither Swiss case law nor doctrine has referred to a “plausibility” requirement as such or explicitly mentioned a “plausibility requirement” as part of those criteria in court judgments. As a consequence, the assumption that an implied plausibility requirement implicitly applies under Swiss law or practice seems far-fetched and construed. Thus, questions 6 to 14 do not apply.
7. Can the plausibility requirement be regarded primarily as a “credibility” requirement, i.e., a requirement applying to patent applications that describe a technical effect that appears non-credible, e.g., because the described effect contradicts the common perception in the relevant technical field, and/or is a surprising effect?
n/a.
a) If yes, is the credibility determined from the perspective of a person having ordinary skill in the art, or from the perspective of an expert in the field?
b) If the relevant perspective is the person having ordinary skill in the art, why is a “credible” technical effect not also obvious at the same time?
c) Do all the promises of the patent description have to seem achievable for the person skilled in the art?
8. Can the plausibility requirement be regarded primarily as a prohibition of “speculative” patent applications which do not (expressly) disclose a technical effect or concrete use, e.g., of a chemical substance (the potential technical effect or concrete use rather remains speculative)?
n/a.
a) If yes, which standard does apply to determine a speculative filing? Which requirements does the applicant have to meet in order to reach a non-speculative filing?
b) If a technical effect (which is not expressly described in the specification) is nonetheless plausible because the skilled person would understand that the technical effect was, at the priority date, implied or self-evident from the specification, why was the technical effect not obvious at the priority date?
9. Can the plausibility requirement be regarded primarily as specific prohibition against “prophetic” examples (or embodiments) in the specification in support of the technical solution purported by the claimed invention, e.g., the description merely “predicts” that a specific experiment “will” prove a special property of the claimed compound?
n/a.
a) If yes, which standard does apply to identify a prophetic example? Must the applicant submit test data etc. to support examples (unless self-evident)?
b) Do all examples (or embodiments) need to pass this plausibility test?
10. Is it possible to make a clear distinction between the above-mentioned aspects (as set out in the questions 7–9 above) or do they merge into each another?
n/a.
11. What is the relevant point in time for the plausibility test? What if for example the technical effect of an invention appears plausible at the priority date, but later proves to be wrong, or vice versa?
n/a.
12. Are there different plausibility tests for different types of claims (e.g. pure product/compound claims without a functional feature, product claims including a functional feature, second medical use claims, etc.)?
n/a.
13. Who has the burden of proof for (lack of) plausibility (patentee/applicant or patent office/opponent)?
n/a.
14. Please comment on any additional issues concerning any aspect of plausibility that is being regulated by your Group’s law/practice you consider relevant to this Study Question, having regard to the scope of this Study Question as set out above.
n/a.
II. Policy considerations and proposals for improvements of your Group’s current law
15. Are there aspects of your Group’s current law relating to plausibility that could be improved? If yes, please explain.
No. The Swiss Group is satisfied with the current state of the law in this respect.
16. Under your Group’s current law, does the availability of patent protection aim to incentivize an early disclosure of technical achievements, or rather the disclosure of “completed” inventions (which may involve a mandatory disclosure of a “best mode”)?
Yes. In Switzerland, technological progress is considered important for economic growth. The patent system provides one option to incentivize technological progress. The prevalent theories on the legitimation of patent law, i.e. the reward, incentive and contract theory refer to two justification arguments: the earnings/profit argument and the disclosure argument. Patents enable the right holder to obtain a return relative to the economic benefit of its invention and to recoup his/her investments. With the grant of the patent, the inventive technical knowledge is generally accessible and can be used as the basis for further research and development (disclosure and dissemination emanating from the patent system). Switzerland employs a first-to-file system, i.e. patent rights are granted to the applicant with the earliest valid priority date. The “first-to-file system” provides motivation to file a patent application as early as possible and thus also for a disclosure of inventive knowledge as quickly as possible – provided that a “completed” invention exists. A patent application should convince a person skilled in the art that a technical problem underlying the invention has been solved. The technical problem according to the invention must be solved in its entirety by the means included in the patent application. It only discloses a solution if the person skilled in the art can reproduce the invention according to the technical teaching with constant success and without undue burden. Therefore, the Swiss patent law aims at an early disclosure of “completed” inventions. However, it does not involve a mandatory requirement of a “best mode”.
17. Under your Group’s current law, does the plausibility requirement, if any, interfere with the incentive for an early disclosure provided by the first-to-file system?
No. As mentioned under point 16), the incentive for an early disclosure does not come at the expense of the patentability requirements. An explicit, standalone plausibility requirement has not yet been recognized in Swiss law and practice (see questions 1 to 5 above). An implied plausibility requirement, if any, is applied as a way to determine whether patentability requirements such as sufficiency of disclosure and inventive step are met, and therefore does not interfere with the early disclosure incentive (which itself requires fulfilment of the patentability requirements).
III. Proposals for harmonization
Please consult with relevant in-house /  industry members of your Group in responding to Part III.
18. Do you consider that harmonization regarding plausibility is desirable?
Yes. A harmonization of principles applicable in the context of the validity of European patents that are governed by the same EPC rules appears desirable. A wider harmonization throughout different legal systems appears to be challenging.
19. Should there be a plausibility requirement? If no, please briefly explain why and then please also answer the following questions assuming there is a plausibility requirement.
No. It is the Swiss Group’s view that at present plausibility should not be a standalone requirement. The EPO appears to consider plausibility as an aspect of two main patentability requirements, namely sufficiency and inventive step (which are validity criteria already harmonized through the EPC for all European patents). Against this background, it does make sense to clarify and harmonize the corresponding standard under sufficiency and inventive step, yet it does not seem practicable to institute plausibility as a new standalone patentability requirement.
20. Should plausibility be a “credibility” requirement that excludes patent applications describing a technical effect of the claimed invention which however looks “incredible”, e.g. because the described effect contradicts the common perception of in the relevant technical field, and/or is a surprising effect?
No. In general, an invention must somehow show a “surprising effect”, otherwise it could not be considered inventive. Therefore, the existence of a surprising effect should not make an invention implausible. However, when the technical effect described in the patent application is “incredible” in that it clearly contradicts the prior art as understood by the skilled person, it should be clarified in a credible way why and how the invention achieves the claimed effect irrespective of the common perception in the prior art.
a) If yes, which standard should apply to determine the credibility of the invention? Is the credibility determined from the perspective of a person having ordinary skills in the art, or from the perspective of an expert in the field?
Pursuant to established case law and literature, patentability criteria are assessed from the viewpoint of a person of ordinary skill in the art. This applies independently of questions related to plausibility/credibility. There is no different standard applicable specifically to plausibility/credibility questions.
b) Should all the promises of the patent description have to seem achievable for the person skilled in the art?
Not necessarily, but protection (in an appropriate generalized scope) is only awarded to those promises, for which it has been (credibly) shown that they are achievable.
21. Should plausibility be a prohibition of “speculative” patent applications which do not (expressly) disclose a technical effect or concrete use e.g. of a chemical substance (the potential technical effect or concrete use rather remains speculative)?
In principle, yes. A patent application should either make plausible how a certain technical effect is achieved or show that this technical effect can be achieved.
a) If yes, which standard should apply to determine a speculative filing? Which requirements should the applicant have to meet in order to reach a non-speculative filing?
A speculative filing arises from an insufficient disclosure or lack of sufficient evidence. A non-speculative filing is achieved if at the time of filing the technical effect is made plausible through sufficient evidence, whether in the form of technical data, based on prior art or common general knowledge or by being self-evident from the patent application.
b) What should be the consequence if a technical effect which is not expressly described in the specification is nonetheless plausible because the skilled person would understand that the technical effect was, at the priority date, implied or self-evident from the specification?
Whether the invention is obvious is determined in comparison to the state of the art, including the common general knowledge. A technical effect has to be made plausible by the application as filed in order to be considered in the assessment of inventive step. How the technical effect has been shown to be plausible, namely whether it is implied or self-evident from the specification, is not the relevant test for the inventive step.
22. Should plausibility be a specific prohibition to refer to “prophetic” examples (or embodiments) in the specification in support of the technical solution purported by the claimed invention, e.g. the description “predicts” that a specific experiment “will” prove a special property of the claimed compound?
No. Plausibility should not be understood as a specific prohibition of prophetic examples, but rather as a standard in the assessment of enablement. The number and nature of examples, whether prophetic or not, is not determinative in the assessment of patentability. The question is rather, whether the application as a whole contains sufficient credible and enabling support to enable the skilled person to work the invention without undue burden. Thus, while the inclusion of prophetic examples (only) may increase the hurdle for a showing of enablement (in particular for unpredictable technologies), they do not necessarily deny plausibility as such.
a) If yes, which standard should apply to identify a prophetic examples?
See question 22 above.
b) Should all examples (or embodiments) need to pass this plausibility test? What should be the consequence if only some examples (or embodiments) do not pass the test?
No. See question 22 above. Non-prophetic examples can facilitate a showing of enablement but are not a prerequisite.
23. What should be the relevant point in time for the plausibility test? What if for example the technical effect of an invention appears plausible at the priority date, but later proves to be wrong, or vice versa?
The relevant point in time should be the effective date of the application (i.e. the priority date or the filing date if no priority is claimed). A technical effect that appears plausible at the effective date, but which later proves to be wrong, may be used as a ground for refusal of the application or revocation of the patent. Conversely, if the application has already been finally refused, there would be no remedy.
24. Should there be different plausibility tests for different types of claims (e. g. pure product/compound claims without functional feature, product claims including functional feature, second medical use claims, etc.)?
No. The rationale underlying the plausibility test should be the same for all types of claims. Rather it is the extent of evidence necessary to show plausibility, which may change with the nature and predictability of the technology.
25. Who should have the burden of proof for (lack of) plausibility (patentee/applicant or patent office/opponent)?
The burden of proof resides with the applicant in case of a pending application (or the third party in case of a third-party observation). The burden of proof resides with the opponent in case of a granted patent. In inter partes proceedings, the burden of proof may be shifted according to standard practice at the EPO.
26. Please comment on any additional issues concerning any aspect of plausibility you consider relevant to this Study Question, having regard to the scope of this Study Question as set out above.
It should be noted that a first-to-file system (like that in Switzerland) creates a greater urgency for the applicant to file a patent in the early stages of the invention than a first-to-invent system, which allows more time to carry out and collect evidence to show a technical effect. Thus, it may be appropriate to have a lower standard for the examination of plausibility in countries with a first-to-file system.
27. Please indicate which industry sector views provided by in-house counsel are included in your Group’s answers to Part III.
n/a.
Fussnoten:
*
Members of the working report: Andrea Carreira (lead), Lara Dorigo, Louisa Gailbraith, Birgit Matl, Christian Neuhaus, Beatrice Stirner, and Marco Zardi.


Report of the Swiss Group​*
I. Introduction
For the purposes of this Study Question, a work created in whole or in part using artificial intelligence is referred to as an artificially-generated work or an AI-created work. The term “copyright” means the rights associated with copyright as set forth in the Berne Convention. The term “related rights” means all other copyright-type rights, e.g., “related rights”, “neighbouring rights”, “sui generis rights”, etc. The term “economic rights” means the exclusive rights of copyright granted to the author, e.g., the right of reproduction. The term “moral rights” means the rights of copyright granted to the author apart from economic rights, e.g., the right to object to distortion of the work. Of all the technological advances that attract lawyers’ attention, artificial intelligence (AI) stands as a good chance as any of proving to be genuinely transformational. There is already a lively debate about whether the advent of AI challenges the fundamental assumptions, structures and concepts of copyright law, or whether current laws will suffice as long as its practitioners understand how the technology works. In the fields of creations likely to be protectable by copyright, AI has already made it possible to create artificially-generated works in a wide variety of areas: poems, literary works, novels, news articles, music, paintings and other artworks, etc. Human intervention in the process of creating an artificially-generated work may occur in a number of different ways or, potentially, may not occur at all. An inquiry into artificially-generated works must start with an understanding of what AI is. However, AI is a broad and rapidly evolving field that defies simple definition. Often, AI is characterized generally as the ability of a computer to mimic human intelligence, such as the ability to reason and to learn from past experience. Recognizing, however, that there is no universally applicable definition of AI, for the purposes of this Study Question and in order to have a concrete frame of reference for analysis of the copyright issues, we adopt the following definition: Artificial intelligence is an entity (or collective set of cooperative entities), able to receive inputs from the environment, interpret and learn from such inputs, e.g., in view of achieving a particular goal or objective. Today, artificially-generated works are generally not created in the absence of human intervention: the creative process often involves several human individuals. The role of the human can take many forms. To start with, programmers develop AI algorithms or “entities” that can receive certain types of inputs and interpret and learn from those inputs to achieve a desired output or goal. Then, humans (e.g., users) are typically involved to determine datasets, e.g., paintings, literary works, music, etc., that are fed as input to such entities, and to set parameters of the AI entities. Moreover, humans may ultimately select one or more works from a large number of works created using such entities, e.g., based on human tastes, preferences, and opinion. To provide a concrete basis for analysis of this Study Question, the following Working Example is adopted.
Step 1: One or more AI entities are created that are able to receive inputs from the environment, interpret and learn from such inputs, and exhibit related and flexible behaviours and actions that help the entity achieve a particular goal or objective over a period of time. The particular goal or objective to be achieved is selected by a human and, for purposes of this Study Question, involves generations of works of a type that would normally be afforded copyright protection. Step 2: Data are selected to be input to the one or more AI entities. The data may be prior works, such as artwork, music or literature as in the examples above. The data also may be inputs from sensors or video cameras or input from other sources, such as the internet, based on certain selection criteria.
a) [Case 2a]. The data or data selection criteria are selected by a human.
b) [Case 2b]. The data or data selection criteria are not selected by a human.
Step 3: The selected data is input to the one or more AI entities, which achieve the particular goal or objective over time by generating “new works” that are not identical to any prior work.
a) [Case 3a]. A human makes a qualitative or aesthetic selection of one work from the new works.
b) [Case 3b]. No human intervention is involved in selection of a work from the new works.
The answers to the following questions are often based on this working example.
II. Current law and practice
1. Does your current law/practice contain laws, rules, regulations or case law decisions specifically relating to Copyright and/or Related Rights in artificially-generated works? If Yes, please describe.
No.
2. Does your current law/practice require that a work has to be created by an identified author (natural or legal person) to be protected by Copyright?
No. In Switzerland, copyright protection arises automatically upon creation of a work, regardless of any formality (art. 5 par. 2 Berne Convention), provided that the requirements of protection set forth in art. 2 of the Federal Act on Copyright and Related Rights (Copyright Act, hereafter CopA) of 9 October 1992 (Status as of 1 January 2017) are met. I.e., the work is automatically protected by copyright if and from the moment it qualifies as a literary or an artistic intellectual creation with an individual character, irrespective of its value or purpose. There are no other requirements for copyright protection. In particular, it is not required that the author(s) of the work are identified. Works created by anonymous or unknown authors also enjoy copyright protection under Swiss law. Moreover, Swiss law provides, for instance, that the editor of a work or the person who has published it may exercise the copyright in the work when the true identity of the author(s) of this work remains unknown (art. 8 par. 2 CopA).
3. Does your current law/practice require that a work has to be created by a human to be protected by Copyright?
Yes. Swiss law defines the requirements for a work to qualify as copyrightable work in art. 2 par. 1 CopA: A work must be an “intellectual creation” (“geistige Schöpfung” in the German wording of the CopA or “creation de l’esprit” in the French wording) to be eligible for copyright protection. This implies a human origin of the work. Art. 6 CopA consistently defines an author as “the natural person who has created the work”. Accordingly, a work has to be a creation of a human mind and based on the human will. In other words, a work must be an expression of a statement of thoughts (BGE 130 III 168 E. 4.5). Thus, a “work” in the meaning of copyright law can only be a work that is created by a human being (see also R. Von BĂŒren/M. A. Meer, in: R. von BĂŒren/​L. David (eds.), Schweizerisches ImmaterialgĂŒter- und Wettbewerbsrecht, II/1, Urheberrecht und verwandte Schutzrechte, 3rd edn., Basel 2014, N 165). A legal person does not have the capacity to create such an intellectual creation. Only natural persons can create works eligible for copyright protection in Switzerland. As a result, an AI-generated work will only be eligible for copyright protection if it sufficiently involves a human being in its creation process. This is in line with the established practice regarding copyright protection of photographs, whereby photographs only benefit from copyright protection if they have a human author. This precludes the eligibility of photographs obtained by automatic processes, such as radar photos or surveillance cameras (FF 2018 559, 29). More generally, the theoretical justification of copyright protection in Switzerland (as in other civil law countries) makes clear that a human contribution is a prerequisite to copyright protection. Copyrights are justified by the importance of the author’s personality and also by the ownership of the fruits stemming from a human being’s work.
4. Could one or more of the natural persons involved in the process of the Working Example be qualified as authors of the resulting work in your jurisdiction?
Yes, possibly. This, however, will only be the case if the intellectual creation of any of these persons – which is required for the new work to be eligible for copyright protection – is reflected in the AI-generated work. In particular, creative decisions of a human must find their expression in the resulting work. Otherwise, the resulting work will not be eligible for copyright protection and the person(s) involved in the Working Example will not qualify as author(s) of the new work. In that sense, a “creative causal link” must be perceptible between the creative work of said natural person(s) and the resulting work. Thus, the authors, if any, of the new work can only be humans who have provided creative inputs that are linked to and reflected in the final work. The occurrence and extent of human intervention (beyond the mere design/programming of the AI entity) remains decisive in appreciating the authorship. Whether or not this is the case has to be assessed on a case-by-case basis. As far as intellectual property (IP) protection is concerned, AI (and, in particular, machine learning) can be compared to various other computerized techniques that have emerged in the last decades, such as computer-aided design, graphics and image editors, and digital audio workstations. Such techniques have already raised questions as to the eligibility of works generated therewith and the qualification of authors of such works. In particular, the authors of software implementing such techniques are typically not regarded as authors of works created by persons using such software. Given that AI favours ever less tangible human involvement in the creative process (just like other computerized techniques), one may expect the threshold of human involvement required for such works to be eligible to change further in the future.
a) The authors of the program or code that defines the AI entities​1?
There is no general rule under Swiss law according to which the authors (call them the “AI authors”) of the program or code (the “AI code”) defining the AI entities qualify as authors of the resulting work (i.e., work subsequently generated with this program or code). Now, without the AI authors’ creative decisions reflecting in the resulting work, there is no reason for the AI authors to qualify as authors of the resulting work (see, e.g., von BĂŒren /Meer, SIWR II/1, 3rd edn., 2014, N 297 et seqq.). Similarly, the authors of a digital audio workstation (a software) are normally not regarded as the authors of any musical work created with this workstation. Note, the distinction between the AI code and the resulting work (the new work) matters, also when the new work happens to be a computer program code of its own. That the AI code per se may possibly benefit from copyright protection (art. 2 par. 3 CopA) does not imply that the AI authors will automatically be acknowledged as the authors of the new work, even if the latter is a computer program code. Rather, also in this context, a prerequisite for the AI authors to be qualified as authors of the new work would be the existence of a creative causal link, as discussed earlier. Whether or not this will be the case depends on the particulars of the situation. Two important criteria will presumably be: (i) the extent to which the definition (the design, programming, etc.) of the AI code by the AI authors predetermines what the new work will be; (ii) the possible further involvement of the AI authors in the creative process leading to the new work, beyond the mere definition of the AI code (e.g., as users of the AI entity). In some circumstances, the AI authors may happen to be actively involved in the production of the new work, also as users of the AI entity. E.g., the AI authors could be led to make creative decisions in the process of the creation of the new work through the use of an AI entity deriving from their own AI code. In such a case, the AI authors may possibly qualify as authors of the new work, but this would rather stem from their contribution to the creation process rather than to the AI code per se. Still, experience with previous computerized techniques suggests that AI authors will, in practice, rarely qualify as authors of the new work.
b) A human who defines the particular goal or objective to be achieved by the AI entities?
There is no general rule under Swiss law according to which a human who defines a goal or objective to be achieved by the AI entities does, as such, automatically qualify as an author of the new work. Thus, this human will only be regarded as an author of the resulting work if the prerequisites set out above are fulfilled. Accordingly, a human defining such a goal or objective may be considered an author of the new work provided that such definition is adequately reflected in the resulting work. In addition, this definition must involve some creative, human contribution for the resulting work to qualify as an intellectual creation and therefore as copyrightable work. Again, this must be approached on a case-by-case basis.
c) A human who selects the data or the data selection criteria (inputs)?
There is no general rule under Swiss law according to which a human who selects such inputs does, as such, automatically qualify as an author of the new work. And again, the same prerequisites as set out above would need to be fulfilled for this human to be considered an author of the resulting work. The influence of the human contribution on the new work is key, i.e., the selection performed must have a sufficient impact on the resulting work and, as such, be reflected in the resulting work. Further, this selection must involve some creative contribution from this human for the resulting work to qualify as an intellectual creation. Whether or not this will be the case depends on the specific situation.
d) A human who selects a particular artificially-generated work from multiple works generated by the AI entities?
In all likelihood, no. A human selecting a particular work from multiple works generated by the AI entities will likely not be regarded as fulfilling the above prerequisites, because such a selection will normally not involve a sufficient creative activity. However, the occurrence of such a human selection shall not systematically preclude rights to authorship, as for instance discussed by Fenna Hornman (“A robot’s right to copyright”, University of Tilburg, 2018). In particular, a process in which a human author sets important conditions for the AI entity to generate various works and makes a final selection may possibly involve sufficiently free and creative choices for the resulting work to carry the personal imprint of that human author.
e) Someone else?
No additional actors need to be specifically considered at this point. As noted earlier, any other natural person must, irrespective of her/his role, have provided creative inputs that are sufficiently linked to and reflected in the new work (the resulting work), in order to qualify as an author of this work.
5. If, in your jurisdiction, originality is a requirement for a work to be protected by Copyright, could an artificially-generated work qualify as an original work in your jurisdiction?
This depends on the extent of human intervention in the creative process and the resulting work itself, as discussed earlier. According to art. 2 par. 1 CopA, works are protected by copyright if they are intellectual creations with an individual character. Originality in the sense of a personal imprint of the author is not explicitly required under the Swiss law. Still, despite the explicit wording of the law and a concurring statement from the Federal Supreme Court (BGE 143 III 373 E. 2b), originality is essentially perceived as a synonym of individuality both in the jurisprudence and in the literature (see, e.g., BGE 125 III 328 E. 4b). One notes, in that respect, that the individual character is, like the originality of a work, usually regarded as an attribute of an intellectual creation of a human being. Thus, only a human work can possibly have the individual character required by the law. Accordingly, a “fully artificial work” would not be regarded as having individual character. A fully artificial work is defined here as a work automatically generated, without any creative human input beyond the definition (design/coding) of the AI code, assuming that this definition is not sufficiently linked to the original expression of the subsequently generated work. Still, some human contribution will typically occur in practice, which may be sufficient for a work to be eligible for copyright protection, without it being necessary for this contribution to be reflected in all parts (stages) of the work (see, e.g., cf. von BĂŒren/Meer, SIWR II/1, 3rd edn., 2014, N 179 with reference to BGE 134 III 171). Aside from the required human contribution to the creative process, qualities of the resulting works will have to be assessed. Additional considerations may accordingly come into play, such as the aesthetic appeal of the resulting work, which might contribute to its originality (or individual character). A parallel can for instance be made with photographs, for which the threshold for copyright protection is essentially defined by two decisions of the Swiss Federal Supreme Court, i.e., the “Bob Marley” case (BGE 130 III 168, 2003) and the “Meili” case (BGE 130 III 175, 2004). Owing to the various possible qualities of AI-generated works and extent of human intervention to achieve them, the eligibility of such works will clearly have to be assessed on a case-by-case basis.
6. If there are supplementary or other requirements for a work to be protected by Copyright in your current law/practice, can an artificially-generated work in accordance with the Working Example fulfil them?
The requirements for a work to be protected by copyright under Swiss law are discussed above.
7. Assuming that, under your current law/practice, an artificially-generated work is protectable by Copyright, who would be the “first owner” of the Copyright, i.e., the person defined by the law as the original owner?
As discussed earlier, this depends on the extent of human intervention in the various stages of the creation process and, in particular, whether a sufficient causal link exists between the definition (design, coding, etc.) of the AI code underlying the AI entity and the new work eventually obtained. Thus, many scenarios can be contemplated, ranging from no copyright owner at all to co-authorship between various (human) actors, these possibly including the AI authors. Assuming a sufficient causal link exists between the definition of the AI code and the AI-generated work, the first owner may possibly (though unlikely) be or include the AI authors, as discussed earlier. Rather, the persons involved in the subsequent creative stages would more likely qualify as first owner of this work, just as with works created using other computerized techniques (image editors, digital audio, etc.).
8. Under your current law/practice, could an AI system or machine be qualified as a juridical entity capable of holding Copyright or Related Rights?
No.
9. Does your current law/practice allow non-humans and/or non-juridical entities to hold Copyright?
Under Swiss law, only human beings (“natural persons”) and legal entities (“legal persons”) may hold copyrights.
10. Assuming that, under your current law/practice, an artificially-generated work is protectable by Copyright, what is the term of protection?
There are no specific rules pertaining to artificially-generated works under Swiss law. Thus, the same legal provisions as applicable to usal works would also apply in this case. Art. 29 CopA provides that the term of protection of an artificially-generated work ends either 50 or 70 years after the death of the author. The artificially-generated work may happen to be a computer program of its own, which could then be eligible for copyright protection, according to art. 2 par. 3 CopA, subject to the previous remarks in terms of required human intervention. Since for software, the protection ends 50 years after the death of the author, the limit of 50 years would logically apply in that case. But for other types of works (e.g., pictures, songs), the limit of 70 years would remain valid, keeping in mind the distinction between the AI code and the resulting work. Where the author is unknown, protection expires 70 years after the (final instalment of the) work has been published.
11. Could a work created with the process of the Working Example be protected by any type of Related Rights?
For the purpose of this question, we note that the process of the Working Example allows some human intervention. This process can thus lead to copyrightable material. We further consider that such material may be used in a subsequent process, which also may be according to the Working Example. I.e., the subsequent process may, for example, serve a performance involving a human being. If the first process does not involve any human intervention, its output cannot enjoy copyright protection, which precludes the possibility for related rights according to Swiss law. However, if the first process involves a human contribution that leads to copyrightable material, this material may then be subject to related rights. In that respect, performers’ rights as set forth in art. 33 et seqq. CopA would only apply to the extent that they originate in an act of a performing artist, which by definition, must be a human being (cf., for example, Barrelet/Egloff, CRA 33 N 6). For example, a technical process that intonates a pre-existing musical work does not qualify as a performer and, therefore, cannot enjoy protection under art. 33 et seqq. CopA. On the contrary, a live performance involving a sufficient contribution from a performing artist may engender performers’ rights. Whether or not the action of a human being who merely initiates a technical process (e.g., involving an AI entity) and/or selects pre-existing musical works as inputs to such a process qualifies as an act of a performing artist must be examined on a case-by-case basis. Next, producers’ and broadcasters’ rights as set forth in art. 36 et seq. CopA would not apply if they do not attach to the result of a creation process but to the result of an organisational/economical endeavour (Hilty, para. 363). This does not exclude, however, that producers and broadcasters, in the context of their organisational/economical endeavours, rely on the assistance of AI processes, such as the ones underlying the Working Example. Note, under Swiss law, the term of protection of related rights is 50 years (art. 39[1] CopA).
III. Policy considerations and proposals for improvements of your Group’s current law
12. Could any of the following aspects of your Group’s current law or practice relating to artificially-generated works be improved? If yes, please explain.
As said, this group does not regard AI as fundamentally different from other computerized techniques, as far as IP is concerned. The existing copyright law has proven to be sufficiently flexible and technology-neutral to reasonably address previous technological evolutions. Hence, currently this group does not believe that the advent of AI requires changes to the existing copyright law. Irrespective of the sophistication of AI entities, such entities remain tools (like paint brushes), which may be used to produce copyrightable material when creatively leveraged by a human person. Thus, assuming that the current law or practice can adequately cope with works obtained via previous computerized techniques, the present group does not see a need for improvement for what specifically concerns artificially-generated works.
13. Are there any other policy considerations and/or proposals for improvement to your Group’s current law falling within the scope of this Study Question?
Not to the knowledge of this working group.
IV. Proposals for harmonization
14. In your opinion, should Copyright protection and/or Related Rights protection for artificially-generated works be harmonized? For what reasons?
Harmonization is often desirable. Massive amounts of data (including works) are and will continue to be produced via computerized systems in the context of, e.g., social media, the Internet of things, etc. Thus, the problem posed by works created by or via AI entities must be more generally assessed in the context of the post-internet era, where digital works can instantly travel through networks of interconnected, computerized devices. In this context, copyrights and related rights need more than ever to be clearly identifiable, hence there is a need for harmonization. However, this problem is not specifically tied to AI-generated works but more generally concerns all digital works. Thus, the present group does not see a need to harmonize copyright protection and/or related rights protection specifically for artificially-generated works. Note, this working group does not include any in-house counsel. However, most of the participants advise companies active in IT and AI and/or have some experience as in-house counsel in a company active in IT and, in particular, in AI. In-house/industry members were consulted during the course of this Study Question.
Summary In Switzerland, copyright protection arises automatically upon creation of a work, regardless of any formality. Such a work must be an “intellectual creation” and must therefore have a human origin. As a result, a work generated by means of artificial intelligence (AI) will only be eligible for copyright protection if ia human being is involved in the process of its creation. In addition, the authors of a work obtained with AI can only be humans who have provided creative inputs that are linked to and reflected in the final work. In that sense, a “creative causal link” must be perceptible between the creative work of the author(s) and the resulting work. The occurrence and extent of human intervention remains decisive in appreciating the authorship. Whether or not this is the case has to be assessed on a case-by-case basis. In practice, the authors will likely be persons having selected inputs to the AI (e.g., to train the machine learning model), and/or having defined a goal or objective to be achieved by the AI, e.g., by specifically setting parameters of the AI. On rare occasions, the authors of the underlying AI code may also qualify as authors of the resulting work. In that respect, as far as intellectual property (IP) is concerned, AI can be compared to various other computerized techniques that have emerged in recent decades, such as computer-aided design, graphics software, and digital audio workstations. Such techniques have already raised similar questions as to the eligibility of works generated therewith and the qualification of authors of such works. In particular, the authors of the software implementing such techniques are typically not regarded as authors of works created by persons using such software. Finally, since the Swiss copyright law has proven to be sufficiently flexible and technology-neutral to reasonably address previous technological evolutions, the authors of this paper do not believe that the advent of AI requires changes to the existing copyright law. Zusammenfassung In der Schweiz entsteht der Urheberrechtsschutz automatisch mit der Schaffung eines Werkes, ohne dass es dazu irgendwelcher FormalitĂ€ten bedarf. Ein Werk ist eine geistige Schöpfung und als solches zwingend menschlichen Ursprungs. Folglich kommt ein mit kĂŒnstlicher Intelligenz (KI) erzeugtes Werk nur dann fĂŒr den Urheberrechtsschutz infrage, wenn ein Mensch im Entstehungsprozess mitwirkt. DarĂŒber hinaus können die Autoren eines mit KI erzeugten Werkes nur Menschen sein, die einen schöpferischen Beitrag an die Erschaffung des Werkes geleistet haben, der mit dem endgĂŒltigen Werk verknĂŒpft und in diesem reflektiert ist. In diesem Sinne muss ein «kreativer Kausalzusammenhang» zwischen dem schöpferischen Werk des/der Autor(en) und dem resultierenden Werk erkennbar sein. Das Auftreten und der Umfang menschlicher Eingriffe sind deshalb ausschlaggebend fĂŒr die Beurteilung des Werkcharakters und der Autorschaft eines mittels KI erzeugten Werkes. Ob dies der Fall ist, muss von Fall zu Fall beurteilt werden. In der Praxis kommen als Autoren Personen infrage, die der KI im Prozess der Erschaffung des Werkes massgeblichen Input leisten (z. B., um das Modell des maschinellen Lernens zu trainieren) und/oder die das Ziel definiert haben, das durch die KI erreicht werden soll (z.B. durch spezifische Parametrisierung der KI). In seltenen FĂ€llen können auch die Autoren des zugrunde liegenden KI-Codes als Autoren des entstandenen Werkes gelten. In diesem Zusammenhang kann die KI im Bereich des geistigen Eigentums (IP) mit verschiedenen anderen computergestĂŒtzten Techniken verglichen werden, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind, wie computergestĂŒtztes Design, Grafiksoftware und digitale Audio-Workstations. Solche Techniken haben bereits Ă€hnliche Fragen hinsichtlich der Eignung von damit erzeugten Werken und der Qualifikation von Autoren solcher Werke aufgeworfen. Insbesondere werden die Autoren der Software, die solche Techniken implementiert, in der Regel nicht als Autoren von Werken angesehen, die von Personen geschaffen wurden, die diese Software anwenden. Da sich das Schweizer Urheberrechtsgesetz als ausreichend flexibel und technologieneutral erwiesen hat, um frĂŒheren technologischen Entwicklungen angemessen zu begegnen, sind die Autoren dieses Papiers derzeit nicht der Ansicht, dass das Aufkommen der KI eine Änderung des bestehenden Urheberrechts erfordert. RĂ©sumĂ© En Suisse, la protection du droit d’auteur prend naissance automatiquement Ă  la crĂ©ation d’une Ɠuvre, sans aucune formalitĂ©. Une telle Ɠuvre doit ĂȘtre une «crĂ©ation intellectuelle» et doit donc avoir une origine humaine. En consĂ©quence, une Ɠuvre gĂ©nĂ©rĂ©e Ă  l’aide d’une intelligence artificielle (IA) ne peut ĂȘtre protĂ©gĂ©e par le droit d’auteur que si un ĂȘtre humain est impliquĂ© dans son processus de crĂ©ation. En outre, les auteurs d’une Ɠuvre obtenue Ă  l’aide d’une IA ne peuvent ĂȘtre que des humains ayant fourni des contributions crĂ©atives liĂ©es Ă  cette Ɠuvre et qui se reflĂštent dans celle-ci. En ce sens, un «lien de causalitĂ© crĂ©atif» doit ĂȘtre perceptible entre le travail de crĂ©ation du ou des auteurs et l’Ɠuvre qui en rĂ©sulte. La prĂ©sence et l’ampleur de l’intervention humaine restent dĂ©terminantes dans l’apprĂ©ciation de la paternitĂ© de l’Ɠuvre. Elles devront ĂȘtre apprĂ©ciĂ©es au cas par cas. En pratique, ces auteurs seront typiquement des personnes ayant sĂ©lectionnĂ© des donnĂ©es fournies Ă  l’IA (par exemple, pour entrainer un modĂšle d’apprentissage automatique) et/ou ayant dĂ©fini un but ou un objectif Ă  atteindre par l’IA, par exemple en sĂ©lectionnant des paramĂštres spĂ©cifiques de l’IA. En de rares occasions, les auteurs du logiciel de l’IA pourront Ă©galement ĂȘtre considĂ©rĂ©s comme les auteurs de l’Ɠuvre rĂ©sultante. À cet Ă©gard, en ce qui concerne la propriĂ©tĂ© intellectuelle (PI), l’IA peut ĂȘtre comparĂ©e Ă  d’autres techniques informatiques apparues au cours des derniĂšres dĂ©cennies, telles que la conception assistĂ©e par ordinateur, les logiciels graphiques et les stations audionumĂ©riques. Ces techniques ont dĂ©jĂ  soulevĂ© des questions similaires quant Ă  l’éligibilitĂ© des Ɠuvres qu’elles permettent de crĂ©er et Ă  la qualification des auteurs de ces Ɠuvres. Les auteurs de tels logiciels ne sont gĂ©nĂ©ralement pas considĂ©rĂ©s comme les auteurs des Ɠuvres créées au moyen de ces logiciels. La loi suisse sur le droit d’auteur s’est rĂ©vĂ©lĂ©e suffisamment souple et neutre (sur le plan technologique) pour pouvoir prendre en compte ces Ă©volutions technologiques antĂ©rieures. Par consĂ©quent, l’opinion actuelle des auteurs du prĂ©sent article est que l’avĂšnement de l’IA ne nĂ©cessite pas de modification de la loi actuelle sur le droit d’auteur.
Fussnoten:
*
Members of the working group: Sébastien Ragot, Fabian Wigger, Luca Dal Molin, Nando Lappert, Ana Andrijevic, Michael Reinle, Andreas Glarner, James Merz, Marco Handle, Matthias Gottschalk, Benno Fischer, Sylvia Anthamatten, and Anaic Cordoba.
1
As noted in the introduction, “AI entities” refers to the system(s) that creates the AI-created work and does not refer to a legal or juridical entity.


Die Stiftung fĂŒr Konsumentenschutz (BeschwerdefĂŒhrerin​2) reichte gegen verschiedene öffentlich bekannte Personen Beschwerde ein. Im vorliegenden Fall ging es um einen Post vom 10. Mai 2019 von Michelle Hunziker auf der Plattform Instagram. Darauf sind Fotos von Frau Hunziker (Beschwerdegegnerin) bei einem Musikvideo-Dreh zu sehen.



Die Stiftung fĂŒr Konsumentenschutz (BeschwerdefĂŒhrerin​2) reichte gegen verschiedene öffentlich bekannte Personen Beschwerde ein. Im vorliegenden Fall ging es um einen Post vom 25. Januar 2019 von Iouri Podladtchikov (Beschwerdegegner), der im Eingang des GeschĂ€ftes eines italienischen Bekleidungsunternehmens steht. Dieser Post (Foto) ist auf seiner Seite der Plattform Instagram zu sehen.



Die Wintertagung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz INGRES zur Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der EuropĂ€ischen Union fand auch dieses Jahr im Anschluss an den traditionellen Skiausflug im Hotel «ZĂŒrichberg» statt. Geleitet wurde die Tagung inhaltlich von Dr. Michael Ritscher, wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser fĂŒr die Organisation verantwortlich war.

La journĂ©e d’hiver de l’INGRES (Institut pour la protection de la propriĂ©tĂ© intellectuelle) consacrĂ©e Ă  la pratique du droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle au sein de l’Union europĂ©enne s’est Ă©galement dĂ©roulĂ©e cette annĂ©e Ă  l’hĂŽtel «ZĂŒrichberg» Ă  la suite de la traditionnelle sortie Ă  ski. La journĂ©e a Ă©tĂ© conduite par Me Michael Ritscher, Dr en droit, alors que Me Christoph Gasser, Dr en droit, en a assurĂ© l’organisation.



L’Aropiade 2017, organisĂ©e conjointement par l’Association romande de propriĂ©tĂ© intellectuelle (AROPI) et le PĂŽle de propriĂ©tĂ© intellectuelle et de l’innovation de l’UniversitĂ© de NeuchĂątel, s’est tenue le 14 septembre 2017 dans les locaux de la FacultĂ© de droit de l’UniversitĂ© de NeuchĂątel sur le thĂšme « PropriĂ©tĂ© intellectuelle et horlogerie ».

La prĂ©sente contribution est un rĂ©sumĂ© du rapport dĂ©taillĂ© de l’Aropiade 2017 par le mĂȘme auteur, disponible dans son entier sur le site internet de l’AROPI Ă  l’adresse suivante : .



Le 8 novembre 2018 s’est tenue la 16e Ă©dition du sĂ©minaire annuel organisĂ© conjointement par le Licensing Executive Society et l’Institut fĂ©dĂ©ral de la propriĂ©tĂ© intellectuelle, ayant pour thĂšme les « DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques ».

Le sĂ©minaire a dĂ©butĂ© par la prĂ©sentation d’Agnieszka Taberska, greffiĂšre au Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral. Cette derniĂšre a prĂ©sentĂ© la jurisprudence du TAF en matiĂšre de procĂ©dure d’enregistrement et d’opposition.



Die traditionelle Sommerveranstaltung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz INGRES fand wiederum unter der Leitung von RA Dr. Michael Ritscher und der Organisation von RA Dr. Christoph Gasser im «Lake Side» in ZĂŒrich statt. Einleitend begrĂŒsste Ritscher insbesondere Prof. Dr. Manfred Rehbinder, den GrĂŒndungsprĂ€sidenten des INGRES.



Das Eidgenössische Institut fĂŒr Geistiges Eigentum hat seine Richtlinien in Markensachen ĂŒberarbeitet und dabei insbesondere die neusten Entwicklungen der Rechtsprechung des BVGer und des BGer sowie der eigenen Praxis berĂŒcksichtigt.

Die revidierten Richtlinien sind am 1. Januar 2019 in Kraft getreten und werden seit jenem Datum auf sĂ€mtliche hĂ€ngigen Verfahren angewendet. Sie sind auf der Website des Instituts verfĂŒgbar.



Der diesjĂ€hrige Ittinger Workshop des INGRES zum Kennzeichenrecht fand traditionsgemĂ€ss in der Kartause Ittingen statt. Geleitet wurde die Tagung von Michael Ritscher; Christoph Gasser war fĂŒr die Organisation und David Aschmann sowie Gallus Joller fĂŒr Konzept und Vorbereitung verantwortlich.



Die Rechtswissenschaften und insbesondere auch die in diesem Bereich Forschenden leben und profitieren vom interdisziplinĂ€ren und internationalen Austausch. Die am 18. und 19. Oktober 2018 in den RĂ€umlichkeiten des Exzellenzcluster Normative Orders der Johann Wolfgang Goethe-UniversitĂ€t in Frankfurt am Main abgehaltene Tagung war ein ausgezeichnetes Zeugnis dafĂŒr. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis sowie aus dem Bibliotheks- und dem Verlagswesen trafen sich unter dem Titel Open Access fĂŒr die Rechtswissenschaft – Pflicht oder Privatsache?, um schweizerische, österreichische und deutsche Perspektiven auf das Thema zu diskutieren. Sie alle waren der Einladung zur ersten Veranstaltung dieser Art durch Hanjo Hamann, Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut zur Erforschung von GemeinschaftsgĂŒtern in Bonn, sowie Daniel HĂŒrlimann, Assistenzprofessor fĂŒr Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Informationsrecht von der UniversitĂ€t St. Gallen, und Alexander Peukert, Professor fĂŒr BĂŒrgerliches Recht und Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt ImmaterialgĂŒterrecht von der heimischen Goethe-UniversitĂ€t, gefolgt.

Le droit et en particulier les chercheurs actifs dans ce domaine vivent et profitent des Ă©changes interdisciplinaires et internationaux. Le sĂ©minaire tenu les 18 et 19 octobre 2018 Ă  l’Exzellenzcluster Normative Orders de l’UniversitĂ© Johann Wolfgang Goethe Ă  Francfort en atteste une fois de plus. Des reprĂ©sentantes et reprĂ©sentants du monde scientifique et de la pratique ainsi que des domaines de la bibliothĂšque et de l’édition se sont rencontrĂ©s sous le titre «AccĂšs libre au droit – obligation ou affaire privĂ©e?» afin de discuter du sujet du point de vue suisse, autrichien et allemand. Ils Ă©taient tous invitĂ©s Ă  cette manifestation, la premiĂšre du genre, par Hanjo Hamann, Senior Research Fellow au Max-Planck-Institut zur Erforschung von GemeinschaftsgĂŒtern de Bonn, ainsi que par Daniel HĂŒrlimann, professeur assistant en droit Ă©conomique avec spĂ©cialisation en droit de l’information Ă  l’UniversitĂ© de Saint-Gall, et Alexander Peukert, professeur de droit civil et de droit Ă©conomique avec spĂ©cialisation en droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle Ă  l’UniversitĂ© Johann Wolfgang Goethe de Francfort.



Am 26. Oktober 2018 fand in ZĂŒrich das von den PatentanwaltsverbĂ€nden VIPS und VESPA gemeinsam veranstaltete Herbstseminar zum Thema «Mittelbare Patentverletzung» statt. Das mit nahezu 120 Teilnehmern sehr gut besuchte Seminar bot einen Überblick ĂŒber die Rechtsprechung in der Schweiz und in Deutschland. Ebenfalls thematisiert wurden die ab Anfang 2019 in Kraft stehenden Neuerungen des Patentgesetzes und die Patentverletzung durch additive Fertigung (3D-Druck).



Bericht ĂŒber die Tagung «ICT – Recht und Praxis: Artificial Intelligence: Was ist möglich? Wie reagiert das Recht?» vom 26. September 2018 in ZĂŒrich



Report of Swiss Group​*

I. Current law and practice
1. Is protection given to Partial Designs, and if so, are the laws for the protection of Partial Designs different to the laws for the protection of designs generally? If yes, please explain.
The Federal Act on the Protection of Designs protects the design “of products or parts of products” that is characterised, in particular, by the arrangement of lines, surfaces, contours or colours or by the materials used (art. 1 Design Act). In general view, protection is given to Partial Designs. The Design Act does not state any additional or different requirements for the protection of Partial Designs. In legal literature, however, it is disputed whether a Partial Design is capable of being protected only
  • – if it could be sold on its own (pro: P. Heinrich, DesG/HMA, 2. Aufl., ZĂŒrich 2014, DesG 1 N 26; M. Wang, SIWR IV, Basel 2007, 74; E. Marbach, in: E. Marbach /  P. Ducrey / G. Wild: ImmaterialgĂŒter- und Wettbewerbsrecht, 4. Aufl., Bern 2017, N 440; contra: R. M. Stutz / S. Beutler /  M. KĂŒnzi, Designgesetz, Bern 2006, DesG 1 N 40) and/or
  • – if it is visible in normal use (pro: Marbach, N 448; contra: Heinrich, DesG 1 N 27; Wang, 74; Stutz / Beutler / KĂŒnzi, DesG 1 N 37; Celli, DesG 1 N 52).
These issues have not been clarified by Swiss case law yet. Denying individual character of the design in question, the Swiss Federal Supreme Court notably left undecided any requirement of “autonomy” (“EigenstĂ€ndigkeit”; BGer 4A_44/2016, E. 2.3.5, “Saunapritschen”).
2. How are Partial Designs specified, described and/or graphically depicted:
a) Is there a visual indication, e.g. by dotted or dashed lines, or shading or colouring, of those components that are not included in the Partial Design, i.e. of the Unclaimed Part?
There is no legal requirement to show the Partial Design in connection with the unclaimed part. It is possible to represent the Partial Design (i.e. a part of a product as such). The Swiss Federal Institute of Intellectual Property accepts dotted or dashed lines as indications of the unclaimed Part of the Partial Design. By way of exceptions, it does accept shading when it is not possible to define the unclaimed part otherwise. In the Swiss Group’s view, colouring should be allowed as an ultima ratio as well.
b) Is there a written description of the Product, of which the Partial Design forms part?
Swiss law foresees the possibility to add a description in order to explain the representation of the Design (art. 19 al. 4 Design Act, DesA). However, this is optional. The Partial Design has to be clearly depicted in the submitted representation. Furthermore, it must be clear to the examiner which part is protected and which is excluded from protection while examining the representation. A description only explains the representation and does not add any new features.
c) Can verbal disclaimers be used?​1
The Swiss practice does not allow a verbal disclaimer. The representation must contain the part of the design that has to be protected, either alone or in its context using dotted or dashed lines for the Unclaimed Part. The representation has to reveal the protected Design.
3. Can a Partial Design forming part of a Product X be infringed by the use of the same Partial Design on a Product Y? If so, please explain any required link or nexus between X and Y.
Art. 8 of the Design Act stipulates that the protection of the design right includes designs that have the same essential features and thus produce the same overall impression as the registered design. There is no provision in the Design Act which would limit the scope of protection in any way. Furthermore, there is no high court decision in Switzerland concerning that question. From legal literature, the main opinion appears to be that the only criteria regarding the question of infringement is the same overall impression [Staub, in: Staub (Hg.), Designrecht, ZĂŒrich 2003, DesG 8 N 26]. Therefore, the scope of protection of a Partial Design (that is registered in combination with a disclaimed product) should extend also on Partial Designs which are used with products that are different from the disclaimed product. Hence, the registered design of the handle as discussed within the scope of this questionnaire would cover the handle on the pan as well as on the sieve. Whether and to which extent a link or nexus between X and Y is required, is not entirely clear. In BGE 134 III 205, 213, the Swiss Federal Supreme Court only held that the scope of different products to consider in this context does not only extend to substitutable products, but did not provide any further guidance. In literature, the question has been heavily discussed. While some authors take the position that the products should at least be “akin” (see Heinrich, DesG/HMA, DesG 2 N 161 et seq.; SWIR-Wang, 67 et seq.; Eschmann, 150 et seq.), others appear to decline the requirement of a link or nexus (Stutz / ​Beutler / KĂŒnzi, DesG 8 N 72; Marbach, N 457).
4. Can a Partial Design forming part of a Product X be considered not novel in view of the same Partial Design in prior Product Y? If so, please explain any required link or nexus between X and Y.
Yes, a Partial Design forming part of a Product X can be considered not novel in view of the same Partial Design in prior Product Y. With respect to the nexus required, the situation is the same as mentioned with regard to question 3. It is generally acknowledged the same principle should apply when assessing novelty and infringement.
5. Please explain if your Group’s laws take into account elements outside the scope of the Partial Design (i.e. the Unclaimed Part) when considering the application of Design Constraints, such as must fit / must match exceptions.
Elements outside of the scope of Partial Design are not to be taken into account. The Swiss Design Act foresees with art. 4c that a design shall not be protected in case the features of the design are dictated solely by the technical function of the product. Alternative forms – even if the part only embodies a technical function – must be taken into consideration for the Partial Design itself. However, the overall impression is decisive.
II. Policy considerations and proposals for improvements of your Group’s current law
1. Are there aspects of your Group’s current law or practice relating to Partial Designs that could be improved? If yes, please explain.
As outlined above, the design system in Switzerland follows a liberal approach with regard to Partial Designs. The group is of the opinion that such a liberal approach is in favour of the stakeholders and therefore, no further clarification on a statutory basis is necessary in Switzerland.
2. Is the way of specifying, describing or depicting Partial Designs satisfactory?
Under current Swiss practice, Partial Designs are usually defined by representing the non-claimed subject matter with broken lines. In some types of representations, such as renderings or photographs, this is not always feasible. The group is of the opinion that with this regard the Swiss practice could be enhanced. In particular by admitting other ways of depicting or describing the parts for which no protection is claimed. Furthermore, the way of specifying, describing or depicting Partial Designs shall be harmonized internationally.
3. Should the Unclaimed Part influence the protection of the parts of the design that are claimed? Please explain why or why not.
On principle, the Swiss Group is of the opinion that the filed representations shall determine the scope of protection and that there shall be no limitation of the scope of protection by other factors, such as the title or the Locarno classification. In view of this general principle, the Swiss Group believes that the unclaimed part shall not influence the scope of protection. The main reason is to avoid that the rights of the design proprietor are limited unnecessarily. For example: When considering the example with the handle as indicated in the introduction of this study question, the scope of a handle-design shall not be limited to a sieve or a pan, in case the handle is registered as a Partial Design and the sieve or the pan, respectively, are disclaimed. Limiting the scope of the handle to either the sieve or the pan, would constitute an unjustified limitation in case the core of the design lies in the design of the handle.
4. Should Design Constraints restrict the subsistence and scope of protection of Partial Designs? Please explain why or why not.
Design constraints shall not influence the scope of protection, in particular, if several design alternatives are feasible within the boundary of designs constraints. According to the opinion of the Swiss Group, the overall impression together with its distinctive features of the protected design shall be decisive for the scope of protection. The Swiss Group is of the opinion that the only exception when it comes to design constraints concerns those features of the designs which are dictated solely by the technical function of the product. In case the distinctive features are dictated solely by the technical function of the product, no protection shall result for said technical features.
5. Should the assessment of whether a design is for a portion of a whole Product, i.e. that design is a Partial Design, take into account:
a) the design as shown and any Unclaimed Part; and/or
b) whether the Product is normally sold separately?
Yes, the assessment should take into account the design as shown. The unclaimed part shall play, as indicated above, no or only a minor role. No. The validity and/or the scope of protection shall be independent from the sale.
6. Are there any other policy considerations and/or proposals for improvement to your Group’s current law falling within the scope of this Study Question?
The Swiss Group is of the opinion that the AIPPI should focus on a liberal approach. In particular, the Swiss Group believes that it is in the interest of the property rights owner that design protection is available for Partial Designs in a broad manner. However, as the only exception, there shall be no design protection available for those features which are dictated solely by their technical function. Other exceptions, such as a must-fit/must-match exception or a replacement part exception shall not be provided.
III. Proposals for harmonisation
1. Should a Partial Design be registrable as an independent design?
Yes, Partial Designs shall also be protected as such, provided that the Partial Design as such is novel and has an individual character.
2. Is harmonisation of the law of Partial Designs desirable?
If yes, please respond to the following questions without regard to your Group’s current law or practice.
Yes. The Swiss Group considers harmonisation important to provide an international framework for design protection providing easy access to the users of the design systems. Harmonization would also enhance legal certainty for property rights owner as well as for third parties.
Even if no, please address the following questions to the extent your Group considers your Group’s current law or practice could be improved.
3. Please propose a suitable framework for specifying, describing and/or graphically depicting (a) the Partial Design and (b) the Unclaimed Part.
A suitable framework of specifying, describing and/or graphically depicting the Partial Design and the Unclaimed Part would be the use of the following elements:
  • – Broken lines for the unclaimed part and normal lines for the claimed parts;
  • – If broken lines are not suitable, any other means, such as shading/encompassing lines or as an ultima ratio a coloured layer, shall be used to define the Unclaimed Parts in the representations, whereby additionally a description clarifying which parts are to be considered as unclaimed shall be added.
4. Taking the example of a Partial Design for a handle for a pan, and an accused product consisting of a sieve with the same handle, the:
  • – Unclaimed Part (UP) of the Partial Design is the pan without the handle;
  • – Surrounding Context (SC) is the part of the accused product without the protected Partial Design, i.e. the sieve without the handle.
Please explain whether differences between the SC and UP should be relevant when considering the overall impressions of the accused product and the Partial Design in the following circumstances. In each case, please briefly explain why.
a) SC is the same as UP;
b) SC is not the same as UP, but SC and UP relate to products that are used in the same way;
c) SC is not the same as UP, but SC and UP relate to products that look the same;
d) SC is not the same as UP, but SC and UP relate to products that categorised in the same; way when registering designs;
e) SC is not the same as UP, and SC and UP are entirely unconnected.
The Swiss Group comes to the conclusion that no separation is necessary as the handle which is to be considered as the Partial Design shall be protected as such irrespective of its use with the unclaimed part shown in the representation or with any other element that is not shown in the representation.
5. In light of your answers to Question 15, please propose appropriate rules specifying whether and how the Unclaimed Part should be taken into account when analysing the overall impression of a Partial Design for both individual character and infringement.
As mentioned above, the unclaimed part shall not be taken into account. The scope of protection of a Partial Design shall include all combinations with other elements as long as the protected Partial Design is used.
6. Please propose appropriate rules specifying whether and how Design Constraints arising from the Unclaimed Part should affect a Partial Design. In particular, please explain whether and how must fit / must match Design Constraints affect Partial Designs.
The Swiss Group is of the opinion that there shall be no limitation in the scope of protection based on design constraints apart from the only exception when the design constraints are purely technical. However, it appears to be important that the Partial Design as such is novel and has an individual character.
7. Please comment on any additional issues concerning any aspect of Partial Designs you consider relevant to this Study Question.
The Swiss Group has no further comments.
8. Please indicate which industry sector views are included in your Group’s answers to Part III.
  • – Consumer goods
  • – Building industry
  • – Pharmaceutical industry
Summary AIPPI International has noticed that in different jurisdictions the protection of partial designs is handled in a diverging manner. In some countries designs can only be protected as such while in other countries the protection of partial designs is possible. AIPPI aims for a resolution with the goal of harmonizing design protection. The working group of AIPPI Switzerland has drafted a report about the legal situation in Switzerland and welcomes a liberal approach with regard to the protection of partial designs. The working group is of the opinion that protection for partial designs shall be available. Furthermore the working group believes that a world-wide harmonization with regard to the requirements for the representations showing a partial design shall be achieved. Moreover the scope of protection of a partial design shall extend also to combinations which are not shown in the representations as long as the partial design as such is realized. Zusammenfassung AIPPI International hat festgestellt, dass der Schutz von Partial Designs in verschiedenen Jurisdiktionen sehr unterschiedlich gehandhabt wird. In einigen LĂ€ndern sind nur gesamte Erzeugnisse dem Schutz zugĂ€nglich, wĂ€hrend andere Rechtskreise den Schutz von Partial Designs zulassen. Die AIPPI strebt eine Resolution mit dem Ziel der Harmonisierung an. Die Arbeitsgruppe der AIPPI Schweiz hat einen Bericht ĂŒber die diesbezĂŒgliche Rechtslage in der Schweiz abgefasst und begrĂŒsst eine liberale Haltung bezĂŒglich des Schutzes von Partial Designs. Die Arbeitsgruppe ist grundsĂ€tzlich der Überzeugung, dass der Schutz von Partial Designs möglich sein soll. Weiter spricht sich die Arbeitsgruppe fĂŒr eine weltweite Harmonisierung der technischen Anforderungen an die Darstellung von Partial Designs aus. DarĂŒber hinaus soll sich der Schutzbereich eines Partial Designs auch auf Kombinationen erstrecken, welche abbildungsmĂ€ssig nicht dargestellt sind, solange das Partial Design als solches verwirklicht wird. RĂ©sumĂ© AIPPI International a constatĂ© que la protection des dessins partiels est trĂšs diffĂ©rente selon les juridictions. Dans certains pays, la protection juridique du dessin n’est octroyĂ©e que pour des produits dans leur intĂ©gralitĂ©, tandis que d’autres admettent Ă©galement la protection de partie de produits. L’AIPPI aspire Ă  une rĂ©solution dirigĂ©e Ă  l’harmonisation dans ce domaine. Le groupe de travail AIPPI Suisse a rĂ©digĂ© un rapport sur la situation juridique en Suisse et approuve la position libĂ©rale qui permet la protection de dessins partiels. En principe, le groupe de travail est convaincu qu’il est possible d’établir une protection pour les parties de produits. En outre, le groupe de travail plaide en faveur d’une harmonisation globale des conditions techniques relatives Ă  la reprĂ©sentation de dessins partiels. Par ailleurs, le champ de protection des dessins partiels devrait aussi s’étendre Ă  des combinaisons, qui ne peuvent pas ĂȘtre toutes reprĂ©sentĂ©es, pour autant que le dessin partiel a Ă©tĂ© clairement dĂ©fini.
Fussnoten:
*
Members of the working group: Harry Frischknecht, Myrtha Hurtado Rivas, Dr. Gallus Joller, Marie Kraus, Dr. Markus Wang.
1
Verbal disclaimers may be used in Brazil. For example, in the case of a handle for a pan, the entire pan is shown, but the applicant may indicate in writing that protection is sought only for the handle.


Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens)
Haager Abkommen ĂŒber die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster oder Modelle revidiert in Den Haag am 28. November 1960
Kanada 5. November 2018
Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013, um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Afghanistan 26. Oktober 2018
Informationen
Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Russland Mitteilung der NamensĂ€nderung der Collection nationale russe de micro-organismes industriels (VKPM) wie folgt: AII-Russian Collection of Industrial Microorganisms (VKPM) Research Centre «Kurchatov lnstitute» – State Research lnstitute «Genetika» 1-st Dorozhniy pr., 1 117545 Moscou Russische Föderation Telefon: + 7 (495) 315 12 10 E-Mail: [email protected] Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/treaties/en/registration/budapest/> FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV), siehe die Webseite des Instituts: <www.ige.ch/de/etwas-schuetzen/patente/hinterlegung-von-biologischem-material.html>
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur)
Arrangement de La Haye concernant le dépÎt international des dessins ou modÚles industriels, revisé à La Haye le 28 novembre 1960
Canada 5 novembre 2018
TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Afghanistan 26 octobre 2018
Informations
TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Russie Communication relative Ă  une modification du nom de la Collection nationale russe de micro-organismes industriels (VKPM) comme suit: AII-Russian Collection of Industrial Microorganisms (VKPM) Research Centre «Kurchatov lnstitute» – State Research lnstitute «Genetika» 1-st Dorozhniy pr., 1 117545 Moscou FĂ©dĂ©ration de Russie TĂ©lĂ©phone: + 7 (495) 315 12 10 E-Mail: [email protected] Cette notification sera publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: <www.wipo.int/treaties/fr/registration/budapest/> Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: <www.ige.ch/fr/proteger-votre-pi/brevets/depot-de-ma​tiere-biologique.html>


Report of Swiss Group​*
I. Current law and practice
Switzerland is a member of the EPC, and the European Patent Office grants patents with effect in Switzerland under the EPC. However, a complete detailed report for this regional law appears not necessary: Art 54(2) and (3) EPC are substantially identical to Art. 7(1) and (2) (Swiss Federal Act on Patents for Inventions [PatA]), and treatment and importance of secret prior art according to the EPC and the PatA are consistent. Hence, this Report refers to Swiss national law, which applies mutatis mutandis to European patent applications as well.​1 A substantial difference between the EPC and the PatA resides in the origin of secret prior art: Art 54(3) EPC restricts secret prior art to earlier filed European patent applications, and Art. 153(4) EPC adds PCT applications of earlier priority date provided they are published by the EPO which is substantially equivalent to be validly entered into the regional phase before the EPO. National secret prior art (national patent applications having an earlier priority and corresponding to a national phase of PCT applications) is dealt with on a national level after grant only according to Art. 139(2) EPC as if the national part of a European patent was a national patent.
1. For the purposes of this question, assume the applicant and inventors of the secret prior art and the applicant and inventors of the later-filed application are unrelated.
a) Is the secret prior art available against the claims of the later-filed application for novelty-defeating purposes?
Yes, according to Art. 7(3) PatA. With regard to novelty, the state of the art also includes the content of an earlier application or application with earlier priority designating Switzerland in the version originally filed, and with a filing or priority date that precedes the filing or priority date (Art. 7[2]PatA) of the later-filed application, and which was only made available to the public on or after that date, provided that the following requirements are fulfilled:
  • – in the case of an international application: designation of inventor in writing, remarks concerning the source, payment of the filing fee, translation in an official language (Art. 138 PatA);
  • – in the case of a European application based on an international application: filing fee paid at the EPO, translation in an official language if published in a non-official language of the EPO (Art. 153[5] EPC);
  • – in the case of a European application: the designation fees for Switzerland have been paid (Art.79[2]EPC).
Secret prior art constituted by national Swiss patent applications is prior art as well according to Art. 7(3) PatA.
aa) If yes, are the entire contents of the secret prior art available, or only a portion, such as the claims?
The former “prior claim approach” has been replaced by the “whole content approach” for assessing novelty in view of secret prior art. Since July 1, 2008, the “whole content approach” is applied in Switzerland, which means that additionally to the claims, the description and the drawings of the secret prior art are relevant for the assessment of novelty.
bb) If yes, what is the standard for evaluation of novelty? Is this the same as the standard applied to publicly available prior art?
Art. 7(3) PatA does not make any distinction between publicly available prior art and secret prior art for the purpose of evaluating novelty. Thus, the standard to be applied is the same as for publicly available prior art.
b) Is the secret prior art available against the claims of the later-filed application to show lack of inventive step / obviousness?
No, Art. 7(3) PatA refers to novelty only.
c) If the secret prior art is an international application filed designating your jurisdiction:
aa) Does this change any of your answers to Questions 1.a. and 1.b. above? If yes, please explain.
No, provided that the international application fulfils the requirements given under 1.a.
bb) Does it matter whether the international application actually enters the national phase in your jurisdiction? If yes, please explain.
Yes, the international application must fulfil the requirements given under 1.a.
cc) Does the date from which the international application is available as secret prior art depend on the date of national phase entry in your jurisdiction?
No, according to Art. 7(2),(3) PatA, it does not depend on the date of the national phase entry.
2. For the purposes of this question, assume the applicant and inventors of the secret prior art and the applicant and inventors of the later-filed application are the same.
a) Is the secret prior art available against the claims of the later-filed application for novelty-defeating purposes?
Yes, it is irrelevant whether the applicant and inventors of the secret prior art and the applicant and inventors of the later-filed application are the same. The Swiss Patent Act is silent in this regard.
aa) If yes, are the entire contents of the secret prior art available, or only a portion, such as the claims?
The “whole content approach” is applied and, therefore, the entire contents of the secret prior art are available, see the response to question 1.a.aa.
bb) If yes, what is the standard for evaluation of novelty? Is this the same as the standard applied to publicly available prior art?
Art. 7(3) PatA does not make any distinction; see response to question 1.a.bb.
cc) If yes, is there any anti-self collision time period during which the secret prior art is not available against the claims of the later-filed application for novelty-defeating purposes? What should that time period be?
No, the Swiss Patent Act does not have any provision relating to anti-self collision.
b) Is the secret prior art available against the claims of the later-filed application to show lack of inventive step / obviousness?
No, for the same reasons as mentioned in response to question 1.b.
aa) If anti-self collision is applied, are there any additional restrictions to avoid double patenting (e.g., requiring common ownership, terminal disclaimer, litigating all patents together, etc.)?
Anti-self collision is not applied in Switzerland.
c) If the secret prior art is an international application filed designating your jurisdiction:
aa) Does this change any of your answers to questions 2.a. and 2.b. above? If yes, please explain.
No, see the response to question 1.c.aa.
bb) Does it matter whether the international application actually enters the national phase in your jurisdiction? If yes, please explain.
Yes, see the response to question 1.c.bb.
cc) Does the date from which the international application is available as secret prior art depend on the date of national phase entry in your jurisdiction?
No, see the response to question 1.c.cc.
3. Question 1 considered the situation where both the inventors and the applicant of the secret prior art and the later-filed application are unrelated. Question 2 considered the situation where both the inventors and the applicant of the secret prior art and the later-filed application are the same. For each of the following scenarios, please indicate whether your answers would be the same as those under Question 1, or those under Question 2. If your answers are different from your answers to both Question 1 and Question 2, please explain.
Art. 7(3) PatA does not make any difference between the situation where the applicant and/or the inventor(s) of the secret prior art and the later-filed application are the same and the situation where the applicant and/or the inventor(s) of the secret prior art and the later-filed application are different. Therefore, the answers for the scenarios of Question 3, wherein either the applicant or the inventor(s) of the later-filed application is different, are identical to those set forth in the previous questions. The answers to sub-question aa) for scenario c) and sub-questions aa)–bb) for scenario d) are negative, since the aspects of applicants being part of a joint-industry or industry-university research project and of inventors having an obligation to assign the invention to the same applicant are not dealt with in the Swiss Patent Act.
a) Same applicant on the dates of filing, one common inventor, one additional inventor on the later-filed application:
  • ïŻ same as Question 1
  • ⊠ same as Question 2
  • ïŻ different (please explain)
b) Same applicant on the dates of filing, no common inventor:
  • ïŻ same as Question 1
  • ⊠ same as Question 2
  • ïŻ different (please explain)
c) Different applicants on the dates of filing, same inventors:
  • ⊠ same as Question 1
  • ïŻ same as Question 2
  • ïŻ different (please explain)
aa) Would the answers change if the different applicants were part of a joint industry or industry-university research project?
No.
d) Different applicants on the dates of filing, one common inventor, one additional inventor on the later-filed application:
  • ⊠ same as Question 1
  • ïŻ same as Question 2
  • ïŻ different (please explain)
aa) Would the answers change if all inventors had an obligation to assign the invention to the same applicant as of the dates of filing?
No.
bb) Would the answers change if the different applicants were part of a joint industry or industry-university research project?
No.
II. Policy considerations and proposals for improvements of your current law
4. Could any of the following aspects of your Group’s current law be improved? If yes, please explain.
a) The definition of when secret prior art is applicable to defeat patentability of a later-filed application.
No, Art. 7(3) PatA defines appropriately the “when”.
b) The patentability standard (novelty, enlarged novelty, inventive step / obviousness) applied to distinguish the claims of the later-filed application from the secret prior art.
Switzerland applies the “novelty-only” standard. The Study Group does not see any reason to deviate from this standard.
c) The treatment of international applications as secret prior art.
No, according to the current Art. 7(3)(a)–(b) PatA, an international or a European patent application has prior art effect when it enters the national phase or when Switzerland is designated (cf. 1. c.). The Study Group does not see any reason to deviate from this provision.
d) The treatment of total and partial identity of applicants as it relates to secret prior art.
Currently, Art. 7(3) PatA does not treat the applicant and third parties differently with regard to applications that are filed after the filing of the first application. The Study Group considers that the treatment of total and partial identity of applicants as it relates to secret prior art should be the same.
e) The treatment of inventive entities (same, common, or different inventorship) as it relates to secret prior art.
No.
f) Provisions for avoiding self-collision.
An exception for applicant’s own patent application could be an option for an anti-self collision clause.
g) Provisions for limiting an applicant’s right to obtain patent claims in the later-filed application on inventions that are incremental with respect to the same applicant’s earlier-filed application.
The Study Group does not see any reason to introduce provisions for further limiting an applicant’s right to obtain patent claims in the later-filed application in addition to the existing provisions.
5. Are there any other policy considerations and/or proposals for improvement to your Group’s current law falling within the scope of this Study Question?
No.
III. Proposals for harmonisation
6. Does your Group consider that harmonisation in any or all areas in Section II desirable?
Yes.
7. For the purposes of this question, assume the applicant and inventors of the secret prior art and the applicant and inventors of the later-filed application are unrelated.
a) Should the secret prior art be available against the claims of the later-filed application for novelty-defeating purposes?
Yes.
aa) If yes, should the entire contents of the secret prior art be available, or only a portion, such as the claims?
The entire contents (as with publicly available prior art).
bb) If yes, what should the standard for evaluation of novelty be? Should this be the same as the standard applied to publicly available prior art?
The same as the standard applied to publicly available prior art.
b) Should the secret prior art be available against the claims of the later-filed application to show lack of inventive step / obviousness?
No, there should be a difference between secret prior art and publicly available prior art when assessing patentability.
aa) Does this change any of your answers to questions 1.a. and 1.b. above? If yes, please explain.
No.
bb) Does it matter whether the international application actually enters the national phase in your jurisdiction? If yes, please explain.
Yes, for the purpose of secret prior art only international patent applications that have validly entered the national phase should be taken into account to avoid double patenting.
cc) Does the date from which the international application is available as secret prior art depend on the date of national phase entry in your jurisdiction?
No.
8. For the purposes of this question, assume the applicant and inventors of the secret prior art and the applicant and inventors of the later-filed application are the same.
a) Should the secret prior art be available against the claims of the later-filed application for novelty-defeating purposes?
No, as stated in 4.f. the Study Group is in principle open for an exception for applicant’s own patent application.
b) Should the secret prior art be available against the claims of the later-filed application to show lack of inventive step / obviousness?
No.
c) If the secret prior art is an international application filed designating your jurisdiction:
aa) Does this change any of your answers to questions 2.a. and 2.b. above? If yes, please explain.
No.
bb) Does it matter whether the international application actually enters the national phase in your jurisdiction? If yes, please explain.
Cf. 7.c.bb.
cc) Does the date from which the international application is available as secret prior art depend on the date of national phase entry in your jurisdiction?
Cf. 7.c.cc.
9. Question 7 considered the situation where both the inventors and the applicant of the secret prior art and the later-filed application are unrelated. Question 8 considered the situation where both the inventors and the applicant of the secret prior art and the later-filed application are the same. For each of the following scenarios, please indicate whether the answers would be the same as those under Question 7, or those under Question 8. If your proposals are different from your answers to both Question 7 and Question 8, please explain.
a) Same applicant on the dates of filing, one common inventor, one additional inventor on the later-filed application:
  • ïŻ same as Question 7
  • ⊠ same as Question 8
  • ïŻ different (please explain)
b) Same applicant on the dates of filing, no common inventor:
  • ïŻ same as Question 7
  • ⊠ same as Question 8
  • ïŻ different (please explain)
c) Different applicants on the dates of filing, same inventors:
  • ⊠ same as Question 7
  • ïŻ same as Question 8
  • ïŻ different (please explain)
aa) Would the answers change if the different applicants were part of a joint industry or industry-university research project?
No.
d) Different applicants on the dates of filing, one common inventor, one additional inventor on the later-filed application:
  • ⊠ same as Question 7
  • ïŻ same as Question 8
  • ïŻ different (please explain)
aa) Would the answers change if all inventors had an obligation to assign the invention to the same applicant as of the dates of filing?
No.
bb) Would the answers change if the different applicants were part of a joint industry or industry-university research project?
No.
e) Different applicants on the dates of filing, no common inventor, but all inventors had an obligation to assign the invention to the same applicant as of the dates of filing:
  • ⊠ same as Question 7
  • ïŻ same as Question 8
  • ïŻ different (please explain)
f) Different applicants on the dates of filing, no common inventor, but the different applicants were part of a joint industry or industry-university research project:
  • ⊠ same as Question 7
  • ïŻ same as Question 8
  • ïŻ different (please explain)
10. Please comment on any additional issues concerning conflicting applications you consider relevant to this Study Question.
–
11. Please indicate which industry sector views are included in your Group's answers to Part III.
None.
Summary Secret prior art is available in Switzerland against the claims of a later-filed application for novelty-defeating purposes. An international patent application, a European patent application based on an international patent application, a European patent application, and a national Swiss patent application can become such prior art if certain requirements are fulfilled. Since July 1, 2008, the “whole content approach” is applied in Switzerland. All parts of a patent application including the claims, the description and the drawings are relevant for assessing novelty in view of secret prior art. Swiss patent law does not make a distinction between publicly available prior art and secret prior art for the purpose of evaluating novelty. Secret prior art in Switzerland is not taken into account for the assessment of inventive step. Further, the approach of anti-self-collision is not known in the Swiss Patent Act. Whether the applicant and inventors of the secret prior art and the applicant and inventors of the later filed application are the same or not is irrelevant. The Swiss Group considers harmonisation in the area of secret prior art desirable. Zusammenfassung Unveröffentlichter («geheimer») Stand der Technik wird in der Schweiz gegen die Neuheit von AnsprĂŒchen einer spĂ€teren Anmeldung verwendet. Eine internationale Patentanmeldung, eine auf einer internationalen Patentanmeldung basierende europĂ€ische («Euro-PCT») Patentanmeldung, eine europĂ€ische Patentanmeldung und eine nationale Schweizer Patentanmeldung können solchen Stand der Technik bilden, falls gewisse Voraussetzungen erfĂŒllt sind. Seit dem 1. Juli 2008 wird in der Schweiz der «Whole-content-Approach» angewendet. Alle Teile einer Patentanmeldung, einschliesslich der AnsprĂŒche, der Beschreibung und der Zeichnungen, sind fĂŒr die Beurteilung der Neuheit in Bezug auf unveröffentlichten Stand der Technik relevant. Das Schweizer Patentgesetz unterscheidet bei der Beurteilung der Neuheit nicht zwischen veröffentlichtem und unveröffentlichtem Stand der Technik. Bei der Beurteilung der erfinderischen TĂ€tigkeit wird unveröffentlichter Stand der Technik in der Schweiz nicht berĂŒcksichtigt. Der Ansatz, der eine Selbstkollision ausschliesst («anti-self collision»), ist dem Schweizer Patentgesetz unbekannt. Es ist unerheblich, ob die Anmelderin und die Erfinder des unveröffentlichten Stands der Technik einerseits und die Anmelderin und die Erfinder der spĂ€teren Anmeldung andererseits dieselben sind oder nicht. Die Schweizer Arbeitsgruppe hĂ€lt eine Harmonisierung auf dem Gebiet des unveröffentlichten Stands der Technik fĂŒr wĂŒnschenswert. RĂ©sumĂ© L’état de la technique secret est utilisable en Suisse contre les revendications de demandes publiĂ©es Ă  une date postĂ©rieure en ce qui concerne l’examen quant Ă  la nouveautĂ©. Les demandes internationales de brevet, les demandes de brevet europĂ©en basĂ©es sur une demande internationale de brevet, les demandes de brevet europĂ©en ainsi que les demandes de brevet suisse peuvent constituer un tel Ă©tat de la technique secret si certaines conditions sont remplies. Depuis le 1er juillet 2008, l’approche du contenu complet est appliquĂ©e en Suisse. Toutes les parties de la demande de brevet, y compris les revendications, la description et les dessins sont considĂ©rĂ©s dans un Ă©ventuel examen de la nouveautĂ© par rapport Ă  l’état de la technique secret. La loi fĂ©dĂ©rale sur les brevets d'invention ne fait pas de distinction entre l’état de la technique publiquement accessible avant la date effective et l’état de la technique secret en ce qui concerne l’examen quant Ă  la nouveautĂ©. En revanche, l’état de la technique secret n’est pas considĂ©rĂ© pour l’examen quant Ă  l’activitĂ© inventive en Suisse. La loi fĂ©dĂ©rale sur les brevets d'invention ne contient pas de dispositions anti-auto-collision et par consĂ©quent, la question de l’identitĂ© de la demanderesse ou des inventeurs entre l’état de la technique secret et la demande en question n’est pas pertinente dans le cadre de l’examen quant Ă  la brevetabilitĂ©. Cependant, le groupe suisse considĂšre qu’une harmonisation dans le domaine de l’état de la technique secret est dĂ©sirable.
Fussnoten:
*
Members of the working group: JĂŒrgen Dressel, Nicolas Guyot Youn, Thomas Kretschmer (leading), Birgit Matl, SĂ©bastien Ragot, Joseph Schmitz, Hannes Spillmann, Michael Stoerzbach, Paul Pliska, Marco Zardi.
1
For all of the questions:
  • a)
    secret prior art means an earlier-filed patent application that was published on or after the effective filing date of a later-filed patent application.
  • b)
    effective filing date means the earlier of: 1) the actual filing date of the application; and 2) the filing date of an application from which priority is claimed that provides adequate support for the subject matter at issue.
The standard for what constitutes adequate support is outside the scope of this Study Question.


Members of the working group: Lorenza Ferrari Hofer (leading), Aline Bolli, FrĂ©dĂ©ric Brand, Andreas Glarner, Myrtha Hurtado Rivas, Gallus Joller, James Merz, Daniel PlĂŒss, Carolyn Ramsteiner, Conrad Weinmann, Jeannette Wibmer, Thomas Widmer, Michael Widmer.



Die diesjĂ€hrige Generalversammlung der AIPPI Schweiz sowie der daran anschliessende SwissDay 2018 fanden am 14. Juni 2018 im Hotel St. Gotthard in ZĂŒrich statt. Der auf Englisch durchgefĂŒhrte SwissDay widmete sich dem Thema «Blockchains and IP Rights» und stiess angesichts der Teilnehmerzahl offensichtlich auf reges Interesse. Nachdem insbesondere im vergangenen Jahr die Begriffe «Blockchains», «Smart Contracts», «KryptowĂ€hrungen» und «ICOs» Eingang in diverse juristische Abhandlungen und Veranstaltungen gefunden hatten, besteht offenbar noch immer ein grosser Informationsbedarf in diesem Bereich.



Neue Mitgliedstaaten internationaler ­Konventionen (Datum des Inkrafttretens)
Patentrechtsvertrag vom 1. Juni 2000
Korea, Demokratische Volksrepublik 22. August 2018
Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013, um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Dominikanische Republik 5. September 2018
Jordanien 26. September 2018
Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrÀge
Vertrag von Peking vom 24. Juni 2012 ĂŒber audiovisuelle Darbietungen
Dominikanische Republik 5. Juni 2018 (Ratifikationsdatum)
Informationen
Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von ­Patentverfahren Belgien Mitteilung der NamensĂ€nderung der BCCM/LMBP Plasmid and DNA Library collection wie folgt: BCCM/GeneCorner Plasmid Collection Department of Biomedical Molecular Biology Ghent University Technologiepark, 927 9052 Zwijnaarde Telefon: (32-9) 331 38 43 Telefax: (32-9) 331 35 04 E-Mail: [email protected] mit Wirksamkeit ab 1. Januar 2018.
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions ­internationales (date d’entrĂ©e en ­vigueur)
Traité du 1er juin 2000 sur le droit des brevets
Corée, République pop. dém. de 22 août 2018
TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
République dominicaine 5 septembre 2018
Jordanie 26 septembre 2018
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur
Traité de Pékin du 24 juin 2012 sur les performances audiovisuelles
République dominicaine 5 juin 2018 (date de ­ratification)
Informations
TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Belgique Communication relative Ă  une modification du nom de la BCCM/LMBP Plasmid and DNA Library collection comme suit : BCCM/GeneCorner Plasmid Collection Department of Biomedical Molecular Biology Ghent University Technologiepark, 927 9052 Zwijnaarde TĂ©lĂ©phone : (32-9) 331 38 43 TĂ©lĂ©copieur : (32-9) 331 35 04 E-mail : [email protected] Ă  compter du 1er janvier 2018. Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/treaties/en/registration/budapest/> FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: <www.ige.ch/de/etwas-schuetzen/patente/hinterlegung-von-biologischem-material.html> Cette notification sera publiĂ©e sur le site web de l’OMPI : <www.wipo.int/treaties/fr/registration/budapest/> Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut : <www.ige.ch/fr/proteger-votre-pi/brevets/depot-de-­matiere-biologique.html>


Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 25. April 2018 (II. Kammer)
Sachverhalt​1: Der BeschwerdefĂŒhrer (Verband) reichte gegen zwei Beschwerdegegnerinnen (MedienhĂ€user) Beschwerde ein. Gegenstand war ein Video, in welchem eine Produktelinie eines Kosmetikunternehmens prĂ€sentiert wird. Es ist auf dem Zeitungsportal der einen Beschwerdegegnerin abrufbar​2. Nicht im Verfahren involviert war das Kosmetikunternehmen. Die Kammer beanstandete insb. eine Verletzung des (lauterkeitsrechtlichen) Trennungsgebotes sowie einen unlauteren Vergleich, weshalb es den Beschwerdegegnerinnen empfahl, inskĂŒnftig auf die Veröffentlichung des Videos zu verzichten.
ErwĂ€gungen der II. Kammer: 1. Nach Auffassung des BeschwerdefĂŒhrers handelt es sich beim beanstandeten Videobeitrag auf der Internetplattform der Beschwerdegegnerinnen um kommerzielle Kommunikation, welche die Vorgaben des Grundsatzes Nr. 3.12 der Lauterkeitskommission betreffend Erkennbarkeit von bezahlter Kommunikation nicht einhalte. DarĂŒber hinaus wĂŒrden hier «ökologische» Kosmetika irrefĂŒhrend im Sinne von Art. 3 Abs. 1 lit. a des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und des Grundsatzes Nr. 3.5 der SLK beworben, indem eine Wissenschaftlichkeit behauptet werde, ohne im Sinne der bundesgerichtlichen Rechtsprechung auch auf kontroverse Meinungen hinzuweisen. Soweit im Beitrag auf Testresultate hingewiesen werde, seien zudem die Vorgaben der Testrichtlinien der SLK verletzt. Zusammenfassend handle es sich um eine verschwommene, undifferenzierte Herabsetzung einer Produktegruppe, ohne Quellen- oder sonstige Angaben. 2. Die Beschwerdegegnerinnen beantragen, auf die Beschwerde nicht einzutreten resp. die Beschwerde vollstĂ€ndig abzuweisen. Sie machen geltend, dass es sich nicht um kommerzielle Kommunikation, sondern um eine politische MeinungsĂ€usserung im Sinne von Grundsatz Nr. 1.4 der SLK handle. Der Beitrag habe auch nicht den Abschluss eines RechtsgeschĂ€fts zum Inhalt, weshalb es sich nicht um kommerzielle Kommunikation im Sinne des Grundsatzes Nr. 1.2 der SLK handle. Die Angabe «sponsorisé» sei klar und offensichtlich erkennbar. Entgegen der Auffassung des BeschwerdefĂŒhrers sei der Sponsoringgeber sogar dreifach angegeben. Eine Verletzung des Trennungsgebotes, auch desjenigen des Schweizer Presserates, sei nicht gegeben. Der beanstandete Videobeitrag beinhalte zudem keinerlei Herabsetzung gegenĂŒber anderen Produktegruppen. Falls eine Herabsetzung dennoch bejaht wĂŒrde, erreiche sie aber nicht die vom BGer verlangte IntensitĂ€t. Die inhaltlichen Aussagen zu den ökologischen Kosmetika seien zudem auch durch die vom EuropĂ€ischen Gerichtshof fĂŒr Menschenrechte anerkannte MeinungsĂ€usserungsfreiheit abgedeckt. Im Weiteren erlĂ€utern die Beschwerdegegnerinnen die von ihnen behauptete Lauterkeit der Sachaussagen im beanstandeten Videobeitrag. Sie machen insbesondere geltend, dass der Beitrag auf einer anerkannten Studie der Union Française des Consommateurs beruhe. 3. ZunĂ€chst ist festzuhalten, dass es sich beim beanstandeten Videobeitrag um kommerzielle Kommunikation im Sinne des Grundsatzes Nr. 1.2 handelt. Wie die Beschwerdegegnerinnen selber ausfĂŒhren, ist der Beitrag mit «sponsorisé» bezeichnet, weshalb auch von daher nicht von einer politischen MeinungsĂ€usserung der Redaktion ausgegangen werden kann. Der kommerzielle Charakter ist umso offensichtlicher, als sich im Beitrag aufgrund der Einblendung «X produit des cosmĂ©tiques bio depuis un siĂšcle» (Min. 1:35) erkennen lĂ€sst, dass es sich um verschleierte Werbung fĂŒr die Marke X handelt. In diesem Sinne ist sogar die Bezeichnung «sponsorisé» unzutreffend und irrefĂŒhrend, da es sich nicht bloss um einen durch einen Sponsor finanziell unterstĂŒtzten Beitrag handelt, sondern direkt um eine Werbebotschaft dieses Werbetreibenden. 4. GemĂ€ss Grundsatz Nr. 3.12 Ziff. 1 muss kommerzielle Kommunikation, gleichgĂŒltig in welcher Form sie erscheint oder welchen WerbetrĂ€ger sie benutzt, als solche eindeutig erkennbar und vom ĂŒbrigen Inhalt klar getrennt sein. Wird sie in WerbetrĂ€gern veröffentlicht, die gleichzeitig Nachrichten und Meinungen publizieren, muss sie so gestaltet und gekennzeichnet sein, dass sie als bezahlte Einschaltung klar erkennbar ist. 5. Diese klare Erkennbarkeit ist vorliegend nicht gegeben. Es ist zwar, wie erwĂ€hnt, eine Angabe «sponsorisé» im Titel vorhanden, diese ist aber so platziert, dass die Durchschnittsadressaten sie nicht erkennen können, wenn sie sich das Video auf dem Bildschirm ansehen. Die Angabe muss nĂ€mlich weggescrollt werden, um das Video in seiner Gesamtheit sehen zu können. Im Video selbst ist weder am Anfang noch am Ende und auch nicht aufgrund des Gesamtaufbaus erkennbar, dass es sich um eine drittfinanzierte Kommunikation handelt. Die im Video gezeigten Informationen wirken objektiv und redaktionell aufbereitet. Gerade deshalb muss bei derartigen Darstellungen des Native Advertising ein besonderer Massstab zur Einhaltung der Gebote der Trennung und der Erkennbarkeit zur Anwendung kommen. Eine Nennung des Werbetreibenden «X» im Beitrag selber erfĂŒllt diese Transparenzpflicht nicht, sondern verstĂ€rkt nur die Verschleierung der eigentlichen Natur des Spots. 6. Weiter muss der Inhalt von kommerzieller Kommunikation den Anforderungen der Lauterkeit entsprechen. Vergleicht ein Hersteller seine Produkte mit solchen anderer Hersteller, gilt als Massstab Art. 3 Abs. 1 lit. e UWG, wonach unlauter handelt, wer sich oder seine Waren in unrichtiger, irrefĂŒhrender, unnötig herabsetzender oder anlehnender Weise mit anderen und ihren Waren vergleicht. Dies ist vorliegend der Fall. Im Rahmen des Beitrages wird mithilfe von nicht weiter spezifizierten Pauschalbehauptungen, allgemeinen Verweisen auf (auslĂ€ndische) Studien und provokativen Einzelaussagen der Eindruck gefördert, dass Produkte bzw. Produktegruppen von Konkurrenten gesundheits- und/oder umweltschĂ€digend seien. Bei Aussagen mit derartigem Inhalt ist ein besonders strenger Massstab an das Wahrheits- und Klarheitsgebot des Lauterkeitsrechts anzusetzen. Die Beschwerdegegnerinnen vermögen in ihrer Eingabe diesem Massstab nicht nachzukommen. Ein Richtigkeitsbeweis der Aussagen liegt nicht vor. Wenn Beschwerdegegnerinnen argumentieren, die Aussagen seien von der Freiheit redaktioneller Arbeit und von der MeinungsĂ€usserungsfreiheit abgedeckt und der pauschale Verweis auf eine auslĂ€ndische Studie genĂŒge, verkennen sie die Tatsache, dass fĂŒr die Lauterkeit in der kommerziellen Kommunikation der Werbende die Beweislast fĂŒr die Richtigkeit der Werbeaussagen trĂ€gt (Grundsatz Nr. 1.8 der Lauterkeitskommission i.V.m. Art. 13a UWG). Der Videobeitrag und der darin enthaltene Vergleich sind demzufolge tĂ€uschend und irrefĂŒhrend. Es kann daher offenbleiben, ob auch noch die Testrichtlinien verletzt wurden.

Mitgeteilt von Mischa Senn, Prof. Dr. iur., Fachexperte und VizeprÀsident SLK

Fussnoten:
1
Die Sachverhaltsdarstellung ist nicht Bestandteil des offiziellen Entscheides (sie wurde vom Berichterstatter hinzugefĂŒgt).
2
Das «video sponsorisĂ©e» mit dem Titel «Que contiennent les cosmĂ©tiques» war abrufbar unter <www.lematin.ch/economie/ecolo​gie/question-ecologie-contiennent-cosmeti​q​ues/story/31138967>.


Die diesjĂ€hrige Wintertagung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz INGRES zur Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der EuropĂ€ischen Union fand im Anschluss an den traditionellen Skiausflug im Hotel «ZĂŒrichberg» statt. Geleitet wurde die Tagung von Dr. Michael Ritscher, wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser fĂŒr die Organisation verantwortlich war.



Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens)
Berner Übereinkunft vom 9. September 1886 zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, revidiert in Paris am 24. Juli 1971 und geĂ€ndert am 28. September 1979
Afghanistan 2. Juni 2018
WIPO-Urheberrechtsvertrag vom 20. Dezember 1996 (WCT)
DÀnemark ErklÀrung, gemÀss welcher die Anwendung des Vertrags auf die FÀröer-Inseln ausgeweitet wird; mit Wirkung vom 30. April 2018.
WIPO-Vertrag vom 20. Dezember 1996 ĂŒber kĂŒnstlerische Darbietungen und TontrĂ€ger (WPPT)
DÀnemark ErklÀrung, gemÀss welcher die Anwendung des Vertrags auf die FÀröer-Inseln ausgeweitet wird; mit Wirkung vom 30. April 2018.
Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Russland 8. Mai 2018
Moldova 19. Mai 2018
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur)
Convention de Berne du 9 septembre 1886 pour la protection des Ɠuvres littĂ©raires et artistiques, rĂ©visĂ©e Ă  Paris le 24 juillet 1971 et modifiĂ©e le 28 septembre 1979
Afghanistan 2 juin 2018
TraitĂ© de l’OMPI du 20 dĂ©cembre 1996 sur le droit d’auteur (WCT)
Danemark DĂ©claration selon laquelle il Ă©tend l’application dudit TraitĂ© aux Îles FĂ©roĂ©; entrĂ©e en vigueur le 30 avril 2018.
TraitĂ© de l’OMPI du 20 dĂ©cembre 1996 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions et les phonogrammes (WPPT)
Danemark DĂ©claration selon laquelle il Ă©tend l’application dudit TraitĂ© aux Îles FĂ©roĂ©; entrĂ©e en vigueur au 30 avril 2018.
TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Russie 8 mai 2018
Moldova 19 mai 2018
 
Informationen
Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Korea, Republik Mitteilung der Änderungen der Kontaktdaten der folgenden internationalen Hinterlegungsstellen: Centre corĂ©en de cultures de micro-organismes (CCCM) Yurim B/D, 45 Hongjenae-2ga-gil, Seodaemun-gu Seoul, 03641 Telefon: +82 (2) 391 0950, +82 (2) 396 0950 Telefax: +82 (2) 392 2859 E-Mail: [email protected] Fondation corĂ©enne de recherche sur les lignĂ©es cellulaires (FCRLC) Cancer Research Institute Seoul National University College of Medicine 103 Daehak-ro, Jongno-gu Seoul, 03080 Telefon: +82 (2) 3668 7915 Telefax: +82 (2) 742 0021 E-Mail: [email protected] Marokko Mitteilung des Erwerbs des Status einer internationalen Hinterlegungsstelle durch: Collections CoordonnĂ©es Marocaines de Microorganismes (CCMM) Laboratoire de Microbiologie et Biologie MolĂ©culaire (LMBM) Centre National pour la Recherche Scientifique et Technique (CNRST) Angle avenue Allal El Fassi, avenue des FAR, Quartier Hay Ryad B.P. 8027 Nations Unies 10102 Rabat Marokko Telefon: +212 5 37 77 86 76 oder 56 98 10 Telefax: +212 5 37 77 86 76 oder 56 98 34 Website: <www.ccmm.ma> E-Mail: [email protected] mit Wirksamkeit ab 20. Februar 2018. Diese Mitteilungen sind auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/treaties/en/registration/budapest/>
Informations
TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets CorĂ©e, RĂ©publique de Communication relative aux changements de coordonnĂ©es des autoritĂ©s de dĂ©pĂŽt internationales suivantes: Centre corĂ©en de cultures de micro-organismes (CCCM) Yurim B/D, 45 Hongjenae-2ga-gil, Seodaemun-gu Seoul, 03641 TĂ©lĂ©phon: +82 (2) 391 0950, +82 (2) 396 0950 TĂ©lĂ©copieur: +82 (2) 392 2859 E-mail: [email protected] Fondation corĂ©enne de recherche sur les lignĂ©es cellulaires (FCRLC) Cancer Research Institute Seoul National University College of Medicine 103 Daehak-ro, Jongno-gu Seoul, 03080 TĂ©lĂ©phon: +82 (2) 3668 7915 TĂ©lĂ©copieur: +82 (2) 742 0021 E-mail: [email protected] Maroc Communication relative Ă  l’acquisition du statut d’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale par: Collections CoordonnĂ©es Marocaines de Microorganismes (CCMM) Laboratoire de Microbiologie et Biologie MolĂ©culaire (LMBM) Centre National pour la Recherche Scientifique et Technique (CNRST) Angle avenue Allal El Fassi, avenue des FAR, Quartier Hay Ryad B.P. 8027 Nations Unies 10102 Rabat Maroc TĂ©lĂ©phone: +212 5 37 77 86 76 ou 56 98 10 TĂ©lĂ©copieur: +212 5 37 77 86 76 ou 56 98 34 Site Web: <www.ccmm.ma> E-mail: [email protected] Ă  compter du 20 fĂ©vrier 2018. Ces notifications seront publiĂ©es sur la page web de l’OMPI: <www.wipo.int/treaties/fr/registration/budapest/> FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV), siehe die Webseite des Instituts: <www.ige.ch/de/etwas-schuetzen/patente/hinterlegung-von-biologischem-material.html>. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c al. 3 OBI), consultez la page web de l’Institut: <www.ige.ch/fr/proteger-votre-pi/brevets/depot-de-matiere-biologique.html>


Der letztjĂ€hrige Ittinger Workshop des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) fand traditionsgemĂ€ss in der Kartause Ittingen statt. Geleitet wurde die Tagung zum Thema «Der Schutz der Bekanntheit von Marken» von Dr. Michael Ritscher, wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser fĂŒr die Organisation verantwortlich war.



Michael Ritscher

Juristisches Konzept: Markencharakter (Bestand) StÀrke einer Marke (Schutzumfang)
Beweisthema: Eingetragene Marke: Unterscheidungskraft
  • – inhĂ€rente (= originĂ€re)
  • – erworbene
  • – Bekanntheit
  • – «BerĂŒhmte Marke» (CH)
  • – «Mark with a Reputation» (EU)
  • – «Well Known Mark» (EU)
«Notorisch bekannte Marke»: NotorietÀt einer auslÀnd. Marke in mind. einem schweizerischen Verkehrskreis Kennzeichnungsgrad
Indikator auf hermeneutischer Ebene: Exklusivzuordnung des Zeichens (Recognition) Bekanntheit: aktives Nennen von zur Marke gehörenden Waren bzw. Dienstleistungen (Recall)
Kennzeichnungsgrad: Exklusivzuordnung des Zeichens (Recognition)
Demoskopische Tests: «Dreischritt-Test» Aktives Wissen
«Dreischritt-Test»
Demoskopische Abfrage:
  • – Vorzeigen des Zeichens
  • – Nennung der beanspruchten Waren bzw. Dienstleistungen
  • – Kernfrage geschlossen
  • – Angebot von Antwortalternativen zur Auswahl
Bekanntheit:
  • – Vorzeigen der Marke
  • – Keine Angabe der Waren bzw. Dienstleistungen
  • – Kernfragen offen
  • – Freie Formulierung der Antworten möglich
  • – Evtl. zusĂ€tzlich auch Messung des Images
Gesteigerte Kennzeichnungskraft:
  • – Vorzeigen der Marke
  • – Nennung der beanspruchten Waren bzw. Dienstleistungen
  • – Kernfrage geschlossen
  • – Angebot von Antwortalternativen zur Auswahl
 


Die BeschwerdefĂŒhrerin reichte gegen den TV-Spot der Beschwerdegegnerin Beschwerde ein​2. Die III. Kammer unterbreitete den Fall direkt dem Plenum zur Beurteilung, da es sich um grundlegende Fragen handelte, ĂŒber welche zuerst das Plenum zu entscheiden habe. Das Plenum hat die Beschwerde am 7. November 2017 abgewiesen.





Report of Swiss Group​
Members of the working group: Yaniv ­Benhamou (chairman), Christoph Berchtold, Markus Frick, Yaël Heymann, Michael ­Liebetanz.



Report of Swiss Group
Members of the working group: Peter Bigler, Andreas Glarner (chairman), Andreas Gygi, Andri Hess, Monika Naef, Peter Schramm, Martin ­Toleti, Marc Wullschleger.



On 4 of July WIPO Director General Francis Gurry (DG Gurry) visited the Swiss Federal Institute of Intellectual Property (IPI) and the Federal Department of Foreign Affairs (FDFA) in Bern. He was accompanied by Philippe ­Baechtold, Senior Director of the PCT Services Department, as well as Alexandra Grazioli, Director of the Lisbon Registry for Geographical Indications. DG Gurry also met with Simonetta Sommaruga of the Federal Council. On the occasion of this visit, various IP topics and institutional questions concerning WIPO’s role as a UN organisation and Switzerland’s role as the organi­sation’s host state were discussed.



Die diesjĂ€hrige Tagung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz INGRES zur Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der Schweiz fand wieder unter der Leitung von RA Dr. Michael Ritscher und der Organisation von RA Dr. Christoph Gasser im Anschluss an die Mitgliederversammlung im Lake Side Casino ­ZĂŒrichhorn in ZĂŒrich statt. Auch dieses Jahr wurden die neusten Entwick­lungen und die aktuelle Rechtsprechung im Patent-, Urheber- und Kennzeichenrecht prĂ€sentiert und dem ­Publikum Gelegenheit zu Diskussionen und ­gegenseitigem Austausch gegeben. Mit dem traditionellen ApĂ©ro auf dem ­ZĂŒrichsee bei strahlendem Wetter fand die Tagung ihren Ausklang.



Die Beschwerdegegnerin verwendete ein Logo, in dem die Kantonswappen und die sich auf den Schweizer Wappenschild abstĂŒtzende Helvetia ab­gebildet sind (vgl. Abb.). Die II. Kammer heisst die Beschwerde gestĂŒtzt auf Art. 8 des Wappenschutzgesetzes gut.



Report of Swiss Group

Members of the working group: Frederic Brand, Philipp Groz, James Merz, Roger Staub, Patrick Troller and Thomas Widmer (chair).



Report of Swiss Group

Members of the working group: Simone Billi, Andreas Gygi, Thomas Kretschmer, Peter Ling, Paul Pliska, Sébastien Ragot, Beat ­Rauber, Cyrill Rieder, Hannes Spillmann, Simon StrÀssle, Marco Zardi.



Die Beschwerdegegnerin bietet als Dienstleistung u.a. die Vermittlung von FachkrÀften auf ihrer Website an. Da sie die FachkrÀfte nur vermittelt, werden auf der Website nur «Richtpreise» angegeben; die effektiven Preise werden erst im Vertrag zwischen dem Kunden und der Fachkraft festgelegt.



FĂŒr die bisherigen Arbeiten an der Teilrevision des Urheberrechtsgesetzes war die AGUR12 zentral, eine Arbeitsgruppe bestehend aus verschiedensten Inte­r­essenvertretern. Allerdings, so begrĂŒsste Prof. Dr. Reto M. Hilty, PrĂ€sident des Forums und Direktor am ­Max-Planck-Institut fĂŒr Innovation und Wettbewerb in MĂŒnchen, die Anwesenden, sei die Wissenschaft im Gesetz­gebungsprozess kaum zu Wort ge­kommen. Der Bundesrat habe diesen unabhĂ€ngigen Sachverstand bislang nicht genutzt. Ziel dieser 16. Urheberrechtstagung, welche 70 Jahre nach der GrĂŒndung des SF-FS wiederum aus Anlass einer Urheberrechtsrevision Experten aus Wissenschaft und Praxis zusammenfĂŒhre, sei es nun, auch unabhĂ€ngige Meinungen zu Wort kommen zu lassen.



On 4 May 2017 took place in Lausanne the Swiss LES seminar entitled “Branding in the digital world: seen through legal eyes”.



Der letztjĂ€hrige Ittinger Workshop des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) fand traditionsgemĂ€ss in der Kartause Ittingen statt. Geleitet wurde die Tagung zum Thema «KohĂ€renz im Kennzeichenrecht» von Dr. Michael Ritscher, LL.M., wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser, LL.M., fĂŒr die Organisation verantwortlich war.



Eine Bank machte auf ihrer Webseite verschiedene Werbeaussagen ĂŒber ihre Kreditdienstleistungen. Gegen ­einige Aussagen erhob ein in der Schuldenberatung tĂ€tiger Verband eine ­Beschwerde. Die II. Kammer der SLK hiess die Beschwerde in einem Punkt gut, in den anderen Punkten wies sie die Beschwerde ab.



Ein Unternehmen erhob gegen einige Werbeaussagen eines anderen im Hotelfachbereich tĂ€tigen Unternehmens Beschwerde. Die I. Kammer hiess die Beschwerde gut. Gegen den Kammerentscheid erhob der Beschwerdegegner Rekurs (WillkĂŒrrĂŒge). Das Plenum hat den Rekurs am 23. November 2016 abgewiesen und den Entscheid der I. Kammer im Ergebnis bestĂ€tigt.



Entscheid der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 11. Mai 2016 (II. Kammer)
Sachverhalt:​1 Eine DetailhĂ€ndlerin machte insb. bei Medienauftritten u.a. die Aussage, sie sei «die nachhaltigste DetailhĂ€ndlerin der Welt». Gegen diese Aussage reichte ein Konsument Beschwerde ein. Die II. Kammer der SLK wies die Beschwerde gemĂ€ss den nachfolgenden ErwĂ€gungen ab. Gegen den Kammer-Entscheid ­erhob der BeschwerdefĂŒhrer Rekurs (WillkĂŒrrĂŒge) gemĂ€ss Art. 19 des GeschĂ€ftsreglements. Das Plenum hat den Rekurs am 23. November 2016 ab­gewiesen und den Entscheid der II. Kammer damit bestĂ€tigt. ErwĂ€gungen der II. Kammer: 1. Der BeschwerdefĂŒhrer macht ­geltend, dass die beanstandete Werbeaussage tĂ€uschend und irrefĂŒhrend sei. Die Beschwerdegegnerin sei nicht nachhaltig und könne daher auch nicht am nach­haltigsten sein. Solange weniger als 100% des Gesamtumsatzes oder wenigstens ein das Unternehmen wirtschaftlich nachweislich vollumfĂ€nglich tragender Anteil aus nachgewiesener und durch den Endkunden direkt vor Ort ĂŒberprĂŒfbar nachhal­tiger Produktion stamme, könne diese Aussage nicht lauter sein. 2. Die Beschwerdegegnerin fĂŒhrt aus, dass die beanstandete Aussage korrekt und lauter sei, sofern sie in der beanstandeten Form ĂŒberhaupt getĂ€tigt worden sei. Verschiedene Auszeichnungen hĂ€tten gezeigt, dass die Beschwerdegegnerin im Vergleich zu anderen Detailhandelsunternehmen im Bereich Nachhaltigkeit aktiver sei. Die Aussage sei aber immer im Zusammenhang mit diesen Auszeichnungen und nicht isoliert geĂ€ussert worden. 3. GemĂ€ss den vorliegenden Unterlagen wird die Aussage «nachhaltigste DetailhĂ€ndlerin der Welt» immer mit Bezug auf ein Rating und damit Test­ergebnis der Ratingagentur Y AG kommuniziert. Wie der BeschwerdefĂŒhrer in seiner Beschwerde zu­treffend ausfĂŒhrt, liegt dem Testresultat der Y AG ein weltweiter Vergleich zur Kon­kurrenz der Beschwerdegegnerin zugrunde. Wenn die Beschwerdegegnerin in diesem Test sĂ€mtliche anderen getesteten Konkurrenten hinter sich lĂ€sst, so ist die Aussage «nachhaltigste DetailhĂ€ndlerin der Welt» objektiv richtig, da es gemĂ€ss diesem Testresultat offenbar keine andere DetailhĂ€ndlerin gibt, die nachhaltiger ist als die Beschwerdegegnerin. Diese (kommerzielle) Kommunikation entspricht dem Grundsatz Nr. 3.3 und den Richtlinien fĂŒr Tests der Lauterkeitskommission (insbesondere Ziff. III.3; vgl. dazu A. Gersbach, Neuer Grundsatz ĂŒber das Testwesen, sic! 2001, 274; SLKE «Bester Empfang. Höchste Tonqua­litĂ€t» vom 9. Februar 2002 [sic! 2002, 393]). Dementsprechend ist die Kommunikation der Beschwerdegegnerin nicht zu beanstanden. 4. Die Argumentation des BeschwerdefĂŒhrers setzt sich eingehend mit dem Begriff der Nachhaltigkeit als solchem auseinander. Er macht zusammenfassend geltend, dass die ­Beschwerdegegnerin ĂŒberhaupt nicht nachhaltig sei. In diesem Sinne wendet sich die Argumentation des Be­schwerde­fĂŒhrers nach Auffassung der Kammer nicht gegen die Beschwerdegegnerin, sondern gegen die Richtigkeit des Testresultates der Y AG. So gesehen mĂŒsste der BeschwerdefĂŒhrer gegen die Y AG vorgehen und deren Testverfahren oder Testresultate anfechten. Im Übrigen ergeben sich aus den Beilagen zur Beschwerde keine Anhaltspunkte und damit Beweismit­tel, dass diese Testverfahren und -resultate in Fachkreisen allgemein angefochten und fĂŒr nicht plausibel erachtet werden. Aus diesen GrĂŒnden ist die Beschwerde abzuweisen. ErwĂ€gungen des Plenums vom 23. November 2016: 1. Nach Art. 19 Abs. 1 lit. b des ­GeschĂ€ftsreglements der Lauterkeitskommission ist ein Rekurs nur in FĂ€llen von WillkĂŒr möglich. Nach herrschender Rechtsprechung und Praxis der Lauterkeitskommission liegt WillkĂŒr dann vor, wenn die ErwĂ€gungen der Vorinstanz offenbar unhaltbar sind, zur tatsĂ€chlichen Situation im Widerspruch stehen, eine Norm oder einen unumstrittenen Rechtsgrund­satz krass verletzen, oder in stossender Weise dem Gerechtigkeitsgedanken zuwiderlaufen. Wie im TĂ€tigkeits­bericht 2002 (Seite 8) ausgefĂŒhrt, wurde der Rekurs nicht dazu geschaffen, die Schweizeri­sche Lauterkeitskommission zu einer WiedererwĂ€gung anzuhalten. 2. Aus der Rekursschrift, die sich ­gegen mehrere Kammerentscheide richtet, ist nicht ersichtlich, inwiefern der jeweils betroffene vorinstanzliche Entscheid an solchen konkreten WillkĂŒrgrĂŒnden leiden soll. Der Rekurrent erhebt vielmehr weitere pauschale, ­ehrrĂŒhrige VorwĂŒrfe an die Beschwerdegegnerinnen («gewerbsmĂ€ssig betrĂŒgerisch», «grĂŒngauklerisch» etc.). Die vom Rekurrenten vorliegend erhobene Forderung, dass die Zertifizierungsstellen auf sĂ€mtlichen Kommunikationsmitteln anzugeben seien, war nicht Gegenstand des vorinstanzlichen Verfahrens. Es ergibt sich daraus auch kein WillkĂŒrgrund zur Anfechtung des vorliegenden Beschlusses. Der Rekus ist aus diesen GrĂŒnden abzuweisen.

Mitgeteilt von Mischa Senn, Prof. Dr. iur., Fachexperte und ­VizeprÀsident SLK

Fussnoten:
1
Die Sachverhaltsdarstellung ist nicht Bestandteil des offiziellen Entscheides (sie wurde vom Berichterstatter hinzugefĂŒgt).


Eine Stiftung beschwerte sich darĂŒber, dass ein Verlag gegenĂŒber den An­zeigenkunden angeben wĂŒrde, seine Zeitschrift habe 2,6 Leser pro Exemplar und eine Reichweite von 145 000 Personen; zudem gebe der Verlag an, dass der Kioskverkauf zwischen 2500 und 3000 Exemplare betragen wĂŒrde.



Eine GetrĂ€nkeproduzentin bewarb eines ihrer GetrĂ€nke in einem Werbespot u.a. mit der Aussage: «Das neue X mit dem erfrischenden Geschmack von Pfirsich [
]». Gegen diese Aussage reichte eine Konsumentenorganisation Beschwerde ein.



Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Markenrechtsvertrag vom 27. Oktober 1994
Guatemala 12. Dezember 2016
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© sur le droit des marques du 27 octobre 1994
Guatemala 12 décembre 2016
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Peking vom 24. Juni 2012 ĂŒber audiovisuelle Darbietungen
St. Vincent und die Grenadinen 5. September 2016 (Ratifikationsdatum)
Gabun 21. September 2016 (Ratifikationsdatum)
Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
St. Vincent und die Grenadinen 5. Dezember 2016
Tunesien 7. Dezember 2016
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de PĂ©kin du 24 juin 2012 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions audiovisuelles
Saint-Vincent-et-les Grenadines 5 septembre 2016 (date de ratification)
Gabon 21 septembre 2016 (date de ratification)
TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Saint-Vincent-et-les Grenadines 5 décembre 2016
Tunisie 7 décembre 2016


Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Patentrechtsvertrag vom 1. Juni 2000
Belarus 21. Oktober 2016
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© du 1er juin 2000 sur le droit des brevets
Bélarus 21 octobre 2016
  Informationen Haager Abkommen ĂŒber die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster oder Modelle revidiert in Den Haag am 28. November 1960 Ägypten Am 18. Juli 2016 Hinterlegung der Urkunde, welche die Genehmigung der Ausserkraftsetzung der Fassung von London (1934) bescheinigt. Die Ausserkraftsetzung wird rechtswirksam am 18. Oktober 2016. Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Vereinigtes Königreich Grossbritannien und Nordirland Mitteilung der Änderungen der Kontaktdaten der folgenden internationalen Hinterlegungsstelle: Culture Collection of Algae and Protozoa (CCAP) SAMS Ltd. Scottish Marine Institute Oban, Argyll PA37 1QA Scotland
Telefon: +44 (0) 1631 559 000/ +44 (0) 1631 559 268 (direkt)
Telefax: +44 (0) 1631 559 001
E-Mail: [email protected] Internet: www.ccap.ac.uk Mitteilung der Änderung des Textes der Mikroorganismustypen, welche durch die Culture Collection of Algae and Protozoa (CCAP) akzeptiert wurden. |Diese Mitteilung ist auf der Website der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/treaties/en/egistration/budapest/> FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Website des Instituts: <www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html> Informations Arrangement de La Haye concernant le dĂ©pĂŽt international des dessins ou modĂšles industriels revisĂ© Ă  La Haye le 28 novembre 1960 Égypte Notification de l’instrument d’acceptation d’extinction de l’Acte de Londres (1934), le 18 juillet 2016. L’extinction prendra effet le 18 octobre 2016. TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Royaume-Uni de Grande Bretagne et d’Irlande du Nord Communication relative aux changements de coordonnĂ©es de l’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale suivante: Culture Collection of Algae and Protozoa (CCAP) SAMS Ltd. Scottish Marine Institute Oban, Argyll PA37 1QA Scotland
Téléphone: +44 (0) 1631 559 000/ +44 (0) 1631 559 268 (ligne directe)
Télécopieur: +44 (0) 1631 559 001
E-mail: [email protected] Internet: www.ccap.ac.uk Communication relative Ă  la modification du texte de la liste des types de micro-organismes acceptĂ©s en dĂ©pĂŽt par la Culture Collection of Algae and Protozoa (CCAP) Cette notification sera publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: <www.wipo.int/treaties/fr/egistration/budapest/> Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: <www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html>


Report of Swiss Group​
Members of the working group: Pascal Fehlbaum (Chair), Alexander Grosse-Kracht, Moritz A. Kalin, Nadine Kappeli, Marie Kraus, Monika Naef, Paul Pliska, Olivier Sacroug, Simon StrÀssle, Reinhard Oertli, Thomas Widmer.



Eine DetailhÀndlerin bewarb eine ihrer Schokoladen in einem Werbespot mit der Aussage: «Die beliebteste Schokolade in der Schweiz». Gegen diese Aussage reichte ein Konsument Beschwerde ein.



Report of the Swiss Group

Members of the working group: Christoph Caprez, Andreas Glarner, Matthias Gottschalk, Marco Handle (co-chair), Fabian Wigger (co-chair), Marc Wullschleger.



Die diesjĂ€hrige Tagung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) zur Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der EuropĂ€ischen Union wurde von Dr. Michael Ritscher, LL.M., geleitet, wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser, LL.M., fĂŒr die Organisation verantwortlich war. Die Tagung fand wie ĂŒblich im Hotel ZĂŒrichberg statt und bot einen bunten Strauss an Referaten zu den neuesten Entwicklungen in den wichtigen Bereichen des ImmaterialgĂŒterrechts in der EuropĂ€ischen Union.



Report of Swiss Group
Members of the working group: Nicola Benz, Andreas Detken, Peter Ling, Monika Naef (Chair), Matthias Koller, Markus Wang.



Report of Swiss Group
Members of the working group: Konrad Becker, Andrea Carreira, Philipp Groz, Thomas Haefele Racin, Thomas Kretschmer, Andrea Rutz, Marco Zardi (Chair), Andri Hess, Beat Rauber, Christophe Fraefel, Andreas Gygi, Julien Schirlin, Hannes Spillmann, Martin Sperrle.



Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Vertrag vom 19. Juni 1970 ĂŒber die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens (PCT)
Kuwait 9. September 2016
Vertrag von Singapur zum Markenrecht vom 27. MĂ€rz 2006
Korea, Demokratische Volksrepublik 13. September 2016
Dschibuti 23. September 2016
Haager Abkommen vom 6. November 1925 ĂŒber die internationale Eintragung gewerblicher Muster und Modelle, revidiert in London am 2. Juni 1934, in Den Haag am 28. November 1960 (ergĂ€nzt durch die Zusatzvereinbarung von Monaco [1961], die ErgĂ€nzungsvereinbarung von Stockholm [1967] und das Protokoll von Genf [1975], und geĂ€ndert [1979]) und in Genf am 2. Juli 1999
Korea, Demokratische Volksrepublik 13. September 2016
Berner Übereinkunft vom 9. September 1886 zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, revidiert in Paris am 24. Juli 1971 und geĂ€ndert am 28. September 1979
Niue 24. September 2016
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© de coopĂ©ration en matiĂšre de brevets du 19 juin 1970 (PCT)
KoweĂŻt 9 septembre 2016
Traité de Singapour sur le droit des marques du 27 mars 2006
Corée, République pop. dém. de 13 septembre 2016
Djibouti 23 septembre 2016
Arrangement de La Haye du 6 novembre 1925 concernant l’enregistrement international des dessins et modĂšles industriels, rĂ©visĂ© Ă  Londres le 2 juin 1934, Ă  La Haye le 28 novembre 1960 (complĂ©tĂ© par l’Acte additionnel de Monaco [1961], l’Acte complĂ©mentaire de Stockholm [1967] et le Protocole de GenĂšve [1975]), et modifiĂ© [1979] et Ă  GenĂšve le 2 juillet 1999
Corée, République pop. dém. de 13 septembre 2016
Convention de Berne du 9 septembre 1886 pour la protection des Ɠuvres littĂ©raires et artistiques, rĂ©visĂ©e Ă  Paris le 24 juillet 1971 et modifiĂ©e le 28 septembre 1979
Nioué 24 septembre 2016
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Ecuador 29. Juni 2016 (Ratifikationsdatum)
Guatemala 29. Juni 2016 (Ratifikationsdatum)
Kanada 30. Juni 2016 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Équateur 29 juin 2016 (date de ratification)
Guatemala 29 juin 2016 (date de ratification)
Canada 30 juin 2016 (date de ratification)
  Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Korea, Republik Mitteilung der Änderung der Adresse der folgenden internationalen Hinterlegungsstelle: Collection corĂ©enne de cultures de rĂ©fĂ©rence (CCCR) 181, Ipsin-gil, Jeongeup-so Jeollabuk-do, 56212 RĂ©publique de CorĂ©e Telefon: +82 63 570 5604, +82 63 570 56 40 Fax: +82 63 570 56 09 Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/budapest>. FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: <www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html>. Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets CorĂ©e, RĂ©publique de Communication relative aux changements des coordonnĂ©es de l’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale suivante: Collection corĂ©enne de cultures de rĂ©fĂ©rence (CCCR) 181, Ipsin-gil, Jeongeup-so Jeollabuk-do, 56212 RĂ©publique de CorĂ©e TĂ©lĂ©phone: +82 63 570 5604, +82 63 570 56 40 Fax: +82 63 570 56 09 La prĂ©sente notification est publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: <www.wipo.int/budapest>. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c, al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: <www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html>.


Die diesjĂ€hrige Veranstaltung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) zu immaterialgĂŒterrechtsspezifischen Themen des Prozessrechts widmete sich den vorsorglichen Massnahmen. Dazu trafen sich Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, insbesondere auch Angehörige verschiedener schweizerischer Gerichte, im grossen Verhandlungssaal des BVGer in St. Gallen. Die Leitung der Tagung ĂŒbernahm Dr. Michael Ritscher, wĂ€hrend die organisatorische Verantwortung Dr. Christoph Gasser zukam.



Veranstaltung des Schweizer Forums fĂŒr Kommunikationsrecht (SF) und des Center for Information Technology, Society, and Law (ITSL) der UniversitĂ€t ZĂŒrich vom 7. Juni 2016



LES-IPI, le 27 avril 2016 Ă  GenĂšve

Isabelle Bruder​* | Michùle Burnier​**

Inhaltsverzeichnis
Le 27 avril 2016 s’est tenue la 14e édition du sĂ©minaire annuel organisĂ© conjointement par le Licensing Executive Society et l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© intellectuelle, ayant pour thĂšme les «DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques». L’annĂ©e 2016 a Ă©tĂ© marquĂ©e par des changements lĂ©gislatifs et rĂ©glementaires de premier ordre en matiĂšre de marques, tant en droit suisse qu’au niveau du droit de l’Union europĂ©enne. La journĂ©e a dĂ©butĂ© par la prĂ©sentation de M.P.-E. Ruedin, Docteur en droit, Greffier au Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral. Ce dernier a prĂ©sentĂ© la jurisprudence du TAF en matiĂšre de procĂ©dure d’enregistrement et d’opposition.
La problĂ©matique du caractĂšre potentiellement trompeur des signes contenant une indication gĂ©ographique a Ă©tĂ© un thĂšme rĂ©current en 2015. Ruedin a notamment exposĂ© les arrĂȘts du TAF (B-5120/2013) et du TF (4A_357/2015) concernant le signe «Indian Motorcycle» pour des vĂȘtements. Le TF a confirmĂ© l’apprĂ©ciation du TAF en indiquant qu’il ressort clairement de la combinaison des Ă©lĂ©ments «Motorcycle» et «Indian» («moto indienne») que le substantif dĂ©finit les contours de la marque et que l’adjectif porte exclusivement sur le nom «moto». Cette combinaison ne saurait suggĂ©rer aux consommateurs que les vĂȘtements sur lesquels elle est apposĂ©e proviendraient d’Inde. Le vĂȘtement sur lequel le signe litigieux est apposĂ© est ainsi plutĂŽt perçu comme un simple support et le signe considĂ©rĂ© comme une rĂ©fĂ©rence Ă  l’univers des motos (et non comme une indication de provenance du vĂȘtement). Le TF ajoute que l’attente Ă©veillĂ©e est trĂšs proche de celle qui est suscitĂ©e par le renvoi Ă  un Ă©vĂ©nement sportif ou culturel, cas qui entre dans l’une des exceptions prĂ©vues par la jurisprudence «Yukon», rendue en application de l’art. 47 al. 2 LPM. Les consommateurs sont en effet habituĂ©s Ă  percevoir des produits tels que des vĂȘtements ou des vĂ©hicules comme des supports sur lesquels sont apposĂ©es les rĂ©fĂ©rences Ă  ces organisations/Ă©vĂ©nements (par exemple: «GenĂšve Handball 2016 [fig.]»). Il ressort des autres arrĂȘts prĂ©sentĂ©s par Ruedin que le TAF a rejetĂ© les signes «Luxor» pour des microscopes et des appareils pour la chirurgie ophtalmologique (TAF B-6503/2014), «Teutonia» pour des vĂ©hicules, poussettes, maroquinerie, meubles et vĂȘtements (TAF B-3117/2014) et «Hyde Park» pour des vĂ©hicules automobile et des modĂšles rĂ©duits de vĂ©hicules (TAF B-1785/2014). En revanche, la marque «Cortina (fig.)» a Ă©tĂ© acceptĂ©e pour de la maroquinerie et des vĂȘtements (TAF B-2925/2014). Dans le domaine des signes reprĂ©sentant un produit, le TAF a refusĂ© le «bouton Apple» au motif qu’il ne s’écarte pas des symboles habituels de fonctions gĂ©nĂ©ralement prĂ©sents sur les touches des produits en cause («Smartphones und Tablets») (TAF B-2418/2014). En revanche, le TAF a admis la marque figurative «Nilpferd» reprĂ©sentant un personnage pour des jouets en classe 28, estimant que ce signe est Ă  de nombreux Ă©gards inhabituel et inattendu (TAF B-1920/2014) ce qui ne semble pas trĂšs cohĂ©rent avec la pratique actuelle.
II. ProcĂ©dure d’opposition
Ruedin a analysĂ© les principaux arrĂȘts rendus en 2015 par le TAF. Une problĂ©matique rĂ©currente est celle du champ de protection qui doit ĂȘtre accordĂ© aux marques antĂ©rieures dotĂ©es d’un faible caractĂšre distinctif. En prĂ©sence d’un Ă©lĂ©ment commun faiblement distinctif, l’apprĂ©ciation du risque de confusion dĂ©pendra de l’impact des autres Ă©lĂ©ments sur l’impression d’ensemble qui se dĂ©gage des marques. Le risque de confusion a ainsi Ă©tĂ© partiellement niĂ© entre les marques «swissix» et «IX Swiss» (TAF B-203/2014), niĂ© entre les marques «Nivea Stress Protect» et «Stress Defence» (TAF B-3005/2014) et niĂ© entre les marques «Street-One» et «streetbelt.ch» (TAF B-5389/2014). En matiĂšre de preuve du caractĂšre distinctif Ă©levĂ© en procĂ©dure d’opposition, le TAF a laissĂ© ouverte la question de savoir si la marque «YSL» bĂ©nĂ©ficie d’un champ de protection accru en relation avec des vĂȘtements dans la mesure oĂč Yves Saint Laurent n’a pas suffisamment rendu vraisemblable le fort degrĂ© de connaissance de cette marque par le public (TAF B-2296/2014, «YSL [fig.]/SL Skinny Love [fig.]»). En revanche, le TAF a admis le caractĂšre distinctif Ă©levĂ© de la marque «Victorinox» pour des montres («Armbanduhren») (TAF B-341/2013, «Victorinox/Miltrorinox») ou encore de la marque «Calida» pour des pyjamas et sous-vĂȘtements (TAF B-6732/2014, «Calida/Calyana»).
La journĂ©e s’est poursuivie avec la prĂ©sentation de M.E. Meier, vice-directeur de l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle. Ce dernier a mis en exergue les principaux changements applicables dĂšs le 1er janvier 2017, intĂ©grĂ©s dans le projet de rĂ©vision des directives de l’IPI, actuellement disponible sous le lien <www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/marques/directives-en-matiere-de-marques.html>.
III. Législation «Swissness»
La nouvelle lĂ©gislation «Swissness» vise Ă  renforcer la protection de la dĂ©signation «Suisse», de la croix suisse et des indications de provenance en gĂ©nĂ©ral. L’une des innovations est la possibilitĂ© de faire enregistrer des appellations d’origine protĂ©gĂ©es (AOP) et des indications gĂ©ographiques protĂ©gĂ©es (IGP) pour des produits non agricoles tels que les montres, cĂ©ramiques, textiles ou encore eaux minĂ©rales dans le nouveau «registre des indications gĂ©ographiques», rĂ©git par l’art. 50a LPM et la nouvelle Ordonnance sur les AOP et IGP pour les produits non agricoles. En outre, Ă  partir du 1er janvier 2017, les indications de provenance pourront ĂȘtre enregistrĂ©es Ă  titre de marque gĂ©ographique aux conditions prĂ©vues Ă  l’art. 27a LPM et en dĂ©rogation Ă  l’art. 2 let. a LPM. Cette marque gĂ©ographique pourra dĂšs lors servir de base Ă  un enregistrement international, facilitant ainsi la protection Ă  l’étranger. Selon l’art. 27d LPM, qui dĂ©finit les droits dĂ©coulant d’une marque gĂ©ographique, toute personne respectant les conditions prĂ©vues dans le rĂšglement peut utiliser la marque. Enfin, les signes publics suisses et Ă©trangers protĂ©gĂ©s seront dorĂ©navant publiĂ©s en ligne par l’IPI afin d’en faciliter la recherche. Avec la nouvelle loi sur la protection des armoiries (LPAP), il sera possible d’enregistrer des marques dotĂ©es d’une reprĂ©sentation de la croix suisse ou d’un drapeau suisse pour des produits, sous rĂ©serve que lesdits produits proviennent effectivement de Suisse, et que cette mention soit prĂ©cisĂ©e dans le libellĂ©. Cette possibilitĂ© ne s’étend pas aux marques comportant les armoiries de la ConfĂ©dĂ©ration suisse ou un signe susceptible d’ĂȘtre confondu avec cellesci, que ce soit en relation avec des produits ou avec des services. Des exceptions sont prĂ©vues lorsque la dĂ©posante est la ConfĂ©dĂ©ration suisse ou lorsque le dĂ©posant peut faire valoir son droit de poursuivre l’usage (art. 35 LPAP). Le deuxiĂšme changement important de la pratique en matiĂšre d’enregistrement concerne les marques de services comportant une indication de provenance: la liste des services devra dorĂ©navant ĂȘtre limitĂ©e Ă  la provenance gĂ©ographique, comme c’est le cas actuellement pour les marques dĂ©posĂ©es pour des produits. Cette limitation, rendue nĂ©cessaire en raison de la modification de l’art. 49 al. 1 LPM, concrĂ©tise la volontĂ© du lĂ©gislateur de renforcer la protection des indications de provenance. Elle a en particulier un effet direct sur le champ de protection de la marque, de sorte que l’usage effectif de la marque pour des produits ou des services provenant d’un autre pays n’équivaut pas Ă  un usage permettant d’éviter la perte du droit Ă  la marque (cf. TF 4A_357/2015, «Indian Motorcycle»).
IV. ProcĂ©dure de radiation d’un enregistrement pour dĂ©faut d’usage de la marque
RĂ©gie par les art. 35a ss LPM et les art. 24 ss OPM, cette nouvelle procĂ©dure a pour but de faciliter la radiation des marques non utilisĂ©es depuis une pĂ©riode ininterrompue de cinq ans, dans un souci de dĂ©sengorgement du registre. Cette procĂ©dure est ouverte Ă  toute personne physique ou morale sans qu’il soit besoin d’établir un intĂ©rĂȘt particulier. La procĂ©dure de radiation s’apparente Ă  la procĂ©dure d’opposition, de par sa nature administrative, le montant abordable de sa taxe, ainsi que les principes rĂ©gissant l’allocation des frais et dĂ©pens. La demande doit en particulier contenir une dĂ©claration prĂ©cisant dans quelle mesure la radiation est demandĂ©e, une motivation qui rend vraisemblable le dĂ©faut d’usage et les moyens de preuve (art. 24a OPM). Lorsqu’une demande de radiation n’est pas manifestement irrecevable, l’IPI en donne connaissance au titulaire de la marque en lui impartissant un dĂ©lai pour prĂ©senter sa rĂ©ponse. L’IPI admettra une demande si le requĂ©rant rend vraisemblable le dĂ©faut d’usage et si le titulaire ne rend pas vraisemblable l’usage de la marque ou l’existence de justes motifs pour le dĂ©faut d’usage. La question des effets de l’usage partiel de la marque est encore ouverte et fera l’objet d’un workshop avec les associations de milieux intĂ©ressĂ©s en septembre 2016. Le projet actuel des Directives de l’IPI prĂ©voit la «solution minimale», c’est-Ă dire que la marque serait radiĂ©e pour chaque produit ou service pour lesquels l’usage n’a pas Ă©tĂ© rendu vraisemblable. M.D. HANF, membre du DĂ©partement CoopĂ©ration internationale et affaires juridiques de l’Office de l’Union europĂ©enne pour la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (EUIPO) a ensuite prĂ©sentĂ© les rĂ©formes lĂ©gislatives qui ont eu lieu au niveau communautaire ainsi que la jurisprudence communautaire.
V. Révision du rÚglement (CE) sur la marque communautaire 207/2009 du 26 février 2009 par le rÚglement modificatif (UE) 2015/2424 du 16 décembre 2015, entré en vigueur le 23 mars 2016
La rĂ©forme vise notamment Ă  amĂ©liorer l’efficacitĂ© et la cohĂ©rence du systĂšme de l’Union europĂ©enne avec les lĂ©gislations nationales. HANF a exposĂ© les effets concrets des modifications substantielles du rĂšglement (CE) sur la marque communautaire (CE) 207/2009 (RMUE) sur la pratique. En matiĂšre d’obtention des droits, le RMUE permet dĂ©sormais le dĂ©pĂŽt d’une marque communautaire sans reprĂ©sentation graphique, et a introduit les marques de certification de l’Union europĂ©enne (art. 74bis RMUE) Ă  compter d’octobre 2017. En ce qui concerne l’étendue des droits, le nouvel article l’article 28 RMUE exige la clartĂ© et la prĂ©cision des produits et services lors du dĂ©pĂŽt et explicite quelles marques sont Ă©ligibles, quels types de termes peuvent ĂȘtre ajoutĂ©s, des exemples de termes acceptables pour chaque Ă©dition et classe de Nice et la procĂ©dure de dĂ©pĂŽt, d’examen et de publication. À noter le dĂ©lai expirant le 24 septembre 2016 pour modifier le registre pour les titulaires de marques dĂ©posĂ©es avant l’arrĂȘt «IP Translator», soit avant le 22 juin 2012. Concernant les motifs absolus, le RMUE en Ă©largit le catalogue puisque le motif de fonctionnalitĂ© de l’art. 7 § 1 (e), n’est plus limitĂ© Ă  la forme du produit, mais est Ă©tendu Ă  «d’autres caractĂ©ristiques». De plus, sont notamment exclues les marques qui porteraient atteinte Ă  la lĂ©gislation de l’Union ou des États membres sur les AOP et les IGP. Concernant les motifs relatifs de refus, le dĂ©lai d’opposition pour les enregistrements internationaux est raccourci (quatre mois au total Ă  compter de la republication par l’EUIPO, contre neuf mois avant la rĂ©forme). L’art. 8 § 4 (a) RMUE prĂ©voit dĂ©sormais un motif relatif de refus spĂ©cifique pour les IGP et AOP. Par ailleurs, la pĂ©riode de carence concernant la preuve de l’usage est dĂ©sormais calculĂ©e Ă  compter du dĂ©pĂŽt, et non plus Ă  compter de la publication de l’enregistrement. Concernant les droits exclusifs, le titulaire de droits peut dĂ©sormais faire saisir les produits supposĂ©s contrefaisants en transit, ou encore faire interdire des actes prĂ©paratoires portant sur l’utilisation du conditionnement ou d’autres moyens (nouvel art. 9bis RMUE).
VI. La jurisprudence
La question des signes contenant une indication gĂ©ographique s’est Ă©galement prĂ©sentĂ©e au niveau communautaire comme l’a rappelĂ© HANF. Ainsi, le TUE a confirmĂ© le refus de la Chambre de Recours d’enregistrer la marque «Monaco» en classes 9, 16, 39, 41 et 43, au motif que l’art. 7 § 1 (c) RMUE s’oppose Ă  l’enregistrement de noms gĂ©ographiques (i) dĂ©jĂ  connus et (ii) susceptibles d’ĂȘtre utilisĂ©s en tant qu’indications de provenance (T-197/13). De mĂȘme, la Chambre de Recours a refusĂ© le signe «Suedtirol» (R574/2013-G). Les marques tridimensionnelles ont donnĂ© lieu Ă  plusieurs dĂ©cisions. Ce sont ainsi vu refusĂ©s Ă  l’enregistrement une reprĂ©sentation d’une salle de vente Apple (R2224/2015–1), des chaussures de rebond (T-390/14), et une forme de briquet (R 0924/2013–1), au motif que la forme ne diverge pas de maniĂšre significative des normes du secteur. HANF a Ă©galement mis en exergue la dĂ©licate question de l’étendue du territoire Ă  prendre en considĂ©ration pour rapporter la preuve de l’acquisition du caractĂšre distinctif par l’usage «dans l’ensemble de l’Union pour une partie significative du public pertinent». La preuve doit-elle ĂȘtre rapportĂ©e pour chacun des 28 États membres pris individuellement, ce qui rendrait la tĂąche impossible en pratique, ou seulement dans les «principaux» pays? La jurisprudence du TUE ne semble toujours pas clairement Ă©tablie dans la mesure oĂč il a considĂ©rĂ© que la preuve n’avait pas Ă©tĂ© fournie alors qu’elle n’avait pas Ă©tĂ© rapportĂ©e dans seulement 4 des 15 États membres de l’époque (Danemark, Portugal, Finlande et SuĂšde) (T-359/12), mais que la preuve aurait pu, en principe, ĂȘtre rapportĂ©e avec des sondages pour 10 pays et une extrapolation aux 17 autres États membres (T-411/14). Reste que la CJUE a clairement considĂ©rĂ© «qu’il serait excessif d’exiger que la preuve d’une telle acquisition soit apportĂ©e pour chaque Etat membre pris individuellement» (C-98/11). La mĂȘme question de l’étendue du territoire Ă  prendre en considĂ©ration se pose en matiĂšre de preuve d’usage, suite Ă  l’arrĂȘt de la CJUE «Leno Merken» (C-149/11) selon lequel le territoire europĂ©en doit ĂȘtre considĂ©rĂ© dans son ensemble, sans prise en compte des frontiĂšres des États membres, et qu’un usage doit avoir une importance Ă©conomique suffisante en relation avec le secteur d’activitĂ©, peu importe le nombre de pays. Ainsi, l’usage dans un seul EM peut ĂȘtre suffisant, pourvu qu’il ne soit pas symbolique (T-398/13). Enfin, HANF a rappelĂ© que la pratique communautaire rejoint la pratique suisse en ce qu’elle considĂšre aussi qu’en prĂ©sence d’un Ă©lĂ©ment commun faiblement distinctif, l’apprĂ©ciation du risque de confusion dĂ©pendra de l’impact des autres Ă©lĂ©ments sur l’impression d’ensemble suscitĂ© par les marques. Le risque de confusion a ainsi Ă©tĂ© niĂ© entre les marques «Bon AppĂ©tit!» et «Bon Apeti» (T-485/14). Le risque de confusion peut toutefois exister en prĂ©sence de signes faibles si les autres Ă©lĂ©ments ont un degrĂ© de caractĂšre distinctif infĂ©rieur ou aussi faible, et que l’impression d’ensemble est similaire.
Le sĂ©minaire s’est poursuivi avec le quatriĂšme et dernier exposĂ©, prĂ©sentĂ© par M. Burnier, Avocate Ă  l’étude Pestalozzi, relatif aux moyens de preuve en procĂ©dure administrative, notamment au vu de la future procĂ©dure de radiation.
VII. Moyens de preuve en procédure administrative
Me Burnier a tout d’abord rappelĂ© certains principes, notamment l’application de la maxime inquisitoire en matiĂšre administrative. En matiĂšre de procĂ©dure d’opposition, le TAF s’est toutefois Ă©cartĂ© de ce principe pour appliquer une procĂ©dure sui generis (TAF B-5120/2011), faisant peser la charge de la preuve sur les parties et excluant l’administration de la preuve d’office. D’oĂč l’importance pour les parties et leur reprĂ©sentant de produire des moyens de preuves Ă  haute force probante. Cela s’applique en particulier pour prouver la «vraisemblance» de l’usage ou du non usage (art. 35b al. 1 let. b et 24a let. d OPM rĂ©visĂ©s pour l’action en radiation). Des exceptions Ă  l’administration des moyens de preuves existent lorsque le fait est admis par la partie adverse, notamment en cas de notoriĂ©tĂ© de la marque (sic! 2006, 177 «MĂ©dĂ©cins sans frontiĂšres»), en cas d’usage admis ou dĂ©faut d’usage retirĂ© (TAF B-5732/2009) ou encore en cas d’avis concordant des parties, ce qui lie l’autoritĂ© (sic! 2000, 111). Dans les autres cas, la «vraisemblance» doit ĂȘtre rapportĂ©e. DĂšs lors, quid des moyens de preuve acceptables, et surtout efficaces, en procĂ©dure administrative? Les moyens de preuve les plus probants sont tout d’abord les documents Ă©crits dans l’une des langues officielles (sachant que l’anglais peut Ă©galement ĂȘtre admis), tels que, les factures, les bons de livraisons, les Ă©chantillons tels que les Ă©tiquettes, emballages, catalogues, prospectus, ou encore les listes de prix, nombre d’abonnĂ©s, nombre de tirages, les exemplaires de produits concernĂ©s, le matĂ©riel publicitaire et des indications relatives au chiffre d’affaires ou aux dĂ©penses publicitaires engagĂ©es sur la pĂ©riode pertinente. Lors du dĂ©pĂŽt de documents, quelles que soient les procĂ©dures, il faut garer Ă  l’esprit qu’il est possible de consulter les dossiers des marques enregistrĂ©es, y compris le volet se rapportant Ă  une procĂ©dure d’opposition. Il est dĂšs lors trĂšs important d’identifier, lors du dĂ©pĂŽt, les documents qui sont confidentiels. Par ailleurs, l’accent peut aussi ĂȘtre mis sur les renseignements de tiers, tels que les rapports de recherches pour le non usage Ă©tabli par des sociĂ©tĂ©s spĂ©cialisĂ©es, des dĂ©clarations Ă©crites de tiers (fournisseurs, distributeurs) corroborĂ©es par leur tĂ©moignage, ce qui nĂ©cessite de demander l’audition du tĂ©moin Ă  l’autoritĂ© lors du dĂ©pĂŽt de la dĂ©claration. L’audition de tĂ©moins n’est toutefois possible qu’auprĂšs du TAF (art. 14 PA). L’IPI admettant des dĂ©clarations de tiers en lien avec d’autres piĂšces, cette option reste toutefois intĂ©ressante en premiĂšre instance dĂ©jĂ . Burnier relĂšve qu’il devrait aussi ĂȘtre possible de requĂ©rir de l’autoritĂ© (IPI ou TAF) qu’elle sollicite elle-mĂȘme directement l’avis d’une association professionnelle pour prouver l’usage ou le non usage d’un signe par exemple. S’agissant des sondages d’opinion, se pose la question de leur valeur probante. Si le juge civil les considĂšre gĂ©nĂ©ralement comme une simple allĂ©gation de partie, ils sont en revanche particuliĂšrement appropriĂ©s en matiĂšre d’imposition d’un signe et de «secondary meaning», en particulier lorsque l’IPI collabore Ă  l’élaboration des questionnaires. Leur force probante devrait alors ĂȘtre Ă©quivalente Ă  n’importe quel autre moyen de preuve puisque les questions n’ont pas Ă©tĂ© Ă©laborĂ©es par la partie requĂ©rante mais conjointement avec l’autoritĂ©. Ainsi, du moment oĂč le questionnaire repose sur des questions standards et usuelles, respecte les principes dĂ©gagĂ©s par la jurisprudence et est effectuĂ© par une sociĂ©tĂ© indĂ©pendante du demandeur, le sondage devrait avoir la mĂȘme force probante que les autres moyens de preuve. De mĂȘme, le TAF considĂšre que les renseignements de parties tels que les dĂ©clarations du titulaire ou d’un reprĂ©sentant, mĂȘme faites sous serment, n’ont pas de valeur accrue et sont qualifiĂ©es de simples allĂ©gations de parties (TAF B-3294/2013; B-5902/2013). Si cette pratique peut ĂȘtre suivie s’agissant des dĂ©clarations des parties stricto sensu, elle est fortement discutable s’agissant des dĂ©clarations de tiers, dont les dĂ©clarations Ă©crites devraient avoir une valeur probante «normale». En effet, ces tiers ne sont pas liĂ©s Ă  la partie et leur tĂ©moignage Ă©crit doit ĂȘtre considĂ©rĂ© comme pertinent surtout lorsqu’il est en lien direct avec des documents dĂ©posĂ©s en procĂ©dure. Les spĂ©cificitĂ©s de la procĂ©dure d’opposition et de la future procĂ©dure de radiation devraient encourager l’autoritĂ© Ă  prendre en considĂ©ration ces dĂ©clarations et Ă  ne plus systĂ©matiquement les rejeter. Enfin, Burnier a clos son exposĂ© en rappelant que les frais Ă©taient allouĂ©s sous une forme forfaitaire, en particulier en procĂ©dure de premiĂšre instance. Elle s’interroge sur l’opportunitĂ© de reconsidĂ©rer cette pratique, en particulier afin que les frais liĂ©s aux rapports de recherches, indispensables dans la future procĂ©dure de radiation, soient pris en charge.
Fussnoten:
*
Juriste, GenĂšve.
**
Avocate, GenĂšve.


nternationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) WIPO-Vertrag vom 20. Dezember 1996 ĂŒber kĂŒnstlerische Darbietungen und TontrĂ€ger (WPPT)
Finnland ErklÀrung gemÀss Art. 3(3); mit Wirkung am 13. Oktober 2016
Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren
Kolumbien 26. Juli 2016
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© de l’OMPI du 20 dĂ©cembre 1996 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions et les phonogrammes (WPPT)
Finlande DĂ©claration selon l’art. 3(3); avec effet au 13 octobre 2016
Traité de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dépÎt des micro-organismes aux fins de la procédure en matiÚre de brevets
Colombie 26 juillet 2016
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013, um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Chile 10. Mai 2016 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Chili 10 mai 2016 (date de ratification)


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Vertrag von Singapur zum Markenrecht vom 27. MĂ€rz 2006
Korea, Republik 1. Juli 2016
Internationales Übereinkommen vom 2. Dezember 1961 zum Schutz von PflanzenzĂŒchtungen (UPOV) revidiert in Genf am 10. November 1972, am 23. Oktober 1978 und am 19. MĂ€rz 1991
Kenia 11. Mai 2016
Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrÀge Vertrag von Marrakech vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Israel 21. MĂ€rz 2016 (Ratifikationsdatum)
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© de Singapour sur le droit des marques du 27 mars 2006
Corée, République de 1er juillet 2016
Convention internationale du 2 décembre 1961 pour la protection des obtentions végétales (UPOV) révisée à GenÚve le 10 novembre 1972, le 23 octobre 1978 et le 19 mars 1991
Kenya 11 mai 2016
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Israël 21 mars 2016 (date de ratification)
  Informationen Haager Abkommen vom 6. November 1925 ĂŒber die internationale Eintragung gewerblicher Muster und Modelle, revidiert in London am 2. Juni 1934, in Den Haag am 28. November 1960 (ergĂ€nzt durch die Zusatzvereinbarung von Monaco (1961), die ErgĂ€nzungsvereinbarung von Stockholm (1967) und das Protokoll von Genf (1975), und geĂ€ndert 1979) und in Genf am 2. Juli 1999 Suriname Am 21. MĂ€rz 2016 Hinterlegung der Urkunde, welche die Genehmigung der Ausserkraftsetzung der Fassung von London (1934) und der Zusatzfassung von Monaco (1961) bescheinigt. Die Ausserkraftsetzung wird rechtswirksam, sobald alle erforderlichen Genehmigungen hinterlegt sind. Informations Arrangement de La Haye du 6 novembre 1925 concernant l’enregistrement international des dessins et modĂšles industriels, rĂ©visĂ© Ă  Londres le 2 juin 1934, Ă  La Haye le 28 novembre 1960 (complĂ©tĂ© par l’Acte additionnel de Monaco (1961), l’Acte complĂ©mentaire de Stockholm (1967) et le Protocole de GenĂšve (1975), et modifiĂ© en 1979) et Ă  GenĂšve le 2 juillet 1999 Suriname Notification de l’instrument d’acceptation d’extinction de l’Acte de Londres (1934) et de l’Acte additionnel de Monaco (1961), le 21 mars 2016. L’extinction prendra effet lorsque le nombre requis d’instruments d’acceptation aura Ă©tĂ© atteint.


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Berner Übereinkunft vom 9. September 1886 zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, revidiert in Paris am 24. Juli 1971 und geĂ€ndert am 28. September 1979
Turkmenistan 29. Mai 2016
Sao Tomé und Principe 14. Juni 2016
Vertrag von Singapur zum Markenrecht vom 27. MĂ€rz 2006
Japan 11. Juni 2016
Patentrechtsvertrag vom 1. Juni 2000
Japan 11. Juni 2016
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Convention de Berne du 9 septembre 1886 pour la protection des Ɠuvres littĂ©raires et artistiques, rĂ©visĂ©e Ă  Paris le 24 juillet 1971 et modifiĂ©e le 28 septembre 1979
Turkménistan 29 mai 2016
Sao Tomé-et-Principe 14 juin 2016
Traité de Singapour sur le droit des marques du 27 mars 2006
Japon 11 juin 2016
Traité du 1er juin 2000 sur le droit des brevets
Japon 11 juin 2016
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Peking vom 24. Juni 2012 ĂŒber audiovisuelle Darbietungen
Korea, Demokratische Volksrepublik 19. Februar 2016 (Ratifikationsdatum)
Vertrag von Marrakech vom 27. Juni 2013, um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Korea, Demokratische Volksrepublik 19. Februar 2016 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de PĂ©kin du 24 juin 2012 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions audiovisuelles
Corée, République pop. dém. de 19 février 2016 (date de ratification)
TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Corée, République pop. dém. de 19 février 2016 (date de ratification)
  |Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Lettland Mitteilung der AdressĂ€nderung der folgenden internationalen Hinterlegungsstelle: Collection de Souches Microbiennes de la Lettonie (CSML) Jelgavas str. 1 Riga, LV-1004 Lettonie Tel: +371 67033925 E-Mail: [email protected] Internet: <mikro.daba.lv> Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/budapest>. FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: <www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html>. Russland Mitteilung der Beendigung des Status einer internationalen Hinterlegungsstelle bezĂŒglich des National Research Center of Antibiotics (NRCA) mit Wirksamkeit ab 31. MĂ€rz 2016. Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/budapest>. FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: <www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html>. Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Lettonie Communication relative aux changements des coordonnĂ©es de l’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale suivante: Collection de Souches Microbiennes de la Lettonie (CSML) Jelgavas str. 1 Riga, LV-1004 Lettonie TĂ©l: +371 67033925 E-mail: [email protected] Internet: <mikro.daba.lv> La prĂ©sente notification est publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: <www.wipo.int/budapest>. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: <www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html>. Russie Communication relative Ă  la cessation du statut d’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale concernant le Centre national de recherche pour les antibiotiques (CNRA) Ă  compter du 31 mars 2016. La prĂ©sente notification est publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: <www.wipo.int/budapest>. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: <www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html>.


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Berner Übereinkunft vom 9. September 1886 zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, revidiert in Paris am 24. Juli 1971 und geĂ€ndert am 28. September 1979
Burundi 12. April 2016
WIPO-Urheberrechtsvertrag vom 20. Dezember 1996 (WCT)
Burundi 12. April 2016
Protokoll vom 27. Juni 1989 zum Madrider Abkommen ĂŒber die internationale Registrierung von Marken
DĂ€nemark Deklaration ĂŒber die Anwendbarkeit des Protokolls auf die FĂ€röer-Inseln ab 13. April 2016
Haager Abkommen vom 6. November 1925 ĂŒber die internationale Eintragung gewerblicher Muster und Modelle, revidiert in London am 2. Juni 1934, in Den Haag am 28. November 1960 (ergĂ€nzt durch die Zusatzvereinbarung von Monaco [1961], die ErgĂ€nzungsvereinbarung von Stockholm [1967] und das Protokoll von Genf [1975], und geĂ€ndert 1979) und in Genf am 2. Juli 1999
DĂ€nemark Deklaration ĂŒber die Anwendbarkeit des Protokolls auf die FĂ€röer-Inseln ab 13. April 2016
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Convention de Berne du 9 septembre 1886 pour la protection des Ɠuvres littĂ©raires et artistiques, rĂ©visĂ©e Ă  Paris le 24 juillet 1971 et modifiĂ©e le 28 septembre 1979
Burundi 12 avril 2016
TraitĂ© de l’OMPI du 20 dĂ©cembre 1996 sur le droit d’auteur (WCT)
Burundi 12 avril 2016
Protocole du 27 juin 1989 relatif à l’Arrangement de Madrid concernant l’enregistrement international des marques
Danemark DĂ©claration en vertu de laquelle le Protocole est applicable aux Îles FĂ©roĂ© Ă  compter du 13 avril 2016
Arrangement de La Haye du 6 novembre 1925 concernant l’enregistrement international des dessins et modĂšles industriels, rĂ©visĂ© Ă  Londres le 2 juin 1934, Ă  La Haye le 28 novembre 1960 (complĂ©tĂ© par l’Acte additionnel de Monaco [1961], l’Acte complĂ©mentaire de Stockholm [1967] et le Protocole de GenĂšve [1975], et modifiĂ© en 1979) et Ă  GenĂšve le 2 juillet 1999
Danemark DĂ©claration en vertu de laquelle le Protocole est applicable aux Îles FĂ©roĂ© Ă  compter du 13 avril 2016
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Marrakech vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Peru 2. Februar 2016 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Pérou 2 février 2016 (date de ratification)
  Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren China Mitteilung zu einer Erweiterung der Liste der Mikroorganismustypen, welche durch das China General Microbiological Culture Collection Center (CGMCC) akzeptiert wurden. Mitteilung der Änderung: 28. Januar 2016 Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/budapest>. FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: <www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html>. Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Chine Communication relative Ă  une extension de la liste des types de micro-organismes acceptĂ©s en dĂ©pĂŽt par le China General Microbiological Culture Collection Center (CGMCC). Date de notification de la modification: 28 janvier 2016 La prĂ©sente notification est publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: <www.wipo.int/budapest>. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c, al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: <www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html>.


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Vertrag von Singapur zum Markenrecht vom 27. MĂ€rz 2006
Irland 21. MĂ€rz 2016
Haager Abkommen vom 6. November 1925 ĂŒber die internationale Eintragung gewerblicher Muster und Modelle, revidiert in London am 2. Juni 1934, in Den Haag am 28. November 1960 (ergĂ€nzt durch die Zusatzvereinbarung von Monaco (1961), die ErgĂ€nzungsvereinbarung von Stockholm (1967) und das Protokoll von Genf (1975), und geĂ€ndert 1979) und in Genf am 2. Juli 1999
Turkmenistan 16. MĂ€rz 2016
Vertrag von Nairobi vom 26. September 1981 ĂŒber den Schutz des Olympischen Symbols
Turkmenistan 16. Januar 2016
Berner Übereinkunft vom 9. September 1886 zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, revidiert in Paris am 24. Juli 1971 und geĂ€ndert am 28. September 1979
Kuwait 27. Februar 2016
  Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© de Singapour sur le droit des marques du 27 mars 2006
Irlande 21 mars 2016
Arrangement de La Haye du 6 novembre 1925 concernant l’enregistrement international des dessins et modĂšles industriels, rĂ©visĂ© Ă  Londres le 2 juin 1934, Ă  La Haye le 28 novembre 1960 (complĂ©tĂ© par l’Acte additionnel de Monaco (1961), l’Acte complĂ©mentaire de Stockholm (1967) et le Protocole de GenĂšve (1975), et modifiĂ© en 1979) et Ă  GenĂšve le 2 juillet 1999
Turkménistan 16 mars 2016
Traité de Nairobi du 26 septembre 1981 concernant la protection du symbole olympique
Turkménistan 16 janvier 2016
Convention de Berne du 9 septembre 1886 pour la protection des Ɠuvres littĂ©raires et artistiques, rĂ©visĂ©e Ă  Paris le 24 juillet 1971 et modifiĂ©e le 28 septembre 1979
Koweït 27 février 2016
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Brasilien 11. Dezember 2015 (Ratifikationsdatum)
Australien 10. Dezember 2015 (Ratifikationsdatum)
  TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Brésil 11 décembre 2015 (date de ratification)
Australie 10 décembre 2015 (date de ratification)
  Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren China Mitteilung des Erwerbs des Status einer internationalen Hinterlegungsstelle durch: Centre de cultures microbiologiques de Guangdong (CCMGD) Guangdong Institute of Microbiology n° 59 Building, n° 100 Xianliezhong Road Guangzhou 510075 RĂ©publique populaire de Chine Tel.: (86-20) 8 713 7633, 8 713 7636, 3 765 6629 Fax: (86-20) 8 768 6803 E-Mail: [email protected] Internet: <www.gimcc.net> mit Wirksamkeit ab 1. Januar 2016. Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: <www.wipo.int/​treaties/en/​registration/​budapest/> FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV), siehe die Webseite des Instituts: <www.ige.ch/de/juristische-infos/rechtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html>   Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Chine Communication relative Ă  l’acquisition du statut d’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale par: Centre de cultures microbiologiques de Guangdong (CCMGD) Guangdong Institute of Microbiology n° 59 Building, n° 100 Xianliezhong Road Guangzhou 510075 RĂ©publique populaire de Chine TĂ©lĂ©phone: (86-20) 8 713 7633, 8 713 7636, 3 765 6629 TĂ©lĂ©copieur: (86-20) 8 768 6803 E-Mail: [email protected] Internet: <www.gimcc.net> Ă  compter du 1er janvier 2016. Cette notification sera publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: <www.wipo.int/​treaties/fr/​registration/​budapest/> Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: <www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html>


Le sĂ©minaire de l’AROPI – LES du 8 septembre 2015, consacrĂ© au thĂšme de «La propriĂ©tĂ© intellectuelle dans le procĂšs civil», a offert un tour d’horizon de la pratique actuelle des tribunaux sur certaines questions procĂ©durales qui se posent frĂ©quemment Ă  l’avocat dans les procĂšs de propriĂ©tĂ© intellectuelle.



Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Vertrag von Singapur zum Markenrecht vom 27. MĂ€rz 2006
Afrikanische Organisation fĂŒr Geistiges Eigentum (OAPI) ErklĂ€rungen gemĂ€ss Art. 6 und 19(2); mit Wirkung am 13. Februar 2016
Informationen Haager Abkommen vom 6. November 1925 ĂŒber die internationale Eintragung gewerblicher Muster und Modelle, revidiert in London am 2. Juni 1934, in Den Haag am 28. November 1960 (ergĂ€nzt durch die Zusatzvereinbarung von Monaco [1961], die ErgĂ€nzungsvereinbarung von Stockholm [1967] und das Protokoll von Genf [1975], und geĂ€ndert 1979) und in Genf am 2. Juli 1999 CĂŽte d’Ivoire Am 27. Oktober 2015 Hinterlegung der Urkunde, welche die Genehmigung der Ausserkraftsetzung der Fassung von London (1934) bescheinigt. Die Ausserkraftsetzung wird rechtswirksam, sobald alle erforderlichen Genehmigungen hinterlegt sind. Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© de Singapour sur le droit des marques du 27 mars 2006
Organisation africaine de la propriété intellectuelle (OAPI) Déclarations selon les art. 6 et 19(2); avec effet au 13 février 2016
Informations Arrangement de La Haye du 6 novembre 1925 concernant l’enregistrement international des dessins et modĂšles industriels, rĂ©visĂ© Ă  Londres le 2 juin 1934, Ă  La Haye le 28 novembre 1960 (complĂ©tĂ© par l’Acte additionnel de Monaco [1961], l’Acte complĂ©mentaire de Stockholm [1967] et le Protocole de GenĂšve [1975], et modifiĂ© en 1979) et Ă  GenĂšve le 2 juillet 1999 CĂŽte d’Ivoire Notification de l’instrument d’acceptation d’extinction de l’Acte de Londres (1934), le 27 octobre 2015. L’extinction prendra effet lorsque le nombre requis d’instruments d’acceptations aura Ă©tĂ© atteint.


PraxisĂ€nderung betreffend die Dienstleistung «kundenspezifische Herstellung von Waren» in Klasse 40 Am 1. Januar 2016 ist die neue Auflage der 10. Ausgabe der Nizza-Klassifikation in Kraft getreten. Wie jedes Jahr hat der Expertenausschuss der Nizza-Union diverse Änderungen beschlossen. Unter anderem wurden die erlĂ€uternden Anmerkungen der Klasse 40 hinsichtlich der «kundenspezifischen Herstellung von Waren» angepasst. GemĂ€ss langjĂ€hriger Praxis des Instituts war die kundenspezifische Herstellung von Waren keine Dienstleistung i.S. der Nizza-Klassifikation. Die Herstellung, auch wenn diese nach Vorgaben des Kunden erfolgte, wurde von den entsprechenden Warenklassen abgedeckt. Die erlĂ€uternden Anmerkungen zu Klasse 40 wurden dahin gehend geĂ€ndert, dass die kundenspezifische Herstellung unter Klasse 40 subsumiert werden kann. Zudem umschreiben die neuen erlĂ€uternden Anmerkungen die Dienstleistung und erlauben damit eine Abgrenzung zwischen Waren- und Dienstleistungsmarken. Diese Anpassungen haben das Institut dazu veranlasst, seine Praxis betreffend die Dienstleistung «kundenspezifische Herstellung von Waren» zu Ă€ndern. Seit dem 1. Januar 2016 wird diese Dienstleistung unter gewissen Voraussetzungen akzeptiert. Die kundenspezifische Herstellung muss auf Bestellung eines Kunden erfolgen. Weiter muss die Herstellung an die BedĂŒrfnisse des Bestellers angepasst sein, dessen Anforderungen entsprechen oder nach den Vorgaben des Bestellers ausgefĂŒhrt sein. Schliesslich mĂŒssen die hergestellten Waren prĂ€zise genannt werden. Die neue Praxis wird seit 1. Januar 2016 auf alle hĂ€ngigen Schweizer Markeneintragungsgesuche angewendet. Weitere Informationen sind auf www.ige.ch publiziert.   Changement de pratique concernant les services «fabrication sur mesure de produits» en classe 40 La nouvelle version de la 10e édition de la Classification de Nice est entrĂ©e en vigueur le 1er janvier 2016. Comme chaque annĂ©e, le ComitĂ© d’experts de l’Union de Nice a adoptĂ© certaines modifications. Les notes explicatives de la classe 40 ont en particulier Ă©tĂ© adaptĂ©es de maniĂšre Ă  y inclure la notion de «fabrication sur mesure de produits». Durant des annĂ©es, la pratique de l’Institut a Ă©tĂ© de considĂ©rer que la fabrication sur mesure de produits n’était pas un service au sens de la Classification de Nice. En effet, pour l’Institut la fabrication sur mesure de produits, effectuĂ©e selon les exigences du client, Ă©tait couverte par la revendication des produits en question. Ceci n’est dĂ©sormais plus le cas. En effet, les notes explicatives de la classe 40 ont Ă©tĂ© modifiĂ©es de maniĂšre Ă  inclure, en classe 40, la fabrication sur mesure de produits. Ces notes explicatives dĂ©crivent ce qui doit ĂȘtre compris par ces services, permettant ainsi une diffĂ©renciation entre les marques de produits et les marques de services. Ces changements ont conduit l’Institut Ă  modifier sa pratique. Depuis le 1er janvier 2016, ce service est acceptĂ© en classe 40 Ă  condition que certaines prĂ©cisions soient apportĂ©es. D’abord, la fabrication sur mesure doit ĂȘtre effectuĂ©e sur commande d’un client. Ensuite, la fabrication doit correspondre aux besoins, aux exigences ou au cahier des charges spĂ©cifiques du client. Enfin, les produits fabriquĂ©s doivent ĂȘtre indiquĂ©s de façon prĂ©cise. Cette nouvelle pratique est appliquĂ©e Ă  toutes les demandes d’enregistrement de marques suisses pendantes au 1er janvier 2016. Davantage d’informations sont disponibles sur le site Internet de l’Institut (www.ige.ch).


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Internationales Übereinkommen vom 2. Dezember 1961 zum Schutz von PflanzenzĂŒchtungen (UPOV) revidiert in Genf am 10. November 1972, am 23. Oktober 1978 und am 19. MĂ€rz 1991
Tansania 22. November 2015 (Fassung von 1991)
Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Peking vom 24. Juni 2012 ĂŒber audiovisuelle Darbietungen
Russland 19. Oktober 2015 (Beitrittsdatum)
  Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Convention internationale du 2 dĂ©cembre 1961 pour la protection des obtentions vĂ©gĂ©tales (UPOV) rĂ©visĂ©e Ă  GenĂšve le 10 novembre 1972, le 23 octobre 1978 et le 19 mars 1991
Tanzanie 22 novembre 2015 (acte de 1991)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de PĂ©kin du 24 juin 2012 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions audiovisuelles
Russie 19 octobre 2015 (date d’adhĂ©sion)


Der diesjĂ€hrige Workshop des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) wurde von Dr. Michael Ritscher, LL.M., geleitet, wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser, LL.M., fĂŒr die Organisation verantwortlich war. TraditionsgemĂ€ss fand die Tagung zum Thema «Tat- und Rechtsfragen im Markenrecht» in der Kartause Ittingen statt.



Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Protokoll vom 27. Juni 1989 zum Madrider Abkommen ĂŒber die internationale Registrierung von Marken
Gambia Gambia 18. Dezember 2015 ErklÀrungen gemÀss Art. 5(2)d) und 8(7)a); mit Wirkung am 6. Januar 2016
Simbabwe ErklÀrungen gemÀss Art. 5(2)d) und 8(7)a); mit Wirkung am 7. Januar 2016
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Protocole du 27 juin 1989 relatif Ă  l’Arrangement de Madrid concernant l’enregistrement international des marques
Gambie Gambie 18 décembre 2015 Déclarations selon les art. 5.2)d) et 8.7)a); avec effet au 6 janvier 2016
Zimbabwe Déclarations selon les art. 5.2)d) et 8.7)a); avec effet au 7 janvier 2016
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Marrakech vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Republik Korea 8. Oktober 2015 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
République de Corée 8 octobre 2015 (date de ratification)


Auch dieses Jahr lud das Institut fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) unter der Leitung von Dr. Michael Ritscher, LL.M., und der organisatorischen Verantwortung von Dr. Christoph Gasser, LL.M., wieder zur traditionellen alljĂ€hrlichen Tagung ĂŒber die Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der Schweiz.



Internationales | Nouvelles internationales
Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Peking vom 24. Juni 2012 ĂŒber die audiovisuellen Darbietungen
Moldova 4. September 2015 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de PĂ©kin du 24 juin 2012 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions audiovisuelles
Moldova 4 septembre 2015 (date de ratification)
  Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Mexiko Mitteilung des Erwerbs des Status einer internationalen Hinterlegungsstelle durch: ColecciĂłn de Microorganismos del Centro Nacional de Recursos GenĂ©ticos (CM-CNRG) Boulevard de la Biodiversidad n° 400 Col. Rancho las Cruces TepatitlĂĄn de Morelos, Jalisco, C.P. 47600 Mexique mit Wirksamkeit ab 25. August 2015. Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: www.wipo.int/treaties/en/egistration/budapest/ FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Mexique Communication relative Ă  l’acquisition du statut d’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale par: ColecciĂłn de Microorganismos del Centro Nacional de Recursos GenĂ©ticos (CM-CNRG) Boulevard de la Biodiversidad n° 400 Col. Rancho las Cruces TepatitlĂĄn de Morelos, Jalisco, C.P. 47600 Mexique Ă  compter du 25 aoĂ»t 2015. Cette notification sera publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: www.wipo.int/treaties/fr/egistration/budapest/ Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Protokoll vom 27. Juni 1989 zum Madrider Abkommen ĂŒber die internationale Registrierung von Marken
Algerien 31. Oktober 2015; ErklÀrung gemÀss Art. 5(2)d)
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Protocole du 27 juin 1989 relatif Ă  l’Arrangement de Madrid concernant l’enregistrement international des marques
AlgĂ©rie 31 octobre 2015; dĂ©claration selon l’art. 5.2)d)
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Mexiko 29. Juli 2015 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Mexique 29 juillet 2015 (date de ratification)


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Internationales Übereinkommen vom 2. Dezember 1961 zum Schutz von PflanzenzĂŒchtungen (UPOV) revidiert in Genf am 10. November 1972, am 23. Oktober 1978 und am 19. MĂ€rz 1991
Kanada 19. Juli 2015 (Fassung von 1991)
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Convention internationale du 2 dĂ©cembre 1961 pour la protection des obtentions vĂ©gĂ©tales (UPOV) rĂ©visĂ©e Ă  GenĂšve le 10 novembre 1972, le 23 octobre 1978 et le 19 mars 1991
Canada 19 juillet 2015 (Acte de 1991)
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Peking vom 24. Juni 2012 ĂŒber audiovisuelle Darbietungen
Chile 22. Juni 2015 (Ratifikationsdatum)
Katar 3. Juli 2015 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Beijing du 24 juin 2012 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions audiovisuelles
Chili 22 juin 2015 (date de ratification)
Qatar 3 juillet 2015 (date de ratification)


Report of Swiss Group​

Members of the working group: Nicola Benz, Lukas Herforth, Simon Holzer, Monika Naef, Philipp Groz (Chair), Lorenza Ferrari, Simone Billi, Joanna Slowik



Report of Swiss Group

Members of the working group: Yaniv Benhamou, Matthias Gottschalk (chairman), Sabrina Konrad, Peter Ling, Annatina Menn, Reinhard Oertli, Beatrice Renggli, David RĂŒetschi



Der Verband der freiberuflichen EuropĂ€ischen und Schweizer PatentanwĂ€lte (VESPA), der Verband der IndustriepatentanwĂ€lte in der Schweiz (VIPS) und der Verband Schweizerischer Patent- und MarkenanwĂ€lte (VSP) luden gemeinsam mit INGRES die Teilnehmer zu einer Veranstaltung ĂŒber die Zukunft des Schweizer Patentsystems ein. Die derzeitige Situation des Schweizer Patents und mögliche Entwicklungen wurden in verschiedenen VortrĂ€gen und Diskussionsrunden dargestellt. Die von zahlreichen Teilnehmern besuchte Tagung war dem Gedanken der Aufwertung des Schweizer Patentsystems gewidmet, welcher sich im Zusammenhang mit der UmwĂ€lzung der Gesetzgebung in der EuropĂ€ischen Union ergibt.



Im Schweizer Recht findet sich keine ausdrĂŒckliche Definition der «Erfinderschaft»; insbesondere verzichtet das Schweizer Gesetzesrecht darauf, die materiellen Erfordernisse an eine Person zu definieren, damit diese als Erfinder betrachtet wird. Die anspruchsvolle Aufgabe, solche Erfordernisse festzulegen, ist den Gerichten ĂŒberlassen.



Report of Swiss Group

Members of the working group: Barbara Abegg, Fanny AmbĂŒhl, David Aschmann, Ursula In-Albon, Gallus Joller, Cyrill Rieder, Catherine Raymann, Roger Staub, Markus Wang (chairman)



Mitteilung des Bundesverwaltungsgerichts
Die Abteilung II, Fachgebiet 3 (Geistiges Eigentum), des Bundesverwaltungsgerichts erhöht die GerichtsgebĂŒhren per 1. Oktober 2015. FĂŒr Beschwerden mit einer Partei und einer Vorinstanz, namentlich Markeneintragungsbeschwerden, die ab 1. Oktober 2015 beim Bundesverwaltungsgericht eingehen, wird in der Regel ein Kostenvorschuss von CHF 3000.– (bisher CHF 2500.–), fĂŒr Beschwerden mit zwei widerstreitenden Parteien und einer Vorinstanz, namentlich Widerspruchsbeschwerden, in der Regel ein Kostenvorschuss von CHF 4500.– (bisher CHF 4000.–) erhoben. Die GerichtsgebĂŒhr wird in diesen Verfahren entsprechend höher bemessen. Vorbehalten sind höhere oder tiefere AnsĂ€tze aufgrund besonderer UmstĂ€nde, z.B. fĂŒr sehr bekannte Marken. Damit werden die GerichtsgebĂŒhren an die in BGE 133 III 490 genannte Streitwertberechnung angepasst (vgl. Art. 4 des Reglements ĂŒber die Kosten und EntschĂ€digungen vor dem Bundesverwaltungsgericht [VGKE, SR 173.320.2]).
La Cour II, domaine de spĂ©cialisation 3 (propriĂ©tĂ© intellectuelle), du Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral augmentera les Ă©moluments judiciaires Ă  partir du 1er octobre 2015. Pour les recours, qui seront dĂ©posĂ©s Ă  partir du 1er octobre 2015 auprĂšs du Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral, avec une partie et une autoritĂ© infĂ©rieure, notamment en matiĂšre d’enregistrement, une avance de frais de CHF 3000.– (contre CHF 2500.– jusqu’à prĂ©sent) sera gĂ©nĂ©ralement perçue. Pour les recours avec deux parties opposĂ©es et une autoritĂ© infĂ©rieure, notamment en matiĂšre d’opposition, l’avance de frais s’élĂšvera en rĂšgle gĂ©nĂ©rale Ă  CHF 4500.– (contre CHF 4000.– jusqu’à prĂ©sent). L’émolument judiciaire est augmentĂ© en consĂ©quence dans ces procĂ©dures. Demeure rĂ©servĂ©e la perception de montants supĂ©rieurs ou infĂ©rieurs, en raison de circonstances particuliĂšres, par exemple pour des marques trĂšs connues. Les Ă©moluments judiciaires sont ainsi adaptĂ©s conformĂ©ment au calcul de la valeur litigieuse mentionnĂ© dans l’ATF 133 III 490 (cf. art. 4 du rĂšglement concernant les frais, dĂ©pens et indemnitĂ©s fixĂ©s par le Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral [FITAF, RS 173.320.2]).


Die diesjĂ€hrige Wintertagung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) zur Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der EuropĂ€ischen Union wurde von Dr. Michael Ritscher, LL.M., geleitet, wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser, LL.M., fĂŒr die Organisation verantwortlich zeichnete.



Internationales | Nouvelles internationales
Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrÀge Vertrag von Marrakech vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Singapur 30. MĂ€rz 2015 (Ratifikationsdatum)
Argentinien 1. April 2015 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Singapour 30 mars 2015 (date de ratification)
Argentine 1er avril 2015 (date de ratification)
  Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Korea, Republik Mitteilung der Änderungen der Kontaktdaten der folgenden internationalen Hinterlegungsstelle: Collection corĂ©enne de cultures de rĂ©fĂ©rence (CCCR) 125 Gwahak-ro Yuseong-gu Daejeon, 305-806 Telefon: +82 (42) 860 4612, 860 4656 Fax: +82 (42) 860 4677, 860 4625 E-Mail: [email protected] Internet: kctc.kribb.re.kr Mitteilung zu einer Erweiterung der Liste der Mikroorganismustypen, welche durch die Collection corĂ©enne de cultures de rĂ©fĂ©rence (CCCR) und die Fondation corĂ©enne de recherche sur les lignĂ©es cellulaires (FCRLC) akzeptiert wurden. >Mitteilung des Erwerbs des Status einer internationalen Hinterlegungsstelle durch: Collection corĂ©enne de cultures agricoles (CCCA) Division de microbiologie agricole AcadĂ©mie nationale des sciences agricoles Administration du dĂ©veloppement rural 166, Nongsaengmyeong-ro, lseo-myeon Wanju-gun, Jeollabuk-do 565-851 Republik Korea mit Wirksamkeit ab 1. Mai 2015. Diese Mitteilungen sind auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: www.wipo.int/budapest. FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html. Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets CorĂ©e, RĂ©publique de Communication relative aux changements de coordonnĂ©es de l’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale suivante: Collection corĂ©enne de cultures de rĂ©fĂ©rence (CCCR) 125 Gwahak-ro Yuseong-gu Daejeon, 305-806 TĂ©lĂ©phone: +82 (42) 860 4612, 860 4656 TĂ©lĂ©copieur: +82 (42) 860 4677, 860 4625 E-mail: [email protected] Internet: kctc.kribb.re.kr Communication relative Ă  une extension de la liste des types de micro-organismes acceptĂ©s en dĂ©pĂŽt par la Collection corĂ©enne de cultures de rĂ©fĂ©rence (CCCR) et la Fondation corĂ©enne de recherche sur les lignĂ©es cellulaires (FCRLC). Communication relative Ă  l’acquisition du statut d’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale par: Collection corĂ©enne de cultures agricoles (CCCA) Division de microbiologie agricole AcadĂ©mie nationale des sciences agricoles Administration du dĂ©veloppement rural 166, Nongsaengmyeong-ro, lseo-myeon Wanju-gun, Jeollabuk-do 565-851 RĂ©publique de CorĂ©e Ă  compter du 1er mai 2015. Les prĂ©sentes notifications sont publiĂ©es sur le site web de l’OMPI: www.wipo.int/budapest. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c, al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html.


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Protokoll vom 27. Juni 1989 zum Madrider Abkommen ĂŒber die internationale Registrierung von Marken
Kambodscha 5. Juni 2015; ErklÀrung gemÀss Art. 5(2)d)
Haager Abkommen vom 6. November 1925 ĂŒber die internationale Eintragung gewerblicher Muster und Modelle, revidiert in London am 2. Juni 1934, in Den Haag am 28. November 1960 (ergĂ€nzt durch die Zusatzvereinbarung von Monaco [1961], die ErgĂ€nzungsvereinbarung von Stockholm [1967] und das Protokoll von Genf [1975] und geĂ€ndert [1979]) und in Genf am 2. Juli 1999
Vereinigte Staaten von Amerika 13. Mai 2015
Japan 13. Mai 2015
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Protocole du 27 juin 1989 relatif Ă  l’Arrangement de Madrid concernant l’enregistrement international des marques
Cambodge 5 juin 2015; dĂ©claration selon l’art. 5.2)d)
Arrangement de La Haye du 6 novembre 1925 concernant l’enregistrement international des dessins et modĂšles industriels, rĂ©visĂ© Ă  Londres le 2 juin 1934, Ă  La Haye le 28 novembre 1960 (complĂ©tĂ© par l’Acte additionnel de Monaco [1961], l’Acte complĂ©mentaire de Stockholm [1967] et le Protocole de GenĂšve [1975]), et modifiĂ© en 1979) et Ă  GenĂšve le 2 juillet 1999
États-Unis d’AmĂ©rique 13 mai 2015
Japon 13 mai 2015
  Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Spanien Mitteilung zu einer Änderung des Textes der Liste der Mikroorganismustypen, welche durch die ColecciĂłn Española de Cultivos Tipo (CECT) akzeptiert wurden. Inkrafttreten der Änderung: 9. April 2015 Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: www.wipo.int/budapest. FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungenauf-mikrobiologischem-gebiet.html. China Mitteilung zu einer Erweiterung der Liste der Mikroorganismustypen, welche durch das Centre chinois de cultures de rĂ©fĂ©rence (CCCR) akzeptiert wurden. Inkrafttreten der Änderung: 11. April 2015 Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: www.wipo.int/budapest. FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannt Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV), siehe die Webseite des Instituts: www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungenauf-mikrobiologischem-gebiet.html. Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Espagne Communication relative Ă  une modification du texte de la liste des types de micro-organismes acceptĂ©s en dĂ©pĂŽt par le ColecciĂłn Española de Cultivos Tipo (CECT). Date de prise d’effet de la modification: 9 avril 2015 La prĂ©sente notification est publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: www.wipo.int/budapest. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c, al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html. Chine Communication relative Ă  une extension de la liste des types de micro-organismes acceptĂ©s en dĂ©pĂŽt par le Centre chinois de cultures de rĂ©fĂ©rence (CCCR) Date de prise d’effet de la modification: 11 avril 2015 La prĂ©sente notification est publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: www.wipo.int/budapest. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c, al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html.


IPI – LES, le 30 avril 2014 à Genùve

Olivier Veluz​*

Le 30 avril 2014 s’est tenu, Ă  GenĂšve, le sĂ©minaire annuel organisĂ© conjointement par la License Executive Society Switzerland (LES-CH) et l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (IPI) sur la thĂ©matique des «DĂ©veloppements rĂ©cents en droit des marques». La premiĂšre intervention, prĂ©sentĂ©e par Eric Meier, vice-directeur et chef de la Division des marques de l’IPI, portait sur les «NouveautĂ©s de l’Institut» et Ă©tait articulĂ©e en cinq parties. La premiĂšre partie Ă©tait consacrĂ©e Ă  des aspects statistiques. Eric Meier y a en particulier soulignĂ© le succĂšs du systĂšme de communication par courriel (<ekomm.ipi.ch>), la rĂ©duction importante du dĂ©lai pour l’examen d’une demande d’enregistrement de marque suisse et la durĂ©e trĂšs courte des procĂ©dures devant l’Institut. Dans une deuxiĂšme partie, Eric Meier a Ă©voquĂ© les diffĂ©rents projets en cours. Il a ainsi signalĂ© que les Directives en matiĂšre de marques faisaient l’objet d’une rĂ©vision (partielle) visant Ă  garantir la transparence de la pratique de l’Institut et que la nouvelle version serait disponible dĂ©but juillet 2014. S’agissant de l’Aide Ă  l’examen (<ph.ige.ch>), Eric Meier a rappelĂ© qu’il s’agissait d’une plate-forme informatique devant permettre, tant aux collaborateurs de l’Institut qu’aux professionnels du droit des marques, d’avoir accĂšs rapidement et simplement aux informations relatives aux dĂ©cisions prises par l’Institut dans le domaine des marques. D’ici mi-2014, cet outil contiendra plus de 600 dĂ©cisions principales et rĂšgles d’examen en matiĂšre de motifs absolus, en trois langues. La base de donnĂ©es contiendra Ă©galement 8000 noms gĂ©ographiques protĂ©gĂ©s par les traitĂ©s bilatĂ©raux conclus par la Suisse et toutes les dĂ©cisions matĂ©rielles en matiĂšre d’opposition rendues par l’Institut depuis 2008. Au cours de la troisiĂšme partie de son exposĂ©, Eric Meier a prĂ©sentĂ© les dĂ©veloppements de la pratique et de la jurisprudence suisses en matiĂšre de motifs absolus d’exclusion. Il a d’abord prĂ©sentĂ© plusieurs dĂ©cisions principales rĂ©centes de l’Institut relatives, en particulier, aux indications de provenance, aux marques imposĂ©es et aux marques sonores. Pour les marques imposĂ©es, il a rappelĂ© que l’Institut exige, en principe, une utilisation du signe Ă  titre de marque en relation avec les produits et les services concernĂ©s pendant une durĂ©e de dix ans. Toutefois, en cas d’usage particuliĂšrement intensif, l’Institut peut admettre que le signe s’est imposĂ© comme marque sur une pĂ©riode plus courte, comme c’est par exemple le cas du signe «App Store» (CH 646803). En matiĂšre de marque sonore, il a prĂ©sentĂ© les questions soulevĂ©es par une mĂ©lodie rĂ©cemment dĂ©posĂ©e comme marque (CH 657664). Selon l’Institut, la longueur d’une mĂ©lodie n’est pas dĂ©cisive quant Ă  l’aptitude de celle-ci Ă  constituer une marque au sens de l’art. 1 de la loi fĂ©dĂ©rale du 28 aoĂ»t 1992 sur la protection des marques et des indications de provenance (LPM, RS 232.11); il suffit que l’on puisse en distinguer le dĂ©but et la fin, que la mĂ©lodie forme un tout et qu’elle puisse ĂȘtre reconnue par les milieux intĂ©ressĂ©s et, ce faisant, que ces derniers puissent l’attribuer Ă  une entreprise dĂ©terminĂ©e, ce qui Ă©tait le cas avec la marque CH 657664. S’agissant des motifs absolus d’exclusion, l’Institut a considĂ©rĂ© que la mĂ©lodie n’appartenait pas au domaine public pour de la musique tĂ©lĂ©chargeable (cl. 9), dans la mesure oĂč celle-lĂ  n’était pas usuelle ou banale, qu’il ne s’agissait ni d’une mĂ©lodie, ni d’un extrait d’une composition gĂ©nĂ©ralement connue, comme un chant de NoĂ«l ou un Ɠuvre musicale cĂ©lĂšbre, et qu’il ne s’agissait pas non plus d’un «motif publicitaire» («hĂ€ufig allgemein gebrĂ€uchliches Werbemotiv»). Eric Meier a par la suite passĂ© en revue les arrĂȘts rĂ©cents rendus par le Tribunal administratif fĂ©dĂ©ral (TAF), relevant que la grande majoritĂ© des recours formĂ©s contre les dĂ©cisions de l’Institut avaient Ă©tĂ© rejetĂ©s. Il a enfin mis en Ă©vidence les arrĂȘts du Tribunal fĂ©dĂ©ral (TF) «Ce’Real» (sic! 2014, 24) et «ePost-Select (fig.)» (ATF 140 III 109). Dans ce dernier arrĂȘt, la Haute Cour a notamment jugĂ© que les notions de caractĂšre distinctif originaire et de caractĂšre distinctif acquis par l’usage (marque imposĂ©e) devaient ĂȘtre examinĂ©es de maniĂšre distincte. Le caractĂšre distinctif originaire doit ĂȘtre examinĂ© de maniĂšre abstraite, sans tenir compte de l’usage. Et d’ajouter qu’il appartenait au dĂ©posant de revendiquer l’enregistrement comme marque imposĂ©e, indication qui doit ĂȘtre inscrite au registre (art. 40 al. 2 let. c OPM) afin de permettre aux tiers de savoir que la marque a Ă©tĂ© enregistrĂ©e en raison du caractĂšre distinctif acquis par l’usage. La quatriĂšme partie de l’exposĂ© a portĂ© sur la procĂ©dure d’opposition. Eric Meier y a prĂ©sentĂ© des dĂ©cisions principales concernant la similitude des signes et dans quelle mesure la signification diffĂ©rente d’une marque permettait de compenser la similitude sur les plans auditif et visuel. Il a Ă©galement soulignĂ© que, dans l’ensemble, la pratique de l’IPI n’était pas remise en cause par le TAF, l’admission des recours rĂ©sultant gĂ©nĂ©ralement d’une apprĂ©ciation diffĂ©rente du cas d’espĂšce. Il a toutefois rendu les participants attentifs au fait qu’en matiĂšre d’usage partiel de la marque opposante, le TAF suivait une autre approche que celle de l’IPI. Ce dernier ne prend en compte que les produits ou les services en relation avec lesquels la marque est effectivement utilisĂ©e. En revanche, le TAF considĂšre que l’usage pour un produit spĂ©cifique vaut usage pour une indication gĂ©nĂ©rale Ă  condition que ce produit soit «typique» pour l’indication gĂ©nĂ©rale et les effets de l’usage soient Ă©tendus aux produits pour lesquels on peut attendre un usage futur de la marque au regard de l’usage constatĂ© (TAF B-5871/2011 consid. 2.3, «Gadovist/Gadogita»). Eric Meier a indiquĂ© que l’Institut ne voyait pas de motifs pour modifier sa pratique, que les critĂšres du TAF ne favorisaient pas la sĂ©curitĂ© juridique et qu’ils Ă©taient critiquĂ©s par une partie de la doctrine (cf. M. Bebi, Rechtserhaltende Wirkung des Teilgebrauches einer Marke, sic! 2014, 68). Dans la derniĂšre partie de son exposĂ© consacrĂ©e au projet Swissness, Eric Meier a signalĂ© que, sous rĂ©serve de modifications, les milieux intĂ©ressĂ©s seraient consultĂ©s dans le courant de l’étĂ© 2014 sur le paquet d’ordonnances et les commissions parlementaires au cours du second trimestre 2015. Une dĂ©cision du Conseil fĂ©dĂ©ral sur l’entrĂ©e en vigueur du projet interviendrait probablement avant fin 2015. La deuxiĂšme intervention Ă©tait intitulĂ©e «Ce produit est-il trop beau? Comment protĂ©ger un objet du design par un droit de propriĂ©tĂ© intellectuelle?». Me Anne-Virginie La Spada, avocate auprĂšs de l’Étude BMG Avocats, Ă  GenĂšve, a prĂ©sentĂ©, au moyen de cette intervention, la problĂ©matique de la protection des objets du design par la LPM, par la loi fĂ©dĂ©rale du 5 octobre 2001 sur la protection des designs (LDes, RS 232.12), par la loi fĂ©dĂ©rale du 9 octobre 1992 sur le droit d’auteur et les droits voisins (LDA, RS 231.1) et par la loi fĂ©dĂ©rale du 19 dĂ©cembre 1986 contre la concurrence dĂ©loyale (LCD, RS 241). La premiĂšre partie de cette intervention portait sur la protection des objets du design par la LPM. Me La Spada a prĂ©sentĂ© les divers motifs absolus susceptibles de faire obstacle Ă  l’enregistrement de tels objets en tant que marques et a traitĂ© plus spĂ©cialement des questions de leur appartenance au domaine public (art. 2 let. a LPM) et du motif d’exclusion tirĂ© de l’art. 2 let. b LPM. S’agissant de ce second motif, elle a exposĂ© que, selon la jurisprudence, cette rĂšgle circonscrivait pour les marques de forme les signes pour lesquels il existe un besoin absolu de libre disposition. Me La Spada a prĂ©cisĂ© que les formes faisant l’objet d’un tel besoin ne pouvaient pas s’imposer comme marques du fait de leur usage dans le commerce (ATF 131 III 121 consid. 2, sic! 2005, 369, «Smarties [3D]/M&M’s [3D]»). Elle a ensuite mis en Ă©vidence les diffĂ©rentes notions prĂ©vues Ă  l’art. 2 let. b LPM, en particulier la notion de la nature mĂȘme du produit. Dans son arrĂȘt «Lego III», le TF a jugĂ© que cette notion se dĂ©finissait par la forme dont les caractĂ©ristiques sont fonctionnellement ou esthĂ©tiquement nĂ©cessaires, de sorte que leur modification entraĂźnerait une modification des qualitĂ©s spĂ©cifiques du produit lui-mĂȘme, que le public s’attend Ă  trouver (ATF 129 III 514, «Lego III [3D]»). Me La Spada a signalĂ© que la notion de nĂ©cessitĂ© esthĂ©tique Ă©tait critiquĂ©e par la doctrine majoritaire, alors que certains, en revanche, estiment qu’elle exclut les produits purement esthĂ©tiques comme les bijoux, dans la mesure oĂč leur finalitĂ© s’épuiserait dans l’esthĂ©tique et constituerait la nature mĂȘme du produit. On trouve aussi l’opinion selon laquelle la nĂ©cessitĂ© esthĂ©tique exclut les formes dont l’esthĂ©tique est centrale dans la valeur du produit. Me La Spada a cependant relevĂ© que, dans la pratique, l’art. 2 let. b LPM n’excluait pas les objets purement esthĂ©tiques ni les objets du design, les Directives en matiĂšre de marques de l’Institut indiquant dans ce contexte que sont exclues les formes dont les caractĂ©ristiques tridimensionnelles essentielles se composent d’élĂ©ments de forme purement gĂ©nĂ©riques pour les produits du segment correspondant. Toujours Ă  propos de l’art. 2 let. b LPM, Me La Spada a Ă©galement traitĂ© de la notion de forme techniquement nĂ©cessaire, au sujet de laquelle le TF a rĂ©cemment eu l’occasion de se pencher (TF, sic! 2012, 627, «Nespresso II»; TF, sic! 2012, 811, «Lego IV [3D]»). Elle a rappelĂ© qu’une forme est techniquement nĂ©cessaire si le recours Ă  une autre forme ne peut raisonnablement pas ĂȘtre exigĂ©, car l’alternative est moins pratique, moins solide ou plus chĂšre. Sous l’angle de l’art. 2 let. a LPM, Me La Spada a rappelĂ© les principes rĂ©gissant les marques de formes. En particulier, pour que l’obstacle de l’appartenance au domaine public soit surmontĂ© et que l’on reconnaisse Ă  la forme un caractĂšre distinctif originaire, le signe doit s’écarter des formes usuelles ou attendues dans le segment considĂ©rĂ© Ă  tel point qu’il reste en mĂ©moire Ă  long terme non seulement comme la reprĂ©sentation d’un produit, mais comme rĂ©fĂ©rence Ă  une entreprise dĂ©terminĂ©e (cf. ATF 134 III 547, «Freischwingender Panton [3D]»). Elle a soulignĂ© qu’il Ă©tait exceptionnel qu’un produit du design remplisse cette condition, ce d’autant que, plus un segment compte une grande diversitĂ© de formes, plus il est difficile de crĂ©er une forme inattendue. Me La Spada a ajoutĂ© que le fait que la forme soit rĂ©compensĂ©e par un prix n’entrait pas en ligne de compte. Sur la base de ces considĂ©rations, Me La Spada a conclu que, si la LPM permettait de protĂ©ger les objets du design, il y avait nĂ©anmoins actuellement une forte rĂ©ticence Ă  protĂ©ger les formes de produits, motif pris qu’il existerait un risque de monopoliser la forme d’un genre de produit pendant une durĂ©e illimitĂ©e, sans possibilitĂ© pour les concurrents d’en faire un usage descriptif. Elle a par ailleurs indiquĂ© que cela s’expliquait Ă©galement par un souci de garder un droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle cohĂ©rent. En effet, alors que d’autres droits accordent une protection limitĂ©e dans le temps, la protection confĂ©rĂ©e par la LPM est potentiellement de durĂ©e illimitĂ©e. À propos de la LDes, Me La Spada a rappelĂ© que le design doit ĂȘtre nouveau et original (art. 2 al. 1 LDes). Le critĂšre de la nouveautĂ© exclut les designs qui ne diffĂšrent de designs existants que par des dĂ©tails peu perceptibles. Pour satisfaire Ă  la condition de l’originalitĂ©, le design ne doit pas donner la mĂȘme impression d’ensemble que les produits existants sur le marchĂ©. Sur le point de savoir Ă  partir de quand l’on est en prĂ©sence d’une forme originale, Me La Spada a estimĂ© que la marge de manƓuvre du crĂ©ateur Ă©tait prise en considĂ©ration. Elle a par ailleurs relevĂ© qu’en prĂ©sence d’une gamme de produits connaissant plusieurs dĂ©clinaisons successives, le produit initial Ă©tait susceptible de dĂ©truire l’originalitĂ© d’une variante ultĂ©rieurement dĂ©posĂ©e comme design. Me La Spada a nĂ©anmoins constatĂ© que les tribunaux admettaient assez facilement l’originalitĂ© du design, bien qu’ils concluent souvent Ă  l’absence de violation. Elle a enfin mis en avant que la LDes Ă©tait conçue pour les objets du design et a rappelĂ© que, pour obtenir une protection, il fallait veiller Ă  la revendiquer dans les douze mois suivant sa premiĂšre divulgation et que la durĂ©e de la protection Ă©tait limitĂ©e Ă  25 ans. Me La Spada a ensuite Ă©voquĂ© la possibilitĂ© de protĂ©ger les objets du design par la LDA. L’Ɠuvre y est dĂ©finie comme toute crĂ©ation de l’esprit, littĂ©raire ou artistique, qui a un caractĂšre individuel, quelles qu’en soient la valeur ou la destination (art. 2 al. 1 LDA). Font notamment partie des crĂ©ations de l’esprit les Ɠuvres des arts appliquĂ©s (art. 2 al 2 let. f LDA). Me La Spada a toutefois notĂ© que la jurisprudence en matiĂšre de droit d’auteur Ă©tait fluctuante. De plus, le TF a considĂ©rĂ© qu’en cas de doute, le caractĂšre individuel devait ĂȘtre niĂ© (TF, sic! 2011, 504, «Le Corbusier»). Sous l’angle de la LCD enfin, Me La Spada a en substance relevĂ© que cette lĂ©gislation n’avait pas de caractĂšre subsidiaire par rapport aux autres lois qui protĂšgent la propriĂ©tĂ© intellectuelle. Cependant, on ne saurait Ă©luder par le biais de la LCD les choix faits par le lĂ©gislateur concernant les limites prĂ©vues par les autres lois, sauf en cas de circonstances particuliĂšres de dĂ©loyautĂ©. Elle a prĂ©sentĂ© pour conclure la rĂ©cente jurisprudence du TF rĂ©servant la possibilitĂ© d’une exploitation dĂ©loyale de la rĂ©putation d’autrui mĂȘme en l’absence de risque de confusion (ATF 135 III 446, «Maltesers/Kit Kat Pop Choc II»). Selon l’intervenante, cette jurisprudence pourrait, peut-ĂȘtre, ouvrir plus largement la porte Ă  la protection de la forme des produits qui ne sont pas enregistrĂ©s comme marques ou designs. Le sĂ©minaire s’est ensuite poursuivi sur un «Tour d’horizon de la jurisprudence communautaire», prĂ©sentĂ© par Arnaud Folliard-Monguiral, juriste auprĂšs du service juridique de l’Office d’harmonisation au sein du marchĂ© intĂ©rieur (OHMI). Sous l’angle du droit des marques, Arnaud Folliard-Monguiral a d’abord relevĂ© que, dans une cause prĂ©judicielle, la Cour de Justice a considĂ©rĂ© que l’intĂ©rieur d’un magasin pouvait constituer une marque, sous rĂ©serve qu’il dispose d’un caractĂšre distinctif suffisant (C-421/13, «Apple»). S’agissant des motifs absolus, le Tribunal de l’UE a jugĂ© qu’était descriptif un signe concordant Ă  une lettre prĂšs avec une indication gĂ©ographique connue pour du vin, peu importe l’absence de concordance parfaite entre le signe et cette indication. En outre, le conflit avec une appellation d’origine ne suppose pas qu’elle soit connue (Tribunal UE, T-320/10, § 58-63 et 70-72, «Castel/Castell»). S’agissant des marques de forme, la CJUE a estimĂ© que la reprĂ©sentation graphique, qui doit ĂȘtre complĂšte par elle-mĂȘme, peut ĂȘtre interprĂ©tĂ©e Ă  la lumiĂšre d’élĂ©ments extĂ©rieurs (comme des preuves concrĂštes d’usage) permettant d’identifier convenablement les caractĂ©ristiques essentielles d’un signe considĂ©rĂ© comme fonctionnel (C-337/12 Ă  C-340/12 § 54-64). Concernant la liste des produits et des services, Arnaud Folliard-Monguiral a entre autres relevĂ© que la dĂ©signation d’un intitulĂ© de classe ne valait plus automatiquement une revendication pour chacun des termes alphabĂ©tiques de la classe; pour obtenir une telle protection, il convient dĂ©sormais de revendiquer chaque produit ou service de la classe. Ainsi, l’OHMI s’oriente dorĂ©navant moins vers une dĂ©signation par classe ou par ligne gĂ©nĂ©rique, mais davantage vers une indication concrĂšte des produits et des services, de maniĂšre Ă  avoir une Ă©tendue de la protection la plus prĂ©cise possible. Arnaud Folliard-Monguiral a soutenu que cette nouvelle approche permettait de mieux tenir compte des intĂ©rĂȘts des tiers, mais également du titulaire dans le maintien de son droit Ă  la marque. Dans le contexte de la similaritĂ© des produits et des services, Arnaud Folliard-Monguiral a entre autres indiquĂ© que la similaritĂ© pouvait ĂȘtre admise en raison de la complĂ©mentaritĂ© des produits ou des services Ă  condition qu’il soit dĂ©montrĂ© que ces produits ou services soient utilisĂ©s ensemble, ce qui prĂ©suppose qu’ils s’adressent Ă  un mĂȘme public (cf. Tribunal UE, T-80/11, § 28-29, «Ridge Wood»; voir Ă©g. Tribunal UE, T-599/10 § 92, «Eurocool»). Il a par ailleurs relevĂ© que le Tribunal avait niĂ© la similaritĂ© entre des vĂ©hicules (cl. 12) et des services de location de vĂ©hicules (cl. 39), motifs pris qu’un fabricant de vĂ©hicules n’était pas actif dans le domaine de la location en gĂ©nĂ©ral (cf. Tribunal UE, T-104/12, § 58, «Vortex»). En revanche, la similaritĂ© a Ă©tĂ© admise entre les vĂȘtements (cl. 25) et les services de vente de vĂȘtement (cl. 35), dĂšs lors qu’ils s’adressaient Ă  un public mixte commun (cf. Tribunal UE, T-282/12, «Freestyle»). Arnaud Folliard-Monguiral a encore soulignĂ© dans ce contexte que, dans un arrĂȘt T-249/11, le Tribunal avait admis un lien de similaritĂ© et de complĂ©mentaritĂ© possible entre de la volaille et des animaux vivants (cl. 29 et 31), d’une part, et, d’autre part, des services de publicitĂ©, de reprĂ©sentation commerciale, des services de franchisage, d’exportation et d’importation (cl. 35) et des services de transport, entreposage et distribution de poulets (cl. 39). Le Tribunal a considĂ©rĂ© que le producteur de poulets qui transportait un poulet Ă  domicile Ă©tait actif dans le domaine du transport et se faisait rĂ©munĂ©rer indĂ©pendamment de la vente du poulet. Arnaud Folliard-Monguiral a cependant indiquĂ© que l’OHMI avait fait recours contre cet arrĂȘt, motifs pris que, si un producteur transporte ses propres produits, il ne dispose pas d’une protection pour le transport mais uniquement pour les produits. Arnaud Folliard-Monguiral a par ailleurs mentionnĂ© quelques dĂ©veloppements rĂ©cents de la jurisprudence en matiĂšre de marques renommĂ©es. Il a notamment Ă©tĂ© question de dilution de la marque renommĂ©e (cf. CJUE, C-383/12, «Wolf»). La CJUE a par ailleurs estimĂ© que l’existence de justes motifs pour l’usage d’un signe identique ou similaire Ă  une telle marque n’était pas limitĂ©e Ă  des circonstances objectives, mais Ă©galement Ă  des occurrences subjectives. Ainsi, un tiers peut justifier d’un juste motif pour l’usage d’un signe identique ou similaire Ă  une marque renommĂ©e lorsque cet usage, pour un produit identique, se situe dans la trajectoire d’une exploitation commerciale commencĂ©e, de bonne foi, avant le dĂ©pĂŽt de la marque renommĂ©e et, en toute hypothĂšse, avant l’acquisition de la renommĂ©e (cf. CJUE, C-65/12 § 53-58, «Bull Dog»). S’agissant enfin des dessins et modĂšles, Arnaud Folliard-Monguiral a entre autres Ă©voquĂ© des dĂ©veloppements de la pratique en matiĂšre de divulgation au moyen de catalogue (Ch. Rec. OHMI R 1195/2011-3) et de divulgation limitĂ©e (CJUE, C-479, «H. Gautzsch Grosshandel GmbH»). Il a Ă©galement Ă©voquĂ© la problĂ©matique liĂ©e au cadre de la comparaison, dans le contexte duquel s’opposent, d’un cĂŽtĂ©, une tradition du droit d’auteur (France, BENELUX, Espagne) Ă , d’un autre, une tradition du brevet (Allemagne). Dans une derniĂšre prĂ©sentation, Me Ralph Schlosser, avocat auprĂšs de l’Étude Kasser Schlosser Ă  Lausanne, a prĂ©sentĂ©, dans un exposĂ© intitulĂ© «Specsavers – de nouvelles lunettes pour apprĂ©cier le risque de confusion», l’arrĂȘt «Specsavers» de la CJUE et s’est interrogĂ© sur les possibles implications pour la pratique suisse. Cette sociĂ©tĂ© est titulaire des marques communautaires suivantes:
  • – les marques communautaires verbales no 1321298 et no 3418928, consistant en le mot «Specsavers»;
  • – les marques communautaires figuratives no 449256 et no 1321348, qui couvrent le signe suivant:
  • – la marque communautaire figurative no 5608385, qui couvre le signe suivant:
  • – et la marque communautaire figurative no 1358589, qui couvre le signe suivant:
    Dans les faits, c’est le logo suivant, en vert et en blanc, qui a Ă©tĂ© utilisĂ©:
Specsavers a introduit une action contre la sociĂ©tĂ© Asda fondĂ©e sur l’atteinte Ă  ses marques communautaires en raison de la compagne publicitaire lancĂ©e par cette derniĂšre, dans le cadre de laquelle les logos suivants ont Ă©tĂ© utilisĂ©s: Me Schlosser a exposĂ© que la CJUE a Ă©tĂ© amenĂ©e Ă  rĂ©pondre Ă  plusieurs questions prĂ©judicielles dans cette affaire. Pour l’une d’entre elles, elle a considĂ©rĂ© que la condition d’usage sĂ©rieux pouvait ĂȘtre satisfaite lorsqu’une marque communautaire figurative n’est utilisĂ©e qu’en combinaison avec une marque communautaire verbale qui lui est surimposĂ©e, ladite combinaison de deux marques Ă©tant elle-mĂȘme enregistrĂ©e comme marque communautaire, pour autant que les diffĂ©rences entre la forme sous laquelle la marque est utilisĂ©e et celle sous laquelle elle a Ă©tĂ© enregistrĂ©e n’altĂšrent pas le caractĂšre distinctif de ladite marque telle qu’enregistrĂ©e. Me Schlosser a soulignĂ© qu’une application analogue de cet arrĂȘt en Suisse s’imposait, dans la mesure oĂč il existe un consensus pour affirmer que l’usage d’un nouvel enregistrement peut permettre de maintenir le droit d’un enregistrement antĂ©rieur. S’agissant d’une autre question prĂ©judicielle soumise Ă  la CJUE, Me Schlosser a relevĂ© que, lorsque le titulaire a fait un usage large de la marque dans une couleur particuliĂšre si bien que, dans l’esprit du public, cette marque est dĂ©sormais associĂ©e Ă  cette couleur, la couleur qu’un tiers utilise pour la reprĂ©sentation d’un signe accusĂ© de porter atteinte Ă  la marque est, selon la Cour, pertinente dans le cadre de l’apprĂ©ciation globale du risque de confusion. Me Schlosser a rendu les participants attentifs au fait qu’en droit allemand, la maniĂšre dont la marque est utilisĂ©e est sans incidence sur la dĂ©termination de son champ de protection (BGH, GRUR 2004, 779, «Zwilling/ZweibrĂŒder»). La force distinctive, la similitude des signes ainsi que celle des produits et des services sont ainsi pris en compte, contrairement aux autres Ă©lĂ©ments tels que les aspects marketing ou publicitaire. En droit suisse, Me Schlosser a rappelĂ© que les signes Ă©taient comparĂ©s tels qu’ils sont enregistrĂ©s (ATF 119 II 473 consid. 2b, «Radion/Radomat»). L’apprĂ©ciation du risque ne se base pas sur une comparaison abstraite des signes, mais en fonction de l’ensemble des circonstances (ATF 122 III 382 consid. 1, «Kamillosan»). Me Schlosser a encore ajoutĂ© que, selon le TF, l’impression d’ensemble n’est pas uniquement dĂ©terminĂ©e par la similitude abstraite des signes en tant que telle, mais dĂ©pend bien plutĂŽt de l’ensemble des circonstances d’utilisation (TF, sic! 2002, 99 consid. 1b, «Stoxx/StockX»). Il en dĂ©duit que la marque antĂ©rieure doit ĂȘtre prise en compte telle qu’elle est enregistrĂ©e, mais que sont Ă©galement prises en considĂ©ration l’ensemble des circonstances qui entourent l’utilisation des signes en prĂ©sence. Seraient des circonstances pertinentes le degrĂ© de similitude des produits et des services concernĂ©s, le degrĂ© d’attention des consommateurs, la force distinctive et la connaissance de la marque. En revanche, le conditionnement, les disclaimers et la couleur dans laquelle une marque sans revendication de couleurs est utilisĂ©e sont des circonstances indiffĂ©rentes dans le cadre de l’apprĂ©ciation du risque de confusion. Me Schlosser a dĂ©duit de l’arrĂȘt «Specsavers» que, ce qui a Ă©tĂ© considĂ©rĂ© comme dĂ©terminant, c’est le fait que le public sait que le signe a Ă©tĂ© utilisĂ© dans une certaine couleur. Il a ainsi interpellĂ© les participants sur la question de savoir s’il s’agissait d’une problĂ©matique touchant Ă  la perception du signe susceptible d’influer le champ de protection de la marque ou si, au contraire, il ne s’agissait que de circonstances de faits liĂ©es Ă  l’utilisation de la marque qui ne sont pas pertinentes dans la dĂ©termination du champ de protection.
Fussnoten:
*
M.Law, juriste en marques à l’IPI, Berne.


Gabriela Fettes​* | Lea Pessina​**

Am 31. Oktober 2014 fand in Olten das von den PatentanwaltsverbĂ€nden VIPS und VESPA gemeinsam organisierte Herbstseminar zum Thema «Was gehört zum Stand der Technik?» statt. Der Hauptfokus galt dabei der jĂŒngeren Rechtsprechung des EuropĂ€ischen Patentamts und der Novellierung des US-amerikanischen Patentgesetzes. Die Frage nach dem Stand der Technik mag auf den ersten Blick trivial erscheinen. Die VortrĂ€ge von Robert Cramer, Dr. Julius S. Cohen und Alan J. Kasper zeigten in der Folge aber einige SpezialitĂ€ten und Fallstricke auf, die in der Praxis leicht ĂŒbersehen werden könnten.
In seinem Vortrag unter dem Titel «The term â€čavailable to the publicâ€ș in light of recent decisions of the EPO» berichtete Robert Cramer, Mitglied der juristischen Beschwerdekammern des EuropĂ€ischen Patentamts, ĂŒber jĂŒngere Entscheidungen der technischen Beschwerdekammern, die Fragen in Zusammenhang mit dem Stand der Technik betrafen. In seine Berichte liess Herr Cramer immer wieder Schilderungen seiner eigenen Erfahrungen einfliessen. Gerade bei der Beurteilung von Zeugenaussagen scheinen die Beschwerdekammern einen kritischen Massstab anzulegen, wenn es darum geht, die GlaubwĂŒrdigkeit von Aussagen ĂŒber teilweise viele Jahre zurĂŒckliegende Geschehnisse zu bewerten. GemĂ€ss Artikel 54(2) EPÜ bildet den Stand der Technik alles, was vor dem Anmeldetag der europĂ€ischen Patentanmeldung der Öffentlichkeit durch schriftliche oder mĂŒndliche Beschreibung, durch Benutzung oder in sonstiger Weise zugĂ€nglich gemacht worden ist. Daraus ergibt sich, dass der Stand der Technik alle Kenntnisse umfasst, die vor dem Anmeldetag in irgendeiner Weise der Öffentlichkeit zugĂ€nglich gemacht worden sind.
Durch das Internet und die modernen Kommunikationstechnologien wurde eine Vielzahl neuer Möglichkeiten geschaffen, erfindungsrelevante Informationen zu veröffentlichen. Zum einen bieten Internetseiten eine bequeme Plattform, Erfindungen zum Zwecke einer Defensiv-Veröffentlichung rasch, kostengĂŒnstig und administrativ einfach zugĂ€nglich zu machen. Zum anderen haben neue papierlose Kommunikationswege wie E-Mail, Twitter, Skype, Blogs, Chatrooms, Videoportale (z.B. youtube) oder Profilseiten (z.B. Facebook) viele weitere KanĂ€le fĂŒr eine – gewollte oder ungewollte – Verbreitung von Informationen eröffnet. Allerdings bestehen zwischen elektronischen Dokumenten, wie etwa Webseiten, und herkömmlichen schriftlichen Dokumenten grundlegende Unterschiede, weshalb Veröffentlichungen im Internet im Hinblick auf ihre Zurechnung zum Stand der Technik diverse Fragen zur Beweislast und des zu fordernden Beweismassstabes aufwerfen: WĂ€hrend herkömmliche schriftliche Dokumente der unmittelbaren Betrachtung zugĂ€nglich sind, erfordern elektronische Dokumente, die auf einem DatentrĂ€ger abgespeichert sind, GerĂ€te zur Auslesung und zur Darstellung des Inhalts. Ausserdem sind Änderungen an elektronischen Dokumenten hĂ€ufig und weniger leicht zu erkennen als bei einem herkömmlichen Dokument, insbesondere da VorgĂ€ngerversionen von Internetseiten im Gegensatz zu Ă€lteren Auflagen eines Buches in der Regel nicht mehr auffindbar sind. So kann es unter UmstĂ€nden schwierig oder gar unmöglich sein, zu einem spĂ€teren Zeitpunkt den genauen Inhalt und das genaue Datum der Veröffentlichung zu beweisen.
Der zweite Vortrag des Herbstseminars befasste sich mit elektronisch offenbartem Stand der Technik. Dr. Julius S. Cohen, EuropĂ€ischer Patentanwalt bei Philips International B.V., lieferte einen lebhaften Bericht ĂŒber die im Rahmen einer durch die Confederation of Netherlands Industry and Employers (VNO-NCW) initiierten Zusammenarbeit von AkzoNobel, DSM, Shell und Philips konstruierten FĂ€lle zum Stand der Technik aus E-Mails bzw. Internet, die schliesslich zu den grundlegenden Entscheidungen T 1553/06 und T 2/09 der Beschwerdekammern des EuropĂ€ischen Patentamts fĂŒhrten. Dank seiner aktiven Rolle bei der DurchfĂŒhrung konnte Dr. Cohen diese TestfĂ€lle aus erster Hand prĂ€sentieren, von der ursprĂŒnglichen Idee und Planung ĂŒber die Ausarbeitung der Patentanmeldungen und E-Mail- bzw. Internet-«Publikationen» bis hin zu den Erteilungs-, Einspruchs- und Beschwerdeverfahren.
In den vorgestellten Entscheidungen T 1553/06 und T 2/09 kam die Technische Beschwerdekammer zum Schluss, dass die ZugĂ€nglichkeit von Internetveröffentlichungen und Printmedien grundsĂ€tzlich unterschiedlich zu beurteilen seien: Anders als bei physischen Dokumenten kann in Bezug auf Internetveröffentlichungen nach Meinung der Kammer die rein theoretische Möglichkeit des Zugangs keine Zugehörigkeit zum Stand der Technik begrĂŒnden. Vielmehr ist ein direkter, eindeutiger Zugang gefordert. Ein solcher liege im Wesentlichen dann vor, wenn ein Dokument im Internet
  • – durch Eingabe eines in Bezug auf den Inhalt des Dokuments relevanten Suchbegriffs in eine öffentliche Suchmaschine auffindbar ist, und
  • – «ausreichend lange» online verfĂŒgbar ist, um von einem Mitglied der Öffentlichkeit gefunden werden zu können.
In Bezug auf die ZugĂ€nglichkeit von per E-Mail versandten Informationen vertrat die Beschwerdekammer die Meinung, dass E-Mails nicht per se zum Stand der Technik gehören, unabhĂ€ngig davon, ob sie verschlĂŒsselt sind oder nicht. In der anschliessenden Diskussion wurde deutlich, dass mit den vorgestellten Entscheidungen T 1553/06 und T 2/09 das Thema Internetveröffentlichungen keineswegs abschliessend beurteilt werden konnte, sondern vielmehr Anlass gibt fĂŒr weiterfĂŒhrende Fragen. So wurde von den Anwesenden etwa die Frage aufgeworfen, wie lange ein Dokument nachweislich auffindbar sein muss, damit das Kriterium der «ausreichend langen» VerfĂŒgbarkeit erfĂŒllt ist. Weiterer Diskussionspunkt war unter anderem die unterschiedlichen MassstĂ€be fĂŒr die Zugehörigkeit zum Stand der Technik, die fĂŒr Veröffentlichungen im Internet gegenĂŒber gewöhnlichen Printmedien angewendet werden.
FĂŒr traditionelle Papierveröffentlichungen gilt nach etablierter Rechtsprechung, dass eine öffentliche ZugĂ€nglichkeit bereits dadurch begrĂŒndet wird, dass lediglich ein einziges Mitglied der Öffentlichkeit die theoretische Möglichkeit zum Zugang zu einer Information hatte und nicht zur Geheimhaltung verpflichtet war. Die Frage, ob ein Mitglied der Öffentlichkeit besagte Information tatsĂ€chlich je zur Kenntnis genommen hat, ist hingegen irrelevant (siehe z.B. T 381/87; Punkt 4(4)(b) der BegrĂŒndung). Bei Internetveröffentlichungen sollen nun nach Auffassung der Beschwerdekammer andere Anforderungen gelten, wonach diese nicht nur theoretisch, sondern auch «praktisch» auffindbar sein mĂŒssen, um zum Stand der Technik zu zĂ€hlen. Aus Sicht der Teilnehmer schien es einerseits zwar nachvollziehbar, dass fĂŒr Informationen aus dem Internet eine EinschrĂ€nkung notwendig ist; andererseits muss man sich aber auch damit abfinden, dass der absolute Neuheitsbegriff in Bezug auf das Internet relativiert wird. Diese unterschiedlichen MassstĂ€be bei der Beurteilung der Zurechnung einer Information zum Stand der Technik dĂŒrften in naher Zukunft noch zu einigen kontroversen Diskussionen fĂŒhren, die hoffentlich durch weitere grundlegende Entscheide der Beschwerdekammern geklĂ€rt werden können.
Zum Abschluss des Tages widmete sich Alan J. Kasper, US-Rechtsanwalt, dem Thema «Shifts in the definition of the prior art in the course of the America Invents Act». Dabei ging er insbesondere auf die Übergangsbestimmungen zum AIA sowie auf Ausnahmeregelungen und Besonderheiten ein, was mit Hilfe vieler Beispiel-Szenarien und konkreten Vergleichen zwischen dem AIA und den davor gĂŒltigen Bestimmungen veranschaulicht wurde. Mit dem America Invents Act wurde das US-amerikanische Patentrecht revolutioniert. Insbesondere wurde damit der Schritt vom «First-to-Invent»- zum «First-to-File»-Prinzip vollzogen. Aber auch andere wichtige Neuerungen, wie die Abschaffung der sogenannten Hilmer-Doktrin oder die Harmonisierung des Stands der Technik mit Europa und Asien, wurden umgesetzt. Die wichtigsten Neuerungen sind in der abgebildeten Tabelle kurz zusammengefasst. Durch den Übergang vom «Firstto-Invent»- zum «First-to-File»-Prinzip konnte das komplizierte und oft extrem kostenaufwendige Interference-Verfahren, das bisher zur Ermittlung des Erfindungszeitpunkts verwendet wurde, abgeschafft werden. Auch die Ausmusterung der Hilmer-Doktrin per 16. MĂ€rz 2013 fĂŒhrte zu einer weiteren Harmonisierung mit europĂ€ischem Recht: Erst ab diesem Zeitpunkt kann eine nationale US-Anmeldung oder eine Anmeldung mit Bestimmung der USA wirklich vollumfĂ€nglich vom PrioritĂ€tsrecht einer fremdsprachigen auslĂ€ndischen Anmeldung profitieren, sodass eine zwischen dem PrioritĂ€tstag und dem Anmeldetag fĂŒr die USA eingereichte andere US- oder PCT-Anmeldung keinen Stand der Technik mehr bildet.
Vorher: Nachher:
First-to-Invent: Recht auf Patent gebĂŒhrt dem frĂŒheren Erfinder; Anmeldetag ist irrelevant First-to-File: Recht auf Patent gebĂŒhrt dem frĂŒheren Anmelder; Zeitpunkt der Erfindung ist irrelevant
EinjĂ€hrige Neuheitsschonfrist unabhĂ€ngig davon, wer die Erfindung der Öffentlichkeit zugĂ€nglich gemacht hat EinjĂ€hrige Neuheitsschonfrist gilt nur dann, wenn die Erfindung vom Erfinder selbst der Öffentlichkeit zugĂ€nglich gemacht wurde oder von jemandem, der direkt oder indirekt vom Erfinder davon erfahren hat
Hilmer-Doktrin: US-Patentanmeldungen und Erfindungen, die in den USA gemacht wurden, werden gegenĂŒber solchen im Ausland bevorzugt; Vorbenutzung im Ausland gilt nicht als Stand der Technik; US-Anmeldungen mit auslĂ€ndischer PrioritĂ€t bilden erst ab dem US-Anmeldetag Stand der Technik Ausweitung der Definition des Stands der Technik: Keine sprachliche und geografische EinschrĂ€nkungen mehr; Vorbenutzung und sonstige ZugĂ€nglichmachung ist Stand der Technik; auslĂ€ndische PrioritĂ€t ergibt effektiven Anmeldetag; dafĂŒr TĂ€tigkeit im Geheimen nicht mehr relevant
Ein wichtiger Unterschied zum EuropĂ€ischen PatentĂŒbereinkommen bleibt jedoch auch weiterhin bestehen: Nachveröffentlichter Stand der Technik mit einem frĂŒheren effektiven Anmeldetag wird in den USA nicht nur fĂŒr die Frage der Neuheit, sondern auch der erfinderischen TĂ€tigkeit beachtet. Allerdings wird die erfinderische TĂ€tigkeit nach dem AIA nun nicht mehr zum Zeitpunkt der Erfindung («at the time the invention was made») sondern des effektiven Anmeldetags («before the effective date of the claimed invention») beurteilt. Eine gewisse AnnĂ€herung hat also auch hier bereits stattgefunden. Daneben wurde auch die Neuheitsschonfrist durch den AIA beibehalten – wenn auch in beschrĂ€nkter Form. Eine Eigenheit der Neuheitsschonfrist gemĂ€ss USC § 102(b)(1)(A) und (B) liegt zum Beispiel darin, dass im Falle zweier unabhĂ€ngiger Erfinder, die dieselbe Erfindung weniger als 12 Monate vor dem jeweiligen Anmeldetag veröffentlicht haben, derjenige ein Patent erhĂ€lt, der die Erfindung zuerst öffentlich gemacht hat, und nicht derjenige mit dem frĂŒheren Anmeldetag. Dies gilt aber natĂŒrlich nur im Umfang dessen, was tatsĂ€chlich veröffentlicht wurde. Der America Invents Act wurde am 16. September 2011 in Kraft gesetzt und beinhaltet eine Übergangsfrist von 18 Monaten, also bis zum 16. MĂ€rz 2013. US- oder PCT-Anmeldungen mit Bestimmung der USA, die vor diesem Datum eingereicht wurden, fallen noch unter das alte Regime; Anmeldungen mit PrioritĂ€ts- und Anmeldetag nach diesem Datum unterliegen dem AIA. Richtig komplex wird es bei solchen Anmeldungen, deren PrioritĂ€tstag im Ausland vor dem 16. MĂ€rz 2013 und deren US-Anmeldetag danach liegt: Hier kommt es darauf an, ob sĂ€mtliche AnsprĂŒche tatsĂ€chlich prioritĂ€tsberechtigt sind oder nicht. Nur dann, wenn dies auf alle AnsprĂŒche zutrifft – und unabhĂ€ngig davon, was sonst noch in der Anmeldung enthalten ist – kommen die frĂŒheren Bestimmungen zur Anwendung, unter anderem das «First-to-Invent»-Prinzip. Das HinzufĂŒgen oder Ändern eines Anspruchs kann also dazu fĂŒhren, dass die Bestimmungen gemĂ€ss AIA zur Anwendung kommen oder nicht. Zudem muss der Anmelder in FĂ€llen, bei denen die PrioritĂ€tsberechtigung nicht offensichtlich ist, ein entsprechendes Statement abgeben. Die Auswirkungen eines zu Unrecht abgegebenen oder unterlassenen Statements sind zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig unklar, dĂŒrften aber angesichts der Rechtstradition in den USA durchaus heikel sein. Mit dem AIA wurde ein neues Vindikationsverfahren, sog. «Derivation Proceedings», eingefĂŒhrt. Ein solches kann nur von jemandem beantragt werden, der selbst eine eigene anhĂ€ngige Patentanmeldung zur fraglichen Erfindung besitzt, und dies nur innerhalb von einem Jahr ab der ersten Veröffentlichung der Streitanmeldung. Der Antrag ist jedoch selbst dann zulĂ€ssig, wenn die eigene Anmeldung erst nach dem Veröffentlichungstag der Streitanmeldung eingereicht worden ist. Der Antragsteller muss fĂŒr jeden Anspruch belegen, wann die Erfindung gemacht wurde, dass der andere Anmelder Zugang dazu hatte und dass die Anmeldung unberechtigt erfolgt ist. Zudem muss er mit einer eidesstattlichen ErklĂ€rung bekrĂ€ftigen, dass die Erfindung dem anderen Anmelder mitgeteilt wurde. Dieses letzte Erfordernis dĂŒrfte oft die grösste HĂŒrde darstellen.
Die VortrĂ€ge und Diskussionen zur Rechtslage in Europa haben vor allem deutlich gemacht, dass bei der Beurteilung der Zurechnung einer Information zum Stand der Technik auch immer die speziellen UmstĂ€nde des Einzelfalls berĂŒcksichtigt werden mĂŒssen. Was dieser «Grundsatz der freien BeweiswĂŒrdigung» in der Praxis bedeutet, wurde von Robert Cramer mit einer Anekdote aus der Entscheidung T 229/06 auf den Punkt gebracht: Diese Entscheidung befasste sich mit der Frage, ob ein Kellner, der beim Bedienen zweier GesprĂ€chspartner Kenntnis von einer Erfindung hĂ€tte erlangen können, als Mitglied der Öffentlichkeit i. S. d. Art. 54(2) EPÜ zu betrachten ist. Die Frage wurde von der Kammer verneint, mit der BegrĂŒndung, dass eine Bedienung in einem «besseren Lokal» zur Diskretion gegenĂŒber den GĂ€sten und damit zur impliziten Geheimhaltung verpflichtet sei. Daneben hat das diesjĂ€hrige Herbstseminar auch verdeutlicht, dass insbesondere in Bezug auf den anzulegenden Massstab der BeweiswĂŒrdigung bei elektronischem Stand der Technik noch viel KlĂ€rungsbedarf besteht. Mit dem America Invents Act und insbesondere der EinfĂŒhrung des «Firstto-File»-Prinzips und der Abschaffung der Hilmer-Doktrin hat die USA einen wichtigen Schritt in Richtung einer Harmonisierung der westlichen Patentsysteme unternommen. Fragen betreffend Neuheitsschonfrist und Relevanz von nachveröffentlichtem Stand der Technik dĂŒrften in Zukunft aber noch zu weiteren kontroversen Diskussionen fĂŒhren.
Fussnoten:
*
Dr. sc., Dipl. Chem. ETH, EuropĂ€ische und Schweizer PatentanwĂ€ltin, ZĂŒrich.
**
MSc ETH, Patentingenieurin, ZĂŒrich.


Internationales | Nouvelles internationales
Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrÀge Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Paraguay 20. Januar 2015 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Paraguay 20 janvier 2015 (date de ratification)
  Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Chile Mitteilung der EinschrĂ€nkung des Status der folgenden internationalen Hinterlegungsstelle: ColecciĂłn Chilena de Recursos GenĂ©ticos Microbianos (CChRGM) Wirksamkeit der EinschrĂ€nkung des Status der internationalen Hinterlegungsstelle ab 20. MĂ€rz 2015. Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: www.wipo.int/budapest Italien Mitteilung des Erwerbs des Status einer internationalen Hinterlegungsstelle durch: Istituto Zooprofilattico Sperimentale della Lombardia e dell’Emilia Romagna «Bruno Ubertini» (IZSLER) Via Bianchi, 9 25124 Brescia, Italie mit Wirksamkeit ab 9. Februar 2015. Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: www.wipo.int/budapest FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV), siehe die Webseite des Instituts: www.ige.ch/D/jurinfo/j10005.shtm Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Chili Communication relative Ă  une limitation du statut d’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale de l’autoritĂ© suivante: ColecciĂłn Chilena de Recursos GenĂ©ticos Microbianos (CChRGM) La limitation du statut de l’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale prendra effet le 20 mars 2015. Cette notification sera publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: www.wipo.int/budapest Italie Communication relative Ă  l’acquisition du statut d’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale par: Istituto Zooprofilattico Sperimentale della Lombardia e dell’Emilia Romagna «Bruno Ubertini» (IZSLER) Via Bianchi, 9 25124 Brescia, Italie Ă  compter du 9 fĂ©vrier 2015. Cette notification sera publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: www.wipo.int/budapest Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c, al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: www.ige.ch/D/jurinfo/j10005.shtm


Internationales | Nouvelles internationales
Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) WIPO-Urheberrechtsvertrag vom 20. Dezember 1996 (WCT)  
Madagaskar 24. Februar 2015
WIPO-Vertrag vom 20. Dezember 1996 ĂŒber kĂŒnstlerische Darbietungen und TontrĂ€ger (WPPT)
Madagaskar 24. Februar 2015
Protokoll vom 27. Juni 1989 zum Madrider Abkommen ĂŒber die internationale Registrierung von Marken
Afrikanische Organisation fĂŒr Geistiges Eigentum (OAPI) Simbabwe 5. MĂ€rz 2015; ErklĂ€rungen gemĂ€ss Art. 5(2)d) und 8(7)a) 11. MĂ€rz 2015
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© de l’OMPI du 20 dĂ©cembre 1996 sur le droit d’auteur (WCT)
Madagascar 24 février 2015
TraitĂ© de l’OMPI du 20 dĂ©cembre 1996 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions et les phonogrammes (WPPT)
Madagascar 24 février 2015
Protocole du 27 juin 1989 relatif à l’Arrangement de Madrid concernant l’enregistrement international des marques
Organisation africaine de la propriété Intellectuelle (OAPI) Zimbabwe 5 mars 2015; déclarations selon les art. 5.2)d) et 8.7)a) 11 mars 2015
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Marrakech vom 27. Juni 2013 um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Uruguay 1. Dezember 2014 (Ratifikationsdatum)
Mali 16. Dezember 2014 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Marrakech du 27 juin 2013 visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es
Uruguay 1er décembre 2014 (date de ratification)
Mali 16 décembre 2014 (date de ratification)


Bericht ĂŒber die INGRES-Tagung vom 24. November 2014

Stephanie Volz​*

Das Institut fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) veranstaltete zusammen mit dem Schweizer Verband der Richter in Handelssachen die diesjĂ€hrige Tagung ĂŒber prozessrechtliche Themen des ImmaterialgĂŒterrechts. Die Tagung fand im Kursaal in Bern statt und stand unter dem Titel «Schnittstellen zwischen Zivil- und Verwaltungsverfahren». Als Tagungsleiter fungierte Herr Dr. Michael Ritscher, LLM, verantwortlich fĂŒr die Organisation zeigte sich Herr Dr. Christoph Gasser, LLM. In Rahmen seiner Einleitung wies Ritscher auf die generelle Zuordnungsproblematik der ImmaterialgĂŒterrechte zwischen Privat- und öffentlichem Recht hin und zeigte auf, welche Institutionen sich in ihrer tĂ€glichen Praxis mit den Schnittstellen zwischen Zivil- und Verwaltungsrecht zu befassen haben. Zahlreiche der aufgezeigten Institutionen waren durch einen Referenten vertreten, welche sodann im Rahmen ihres Vortrages ihre spezifische Sichtweise zu dieser Thematik nĂ€her zu beleuchten vermochten.
Frau Prof. Dr. Isabelle HĂ€ner von der UniversitĂ€t ZĂŒrich behandelte die Relevanz des Verwaltungsverfahrens fĂŒr die ImmaterialgĂŒterrechte und griff zur Veranschaulichung zwei spezielle, immaterialgĂŒterrechtliche Verfahren heraus, in denen das Verwaltungsverfahrensrecht von Bedeutung ist. Einerseits das Eintragungsverfahren vor der jeweiligen Registerbehörde, auf welchem zugleich der Schwerpunkt des Referats lag, und andererseits das Verfahren bei Hilfeleistung durch die Zollverwaltung. Beim Eintragungsverfahren vor einer Registerbehörde findet das Verwaltungsgerichtsgesetz gemĂ€ss Art. 4 VwVG grundsĂ€tzlich Anwendung, jedoch enthalten die jeweiligen Schutzrechtsgesetze zahlreiche verfahrensrechtliche Sonderbestimmungen. Namentlich umschreiben sie detailliert die einschlĂ€gigen formellen Anforderungen an Eintragungsgesuche. Das formelle Eintragungsverfahren ist von einigen verwaltungsrechtlichen Besonderheiten geprĂ€gt. Die Mitwirkungspflichten der Parteien sind aufgrund der hohen Substanziierungslast relativ gross. Jedoch kann auch bei einer verpassten Frist ein Gesuch um Weiterbehandlung gestellt werden, und gemĂ€ss Art. 32 Abs. 2 VwVG gilt, dass verspĂ€tete Parteivorbringen dann zu berĂŒcksichtigen sind, wenn sie ausschlaggebend erscheinen. Die Kognitionsbefugnis der Registerbehörde bezieht sich aber nur auf die formellen Aspekte des Eintragungsgesuchs. Die materielle Kontrolle der Registerbehörden fĂ€llt sehr beschrĂ€nkt aus. Die Registerbehörden prĂŒfen die Gesuche lediglich auf die Einhaltung des anwendbaren Rechts, im Designrecht teilweise sogar lediglich auf das Vorliegen von WillkĂŒr. Aufgrund der inhaltlich beschrĂ€nkten PrĂŒfungskognition und der Tatsache, dass Registerbehörden ein Recht auch dann einzutragen haben, wenn sie hinsichtlich deren ZulĂ€ssigkeit Zweifel haben, ergibt sich, dass Gerichte in einem allfĂ€lligen Zivilverfahren an den Entscheid der Registerbehörden nicht gebunden sind. HĂ€ner ging sodann auf das markenrechtliche Widerspruchsverfahren nach Art. 31 ff. MSchG sowie das patentrechtliche Einspruchsverfahren nach Art. 59c PatG ein. Das Widerspruchsverfahren zielt als markenrechtliche SpezialitĂ€t auf den Widerruf von EintragungsverfĂŒgungen. Vom allgemeinen Verwaltungsverfahren unterscheidet sich das Verfahren namentlich durch die geltende Verhandlungsmaxime, welche fĂŒr die Parteien eine erhöhte Substanziierungslast und Beweispflicht mit sich bringt. Ganz anders sieht es demgegenĂŒber mit der Drittbeteiligung im patentrechtlichen Einspruchsverfahren aus, welche ebenfalls den Widerruf einer Eintragung zum Ziel hat. Dieses Verfahren steht als Popularverfahren grundsĂ€tzlich der Allgemeinheit offen, d.h., alle natĂŒrlichen und juristischen Personen können die Beschwerde ergreifen, eine besondere Betroffenheit, wie von Art. 48 VwVG gefordert, ist hier nicht notwendig. Dennoch dient ein solcher Einspruch der Wahrung wesentlicher öffentlicher Interessen. Als Fazit hielt HĂ€ner fest, dass den Registerbehörden in der Praxis die HĂ€nde stark gebunden sind und die Privatautonomie in der Rechtsdurchsetzung im Vordergrund steht. Deshalb sind die Zivilgerichte auch nicht an die Entscheide der Verwaltungsbehörden gebunden. Denkbar wĂ€re eine solche Bindung nur dann, wenn die Registerbehörden ĂŒber erweiterte ZustĂ€ndigkeiten bei der materiellen PrĂŒfung bei der Eintragung verfĂŒgen wĂŒrden und in ihrer BeweiswĂŒrdigung nicht beschrĂ€nkt wĂ€ren. Die dadurch verursachte Intensivierung der staatlichen Kontrolle wĂŒrde aber im Endeffekt mehr BĂŒrokratie und Aufwand bedeuten. Schliesslich warf die Referentin noch einen kurzen Blick auf die Hilfeleistungen von Zollbehörden, welche nur rudimentĂ€re Verfahrensregeln kennen und bei denen das tatsĂ€chliche Handeln im Vordergrund steht. Die Thematik schnitt sie aber nur kurz an, weil sie im zweiten Block noch gesondert von den zustĂ€ndigen Fachpersonen erlĂ€utert wurde.
Herr Markus Kaiser, LLM, behandelte in seinem Referat die Frage, ob unter geltendem Recht eine Möglichkeit fĂŒr Dritte besteht, mit Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht – anstatt wie ĂŒblich auf dem zivilrechtlichen Weg – gegen eine ihrer Meinung nach gesetzeswidrige Registereintragung vorzugehen. Das Thema hat nach einem kĂŒrzlich ergangenen Entscheid des Bundesverwaltungsgerichtes (BVGer vom 18. Februar 2014, sic! 2014, 538 ff., «Yacht Club St. Moritz») an Bedeutung gewonnen. Beschwerdegegnerin im genannten Entscheid war die Hinterlegerin der Marke «Yacht Club St. Moritz», deren Marke am 25. Oktober 2012 im Markenregister eingetragen wurde. Gegen diese Eintragung fĂŒhrte der Kur- und Verkehrsverein St. Moritz – selbst Inhaber von verschiedenen Marken mit dem Bestandteil «St. Moritz» – Beschwerde mit der BegrĂŒndung, dass die Marke aufgrund des Vorliegens von absoluten AusschlussgrĂŒnden und der Verletzung von Namensrechten nicht hĂ€tte eingetragen werden dĂŒrfen. Zudem rĂŒgte er eine Verletzung des Gleichbehandlungsgebots i.S.v. Art. 8 BV, weil er selbst im Gegensatz zur Beschwerdegegnerin bei zahlreichen seiner Marken, die «St. Moritz» im Namen fĂŒhren, eine EinschrĂ€nkung auf Waren schweizerischer Herkunft habe hinnehmen mĂŒssen. Das Bundesverwaltungsgericht behandelte zuerst die Frage, ob ĂŒberhaupt ein zulĂ€ssiges Anfechtungsobjekt, d.h. eine VerfĂŒgung im Sinne von Art. 5 VwVG, vorliegt. Es liess die Frage am Ende aber offen, hielt jedoch fest, dass das Vorliegen eines beschwerdefĂ€higen Anfechtungsobjekts zumindest nicht verneint werden könne. Indessen lĂ€sst seine vorangegangene Auseinandersetzung mit den notwendigen Voraussetzungen der VerfĂŒgung kaum einen Zweifel am VerfĂŒgungscharakter des Entscheids offen. Sodann beschĂ€ftigte sich das Gericht mit der Frage der Beschwerdelegitimation nach Art. 48 VwVG. Es verneinte in diesem Fall die materielle Beschwer des BeschwerdefĂŒhrers, welche verlangt, dass der BeschwerdefĂŒhrer von der angefochtenen VerfĂŒgung besonders berĂŒhrt ist und ein schutzwĂŒrdiges Interesse an deren Aufhebung oder Änderung hat. Es sei nicht ersichtlich, inwiefern die Marke den BeschwerdefĂŒhrer im Wettbewerb zu behindern vermöge. Jedoch wies es in ErwĂ€gung 2.2. darauf hin, dass eine materielle Beschwer grundsĂ€tzlich vorliegen könnte, wenn ein «Dritter ein Zeichen benutzt, dieses im Vertrauen auf die fehlende MarkenfĂ€higkeit nicht zur Eintragung anmeldet und ebendieses Zeichen zugunsten einer anderen Person trotz fehlender MarkenfĂ€higkeit als Marke eingetragen wird». Offen liess das Bundesverwaltungsgericht aber die wichtige Frage, wie sich das Vorliegen eines zivilrechtlichen Rechtsweges auf die verwaltungsrechtliche Beschwerdelegitimation auswirkt. DiesbezĂŒglich bleibt nach Ansicht des Referenten alles beim Alten, und es gilt fĂŒr das Markenrecht nach wie vor die Rechtsprechung aus dem Jahr 1936, wonach ein auf privaten Interessen beruhender Löschungsanspruch weder vor dem IGE noch mit der Verwaltungsgerichtsbeschwerde geltend gemacht werden könne. Dieser sei allein mit der Löschungsklage geltend zu machen (BGE 62 I 165 ff. E. 2). Das bedeutet, dass die zivilrechtliche Klage der Beschwerde vorgeht, wenn jene im konkreten Fall möglich ist. Dasselbe gilt aus Sicht des Firmenrechts, wonach die Beschwerde nicht zulĂ€ssig ist, wenn einem BeschwerdefĂŒhrer der Weg des Zivilprozesses offensteht (BGE 101 Ib 212 ff. E. 1, kĂŒrzlich bestĂ€tigt in BGer vom 3. September 2014, 4A_306/2014). FĂŒr das Patentrecht hielt das Bundesgericht fest, dass Streitigkeiten ĂŒber die GĂŒltigkeit von Patenten vor den ordentlichen Zivilgerichten ausgetragen werden mĂŒssen (BGE 94 I 186 f.). Im Hinblick auf das Markenrecht haben gemĂ€ss Kaiser weder die Revision des Markenschutzgesetzes von 1992 noch die Justizreform 2007 etwas an dieser Situation geĂ€ndert. Die Markenrechtsrevision enthĂ€lt in der Botschaft keine diesbezĂŒglichen Hinweise, zudem Ă€nderte sich auch die Rechtslage mit Bezug auf die Beschwerdelegitimation, welche fĂŒr die Frage von Bedeutung ist, nicht wesentlich. Weil die Justizreform nur den Anspruch auf einen Rechtsweg, nicht jedoch auf einen bestimmten Rechtsweg statuiert, ist die geltende Rechtslage auch mit der Rechtsweggarantie von Art. 29a BV vereinbar. Am Ende des Referats stellte Kaiser sodann die sich aus seiner Perspektive ergebenden Vor- und Nachteile einer verwaltungsrechtlichen Drittbeschwerde im markenrechtlichen Verfahren gegenĂŒber. Vorteilhaft wĂ€re aus seiner Sicht, dass das Bundesverwaltungsgericht diejenige Behörde ist, welche am meisten Erfahrung mit der Problematik der absoluten AusschlussgrĂŒnde hat und deshalb zu deren Beurteilung das fachkompetenteste Gericht wĂ€re. In diesem Bereich wĂŒrde dadurch die Einheitlichkeit der Rechtsprechung vereinfacht. Möglicherweise liessen sich dadurch auch die Verfahrenskosten verringern. Der grösste Nachteil wĂ€re gemĂ€ss Kaiser aber die drohende Doppelspurigkeit. Ein verwaltungsrechtliches Verfahren endet im Ernstfall vor Bundesgericht. In diesem Zusammenhang wĂŒrde sich die Frage stellen, inwieweit ein Entscheid des Bundes- oder des Bundesverwaltungsgerichts fĂŒr den Zivilrichter in einem nachgehenden Verfahren verbindlich wĂ€re. Die Bedeutung der Zivilgerichte bliebe bei der ZulĂ€ssigkeit der Drittbeschwerde gross, denn auch nach Ablauf der dreissigtĂ€gigen, verwaltungsrechtlichen Beschwerdefrist hĂ€tte fĂŒr Drittbetroffene eine Löschungsmöglichkeit zu bestehen. Diese mĂŒsste ĂŒber die Zivilgerichte im Rahmen eines Löschungsprozesses oder eines Verletzerprozesses bei entsprechenden Widerklagen und Einwendungen beurteilt werden. Kaiser Àusserte sich in seinem Schlussfazit sodann auch zwiespĂ€ltig darĂŒber, ob eine Änderung der Rechtsprechung der Gerichte in diesem Punkt wĂŒnschenswert wĂ€re. Aus Sicht der Rechtssuchenden wĂ€re eine solche wohl positiv zu beurteilen. Auch wies er darauf hin, dass sich seit dem Entstehen der Praxis bei den Verwaltungsgerichten einiges geĂ€ndert hat. Sie sind heute viel professioneller organsiert, und der Einbezug von Dritten in Verfahren ist lĂ€ngst Usus geworden, weshalb ihnen die Behandlung einer solchen Drittbeschwerde eher zuzutrauen wĂ€re, als dies vor einigen Jahren der Fall war.
Das Referat ĂŒber die Zollhilfemassnahmen im ImmaterialgĂŒterrecht wurde gemeinsam von Frau Karin MĂ€rki und Herr Jörg Haudenschild von der Eidgenössischen Zollverwaltung bestritten. In der Einleitung erlĂ€uterte MĂ€rki die verschiedenen Verfahren der Hilfeleistungen der Zollbehörden. Wenn ein Verdacht auf gefĂ€lschte Waren besteht, sind grundsĂ€tzlich zwei Verfahren denkbar: einerseits das Verfahren ohne Antrag auf Hilfeleistung des Rechtsinhabers, andererseits das Verfahren mit Antrag auf Hilfeleistung des Rechtsinhabers. Ohne entsprechenden Antrag kann die Zollstelle möglicherweise gefĂ€lschte Waren bis zu drei Tagen zurĂŒckhalten. Sie versucht in diesem Fall, innert dieser Zeit den Rechteinhaber zu informieren, was in der Praxis bei schwer auffindbaren Rechteinhabern schwierig gestaltet. Wenn der Rechteinhaber jedoch kontaktiert werden konnte, hat er die Möglichkeit, Antrag auf Hilfeleistung zu stellen. Erfolgt kein Antrag, wird die Sendung vom Zoll freigegeben. HĂ€ufiger ist das Verfahren mit Antrag des Rechteinhabers auf Hilfeleistung der Zollverwaltung. In diesem Fall wird eine Sendung am Zoll gestoppt, wenn Anhaltspunkte auf eine Schutzrechtsverletzung vorliegen. Damit die Sendung ĂŒberhaupt aufgefunden wird, ist von Bedeutung, dass der antragstellende Rechteinhaber der Zollbehörde genĂŒgend Informationen zur VerfĂŒgung stellen kann, beispielsweise woher die Ware kommt oder wer der EmpfĂ€nger ist. Nur so kann die verdĂ€chtige Ware ĂŒberhaupt eruiert werden. Die Oberzollverwaltung entscheidet sodann ohne Anhörung der Gegenseite und endgĂŒltig ĂŒber den Antrag. Einzig mögliches Rechtsmittel gegen den Entscheid ist die Aufsichtsbeschwerde, welche aber relativ selten ergriffen wird. Wird die Sendung identifiziert, kann die Zollstelle diese bis zu zehn Tage zurĂŒckhalten, wobei diese Frist in begrĂŒndeten FĂ€llen um weitere zehn Tage verlĂ€ngerbar ist. Sie informiert den antragstellenden Rechteinhaber, der hernach innert dieser Frist tĂ€tig werden muss. Entweder kommt es zu einem Vergleich mit dem EmpfĂ€nger oder aber, wenn dieser die Vernichtung nicht ausdrĂŒcklich ablehnt, wird die Sache vernichtet. Dies geschieht bei einem Grossteil der FĂ€lle, namentlich bei Kleinsendungen aus dem Internet, bei denen sich der EmpfĂ€nger nicht meldet. Ansonsten hat der Antragsteller innert der zehn- bzw. zwanzigtĂ€gigen Frist vom Gericht vorsorgliche Massnahmen bewilligt zu bekommen. Wenn er dies nicht schafft, gibt die Zollstelle die Sendung frei. Haudenschild erlĂ€uterte sodann die verfahrensrechtliche Seite des Zollveranlageverfahrens. Auf dieses findet das Verwaltungsverfahrensgesetz gemĂ€ss Art. 2 lit. e VwVG grundsĂ€tzlich keine Anwendung. Aus diesem Grund mĂŒssen allfĂ€llige vorsorgliche Massnahmen zwingend innert der zehn- bzw. zwanzigtĂ€tigen Frist erwirkt werden; die Zollverwaltung vermag die Frist nicht weiter zu verlĂ€ngern. Auch ist eine allfĂ€llige Akteneinsicht mangels Anwendbarkeit des VwVG auf dem zivilrechtlichen Weg geltend zu machen. Im Hinblick auf eine mögliche Einflussnahme des Zivilrichters auf am Zoll zurĂŒckbehaltene Waren erlĂ€uterte der Referent die folgenden Prinzipien: GrundsĂ€tzlich vermag der Zivilrichter die ZurĂŒckhaltung gemĂ€ss Art. 72 Abs. 2 MSchG als vorsorgliche Massnahme anzuordnen. Diese Massnahme ersetzt und ĂŒberdauert sodann die zollrechtliche ZurĂŒckhaltung. Bei einer Ablehnung der vorsorglichen Massnahme kann der Zivilrichter die Frist aber nicht kĂŒrzen. Es ist alleine in der Kompetenz der Zollbehörde zu entscheiden, ob die Frist zehn Tage dauert oder auf zwanzig verlĂ€ngert wird. Abschliessend gab Haudenschild noch einige praktische Hinweise im Hinblick auf die Ausgestaltung von richterlichen Anordnungen oder VerfĂŒgungen von Strafverfolgungsbehörden. HĂ€ufig enthalten diese nĂ€mlich Anordnungen, ohne genau zu regeln, wer die Kosten fĂŒr die angeordneten Massnahmen tragen soll. Aus diesem Grund sollte das Dispositiv immer auch Regelungen enthalten, wer die Organisation bzw. die Kostentragung fĂŒr eine allfĂ€llige Vernichtung ĂŒbernimmt oder wer allfĂ€llige LagergebĂŒhren zu bezahlen hat.
Der zweite Teil des Nachmittags stand im Zeichen der von den Schnittstellen betroffenen Gerichte. Den Beginn machte Herr Dr. iur. Philipp Dannacher, ehemaliger Gerichtsschreiber am Bundesverwaltungsgericht und heute bei der Eidgenössischen Schiedskommission tĂ€tig. Der Referent wies gleich zu Beginn darauf hin, dass sein Referat keineswegs dazu ausreiche, alle Schnittstellen abzubilden, sondern er bloss einen begrenzten Abriss der gesamten Thematik geben könne. Einleitend machte Dannacher einige allgemeine Bemerkungen zu den Unterschieden und den Schnittstellen von Zivil- und Verwaltungsrecht, welche vor allem durch die Anwendbarkeit des VwVG und die Bindung an die Grundrechte in Erscheinung treten. Verwaltungsrechtliche Verfahren gelten als rascher, einfacher und preisgĂŒnstiger; sie sind fĂŒr gewöhnlich aktendominierter als Zivilverfahren. Als Erstes ging der Referent auf die Registerrechte ein, namentlich das Markenrecht. WĂ€hrend das Verfahren betreffend die Registrierung ĂŒber das Bundesverwaltungsgericht und das Bundesgericht ablĂ€uft, sind fĂŒr Verletzungs- und Bestandesklagen die kantonalen Zivil- und Handelsgerichte zustĂ€ndig. Das Bundesgericht, bei dem am Ende alles zusammenlĂ€uft, hat in diesem System deshalb eine wichtige Funktion. UngeklĂ€rt bis heute ist die Rechtsnatur des Markenregistrierungsverfahrens. WĂ€hrend ein Teil der Lehre von einer Art freiwilligen Gerichtsbarkeit ausgeht, spricht sich der andere Teil fĂŒr ein Verwaltungsverfahren aus. Auch darĂŒber, ob es sich bei der Markenregistierung um eine VerfĂŒgung, einen Realakt oder eine AllgemeinverfĂŒgung handelt, ist sich die Lehre bislang uneins. Auch das Konglomerat anwendbarer Normen ist uneinheitlich und hilft fĂŒr die Klassifizierung nicht weiter. ZustĂ€ndig fĂŒr die Registrierung ist das IGE als öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes mit eigener Rechtspersönlichkeit. Die Grundprinzipien des Verwaltungsrechts, d.h. die GrundsĂ€tze der GesetzesmĂ€ssigkeit, der Rechtsgleichheit, des öffentlichen Interesses, der VerhĂ€ltnismĂ€ssigkeit und von Treu und Glauben sind zu beachten. Das VwVG ist grundsĂ€tzlich anwendbar und auch fĂŒr das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht relevant. DarĂŒber hinaus gelten einige besondere markenrechtliche Verfahrensbestimmungen (Art. 28 ff. MSchG, Art. 8 ff. MSchV). Zu beachten ist, dass jedoch fĂŒr die Zustellung von SchriftstĂŒcken ins Ausland das Haager Übereinkommen ĂŒber die Zustellung von SchriftstĂŒcken in Zivil- und Handelssachen Anwendung findet, was fĂŒr Verwaltungsgerichte eigentlich untypisch ist. Zudem geht der Weg ans Bundesgericht ĂŒber die Beschwerde in Zivilsachen (Art. 72 Abs. 2 lit. b BGG). Aus der Beschwerdelegitimation Dritter lassen sich fĂŒr die Qualifikation keine SchlĂŒsse ziehen, denn auch die freiwillige Gerichtsbarkeit lĂ€sst sich eine Drittbeschwerde zu. Das Widerspruchsverfahren ist ein Verfahren sui generis. Die Tatsache, dass es vorwiegend der Durchsetzung privater Interessen dient, rĂŒckt es in die NĂ€he des Zivilprozesses. Es handelt sich aber eigentlich um ein Registerbereinigungsverfahren und nicht primĂ€r um ein Verletzungsverfahren. Die Zivilgerichte sind durch die Beurteilung des Bundesverwaltungsgerichts ĂŒber die Verwechslungsgefahr nicht gebunden. UngeklĂ€rt ist die Frage nach der Geltung der Verhandlungsmaxime, tendenziell wird diese aber bejaht. Doch selbst bei der Geltung der Verhandlungsmaxime besteht eine richterliche Fragepflicht. Zudem kann das Gericht ĂŒber die Parteibegehren hinausgehen. Als Fazit hielt der Referent fest, dass es sich beim Markenverfahrensrecht weniger um eine Schnittstellenproblematik handelt, sondern vielmehr um ein eigenes Verfahrensrecht – eine Ansicht, welche in Deutschland und auch in der Schweiz bereits von einigen Autoren unterstĂŒtzt wird. Im zweiten Teil seines Referats wandte sich Dannacher dem Urheberverwertungsrecht zu. In diesem Bereich amtet das Bundesverwaltungsgericht als Beschwerdeinstanz gegen Entscheide der Eidgenössischen SchĂ€tzungskommission und des IGE. Die rechtskrĂ€ftig genehmigten Tarife sind jedoch nach Art. 59 Abs. 3 URG fĂŒr die Gerichte verbindlich. Im Verfahren betreffend Tarifkontrolle besteht die Besonderheit, dass gemĂ€ss Rechtsprechung in gewissen FĂ€llen trotz Vorliegens eines zivilrechtlichen Weges auch eine Beschwerdemöglichkeit besteht (BGer vom 18. MĂ€rz 2009, 2C_658/2008, E. 2.2 f.). DemgegenĂŒber sind im Verfahren betreffend die Anwendung von Verteilungsreglementen in erster Linie die Zivilgerichte zustĂ€ndig, eine verwaltungsrechtliche Beschwerde wĂ€re nur dann möglich, wenn ein genehmigtes Verteilungsreglement den gesetzlichen Vorgaben widerspricht. Als Fazit seines Referats wies Dannacher nochmals auf die unterschiedlichen Aspekte des VerhĂ€ltnisses von Zivil- und Verwaltungsprozessrecht bei den Registerrechten und beim Urheberverwertungsrecht hin. In diesen Bereichen gibt es eine Reihe offener Fragen, welche aus verschiedener Warte einer Lösung bedĂŒrften.
Die Sicht des Bundespatentgerichts wurde von Herr Dr. Tobias Bremi (zweiter hauptamtlicher Richter) und Frau Susanne Anderhalden (Gerichtsschreiberin) gemeinsam dargelegt. Bremi machte den Anfang und prĂ€sentierte drei Schnittstellen, mit denen das Bundespatentgericht in seiner tĂ€glichen Praxis konfrontiert ist. Er erlĂ€uterte das VerhĂ€ltnis des Bundespatentgerichts zu den Erteilungsbehörden, zu den Zollbehörden und zu den Behörden, welche ihm Beihilfe zur Vollstreckung leisten. Nachdem ein Patent erteilt worden ist, ist die Arbeit der Erteilungsbehörde noch nicht getan. Innerhalb von neun Monaten nach der Erteilung kann gegen das Patent beim IGE Einspruch eingelegt werden, selbiges ist auch beim EuropĂ€ischen Patentamt möglich. In diesem Fall kann – solange der Einspruch behandelt wird – zu lange laufenden Parallelverfahren vor Zivil- und Verwaltungsbehörden kommen. Auf jeden Fall ist auch in der Schweiz eine allfĂ€llige europĂ€ische Patentschrift (B1 oder B2) Ausgangslage fĂŒr das IGE und verbindlich. Möglich sind auch ein Teilverzicht beim IGE mit Bezug auf den schweizerischen Teil eines europĂ€ischen Patents sowie ein paralleles zentrales BeschrĂ€nkungsverfahren beim EPA. Diese Verfahren gehen in der Regel schnell, sodass das Bundespatentgericht auf den Ausgang des Verfahrens wartet, bevor es sein eigenes Urteil fĂ€llt, um die Gefahr widersprĂŒchlicher Urteile zu vermeiden. Der vom IGE und dem EP festgesetzte Schutzumfang ist in diesem Fall der Ausgangspunkt fĂŒr das Urteil des Bundespatentgerichts. Nach neuster bundesgerichtlicher Rechtsprechung ist indessen eine erst wĂ€hrend des Beschwerdeverfahrens vor Bundesgericht publizierte BeschrĂ€nkung von diesem nicht mehr zu berĂŒcksichtigen (BGer vom 2. Juni 2014, 4A_541/2013). DemgegenĂŒber dauert das Einspruchs- und vor allem ein mögliches, nachfolgendes Beschwerdeverfahren meist lĂ€nger, und das Verfahren vor Bundespatentgericht wird nicht sistiert, obschon das Patentgesetz in Art. 128 PatG grundsĂ€tzlich die Möglichkeit der Sistierung vorsieht. Weil die Vorschrift aber als «Kann-Vorschrift» formuliert ist, geht die herrschende Lehre davon aus, dass die Sistierung nur die Ausnahme sein soll. In der Praxis wird beim Vorliegen einer Nichtigkeitsklage so vorgegangen, dass das Bundespatentgericht zuerst einen vollen doppelten Schriftwechsel inklusive Fachrichtervotums durchfĂŒhrt. Normalerweise wird der Fall vor einem allfĂ€lligen Entscheid nicht ausgesetzt, wenn das Bundespatentgericht von der Nichtigkeit des Patents ausgeht. Anders sieht die Situation aus, wenn es zwar auf Nichtigkeit tendiert und die Rechtslage aber unklar ist. Nicht ausgesetzt wird das Verfahren grundsĂ€tzlich auch, wenn eine Verletzungsklage mit blosser Nichtigkeitseinrede vorliegt. Im Falle einer Verletzungsklage mit einer Nichtigkeitswiderklage wird der Fall normalerweise nicht ausgesetzt, ausser das Gericht ist der Ansicht, das Patent sei nichtig. In diesem Fall erfolgt eine Einzelfallentscheidung, ob der Entscheid ausgesetzt wird oder nicht. In den ĂŒbrigen Entscheiden – d.h. wenn das Gericht der Meinung ist, dass das Patent hĂ€lt – fĂ€llt es selbst einen Entscheid. Problematisch wĂ€re in diesem Fall, wenn das EPA das europĂ€ische Patent hernach widerruft oder anders beschrĂ€nkt zulĂ€sst, als dies nach dem schweizerischen Urteil der Fall ist. Die Rechtslage ist in diesem Fall ungeklĂ€rt, wobei sich eine solche Konstellation bislang auch nicht ereignet hat. Umgekehrt ist es beim Vorliegen einer Vindikationsklage. Hier wird das Verfahren beim EPA ausgesetzt. Dies geschieht jedoch nicht dadurch, dass das Bundespatentgericht das EPA zur Sistierung anweist, sondern erfolgt gestĂŒtzt auf einen Aussetzungsantrag durch den VindikationsklĂ€ger selbst. Den zweiten Teil des Referats bestritt Susanne Anderhalden. Die Referentin erlĂ€uterte das besondere VerhĂ€ltnis zwischen dem Bundespatentgericht und dem IGE im Hinblick auf die Anordnung von VerfĂŒgungsbeschrĂ€nkungen. Anders als beim EPA erfolgt eine VerfĂŒgungsbeschrĂ€nkung auf Anweisung des Bundespatentgerichts an das IGE. Das entsprechende Verfahren findet in der Regel ohne Anhörung der Gegenpartei auf dem superprovisorischen Weg statt, die BegrĂŒndetheit der Klage muss durch den KlĂ€ger im Massnahmeverfahren nur glaubhaft gemacht werden. Anderhalden ging sodann auf Schnittstellen zwischen dem Bundespatentgericht und der Zollverwaltung ein. Das Patentgesetz enthĂ€lt in Art. 86a ff. PatG Regelungen zum ZurĂŒckhaltungsverfahren durch den Zoll. Bislang gab es einen einschlĂ€gigen Fall in diesem Zusammenhang, welcher sich um Drespirenon – einen Wirkstoff fĂŒr VerhĂŒtungsmittel – drehte. Kurz vor Weihnachten 2012, am 19. Dezember, hielt der Zoll die betroffene Ware fĂŒr die möglichen zehn Tage zurĂŒck. Das Massnahmegesuch wurde am 7. Januar 2013 eingereicht und ging am 9. Januar 2013 beim Bundespatentgericht ein, welches noch am selben Tag entschied und eine superprovisorische VerfĂŒgung erliess, wonach der Zoll die Ware weiter zurĂŒckhalten soll. Das Gericht setzte dem Beklagten eine kurze Frist zur Klageantwort und der KlĂ€gerin eine Frist fĂŒr die Kostenbevorschussung. Noch Ende Januar konnte sodann die Hauptverhandlung stattfinden, und die vorsorglichen Massnahmen wurden mittels Urteil gutgeheissen. In diesem Zusammenhang wies auch Anderhalden nochmals darauf hin, dass es beim Zollverwaltungsmassnahmen zwingend ist, dass der Rechteinhaber innert der ZurĂŒckhaltungsfrist eine vorsorgliche Massnahme erwirkt und nicht bloss beantragt. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, so schnell als möglich bei einem Gericht superprovisorische Massnahmen zu beantragen. Schliesslich behandelte die Referentin noch die Thematik des Bundespatentgerichts als Vollstreckungsbehörde. Nach Art. 26 Abs. 1 lit. c PatGG ist das Gericht zustĂ€ndig fĂŒr die Vollstreckung seiner in ausschliesslicher ZustĂ€ndigkeit getroffenen Entscheide. Um die Vollstreckung zu beschleunigen, ordnet das Patentgericht in der Regel die Vollstreckungsmassnahmen auf dem Weg der direkten Vollstreckung nach Art. 337 ZPO direkt im Endentscheid (Art. 236 Abs. 3 ZPO) an, und gibt konkrete Vollstreckungsmassnahmen vor. Die möglichen Vollstreckungsmassnahmen sind in Art. 343 ZPO abschliessend aufgezĂ€hlt. Es sind dies die Strafandrohung, die Ordnungsbusse oder die Anordnung einer Zwangs- oder Ersatzmassnahme. Die Auswahl der konkreten Massnahme liegt im Ermessen des Gerichts, dieses hat den Grundsatz der VerhĂ€ltnismĂ€ssigkeit zu beachten. Möglich ist es, mehrere Massnahmen miteinander zu verbinden. Die meisten Antragsteller beantragen eine Ordnungsbusse in Kombination mit einer Strafandrohung. Die effektive Vollstreckung wird aber meist nicht vom Gericht, sondern von einer mit der Vollstreckung betrauten Person durchgefĂŒhrt, welche auf Anweisung des Gerichts handelt, z.B. im Kanton ZĂŒrich vom Gemeindeammannamt nach § 147 GOG ZH.
Den Schluss der Referate bildeten Vertreter der kantonalen Handelsgerichte, welche sich am meisten mit ImmaterialgĂŒterrechten zu beschĂ€ftigen haben. Herr Dr. Meinhard Vetter, LLM, VizeprĂ€sident des Handelsgerichts des Kantons Aargau, stellte einige wichtige Schnittstellen aus Sicht seines Gerichts dar. Im Zusammenhang mit dem markenrechtlichen Eintragungsverfahren stellte sich ihm in seiner Praxis kĂŒrzlich die Frage, wie das Gericht auf Rechtsbegehren reagieren sollte, welche sich in laufende Eintragungsverfahren vor dem IGE beziehen. Dazu hielt Vetter fest, dass es in einem solchen Fall wohl am besten sei, das Gerichtsverfahren zu sistieren. Zudem Ă€usserte er sich dahingehend, dass ein Rechtsbegehren, welches darauf lautet, dass das Zivilgericht dem IGE gewisse Anweisungen zu geben habe, wohl nicht zulĂ€ssig wĂ€re. Sodann wies der Referent auf allfĂ€llige Schnittstellen zur Zollverwaltung hin und prĂ€sentierte dazu zwei FĂ€lle aus der Praxis. Als Schlussfolgerung bemerkte Vetter, dass zwischen den Handelsgerichten und der Zollverwaltung keine Schnittstellenprobleme bestĂŒnden und die beiden Instanzen gut miteinander harmonierten. Er machte die Praktiker aber darauf aufmerksam, dass die Fristen der Zollverwaltung fĂŒr die Antragsstellung eher knapp bemessen seien und deshalb die AntrĂ€ge auf vorsorgliche Massnahmen sehr schnell eingereicht werden mĂŒssten. Er rĂ€t zudem dazu, in solchen FĂ€llen das Handelsgericht vorab zu avisieren, damit es die notwendigen Ressourcen bereitstellen und dadurch sicherstellen kann, dass ein Entscheid innert Frist gefĂ€llt werden kann. Im Anschluss an dieses Kurzreferat folgte eine lebhafte Diskussion zwischen den anwesenden Handelsrichtern Vetter, Frau DaniĂšle WĂŒthrich-Meyer (Handelsgericht Bern), Herr Rolf Brunner (Handelsgericht St. Gallen) und den Teilnehmern der Tagung, in deren Rahmen verschiedene praktische Fragen aufgeworfen wurden. Diskutiert wurde beispielsweise die Frage, ob Zivilgerichte die zehn bzw. zwanzigtĂ€gige Frist verlĂ€ngern oder verkĂŒrzen können, d.h. ob die Ware bei Ablehnung allfĂ€lliger vorsorglicher Massnahmen durch das Zivilgericht vorzeitig freigegeben werden kann. Man war sich weitgehend einig, dass Zivilgerichte den Zollbehörden keine Anweisungen erteilen können und die Ware deshalb fĂŒr die vom Zoll vorgegebene Frist blockiert bleibt. Sodann wurde die Frage nach der Beweiskraft von Parteigutachten aufgeworfen. Diese vermögen als Beweismittel dann eine erhöhte Wirkung zu haben, wenn sie beispielsweise von einer Verwaltungsbehörde wie dem IGE als glaubwĂŒrdig angesehen wurden, so z.B. wenn es um die Frage nach der Verkehrsdurchsetzung bei Patentverfahren oder um die technische Notwendigkeit bei Markenverfahren geht. Auch das Thema, ob ein Zivilgericht dem IGE Anweisungen auf Löschung geben kann, wurde nochmals besprochen. Meist ist ein solches Rechtsbegehren nicht nötig, sondern das IGE nimmt die Löschung selbst vor, wenn ihm das Urteil mitgeteilt wurde. Anweisungen wĂ€ren erst in einem allfĂ€lligen Vollstreckungsverfahren zu prĂŒfen. Diese Mitteilungspraxis ist jedoch bislang nicht höchstrichterlich abgesegnet.
Fussnoten:
*
Dr. iur., RechtsanwĂ€ltin, ZĂŒrich.


Ittinger Workshop zum Kennzeichenrecht, 5. und 6. September 2014

Agnieszka Taberska​*

Der von Dr. Michael Ritscher in inhaltlicher und von Dr. Christoph Gasser in organisatorischer Hinsicht geleitete, traditionelle Ittinger Workshop war diesmal dem Thema «Freihalteinteressen im Markenrecht» gewidmet.
Michael Ritscher wies in seiner Einleitung darauf hin, dass der Begriff «Freihalteinteressen» als Thema gewĂ€hlt wurde, da dieser offener als der Begriff des «FreihaltebedĂŒrfnisses» und deshalb vielleicht besser geeignet sei, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Im ImmaterialgĂŒterrecht stehen sich drei Gruppen von Interessen gegenĂŒber: Erstens das Interesse der Abnehmer an einer Reduktion der Suchkosten; zweitens das Interesse der Schutzrechtsinhaber an einem Schutz ihrer Investitionen; und schliesslich die Interessen der Mitbewerber, in ihrer Wettbewerbsfreiheit nicht unnötig eingeschrĂ€nkt zu werden. Im Patentrecht sind die Interessen von Mitbewerbern an der Freihaltung technischer Ideen zur Förderung von Innovationen besonders augenfĂ€llig. Im Urheberrecht sind es demgegenĂŒber nicht die Mitbewerber, sondern die Nutzer, die mehr Freiheit bei der Nutzung von – zunehmend in digitalisierter Form zugĂ€nglichen – Werken der Literatur und Kunst fordern. Betrachtet man das Markenrecht traditionell als Instrument des Schutzes von Konsumenten vor der TĂ€uschung ĂŒber die Herkunft von Produkten, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, worin allfĂ€llige Freihalteinteressen von Mitbewerbern bestehen sollen. Entsprechend sind die Begriffe des «FreihaltebedĂŒrfnisses» bzw. der «FreihaltebedĂŒrftigkeit» denn auch weder im schweizerischen noch im europĂ€isch harmonisierten Markenrecht gesetzlich verankert, sondern wurden im Laufe der Zeit von Rechtsprechung und Lehre geschaffen. Die Entwicklung des Markenrechts zu einem vollwertigen, ĂŒber ein blosses TĂ€uschungsverbot hinausgehendens ImmaterialgĂŒterrecht hat indessen zu vermehrten Forderungen nach einer Beachtung von Freihalteinteressen der Mitbewerber gefĂŒhrt. Diese werden im Rahmen der Schutzvoraussetzungen mit der Gebrauchspflicht eingetragener Zeichen, dem Schutzausschluss von zu Gemeingut gehörenden Zeichen und der Nichteintragung tĂ€uschender Herkunftsbezeichnungen bereits stark berĂŒcksichtigt. Auch nach der Eintragung einer Marke wird den Freihalteinteressen von Mitbewerbern insoweit Rechnung getragen, als nicht jede, sondern nur eine kennzeichenmĂ€ssige Benutzung einer Marke potenziell verletzend ist. Schliesslich steht es den Mitbewerbern offen, sich mittels eines Widerspruchsverfahrens gegen die Eintragung jĂŒngerer verwechselbarer Marken zu schĂŒtzen oder die Löschung nicht rechtserhaltend benutzter Marken im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens zu erwirken.
Prof. Dr. Stefan Bechtold, Professor an der ETH ZĂŒrich, eröffnete die Vortragsreihe mit der Untersuchung von Freihalteinteressen an Kennzeichen aus der Perspektive der Rechtsökonomie. Das Markenrecht hilft aus ökonomischer Sicht, ein Marktversagen zu lösen, zu dem es bei einer asymmetrischen Informationsverteilung kommen kann. Bei fehlender oder unvollstĂ€ndiger Information betreffend die QualitĂ€t von Produkten fehlt der Anreiz, hochwertige Produkte herzustellen, was die Verbreitung von minderwertigen Produkten zur Folge hat. Das Markenrecht stellt ein Instrument dar, um derartige Informationsasymmetrien zwischen Herstellern und Verbrauchern zu ĂŒberwinden. Mittelbare Folge des Markenrechts ist der Anreiz fĂŒr Hersteller, in die QualitĂ€t ihrer Produkte und in ihre Reputation zu investieren, da Verbraucher Produkte unterschiedlicher QualitĂ€t anhand von Marken auseinanderhalten können. Betreffend das FreihaltebedĂŒrfnis wird angenommen, dass Mitbewerber solange auf andere Zeichen ausweichen können, als diese nicht wesentlich oder unentbehrlich sind. Zeichen, welche die Informationsasymmetrie nicht ĂŒberwinden können – indem sie keine Unterscheidungskraft aufweisen oder aus technisch notwendigen Formen bestehen – fĂŒhren zu erheblichen Mehrkosten, sodass diesbezĂŒglich aus ökonomischer Sicht kein SchutzbedĂŒrfnis besteht. Im Publikum wurde die Frage aufgeworfen, ob sich das Markenrecht von ökonomischen Theorien ĂŒberhaupt erfassen lasse, da das Markenrecht die Investition in die Reputation ermögliche und diese gerade dann ins Spiel komme, wenn kein perfekter Wettbewerb bestehe. Bechtold entgegnete, dass eine Vielzahl ökonomischer Modelle, die sich mit der Frage der Reputation und deren Übertragung befassen, nicht auf der Hypothese eines perfekten Wettbewerbs beruhen. Des Weiteren erlĂ€uterte Bechtold anhand von Studien, dass zwischen Marken- und Konkurrenzprodukten ein Spillover-Effekt auftreten kann, indem das Konkurrenzprodukt von der Marke profitiert, selbst wenn keine Verwechslungsgefahr besteht. So stĂ€rkte die Werbung fĂŒr das Markenprodukt die Wiedererkennung nicht nur des Originals, sondern auch des Konkurrenzproduktes. In einer anderen Studie konnte festgestellt werden, dass eine BeschrĂ€nkung des Markenschutzes dem Markeninhaber sogar nĂŒtzlich sein kann. Konkret hatte Google WiederverkĂ€ufern in den USA erlaubt, im Text von Werbeanzeigen Marken zu verwenden, ohne hierfĂŒr die Genehmigung der Markeninhaber einzuholen. Dies fĂŒhrte nicht etwa zu einem geringeren, sondern zu einem höheren Besucherandrang auf den Portalen der Markeninhaber. Bechtold wies darauf hin, dass hierfĂŒr bislang noch kein ökonomisches ErklĂ€rungsmodell besteht und fraglich ist, ob die Studien verallgemeinerungsfĂ€hig sind, sodass sich daraus keine abschliessenden rechtspolitischen Schlussfolgerungen ziehen lassen.
Stefan Fraefel, stellvertretender Leiter der Markenabteilung des IGE, erlĂ€uterte zunĂ€chst die Doppelfunktion der Generalklausel von Art. 2 lit. a MSchG. Demnach soll die Fehlmonopolisierung von Zeichen ohne Unterscheidungskraft sowie von Zeichen, die im Wirtschaftsverkehr wesentlich oder unentbehrlich sind und an denen ein FreihaltebedĂŒrfnis besteht, verhindert werden. Dabei steht ein Zeichen bereits dann im Gemeingut, wenn es nur einen der beiden Teilaspekte erfĂŒllt. Scheitert die Eintragung eines Zeichens bereits an der fehlenden Unterscheidungskraft, so prĂŒft das IGE das Zeichen nicht noch zusĂ€tzlich in Bezug auf das FreihaltebedĂŒrfnis. Das FreihaltebedĂŒrfnis muss nicht zwingend aktuell, sondern kann auch in die Zukunft gerichtet sein. So kann ein aktuell von Abnehmern als unterscheidungskrĂ€ftig wahrgenommenes Zeichen aufgrund der zukĂŒnftig erwarteten Entwicklung des Marktes oder der geografischen Region zum Gemeingut gezĂ€hlt werden, wie das Beispiel «Vuvuzela» (BVGer vom 21. Juni 2007, B-181/2007) zeigt. Ob ein kĂŒnftiges FreihaltebedĂŒrfnis vorliegt, prĂŒft das IGE aus der Sicht der Konkurrenten, wobei es neben der aktuellen auch die zukĂŒnftige Marktsituation berĂŒcksichtigt. Die Möglichkeit, dass ein Zeichen aufgrund der zukĂŒnftigen Entwicklung insbesondere als geografische Herkunftsangabe wahrgenommen wird, muss ernsthaft in Betracht fallen, was das IGE u.a. anhand der Kriterien der Infrastruktur, Bevölkerungsdichte und des Exports in die Schweiz prĂŒft. Ist eine auslĂ€ndische Herkunftsangabe im Ursprungsland als Marke eingetragen, verneint das IGE ein bestehendes FreihaltebedĂŒrfnis. Über die Unterscheidungskraft des Zeichens oder eine von diesem ausgehende TĂ€uschungsgefahr in der Schweiz ist damit aber noch nicht entschieden. Sodann kam Fraefel auf den Ausschlussgrund von Art. 2 lit. b MSchG zu sprechen, wonach Formen, die das Wesen der Ware ausmachen, und technisch notwendige Formen vom Markenschutz absolut ausgeschlossen sind. Technisch notwendig ist eine Form dann, wenn den Konkurrenten zur ErfĂŒllung der gleichen technischen Wirkung keine alternative Form zur VerfĂŒgung steht oder eine Formalternative nicht zumutbar ist, etwa weil sie eine weniger praktische, weniger solide oder mit grösseren Herstellungskosten verbundene Lösung wĂ€hlen mĂŒssten. Des Weiteren setzte sich Fraefel mit der Frage auseinander, ob an die Verkehrsdurchsetzung von Zeichen, an denen kein absolutes FreihaltebedĂŒrfnis besteht, je nach BanalitĂ€t unterschiedliche Anforderungen gestellt werden. Bekanntlich wird Verkehrsdurchsetzung angenommen, wenn ein Zeichen von einem erheblichen Teil der Abnehmer als individualisierender Hinweis auf ein bestimmtes Unternehmen verstanden wird. Fraglich ist, wie gross der prozentmĂ€ssige Anteil der betreffenden Abnehmer sein muss, um eine Verkehrsdurchsetzung zu bejahen. Das Bundesgericht ging im «Post»-Entscheid davon aus, dass ein Richtwert von ĂŒber 50% vorliegen mĂŒsse, wobei der Wert von 66% ausreichend sei. Fraefel wies darauf hin, dass der Wert von ĂŒber 50% nach der Praxis des IGE nicht flexibel sei und keine Veranlassung bestehe, diesen noch zu erhöhen. Die Kasuistik des IGE zu Art. 2 und Art. 3 MSchG ist unter ph.ige.ch/ph/abrufbar.
Marc Steiner, Richter am Bundesverwaltungsgericht, prĂ€sentierte eine Übersicht der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und des Bundesgerichts zum FreihaltebedĂŒrfnis im Markenrecht. Einleitend stellte Steiner fest, dass das absolute FreihaltebedĂŒrfnis kein der markenrechtlichen Logik inhĂ€renter Begriff sei, sondern es sich hierbei vielmehr um einen wettbewerbsrechtlichen Begriff handle. Nach seiner Erfahrung seien diejenigen Akteure, welche den Vertretern der Gegenmeinung rechtspolitische Intentionen vorhalten, am deutlichsten von rechtspolitischen Zielsetzungen geleitet. Es gelte frei nach Paul Watzlawick der Satz «Man kann nicht nicht politisieren». ZunĂ€chst zeigte Steiner anhand des Entscheides «Stone/Contimilestone» (BVGer vom 8. Mai 2014, B-4664/2013) die Bedeutung des Gemeinguts im Widerspruchsverfahren auf. Sodann kam Steiner darauf zu sprechen, dass freihaltebedĂŒrftigen Zeichen oft gleichzeitig die Unterscheidungskraft fehlt, beide Fallgruppen mithin eine gewisse Schnittmenge aufweisen, was anhand des Entscheides «Vuvuzela» (BVGer vom 21. Juni 2007, B-181/2007) ersichtlich ist. Dies kann zu unscharfen Definitionen fĂŒhren. Dieser Entscheid kann gemĂ€ss Steiner auch herangezogen werden in Bezug auf die BerĂŒcksichtigung der zukĂŒnftigen Entwicklung bei der Frage, ob ein Zeichen als geografische Herkunftsangabe verstanden werden kann. Massgeblich fĂŒr die PrĂŒfung des FreihaltebedĂŒrfnisses ist dabei nicht das kĂŒnftige VerstĂ€ndnis der Konsumenten, sondern vielmehr das kĂŒnftige BedĂŒrfnis der Mitbewerber, das Zeichen zu benutzen. So ging das Bundesverwaltungsgericht beim Entscheid «Pernaton/Pernadol 400» (BVGE 2010/32) davon aus, dass der Begriff «Perna» (lat. Muschel) aus Sicht der Abnehmer nicht beschreibend sei, da er von diesen nicht verstanden werde. Wohl aber sei er freihaltebedĂŒrftig, da die Konkurrenten darauf angewiesen seien, aus Muscheln gewonnene PrĂ€parate mit dem lateinischen Fachbegriff zu kennzeichnen. Auf die im Publikum aufgeworfene Frage, ob bei der EinschĂ€tzung der zukĂŒnftigen Entwicklung nicht auch die Erwartungen der Konsumenten zu berĂŒcksichtigen seien, entgegnete Steiner, dass die Entwicklung der Konkurrenz zwar von den Erwartungen der Konsumenten abhĂ€nge. Legitimation und Richtungsweiser fĂŒr die Bejahung eines FreihaltebedĂŒrfnisses sei aber klar die Perspektive der Konkurrenten. Anhand des Entscheides «Pernaton/Pernadol 400» zeigte Steiner sodann auf, dass das gĂ€ngige PrĂŒfschema bei der Beurteilung der Zugehörigkeit eines Zeichens zum Gemeingut, wonach zuerst die Unterscheidungskraft des Zeichens geprĂŒft und danach das FreihaltebedĂŒrfnis untersucht wird, nicht zwingend ist. Vielmehr gibt es je nach Sachverhalt auch gute GrĂŒnde fĂŒr die umgekehrte PrĂŒffolge, wonach zuerst das FreihaltebedĂŒrfnis geprĂŒft und bei dessen Bejahung auf die Untersuchung der Unterscheidungskraft verzichtet werden kann. Des Weiteren zeigte Steiner anhand der Entscheide «M/M-joy» (BGE 134 III 314) und «Sterne fĂŒr Beherbergung» (BGE 137 III 77) auf, dass die Anforderungen an den Nachweis der Verkehrsdurchsetzung umso strenger sind, je banaler ein Zeichen ist. Bei der Besprechung der Entscheide «BĂŒrgenstock» (BVGer vom 14. Dezember 2012, B-1260/2012) und «The Royal Bank Of Scotland» (BVGer vom 30. September 2008, B-7426/2006) warf Steiner die Frage auf, welche Bedeutung dem FreihaltebedĂŒrfnis zukommt, wenn es aufgrund regulatorischer Bestimmungen einen einzigen Anbieter fĂŒr das infrage stehende Produkt gibt. Bei letzterem Entscheid, so prĂ€zisierte Steiner, sei allerdings nicht nur auf das FreihaltebedĂŒrfnis, sondern auch auf den Aspekt der TĂ€uschung von Konsumenten abgestellt worden. Zuletzt kam Steiner auf die in Fachkreisen gelegentlich diskutierte Frage zu sprechen, ob das IGE in Bezug auf die Unterscheidungskraft einen zu paternalistischen Ansatz pflege und ob es nicht zu einem gewissen Grad den Anmeldern ĂŒberlassen bleiben sollte, wie stark der Schutzumfang ihrer Marken sein soll. Dieselbe Frage stelle sich auch in Bezug auf die Praxis zum FreihaltebedĂŒrfnis. Massgeblich fĂŒr die Frage nach dem Sinn des FreihaltebedĂŒrfnisses sei das Bild, das sich der Regulator vom idealen Wettbewerb bzw. von Marktauftrittsmöglichkeiten der Mitbewerber mache, womit sich die markenrechtliche mit einer wettbewerbsrechtlichen Betrachtungsweise vermische. Nur wenn als PrĂ€misse klar sei, dass die Lösung dieses Problems in der Schnittmenge zwischen ImmaterialgĂŒter- und Wettbewerbsrecht liegt, könne darĂŒber eine methodenehrliche Diskussion gefĂŒhrt werden. Aus dem Publikum wurde die Frage aufgeworfen, inwiefern relevant sei, dass das Markenrecht von der Eigentumsgarantie abgedeckt werde. Steiner fĂŒhrte hierzu aus, dass im Markenrecht so oder anders mit Blick auf das Gebot der KohĂ€renz der Rechtsordnung gelegentlich öffentlich-rechtliches Denken einfliessen mĂŒsse, wie das Beispiel «Madonna» (BVGE 2010/47) zeige.
Dr. Verena von Bomhard, RechtsanwĂ€ltin in Alicante, wies einleitend darauf hin, dass das Kriterium des FreihaltebedĂŒrfnisses im europĂ€isch vereinheitlichen Markenrecht – anders als im schweizerischen Markenrecht – keine eigenstĂ€ndige Bedeutung hat. Vielmehr stellt das FreihaltebedĂŒrfnis das öffentliche Interesse dar, welches dem Katalog absoluter AusschlussgrĂŒnde (in Art. 7 Abs. 1 lit. c der Gemeinschaftsmarkenverordnung) zugrunde liegt. Entsprechend wird das FreihaltebedĂŒrf|nis in den PrĂŒfungsrichtlinien des Harmonisierungsamtes denn auch lediglich unter dem Titel «irrelevante Kriterien» aufgefĂŒhrt. Das europĂ€ische Markenrecht kennt keinen Begriff des «absoluten FreihaltebedĂŒrfnisses» und auch keine theoretische Anerkennung unterschiedlicher Anforderungen an den Nachweis der Verkehrsdurchsetzung je nach Grad der BanalitĂ€t des infrage stehenden Zeichens. GemĂ€ss Rechtsprechung des EuGH bildet das FreihaltebedĂŒrfnis auch keinen relevanten Umstand, der bei der Beurteilung von Verwechslungsgefahr zu berĂŒcksichtigen ist, was nach Ansicht der Referentin indessen zu weit geht (Urteil C-102/07 i.S. Adidas vs. Marca Mode). Von Bomhard kam sodann kritisch auf die im EU-Raum verbreitete Unsitte zu sprechen, beschreibende Elemente – die als Wortmarke nicht eingetragen werden können – kombiniert mit einem banalen Bildelement als Marke einzutragen und gestĂŒtzt auf diese gegen Konkurrenten, welche das beschreibende Element fĂŒr die Kennzeichnung ihrer Produkte verwenden, vorzugehen. Derartige Strategien werden von der Rechtsprechung gestĂŒtzt, indem die Verwechslungsgefahr zwischen beschreibenden Zeichen, die nur durch banale bildliche Elemente voneinander abweichen, oftmals bejaht wird. Die Auswirkungen dieser Rechtsprechung schlagen sich direkt in der Anmeldestrategie nieder, indem eine möglichst breite Anmeldung beschreibender Elemente – kombiniert mit einem banalen Bildelement – vorgenommen wird, um auf diese Weise quasi Markenschutz durch die HintertĂŒr zu erlangen. Das Harmonisierungsamt ist bestrebt, mit einem Konvergenzprogramm zu absoluten und relativen Eintragungshindernissen eine harmonisierte Praxis in den MarkenĂ€mtern zu erreichen, was die Eintragung ausschliesslich beschreibender Wörter aufgrund ihrer grafischen Ausgestaltung als Bildmarken und die Beurteilung von kennzeichnungsschwachen Bestandteilen bei Verwechslungsgefahr angeht. Ein entsprechender Bericht ĂŒber die GrundsĂ€tze der gemeinsamen Praxis liegt bereits vor, hat jedoch keine Bindungswirkung fĂŒr das EuG. Abschliessend hielt von Bomhard fest, dass der Problematik ihrer Meinung nach nicht durch eine strengere PrĂŒfung auf der Anmeldeebene begegnet werden sollte. Vielmehr wĂŒrden sich Disclaimer als Lösung anbieten, denen das Amt aber nach wie vor sehr skeptisch gegenĂŒbersteht.
TraditionsgemĂ€ss untersuchten die Teilnehmenden am zweiten Tag ausgewĂ€hlte Themenbereiche in sechs Arbeitsgruppen. Anschliessend fanden sich alle Gruppen zusammen, um gemeinsam ĂŒber die Ergebnisse zu diskutieren. Die von Dr. Mark Schweizer geleitete Arbeitsgruppe befasste sich mit der Frage, ob bei der PrĂŒfung der Zugehörigkeit zum Gemeingut das Kriterium des FreihaltebedĂŒrfnisses neben demjenigen der Unterscheidungskraft ĂŒberhaupt notwendig ist oder ob umgekehrt das Kriterium des FreihaltebedĂŒrfnisses ausreichend ist und auf dasjenige der Unterscheidungskraft verzichtet werden kann. Anhand des Bundesgerichtsentscheides 129 III 225, worin das Zeichen «Masterpiece» als beschreibend fĂŒr die QualitĂ€t von Finanzdienstleistungen und somit als nicht unterscheidungskrĂ€ftig vom Markenschutz ausgeschlossen wurde, untersuchte die Gruppe, ob man bei Ersetzung des Kriteriums der Unterscheidungskraft durch dasjenige des FreihaltebedĂŒrfnisses zum selben Resultat gelangen wĂŒrde. Dies wurde bejaht, da «Masterpiece» fĂŒr Finanzdienstleistungen ebenso beschreibend wie freihaltebedĂŒrftig sei. WĂŒrde demgegenĂŒber das Zeichen «Ce’Real» (BGer vom 23. September 2013, 4A_266/2013) einzig aus der Perspektive des FreihaltebedĂŒrfnisses – und nicht, wie durch das Bundesgericht, aus derjenigen der Unterscheidungskraft – beurteilt, so kĂ€me man zum Schluss, dass das Zeichen als Marke eintragungsfĂ€hig wĂ€re, da Mitbewerber nicht zwingend auf die entsprechende Schreibweise mit dem Apostroph angewiesen sind. Die Mehrheit sprach sich jedoch gegen die Eintragung solcher – nicht unterscheidungskrĂ€ftiger – Zeichen als Marken aus, selbst wenn an ihnen kein FreihaltebedĂŒrfnis besteht. Es wurde die BefĂŒrchtung geĂ€ussert, dass solchen Zeichen im Verletzungsprozess zum Nachteil von Mitbewerbern ein zu breiter Schutzbereich zugesprochen wĂŒrde. Im Ergebnis kam die Gruppe zum Schluss, dass sich die Unterscheidung zwischen den Kriterien der Unterscheidungskraft und des FreihaltebedĂŒrfnisses in Lehre und Rechtsprechung bewĂ€hrt hat und beibehalten werden soll. Die von Dr. Gallus Joller geleitete Arbeitsgruppe befasste sich mit der GegenĂŒberstellung von Freihalteinteressen und dem Schutzumfang von Marken. Die Arbeitsgruppe war sich einig, dass – anders als nach der Rechtsprechung des EuGH – in der Schweiz das FreihaltebedĂŒrfnis bei der Bestimmung des Schutzumfangs zu berĂŒcksichtigen ist. Der Schutzumfang einer Marke ist bekanntlich nicht statisch, sondern hĂ€ngt von der StĂ€rke einer Marke ab, die wiederum zeitlich variabel ist und durch intensiven Gebrauch wachsen kann. Besprochen wurde der Entscheid B-4829/2012 des Bundesverwaltungsgerichts. WĂ€hrend das IGE das Vorliegen einer Verwechslungsgefahr zwischen den Wortmarken «Land Rover» und «Land Glider» anhand der blossen Übereinstimmung im schwachen Element «Land» verneinte, nahm das Bundesverwaltungsgericht insbesondere angesichts der Bekanntheit bzw. des erhöhten Schutzumfangs der Ă€lteren Marke «Land Rover» mittelbare Verwechslungsgefahr an. Der Entscheid sorgte fĂŒr angeregte Diskussionen, wurde von der Mehrheit – allerdings mit unterschiedlicher BegrĂŒndung – mitgetragen. Die Gruppe kam zum Schluss, dass das FreihaltebedĂŒrfnis in Verletzungsverfahren eine Rolle spielt und ein rechtspolitisches Korrektiv darstellt, das aus Sicht der Mitbewerber beurteilt werden soll. Das FreihaltebedĂŒrfnis, so der Tenor, sollte im Verletzungsprozess jedoch flexibel gehandhabt werden; bei der Anwendung des absoluten FreihaltebedĂŒrfnisses im Verletzungsprozess sei Skepsis geboten. Diskutiert wurde zuletzt die Frage, ob auch ein zukĂŒnftiges FreihaltebedĂŒrfnis im Verletzungsprozess bzw. Widerspruchsverfahren eine Rolle spielen dĂŒrfe, was von der Mehrheit jedoch mit Hinweis auf prozessuale Schwierigkeiten bei der Darlegung einer zukĂŒnftigen Verwechslungsgefahr abgelehnt wurde. Mit der Frage des absoluten FreihaltebedĂŒrfnisses an nicht dreidimensionalen Zeichen setzte sich die Arbeitsgruppe um RA Patrick Schutte auseinander. Dem Entscheid 4A_370/2008 des Bundesgerichts – worin das Zeichen «Post» als absolut freihaltebedĂŒrftig fĂŒr Postdienstleistungen und somit als der Verkehrsdurchsetzung nicht zugĂ€nglich erklĂ€rt worden war – wurde der Entscheid I ZR 78/06 des deutschen Bundesgerichtshofs gegenĂŒbergestellt. In diesem Konfliktfall wurde eine Verwechslungsgefahr zwischen den Marken «Post» der Deutschen Post AG und «Ostsee-Post» eines privaten Postdienstleisters fĂŒr Post- bzw. Briefdienste verneint. BegrĂŒndet wurde dies unter anderem damit, das beschreibende Zeichen «Post», welches aufgrund Verkehrsdurchsetzung Markenschutz beanspruche, habe trotz eines Durchsetzungsgrades von 80% keine gesteigerte Kennzeichnungskraft erlangt. Zudem stĂŒtzte sich der BGH auf die Schrankenbestimmung § 23 des deutschen Markengesetzes. Danach verleiht die Marke ihrem Inhaber unter anderem dann kein Abwehrrecht, wenn die Benutzung des Zeichens durch Dritte als Angabe ĂŒber die Merkmale der Waren oder Dienstleistungen erfolgt und diese Benutzung nicht gegen die guten Sitten verstösst. Vor dem Hintergrund der Liberalisierung von Postdienstleistungen sei eine BeschrĂ€nkung des Schutzumfanges der Marke wĂŒnschenswert, da ansonsten neuen Mitbewerbern auf dem bisher durch die Markeninhaberin monopolisierten Markt versagt wĂŒrde, den beschreibenden Begriff «Post» fĂŒr ihre Dienstleistungen zu verwenden. Eine entsprechende Schrankenbestimmung fehlt im schweizerischen MSchG. Die Gruppe kam zum Schluss, dass sich bislang die relevanten FĂ€lle eines absoluten FreihaltebedĂŒrfnisses im Bereich der ehemaligen Monopolbetriebe abgespielt hĂ€tten. Weiter stelle die Rechtslage in der Schweiz gegenĂŒber derjenigen in Deutschland keine schlechtere Lösung in Bezug auf die Rechtssicherheit dar. Indem beschreibende Zeichen trotz Verkehrsdurchsetzung gar nicht erst als Marke eingetragen wĂŒrden, herrsche zu einem frĂŒheren Zeitpunkt Klarheit ĂŒber den Schutzumfang des Zeichens. Uneinigkeit herrschte darĂŒber, inwiefern es die Aufgabe des IGE sei, durch die Annahme eines absoluten FreihaltebedĂŒrfnisses kleine und mittlere Unternehmen vor Abmahnungen wegen der Verwendung gemeinfreier Begriffe zu schĂŒtzen. Die von Dr. Adrian Wyss geleitete Arbeitsgruppe befasste sich mit der BerĂŒcksichtigung von Freihalteinteressen im Rahmen der Verkehrsdurchsetzung. Wyss kam einleitend auf die Problematik der Verkehrsdurchsetzung von Sloganmarken zu sprechen. So scheitere die landesweite Verkehrsdurchsetzung einer Sloganmarke in der Regel daran, dass sie in den unterschiedlichen Sprachregionen nicht im Original verwendet, sondern entsprechend ĂŒbersetzt werde, sodass sich die deutsche Version in der französischsprachigen Schweiz gar nie durchsetzen könne. Sodann wurde diskutiert, ob der fĂŒr die Verkehrsdurchsetzung erforderliche Kennzeichnungsgrad von der ursprĂŒnglichen ZeichenschwĂ€che abhĂ€ngig ist (sog. RelativitĂ€t des Verkehrsdurchsetzungstatbestandes) oder ob die BanalitĂ€t eines Zeichens nur höhere Anforderungen an den Nachweis der Durchsetzung (und nicht an den Kennzeichnungsgrad als solchen) nach sich ziehen wĂŒrde. WĂ€hrend sich einige GesprĂ€chsteilnehmer auf den Standpunkt stellten, die grössere BanalitĂ€t eines Zeichens verlange einen höheren Kennzeichnungsgrad, forderten andere Votanten bei solchen Trivialzeichen nur höhere Anforderungen an den Nachweis der Verkehrsdurchsetzung. Anschliessend wurde die Frage diskutiert, ob bei demoskopischen Umfragen betreffend die Bekanntheit eines Kennzeichens ein starrer Richtwert verlangt werden soll und falls ja, in welcher Höhe: 50%, 66% oder gar darĂŒber? Wyss stellte klar, dass der im «Appenzeller»-Entscheid (BGE 128 III 441) genannte und seither vielzitierte Richtwert von 66% das konkrete Ergebnis der durchgefĂŒhrten Umfrage gewesen sei und dass solch hohe Werte in der Praxis nur selten erreicht wĂŒrden. Als begrĂŒssenswert bezeichnete Wyss vielmehr den Ansatz, einen geforderten Kennzeichnungsgrad von 50% als Richtwert anzusehen. BezĂŒglich der geforderten IntensitĂ€t der Verkehrsdurchsetzung gelangten die Teilnehmer indessen zu keinem einheitlichen Richtwert, welcher gefordert werden sollte. Die angeregte Diskussion zeigte aber die anhaltende Wichtigkeit und praktische Relevanz des Themas auf. Die von Marianne Grabrucker geleitete Arbeitsgruppe befasste sich mit der BerĂŒcksichtigung von Freihalteinteressen in Hinsicht auf das Waren- und Dienstleistungsverzeichnis. Einleitend zitierte Grabrucker als Beispiel aus der Praxis das Zeichen «Bronx», das fĂŒr ein umfangreiches Sortiment an Waren und Dienstleistungen angemeldet worden war und dem der Markenschutz mit der BegrĂŒndung versagt wurde, in Zukunft könnten alle erdenklichen Waren und Dienstleistungen in dem Stadtteil New Yorks angeboten werden, weshalb das Zeichen «Bronx» als Herkunftshinweis freizuhalten sei. Die Arbeitsgruppe kam zum Schluss, dass ein derart pauschaler Schutzausschluss zu weit geht und konkrete Anhaltspunkte dafĂŒr bestehen mĂŒssen, dass der infrage stehende Ortsteil sich in die Richtung der betreffenden angemeldeten Waren und Dienstleistungen entwickelt, etwa indem bestimmte Wirtschaftssektoren gefördert werden. Grabrucker sprach sich fĂŒr mehr Sorgfalt in der Analyse des FreihaltebedĂŒrfnisses aus. Insbesondere sei Vorsicht bei der Anwendung starrer ProzentsĂ€tze geboten. Die Frage, auf welche Begriffe die Mitbewerber angewiesen seien bzw. ob ein Begriff in der Branche beschreibend sei oder als Marke eingesetzt werde, lasse sich nicht mit einigen Internetausdrucken beantworten, sondern setze eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Marktauftritt im betreffenden Wirtschaftszweig voraus. Ein VerstĂ€ndnis der infrage stehenden Waren und Dienstleistungen sei auch bei der EinschĂ€tzung hilfreich, ob sich eine Wortneuschöpfung in Zukunft zu einem beschreibenden Begriff entwickeln könne und folglich fĂŒr Mitbewerber freizuhalten sei. Abschliessend plĂ€dierte Grabrucker dafĂŒr, das FreihaltebedĂŒrfnis an Kennzeichen mit grösserer ZurĂŒckhaltung anzunehmen und stĂ€rker auf die Selbstregulierung von Marken auf dem Markt zu vertrauen. Insbesondere sei Vorsicht bei der Anwendung starrer ProzentsĂ€tze geboten, wenn ein eigentlich freihaltebedĂŒrftiges Wortzeichen nur im Wege der Verkehrsdurchsetzung aufgrund einer demoskopischen Umfrage eingetragen werden könne. Die GesamtumstĂ€nde sollten entscheidend sein. Die von RA Matthias Studer geleitete Arbeitsgruppe befasste sich mit der BerĂŒcksichtigung der Freihalteinteressen in Überlappungsbereichen des Markenrechts mit anderen ImmaterialgĂŒterrechten. Anhand der Praxisbeispiele Lego-Baustein, Nespresso-Kaffeekapsel und Panton-Freischwinger, deren AusfĂŒhrungsformen patent- oder urheberrechtlich geschĂŒtzt sind bzw. waren, wurde untersucht, ob der Markenschutz, der grundsĂ€tzlich «auf ewig» verlĂ€ngert werden kann, der Perpetuierung anderer – zeitlich beschrĂ€nkter – Schutzrechte dienen könnte. Die Gruppe verneinte dies und kam zum Ergebnis, dass es in Überlappungsbereichen mit anderen ImmaterialgĂŒterrechten keine zusĂ€tzlichen Freihalteinteressen zu berĂŒcksichtigen gilt. Vielmehr genĂŒge es, die bei jedem Schutzrecht bestehenden Schutzvoraussetzungen und -schranken konsequent zu prĂŒfen. So hat etwa der Begriff der technischen Notwendigkeit einer Form im Patentrecht eine andere Grundlage und Bedeutung als im Markenrecht, wo dieser mit der fehlenden VerfĂŒgbarkeit oder Unzumutbarkeit von Alternativformen (z.B. aufgrund höherer Herstellungskosten) verbunden wird. Abgelehnt wurde auch die Theorie, wonach die Marke als Umweg verwendet werden könnte, um einen Schutz fĂŒr Formen zu erlangen, welche die Voraussetzungen anderer Schutzrechte nicht erfĂŒllen. Der Schutzumfang jedes Immaterialguts sei unterschiedlich. So seien zwar gewisse Formelemente einer Kaffeekapsel allenfalls durch das Markenrecht geschĂŒtzt, jedoch eben gerade nicht die technische Lösung per se. Letztere mag durch das Patentrecht geschĂŒtzt sein, aber nur zeitlich limitiert. Somit sei die Skepsis, einer Form bei vorbestehenden Patent- oder Urheberrechten zusĂ€tzlich Markenschutz zu gewĂ€hren, ungerechtfertigt. Vielmehr sei eine Einzelfallbetrachtung angebracht. Sollte ein Hersteller das Markenrecht tatsĂ€chlich gezielt dazu benutzen, seine Marktmacht ĂŒber GebĂŒhr auszubauen und einen «Schutzwall» aus Schutzrechten zu errichten, könnte das Kartellrecht als Korrektiv eingreifen. Ritscher ergĂ€nzte, dass es an der Zeit sei, die – etwas oberflĂ€chliche – Rechtsprechung des Bundesgerichts zur KohĂ€renz der Schutzrechte vertiefter unter die Lupe zu nehmen. Der INGRES-Workshop fĂŒhrte auch in diesem Jahr zu ausgiebigen Diskussionen, in welchen die Teilnehmer gegenseitig von ihrer Erfahrung profitieren und neue Denkanstösse einbringen konnten. Der Austausch fĂŒhrte zu vielen neuen Erkenntnissen, zeigte aber auch ungelöste Probleme und offene Fragen auf. Auf deren Beantwortung durch Lehre und Rechtsprechung darf man ebenso gespannt sein wie auf den nĂ€chsten Ittinger Workshop.
Fussnoten:
*
MLaw, ZĂŒrich.


Entscheid des Plenums der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLKE) vom 5. November 2014
UWG 3 I b, e; SLK-GS 3.3, 1.1.2. Die Werbung mit Testergebnissen darf nicht irrefĂŒhrend oder tĂ€uschend sein. Ob dies vorliegt, beurteilt sich nach dem VerstĂ€ndnis der angesprochenen, durchschnittlich verstĂ€ndigen, aufgeklĂ€rten und informierten Durchschnittsadressaten (E. 4). UWG 3 I b, e; SLK-GS 3.3, 1.1.2. Diesem Durchschnittsadressaten ist klar, dass die MarktverhĂ€ltnisse in Deutschland nicht identisch sein mĂŒssen mit denjenigen in der Schweiz. Insofern ist das Werben mit auslĂ€ndischen Testergebnissen nicht per se unzulĂ€ssig, soweit genĂŒgend klar ersichtlich ist, dass es sich um ein auslĂ€ndisches Testergebnis handelt (hier: «Testsieger in Deutschland») und nicht nachweisbar ist, dass dieses auslĂ€ndische Testergebnis in gravierender Weise von den schweizerischen VerhĂ€ltnissen abweicht oder das auslĂ€ndische Testverfahren den Anforderungen der Testrichtlinie der Lauterkeitskommission nicht zu genĂŒgen vermag (E. 5). UWG 3 I b, e; SLK-GS 3.3, 1.1.2. FĂŒr den Durchschnittsadressaten ist zudem klar, dass es bei einem Wettbewerb durchaus mehr als einen Sieger geben kann. Solche gemeinsamen Gewinner werden je als Sieger bezeichnet (E. 7). LCD 3 I b, e; RĂšgles CSL 3.3, 1.1.2. La publicitĂ© basĂ©e sur des rĂ©sultats de tests ne doit pas induire en erreur ou ĂȘtre trompeuse. Ceci est Ă©valuĂ© en fonction de la comprĂ©hension du public visĂ©, soit la comprĂ©hension moyenne, Ă©clairĂ©e et informĂ©e du destinataire moyen (consid. 4). LCD 3 I b, e; RĂšgles CSL 3.3, 1.1.2. Il est clair pour le destinataire moyen que les conditions du marchĂ© allemand n’ont pas Ă  ĂȘtre identiques Ă  celles du marchĂ© suisse. A cet Ă©gard, la publicitĂ© se rĂ©fĂ©rant aux rĂ©sultats d’un test Ă©tranger n’est pas en soi inadmissible, pour autant (i) qu’il ressorte clairement que le test a Ă©tĂ© effectuĂ© Ă  l’étranger (en l’espĂšce: meilleur produit de sa catĂ©gorie en Allemagne [«Testsieger in Deutschland»]) et (ii) qu’il ne soit pas dĂ©montrĂ© que le rĂ©sultat du test effectuĂ© Ă  l’étranger diverge notablement des conditions suisses ou que la procĂ©dure du test Ă©tranger ne satisfait pas aux exigences des lignes directrices de la Commission suisse pour la loyautĂ© (consid. 5). LCD 3 I b, e; RĂšgles CSL 3.3, 1.1.2. Pour les destinataires moyens, il est clair qu’il peut exister plusieurs gagnants Ă  un concours. De tels gagnants collectifs peuvent ainsi chacun ĂȘtre dĂ©signĂ© comme gagnant (consid. 7).
Sachverhalt​1: Beide Parteien sind Hersteller von Waschmittelprodukten, die sie in der Schweiz und im Ausland vertreiben und bewerben. Die Beschwerdegegnerin fĂŒhrt in ihrem Sortiment u.a. das GeschirrspĂŒlmittel «Somat Multi 10» und das Colorwaschmittel «Persil». Diese bewarb sie in verschiedenen WerbetrĂ€gern (wie Inserate, Plakate​2) und fĂŒgte darin in unterschiedlichen Konstellationen Testergebnisse von unterschiedlichen Testveranstaltern an. Eines dieser Testergebnisse stammt von der deutschen Stiftung Warentest, welche ihre Testergebnisse in der eigenen Zeitschrift «Test» publiziert. In der Werbung werden «Somat Multi 10» und «Persil» als Testsieger dieser Tests angepriesen |(Test 7/13 bzw. 2/13). Im Falle von «Somat Multi 10» erreichte das Produkt eines dritten Herstellers die gleiche Gesamtpunktzahl (Test 7/13), wĂ€hrend im anderen Test fĂŒr FlĂŒssigwaschmittel «Persil» als bestes Produkt der Kategorie Colorwaschmittel mit der Bewertung «gut» abschnitt (Test 2/13). DemgegenĂŒber schnitt das Produkt der BeschwerdefĂŒhrerin «Coral» im gleichen Test fĂŒr die Kategorie Feinwaschmittel mit «mangelhaft» ab. Im Test fĂŒr GeschirrspĂŒlmittel der Zeitschrift «K-Tipp» schnitt «Somat Multi 10» mit der Bewertung «gut», das Produkt «Sun» der BeschwerdefĂŒhrerin mit «genĂŒgend» (K-Tipp, 5. Juni 2013). Die BeschwerdefĂŒhrerin rĂŒgte insbesondere eine irrefĂŒhrende Werbung und einen Verstoss gegen die GrundsĂ€tze zu Tests der SLK (GS 3.3). Weitere AusfĂŒhrungen der Parteien finden sich in den ErwĂ€gungen. Die BeschwerdefĂŒhrerin hat gegen den Entscheid der Zweiten Kammer vom 14. Mai 2014 Rekurs erhoben. Das Plenum hat den Rekurs am 5. November 2014 abgewiesen.
1. Nach Auffassung der BeschwerdefĂŒhrerin ist das Bewerben von Produkten als «Testsieger» basierend auf einem auslĂ€ndischen Testurteil irrefĂŒhrend und unlauter, wenn die in der Schweiz in der getesteten Kategorie erhĂ€ltlichen Produkte nicht massgeblich mit der dem Test zugrunde liegenden Produkteauswahl ĂŒbereinstimmen. Sie erlĂ€utert das in ihrer Beschwerde anhand der beiden Produkte «Somat Multi 10» und «Persil». Bei Produkt «Persil» beispielsweise habe der auslĂ€ndische Test nur etwa 17 Prozent der auf dem Schweizer Markt vertretenen Grosswaschmittel betroffen. 2. Die Beschwerdegegnerin beantragt die Abweisung der Beschwerde. Sie weist darauf hin, dass in der Werbung klar darauf hingewiesen werde, dass das Testresultat aus Deutschland stamme. Das Werben mit auslĂ€ndischen Testurteilen sei zulĂ€ssig, soweit die in der Schweiz geltenden Voraussetzungen an einen Test erfĂŒllt seien. Dies sei bei den vorliegend beanstandeten Tests der Fall gewesen. Ein Testsieg in einem grossen Markt wie Deutschland sei aussagekrĂ€ftig. Der Deutsche Markt sei sogar viel grösser als der Schweizer Markt. Entsprechend sei das Produkt «Somat Multi 10 Tabs» auch in der Schweiz Testsieger geworden. DarĂŒber hinaus sei dem Durchschnittskonsumenten klar, dass das Produktesortiment in Deutschland von demjenigen in der Schweiz abweiche. Des Weiteren werde auch klar dargestellt, auf welche Eigenschaften sich der Test jeweils beziehe. Analog verhalte es sich beim Produkt «Persil». 3. Mit Entscheid vom 14. Mai 2014, eröffnet am 4. Juni 2014, hat die Zweite Kammer die Beschwerde aus folgenden GrĂŒnden wie folgt gutgeheissen: Der Beschwerdegegnerin wird empfohlen, in jedem Kommunikationsmittel mit auslĂ€ndischen Testergebnissen gut lesbar auf die Herkunft dieses Tests hinzuweisen (z.B. «Testsieger in Deutschland»). 4. Die Kommunikation von Testresultaten darf nicht irrefĂŒhrend oder tĂ€uschend sein (Art. 3 Abs. 1 lit. b resp. e UWG, Grundsatz Nr. 3.3 der Lauterkeitskommission). Ob eine solche IrrefĂŒhrung oder TĂ€uschung vorliegt, beurteilt sich nach dem VerstĂ€ndnis der angesprochenen, durchschnittlich verstĂ€ndigen, aufgeklĂ€rten und informierten Durchschnittsadressaten (Grundsatz Nr. 1.1 Ziff. 2 der Lauterkeitskommission). 5. Diesem Durchschnittsadressaten ist klar, dass die MarktverhĂ€ltnisse in Deutschland nicht identisch sein mĂŒssen mit denjenigen in der Schweiz, wo allenfalls z.B. andere Eigenmarken der Grossverteiler erhĂ€ltlich sind. Insofern ist das Werben mit auslĂ€ndischen Testergebnissen nicht per se unzulĂ€ssig, soweit genĂŒgend klar ersichtlich ist, dass es sich um ein auslĂ€ndisches Testergebnis handelt und nicht nachweisbar ist, dass dieses auslĂ€ndische Testergebnis in gravierender Weise von den schweizerischen VerhĂ€ltnissen abweicht oder das auslĂ€ndische Testverfahren den Anforderungen der Testrichtlinie der Lauterkeitskommission nicht zu genĂŒgen vermag. Des Weiteren muss das auslĂ€ndische geprĂŒfte Produkt mit dem schweizerischen Produkt identisch sein respektive darf es nur in nicht relevanten Merkmalen davon abweichen. Es ist aber nicht notwendig, dass das auslĂ€ndische Testergebnis einem schweizerischen Testergebnis zu entsprechen hat. 6. Vorliegend wird nicht geltend gemacht, dass die auslĂ€ndischen Testverfahren die GrundsĂ€tze der Testrichtlinie (NeutralitĂ€t, ObjektivitĂ€t, Sachlichkeit und Transparenz, vgl. auch Grundsatz Nr. 3.3) nicht einhalten wĂŒrden. Auch geht aus den AusfĂŒhrungen der BeschwerdefĂŒhrerin nicht hervor, dass die Testresultate in der Schweiz völlig anders ausgefallen sind oder ausfallen wĂŒrden. 7. Beim Produkt «Somat Multi 10» macht die BeschwerdefĂŒhrerin zudem geltend, dass dieses Produkt im fraglichen Test gleichrangig mit einem anderen Produkt abgeschlossen habe und daher nicht als «Testsieger» benennt werden dĂŒrfe. FĂŒr den Durchschnittsadressaten ist hingegen klar, dass es bei einem Wettbewerb durchaus mehr als einen Sieger geben kann, wie zum Beispiel bei Skirennen etc. (sog. «ex aequo»). Gemeinhin werden solche gemeinsamen Gewinner je als Sieger bezeichnet. Dass sich auch bei Produktebewertungen mehrere Gewinner mit gleicher Punktzahl ergeben können, ist wohl fĂŒr den Durchschnittsadressaten durchaus erkennbar. Daher erscheint es als nicht irrefĂŒhrend oder tĂ€uschend, wenn sich auch ein gemeinsamer Gewinner eines Produktetests als Sieger bezeichnet. |8. Entscheidend ist vorliegend somit, ob in jedem einzelnen Werbemittel, in welchem mit dem auslĂ€ndischen Testergebnis geworben wurde, genĂŒgend klar auf die auslĂ€ndische Herkunft dieses Tests hingewiesen wurde («Testsieger in Deutschland»). Die Nennung des Testveranstalters (z.B. «Stiftung Warentest») genĂŒgt alleine noch nicht, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass es den Durchschnittsadressaten sofort klar ist, dass es sich um einen auslĂ€ndischen Testveranstalter handelt. 9. Die Beschwerdegegnerin hat auf diese auslĂ€ndische Herkunft der Testergebnisse, soweit aus den Beilagen der Rechtsschriften ersichtlich, nicht in allen Werbemitteln lĂŒckenlos hingewiesen (siehe z.B. Beilage 16 der Stellungnahme der Beschwerdegegnerin). Wenn ein solcher gut lesbarer Hinweis fehlt, liegt nach Auffassung der Lauterkeitskommission eine unlautere IrrefĂŒhrung im Sinne von Art. 3 Abs. 1 lit. b resp. e UWG vor. 10. Gegen den Entscheid der Zweiten Kammer vom 14. Mai 2014, eröffnet am 4. Juni 2014, wurde von der BeschwerdefĂŒhrerin am 24. Juni 2014 fristgerecht Rekurs eingereicht, der eventuell auch als Revision zu behandeln sei. Die Rekursantwort datiert vom 25. August 2014. 11. Die Rekurrentin macht geltend, dass die Beschwerdegegnerin seit 1. Juli 2013 verpflichtet gewesen sei, jegliche Werbung mit Bezugnahme auf die Testresultate der deutschen Stiftung Warentest zu verzichten. Dieses neue Sachverhaltselement sei von der Beschwerdegegnerin im Verfahren verschwiegen worden. Daher liege auch ein Revisionsgrund vor. 12. GemĂ€ss Bestimmungen der Stiftung Warentest sei eine Benutzung ihres Logos und das Werben mit ihren Testresultaten im Ausland unzulĂ€ssig. Dies ergebe sich aus dem Lizenzvertrag von Stiftung Warentest, der auf der im Zeitpunkt der angefochtenen Entscheidung öffentlich abrufbaren Webseite von Stiftung Warentest veröffentlicht gewesen sei. 13. Die Rekursgegnerin beantragt die Abweisung des Rekurses. Sie macht geltend, dass kein WillkĂŒrgrund vorliege. Die Berufung auf die Lizenzbestimmungen von Stiftung Warentest falle zudem unter das Novenverbot im Rekursverfahren. Dieses Vorbringen sei verspĂ€tet und nicht mehr zu hören. Es wĂ€re offensichtlich auch der Rekurrentin möglich gewesen, dieses Argument schon in der Beschwerde vorzubringen. Damit fehle es auch an einem Revisionsgrund. 14. DarĂŒber hinaus sei es nicht richtig, dass die Benutzung der Logos von Stiftung Warentest in der Schweiz unzulĂ€ssig sei. Die fraglichen Zeichen seien in der Schweiz markenrechtlich nicht geschĂŒtzt und damit frei benutzbar. AllfĂ€llige Bestimmungen in einem Lizenzvertrag sind fĂŒr Dritte nicht verbindlich. 15. Nach Art. 19 Abs. 1 lit. b des GeschĂ€ftsreglements der Lauterkeitskommission ist ein Rekurs nur in FĂ€llen von WillkĂŒr möglich. Nach herrschender Rechtsprechung und Praxis der Lauterkeitskommission liegt WillkĂŒr dann vor, wenn die ErwĂ€gungen der Vorinstanz offenbar unhaltbar sind, zur tatsĂ€chlichen Situation im Widerspruch stehen, eine Norm oder einen unumstrittenen Rechtsgrundsatz krass verletzen oder in stossender Weise dem Gerechtigkeitsgedanken zuwiderlaufen. Wie im TĂ€tigkeitsbericht 2002 (Seite 8) ausgefĂŒhrt, wurde der Rekurs nicht dazu geschaffen, die Schweizerische Lauterkeitskommission zu einer WiedererwĂ€gung anzuhalten. 16. Der von der Rekurrentin angerufene «Logo-Lizenzvertrag» beinhaltet obligationenrechtliche Verpflichtungen, die naturgemĂ€ss nur die involvierten Vertragsparteien bindet. Vertragsrechtliche Klauseln besagen nichts darĂŒber, ob und welche Rechte und Pflichten Dritte haben. Vorliegend kann zum Beispiel die Benutzung des Logos durch Dritte infolge Duldens, durch anderslautende individuelle Vereinbarung oder allenfalls auch durch mangelnden Markenschutz gerechtfertigt sein. Das Vorliegen von allfĂ€lligen obligationenrechtlichen Vereinbarungen, welche nur Dritte aber nicht die Beschwerdegegnerin binden, sind somit per se nicht geeignet, eine Widerrechtlichkeit der Logobenutzung im vorliegenden Fall zu begrĂŒnden. Es kann daher auch offenbleiben, ob die Vorbringen der Rekurrentin im Rekurs unzulĂ€ssige Noven darstellen. Der Rekurs ist abzuweisen. Beschluss: Der Rekurs wird abgewiesen. Mischa Senn, Prof. Dr. iur., Fachexperte und VizeprĂ€sident SLK, ZĂŒrich
Fussnoten:
1
Die Sachverhaltsdarstellung und die LeitsĂ€tze sind nicht Bestandteil des offiziellen Entscheides (sie wurden vom Berichterstatter hinzugefĂŒgt).
2
Die Abbildung zeigt aus praktischen GrĂŒnden die Anzeige eines DetailhĂ€ndlers. Sie wird hier verwendet, da die beiden Produkte der Beschwerdegegnerin darstellt werden. – Der DetailhĂ€ndler war jedoch im Verfahren nicht involviert.


Internationales | Nouvelles internationales
Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren EuropĂ€isches Patentamt Mitteilung zu einer Änderung (PrĂ€zisierung) der Liste der Mikroorganismustypen, welche durch die Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSMZ) akzeptiert wurden. Inkrafttreten der Änderung: 20. Oktober 2014 Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht: www.wipo.int/budapest. FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV), siehe die Webseite des Instituts: www.ige.ch/de/juristische-infos/echtsgebiete/patente/erfindungen-auf-mikrobiologischem-gebiet.html. Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Office europĂ©en des brevets Communication relative Ă  une modification (prĂ©cision) de la liste des types de micro-organismes acceptĂ©s en dĂ©pĂŽt par le Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSMZ). Date de prise d’effet de la modification: 20 octobre 2014 La prĂ©sente notification est publiĂ©e sur le site web de l’OMPI: www.wipo.int/budapest. Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c, al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: www.ige.ch/fr/infos-juridiques/domaines-juridiques/brevets/inventions-dans-le-domaine-de-la-microbiologie.html.


Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Berner Übereinkunft vom 9. September 1886 zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, revidiert in Paris am 24. Juli 1971 und geĂ€ndert am 28. September 1979
Kuwait 2. Dezember 2014
Kuba 3. September 2014; ErklĂ€rung betreffend Erneuerung der ErklĂ€rung gemĂ€ss Art. II und III des Anhangs der Fassung von Paris (1971) fĂŒr 10 Jahre ab dem 3. Dezember 2014.
Bangladesch 5. September 2014; ErklĂ€rung betreffend Erneuerung der ErklĂ€rung gemĂ€ss Art. II und III des Anhangs der Fassung von Paris (1971) fĂŒr 10 Jahre ab dem 5. Dezember 2014.
Pariser VerbandsĂŒbereinkunft vom 20. MĂ€rz 1883 zum Schutz des gewerblichen Eigentums, revidiert in BrĂŒssel am 14. Dezember 1900, in Washington am 2. Juni 1911, in Den Haag am 6. November 1925, in London am 2. Juni 1934, in Lissabon am 31. Oktober 1958 und in Stockholm am 14. Juli 1967 und geĂ€ndert am 28. September 1979
Kuwait 2. Dezember 2014
Vertrag von Singapur zum Markenrecht vom 27. MĂ€rz 2006
Irak 29. November 2014
Tadschikistan 26. Dezember 2014
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Convention de Berne du 9 septembre 1886 pour la protection des Ɠuvres littĂ©raires et artistiques, rĂ©visĂ©e Ă  Paris le 24 juillet 1971 et modifiĂ©e le 28 septembre 1979
Koweït 2 décembre 2014
Cuba 3 septembre 2014; DĂ©claration renouvelant la dĂ©claration relative aux art. II et III de l’Annexe de l’Acte de Paris (1971) pour une pĂ©riode de dix ans Ă  compter du 3 dĂ©cembre 2014.
Bangladesh 5 septembre 2014; DĂ©claration renouvelant la dĂ©claration relative aux art. II et III de l’Annexe de l’Acte de Paris (1971) pour une pĂ©riode de dix ans Ă  compter du 5 dĂ©cembre 2014.
Convention de Paris du 20 mars 1883 pour la protection de la propriété industrielle, révisée à Bruxelles le 14 décembre 1900, à Washington le 2 juin 1911, à La Haye le 6 novembre 1925, à Londres le 2 juin 1934, à Lisbonne le 31 octobre 1958 et à Stockholm le 14 juillet 1967 et modifiée le 28 septembre 1979
Koweït 2 décembre 2014
Traité de Singapour sur le droit des marques du 27 mars 2006
Iraq 29 novembre 2014
Tadjikistan 26 décembre 2014
Informationen Berner Übereinkunft vom 9. September 1886 zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, revidiert in Paris am 24. Juli 1971 und geĂ€ndert am 28. September 1979 Vereinigtes Königreich Das Vereinigte Königreich hat die Anwendung der Fassung von Paris mit Wirkung ab 21. November 2014 auf das Gebiet der Vogtei von Guernesey ausgedehnt. Informations Convention de Berne du 9 septembre 1886 pour la protection des Ɠuvres littĂ©raires et artistiques, rĂ©visĂ©e Ă  Paris le 24 juillet 1971 et modifiĂ©e le 28 septembre 1979 Royaume-Uni Le Royaume-Uni a Ă©tendu l’application de l’Acte de Paris au territoire du bailliage de Guernesey avec effet au 21 novembre 2014.


Die diesjĂ€hrige Tagung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) zur Praxis des ImmaterialgĂŒterrechts in der Schweiz fand wie gewohnt im Anschluss an seine Mitgliederversammlung im Lake Side Casino ZĂŒrichhorn in ZĂŒrich statt. Geleitet wurde die Tagung von Dr. Michael Ritscher, LL.M., wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser, LL.M., die Verantwortung fĂŒr die Organisation ĂŒbernahm. Auch dieses Jahr prĂ€sentierten herausragende Fachleute die neuesten Entwicklungen und die aktuelle Rechtsprechung im Patent-, Urheber- und Kennzeichenrecht.
Eingeleitet wurde der patentrechtliche Teil durch Prof. Dr. Daniel Kraus, LL.M., von der UniversitĂ€t NeuchĂątel, der sich in seinem Referat mit der rechtlichen Behandlung der zweiten und weiterer medizinischer Indikationen auseinandersetzte. Gleich zu Beginn betonte er das Spannungsfeld, in welchem sich das Thema bewege: Es gelte ein Gleichgewicht zu finden zwischen dem rechtlichen Rahmen, der Innovationen fördert, und dem freien Zugang zu den entsprechenden Technologien insbesondere im Pharma-Bereich. Die zentralen Fragen sind fĂŒr Kraus, ob (i) zweite medizinische Indikationen geschĂŒtzt werden sollen, (ii) welchen Einfluss ein solcher Schutz auf die Praxis der Ärzte, Apotheken, Generikahersteller und auf die forschende pharmazeutische Industrie hat und (iii) wie diese Frage im EPÜ bzw. im Schweizer Patentrecht geregelt ist und eine zukĂŒnftige Regelung aussehen sollte. ZunĂ€chst rief Kraus in Erinnerung, dass sowohl nach dem EPÜ 1973 als auch nach dem EPÜ 2000 Verfahren zur therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers nicht patentiert werden können. Die GrĂŒnde dafĂŒr seien einerseits die Auffassung, dass es ethisch nicht vertretbar sei, dass sich Ärzte fĂŒr eine therapeutische Behandlung eine Lizenz einrĂ€umen lassen mĂŒssten vom Patentinhaber, und andererseits, dass es in Notfallsituationen hĂ€ufig nicht möglich sei, eine solche Erlaubnis zu erlangen. Kraus erwĂ€hnte jedoch auch, dass das EPÜ zur Vermeidung der Benachteiligung der Patentinhaber vorsieht, dass Stoffe oder Stoffgemische zur medizinischen Behandlung selbst dann patentiert werden können, wenn sie schon zum Stand der Technik gehören, aber wenn deren Anwendung in der therapeutischen Behandlung neu ist (1. medizinische Indikation). Es stelle sich nun die Frage, wie eine zweite und weitere medizinische Indikationen einzuordnen seien, bei denen Stoffe oder Stoffgemische neu verwendet werden, bei welchen eine erste medizinische Bestimmung bereits bekannt ist. In einem kurzen historischen Abriss erlĂ€uterte Kraus, dass gemĂ€ss der vom EuropĂ€ischen Patentamt (EPA) ĂŒbernommenen Swiss type claim-Praxis nur das Verfahren zur Herstellung des Arzneimittels fĂŒr die neue medizinische Verwendung, jedoch nicht die medizinische Verwendung als solche geschĂŒtzt war. Erst im EPÜ 2000 sei die zweite medizinische Indikation ausdrĂŒcklich integriert worden, wobei jetzt nicht mehr die Herstellung, sondern die spezifische Anwendung geschĂŒtzt sei. Die Frage sei nun, wie dies mit dem Ausschluss der Patentierung von medizinischen Verfahren kompatibel sei. Mit dem Entscheid der Grossen Beschwerdekammer des EPA (GBK) vom 19. Februar 2010 seien die Swiss type claims nicht mehr zulĂ€ssig. Kraus wies in der Folge auf das Risiko hin, welchem sich diejenigen Personen von nun an aussetzen, welche ein Generikum im Rahmen einer Therapie fĂŒr eine zweite Indikation einsetzen. Dies habe auch das BGer im Entscheid BGE 137 III 170 erkannt und den schweizerischen Gesetzgeber auf die Problematik hingewiesen. Dies habe unter anderem zu ErgĂ€nzungsvorschlĂ€gen zu Art. 9 Abs. 1 PatG gefĂŒhrt, gemĂ€ss welchen sich die Wirkung des Patents nicht auf Handlungen im Rahmen einer medizinischen TĂ€tigkeit fĂŒr einzelne Personen sowie die aufgrund Ă€rztlicher Verordnung in Apotheken unmittelbar einzeln zubereiteten Arzneimittel erstrecken soll. Der Referent stellte daraufhin die Frage, wie nun mit den Produzenten von Generika umgegangen werden mĂŒsse. Unter den Swiss type claims hĂ€tten sie als unmittelbare TĂ€ter ins Recht gefasst werden können, weil das Patent die Herstellung schĂŒtzte. Heute sei mit dem zweckgebundenen Stoffanspruch fĂŒr eine spezifische Anwendung unklar, ob der Generikahersteller von Produkten mit mehreren Indikationen, von denen nur eine patentiert ist, das Patent verletze. Er wende das Produkt ja nicht an, sondern stelle es nur her. Man könne nicht beweisen, dass er das Produkt auch fĂŒr die zweite, patentierte Anwendung produziere. Kraus erlĂ€uterte weiter, dass die Ausnahme fĂŒr die Ă€rztliche Praxis als solche zwar nicht grundsĂ€tzlich kritisiert werde. Es gebe jedoch Bedenken, dass Generikahersteller bei der Verletzung des Patents fĂŒr die zweite Indikation wegen der akzessorischen Natur von Art. 66 lit. d PatG nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Dies sei der Fall, wenn der Arzt als HaupttĂ€ter und der Generikahersteller nur als Lieferant bzw. Hersteller betrachtet werde, der zur Anwendung anstifte oder an ihr mitwirke. Da die HauptaktivitĂ€t des Arztes oder Apothekers vom Patent ausgenommen werde, könne wegen fehlender AkzessorietĂ€t auch der Generikahersteller nicht mehr haften. Abschliessend erörterte der Referent mögliche Lösungen fĂŒr diese Problematik. Es biete sich ein Blick ins Ausland an. So finde sich fĂŒr die USA in 35 U.S. Code § 287 die Regelung, dass ein Arzt ein Patent zwar verletzen könne, gegen ihn jedoch kein Unterlassungsanspruch und keine finanziellen WiedergutmachungsansprĂŒche erhoben werden könnten. Auch auf das in Art. 27 des Übereinkommens fĂŒr ein einheitliches Patentgericht statuierte Privileg könnten sich mittelbare Patentverletzer nicht berufen. Eine solche Lösung finde sich auch im deutschen Recht. Man könnte sich auch die Frage stellen, ob der Generikahersteller als Produzent nicht vielmehr als HaupttĂ€ter anzusehen sei und nicht bloss als akzessorischer TĂ€ter. Überdies komme eine Umkehr der Beweislast wie bei Prozesspatenten gemĂ€ss Art. 67 PatG infrage. Weiter sei auch eine PrĂ€zisierung des neuen Art. 9 PatG im Sinne der USamerikanischen oder deutschen Lösung eine Option. Es stelle sich auch die Frage, ob allenfalls eine gerichtliche Interpretation genĂŒgen wĂŒrde, welche im Rahmen von Art. 9 lit. g und h PatG die Generikahersteller nicht von der Wirkung des Patentes ausnimmt. Lösungen seien im Übrigen auch ausserhalb des Patentrechtes denkbar, etwa durch eine Anpassung des Arztgeheimnisses, indem der Arzt auf dem Rezept deutlich die Indikation angibt, fĂŒr welche das Medikament verwendet werden soll.
Anschliessend thematisierte Dr. Martin Wilming, LL.M., Patentanwalt in Wil SG, im ersten Teil seines Referats einen Massnahme-Entscheid des BPatGer vom 21. MĂ€rz 2013 (S2013_001), der sich mit der Beurteilung der Ă€quivalenten Verletzung von zwei Streitpatenten auseinandersetzte. ZunĂ€chst stellte Wilming die relevanten letzten drei Syntheseschritte vor, die zur Gewinnung des MolekĂŒls Drospirenon (Wirkstoff zur SchwangerschaftsverhĂŒtung) notwendig sind. Diese seien nach dem Stand der Technik bereits bekannt gewesen, allerdings im Rahmen einer sogenannten «Eintopfreaktion» ohne Isolation der einzelnen Zwischenstufen. Beim ersten Streitpatent sei die Besonderheit darin gelegen, dass im zweiten Schritt der Synthese eine Oxidation in Gegenwart eines Rutheniumsalzes (ein Metallsalz) stattfindet, wobei dieses als Katalysator wirkt und nicht verbraucht wird. Bei der angegriffenen AusfĂŒhrungsform wurde kein Metallsalz, sondern TEMPO (ein organisches Radikal) verwendet. Somit habe sich die Frage nach einer wortlautgemĂ€ssen Verletzung gar nicht erst gestellt. Vielmehr habe geprĂŒft werden mĂŒssen, ob es sich um eine Ă€quivalente Verletzung des Streitpatents handelt. GemĂ€ss dem Leitsatz sind folgende drei Fragen hierzu kumulativ zu bejahen:
  • 1. ErfĂŒllen die ersetzten Merkmale die objektiv gleiche Funktion? (Gleichwirkung).
  • 2. Werden die ersetzten Merkmale und deren objektiv gleiche Funktion dem Fachmann durch die Lehre des Patentes nahegelegt? (Auffindbarkeit).
  • 3. HĂ€tte der Fachmann bei Orientierung am Anspruchswortlaut im Lichte der Beschreibung die ersetzten Merkmale als gleichwertige Lösung in Betracht gezogen? (Gleichwertigkeit).
Die Anwendung des letzten Kriteriums dieser aus Deutschland bekannten «Schneidmesser-Fragen» sei in der schweizerischen Rechtsprechung ein Novum. In der Folge fĂŒhrte Wilming aus, dass beim ersten Streitpatent die Gleichwirkung bejaht worden sei, weil TEMPO die gleiche katalytische Funktion ĂŒbernehme wie das Rutheniumsalz. Die Frage der Auffindbarkeit sei weniger klar gewesen, habe aber offengelassen werden können, weil die Entscheidung anhand des Kriteriums der Gleichwertigkeit getroffen worden sei. Diese sei verneint worden, weil «Tempo» keine fĂŒr den Fachmann erkennbare Gleichwertigkeit zu einem Rutheniumsalz habe (dies weil im Streitpatent stand, dass eine SchlĂŒsselreaktion die Ruthenium-katalysierte Oxidation sei und es gelungen sei, PDC-Salze durch katalytische Mengen eines Metalls zu ersetzen). «Tempo» enthalte aber eben gerade kein Metall. Weiter erlĂ€uterte Wilming die Beurteilung der Verletzung des zweiten Streitpatents. Hier sei einzig der dritte Syntheseschritt definiert gewesen (Wasserabspaltung durch Zugabe von p-ToluolsulfonsĂ€ure). In der angegriffenen AusfĂŒhrungsform sei statt dieser SĂ€ure Pyridin/Wasser verwendet worden (basisches System). Die Gleichwirkung sei bejaht worden, da mit der Katalyse der Wasserabspaltung die gleiche Funktion erzielt worden sei. Auch die Auffindbarkeit sei bejaht worden, weil die Mechanismen der sĂ€ure- bzw. basenkatalysierten Wasserabspaltung zur Grundausbildung eines Chemikers gehören. Es hĂ€tte sich einzig die Frage gestellt, ob dies auch beim Ersatz der p-ToluolsulfonsĂ€ure durch Pyridin/Wasser gilt. Dies sei bejaht worden, da es sich um eine ĂŒbliche und hĂ€ufig verwendete schwache Base handle und sie ĂŒberdies bei der einstufigen DurchfĂŒhrung des Verfahrens nach dem Stand der Technik eingesetzt werde. Auch die Gleichwertigkeit sei bejaht worden, da ein Fachmann diese erkennen wĂŒrde. Abschliessend wies Wilming darauf hin, dass das Hauptverfahren noch hĂ€ngig sei.
Den zweiten Teil seines Referats widmete Wilming einer Zwischenentscheidung der GBK vom 25. April 2014 (R 19/12), mit welcher diese ihren eigenen Vorsitzenden in den Ausstand schickte. ZunĂ€chst beschrieb Wilming den Instanzenzug vor dem EPA. Im konkreten Fall sei es um ein Verfahren nach Art. 112a EPÜ (Antrag auf ÜberprĂŒfung durch die GBK) gegangen, welches bei besonders schweren VerfahrensmĂ€ngeln oder StraftatbestĂ€nden eine Rolle spiele. Der Patentinhaber habe die Verletzung des rechtlichen Gehörs als schwerwiegenden Verfahrensmangel geltend gemacht. Die Beschwerdekammer habe anschliessend keine Verletzung des rechtlichen Gehörs, aber einen nicht uneingeschrĂ€nkt glĂŒcklichen Ablauf der Verhandlung festgestellt. Daraufhin habe der Patentinhaber einen Antrag auf ÜberprĂŒfung durch die GBK sowie einen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden der GBK gestellt. Wilming erlĂ€uterte in der Folge die Problematik in der Organisation des EPA. GemĂ€ss Art. 10 Abs. 2 lit. f EPÜ habe der PrĂ€sident des EPA das Weisungsrecht und das Aufsichtsrecht ĂŒber das Personal. Der PrĂ€sident werde in seiner TĂ€tigkeit von mehreren VizeprĂ€sidenten unterstĂŒtzt, die verschiedenen Generaldirektionen vorstehen. Die Generaldirektion 3, welche fĂŒr die Beschwerden zustĂ€ndig sei, sei ebenfalls in das EPA eingegliedert. Die UnabhĂ€ngigkeit werde dadurch gewĂ€hrleistet, dass die Disziplinargewalt ĂŒber Mitglieder der Beschwerdekammern und der GBK nicht beim PrĂ€sidenten, sondern beim Verwaltungsrat liege (Art. 10 Abs. 2 lit h und 11 Abs. 4 EPÜ). Weiter seien die Mitglieder der Beschwerdekammern bei ihren Entscheidungen an Weisungen nicht gebunden (Art. 23 Abs. 3 EPÜ). Die Frage sei jedoch gewesen, wie unabhĂ€ngig der VizeprĂ€sident der Generaldirektion 3, der auch Vorsitzender der GBK ist, tatsĂ€chlich sei. Alle VizeprĂ€sidenten seien auch Mitglieder des Direktoriums des EPA, welches ein Hilfsorgan des PrĂ€sidenten darstelle. Ausserdem gehörten sie als Vertreter der Amtsleitung auch dem Allgemeinen Beratenden Ausschuss (heute Allgemeiner Konsultativer Ausschuss) an, der den PrĂ€sidenten ebenfalls beispielsweise durch begrĂŒndete Stellungnahmen unterstĂŒtzt. Dabei unterlĂ€gen sie den Weisungen des PrĂ€sidenten. Dies könne zu potenziellen Konfliktsituationen zwischen den Effizienzzielen des EPA (Interessen des PrĂ€sidenten) und einem effektiven Rechtsschutz fĂŒr die Parteien (Interesse der Parteien) kommen, wie es auch der Patentinhaber befĂŒrchtet habe. Je restriktiver die GBK Kriterien fĂŒr z. B. die Anforderungen an die Wahrung des rechtlichen Gehörs definiere, umso straffer könnten die Beschwerdekammern ihre Verfahren gestalten, was auch den PrĂŒfungs- und Einspruchsabteilungen einen breiteren Spielraum gebe. Die GBK habe entsprechend im vorliegenden Fall entschieden, dass ein objektiver Anschein der Befangenheit nicht verneint werden könne und habe den Vorsitzenden in den Ausstand geschickt. Wilming hielt abschliessend fest, dass die Konsequenzen des Entscheids noch unklar seien. AuffĂ€llig sei, dass der entsprechende VizeprĂ€sident der Generaldirektion 3 jetzt auf der Website des EPA nicht mehr im Direktorium zu finden sei. Es sei vorstellbar, dass in Deutschland die Verfassungsbeschwerden bezĂŒglich der GerichtsqualitĂ€t der ÜberprĂŒfungsentscheidungen durch die Grosse Beschwerdekammer Auftrieb erhalten könnten (AR 2435/13; 2 BvR 421/13; 2 BvR 2480/10). Weiter sei die Klage Spaniens beim EuGH gegen das EuropĂ€ische Patent mit einheitlicher Wirkung massgeblich darauf gestĂŒtzt, dass die Rechtsakte des EPA keiner gerichtlichen Kontrolle unterlĂ€gen. In der folgenden Diskussion fĂŒhrte Dr. iur. et Dipl. Ing. ETH Fritz Blumer, LL.M., vom EPA aus, dass es sich um eine altbekannte Problematik handle. In Deutschland habe man diese Diskussion vor 50 Jahren gefĂŒhrt und es sei deshalb auch das deutsche Bundespatentgericht gegrĂŒndet worden. Es gebe einen Vorschlag zur Anpassung des EPÜ, gemĂ€ss welchem die Beschwerdekammern aus dem EPA in eine separate Institution ĂŒberfĂŒhrt werden sollen. Dieser sei aber angesichts der allgemeinen Euphorie um das EU-Patent wieder in den Hintergrund gerĂŒckt. Dr. Dieter Stauder gab zu bedenken, dass bei der Diskussion um das EU-Patent der Problematik keine Beachtung geschenkt worden sei. Da die Erteilung des EU-Patents von denselben Instanzen geleitet werde, bekomme das Thema ein neues Gewicht. FĂŒr ihn sei das EU-Patent mit der vorliegenden Konstruktion ein Unding. Dr. Achim Bender, ehemaliges Mitglied der Beschwerdekammern des HABM in Alicante, ergĂ€nzte, dass es beim HABM das gleiche Problem gebe. Man habe sich aber leichter getan, weil man dem EuG bzw. dem EuGH unterstellt sei und dieser wiederholt bestĂ€tigt habe, dass es sich bei den Beschwerdekammern um eine gerichtliche Instanz handle. Seit der GrĂŒndung des Systems habe es insofern Verbesserungen gegeben, als es einen eigenen PrĂ€sidenten der Beschwerdekammern gebe, welcher nur fĂŒr diese zustĂ€ndig sei.
Im folgenden Vortrag widmete sich Dr. Dieter BrĂ€ndle, PrĂ€sident des BPatGer, zunĂ€chst den Anforderungen an die Vorbringen im Verletzungsprozess. Zur BegrĂŒndung einer Verletzung eines Patentes mĂŒsse der Verletzungssachverhalt, der Anspruchswortlaut bzw. seine Auslegung und die Subsumption der angegriffenen AusfĂŒhrung unter den ausgelegten Anspruch dargelegt werden. Er rief in Erinnerung, dass es beim Verletzungssachverhalt um die angegriffene AusfĂŒhrungsform und nicht etwa um Positionen auf dem Markt, Firmengeschichten oder auch persönliche Betroffenheiten gehe. Solches sei höchstens im Massnahmeverfahren unter dem Titel des Nachteils vorzubringen. Weiter erklĂ€rte BrĂ€ndle, dass bei der Auslegung der einzelnen Merkmale des Anspruchs vom Anspruchswortlaut und nicht vom generellen Gedanken hinter der Erfindung ausgegangen werden mĂŒsse. Im nĂ€chsten Teil seines Referats Ă€usserte sich BrĂ€ndle zu den Anforderungen an die Teilnehmer an der Instruktionsverhandlung. Ziele der Instruktionsverhandlung seien die KlĂ€rung des Sachverhalts durch Fragen des Gerichts an die Parteien sowie die Erzielung eines Vergleichs. Aus der Verfahrensrichtlinie des BPatGer gehe hervor, dass auch anwaltlich vertretene Parteien persönlich erscheinen mĂŒssten. Diese hĂ€tten ĂŒber den Sachverhalt orientiert und zum Abschluss eines Vergleichs befugt zu sein. Dies funktioniere in der Praxis gut, hingegen gebe es hĂ€ufig Schwierigkeiten bei der Erzielung eines Vergleichs, weil es den beteiligten PatentanwĂ€lten und RechtsanwĂ€lten zuweilen an Distanz zum Sachverhalt mangle, da sie beispielsweise selbst die Patentanmeldung oder den Lizenzvertrag verfasst hĂ€tten. Es bestehe daher die Gefahr, dass zu lange auf unhaltbaren Auffassungen beharrt werde. Idealerweise seien die Teilnehmer seitens einer Partei einerseits Personen, die sehr nahe mit der Sache befasst gewesen seien und andererseits Personen, die ĂŒber eine gewisse Distanz verfĂŒgten. Abschliessend zu diesem Thema Ă€usserte BrĂ€ndle den Wunsch, dass der beratende Patentanwalt von Anfang an im Rubrum aufgefĂŒhrt werden solle, damit bei der Bestellung des Spruchkörpers nicht ein Richter aus der betreffenden Kanzlei angefragt werde. Im letzten Teil seines Vortrags widmete sich BrĂ€ndle dem Ablauf von vorsorglichen Massnahmen vor dem BPatGer. Diese wĂŒrden in der Regel im Rahmen eines schriftlichen Begehrens beantragt. Werde dieses als unzulĂ€ssig oder unbegrĂŒndet eingeschĂ€tzt, so komme es direkt zu einem Nichteintreten bzw. einer Abweisung. Wenn das Begehren zulĂ€ssig und nicht unbegrĂŒndet sei, werde Frist zur Massnahmeantwort angesetzt oder eine Verhandlung angeordnet. Der Regelfall sei eine schriftliche Antwort. Direkt zu einer mĂŒndlichen Verhandlung werde eigentlich nur nach der Anordnung einer superprovisorischen Massnahme vorgeladen, dann aber auf einen Termin innert Wochenfrist. Die Frist fĂŒr die Massnahmeantwort und die folgenden Schriften betrage in der Regel vierzehn Tage und sei einmal um sieben Tage erstreckbar. Mehr oder anderes werde nur auf ĂŒbereinstimmenden Antrag der Parteien bewilligt. Die MassnahmebegrĂŒndung werde dem Beklagten schon mit der Fristansetzung an den KlĂ€ger zur Leistung des Kostenvorschusses zugestellt. Erst wenn der Vorschuss eingegangen sei, erfolge die Fristansetzung zur Stellungnahme (im ordentlichen Prozess wĂŒrden die Fristen fĂŒr die Klageantwort oder die Widerklageantwort sechs Wochen und alle anderen Fristen vier Wochen betragen. Diese Fristen seien jeweils um zwei Wochen erstreckbar). Wenn das Gericht der Auffassung sei, dass sich die Sache fĂŒr eine mĂŒndliche Verhandlung eigne, werde schon wĂ€hrend laufender Massnahmeantwortfrist vorsorglich ein Verhandlungstermin vereinbart fĂŒr den Fall, dass sich eine Replik als erforderlich erweisen sollte. Wenn dem Gericht eine mĂŒndliche Verhandlung ungeeignet erscheine, erfolgten Replik und Duplik schriftlich. BrĂ€ndle ergĂ€nzte, dass sich in der Praxis insbesondere Pharma-FĂ€lle und dabei solche, in denen es um die RechtsbestĂ€ndigkeit oder Verletzung des Patentes gehe, als besonders ungeeignet fĂŒr mĂŒndliche Verhandlungen erwiesen hĂ€tten. Abschliessend Ă€usserte sich BrĂ€ndle zum Fachrichtervotum. Dieses gebe es im Massnahmeverfahren nur, wenn nicht die Kenntnisse jedes Technikers genĂŒgten, sondern Spezialwissen gefragt sei. Es werde an der Verhandlung erstattet, wobei die Parteien anlĂ€sslich der Verhandlung nach einer Pause dazu Stellung nehmen könnten. Wenn es zu keiner Verhandlung komme, gebe es ein schriftliches Fachrichtervotum und entsprechend schriftliche Stellungnahmen der Parteien. Im Anschluss daran komme das uneingeschrĂ€nkte Replikrecht der Parteien zum Zuge. Dies arte zuweilen aus und lasse sich kaum durch das Gericht «abklemmen». Die Beendigung mĂŒsse wohl durch den KlĂ€ger erfolgen, da der Beklagte in der Regel kein Interesse daran habe, das Verfahren zu fördern. In der anschliessenden Diskussion beschĂ€ftigte die Teilnehmer das uneingeschrĂ€nkte Replikrecht. Dabei brachte Dr. Christoph Willi, LL.M., vor, dass beispielsweise die Beschwerdekammern des EPA solche Zyklen relativ frĂŒh unterbrechen wĂŒrden. Blumer bemerkte hierzu, dass in den Beschwerdeverfahren zwar immer etwas eingereicht werden könne, sich jedoch die Frage stelle, wann ein Vorbringen verspĂ€tet sei. Die entsprechende Regelung sei jedoch lĂŒckenhaft. BrĂ€ndle gab zu bedenken, dass die Problematik vor allem dann bestehe, wenn es zu keiner Verhandlung komme und somit der letzte Verfahrensschritt auf dem schriftlichen Weg erfolge. Wenn sich im Rahmen eines Verletzungsprozesses das Thema nicht fĂŒr ein mĂŒndliches Verfahren eigne, so werde das Verfahren schriftlich gefĂŒhrt. In der Schweiz gebe es kein Konzept, welches die Verhandlung als «Highlight» sehe, auf welches hingearbeitet werde. Auf entsprechende Frage ergĂ€nzte BrĂ€ndle, dass im Massnahmeverfahren eine Woche und im ordentlichen Verfahren zehn Tage abgewartet werde, ob eine weitere Stellungnahme eingehe.
RA Fabian Wigger widmete sich in seinem Referat vier aktuellen Entwicklungen im Urheberrecht. Im ersten Schwerpunkt erlĂ€uterte Wigger den Schlussbericht der Arbeitsgruppe Urheberrecht (AGUR12) vom 28. November 2013. Diese Arbeitsgruppe wurde von der Justizministerin angesichts verschiedener parlamentarischer Vorstösse ins Leben gerufen. FĂŒr Wigger betreffen die wichtigsten VorschlĂ€ge der Arbeitsgruppe die Verbesserung der Rechtsdurchsetzung im Internet. So sollen Hosting Provider auf Anzeige widerrechtliche Inhalte entfernen und auch entfernt halten. Weiter sollen Access Provider den Zugang zu insbesondere im Ausland gehosteten widerrechtlichen Inhalten blockieren. Besonders adressiert werden sollen auch Rechtsverletzungen im Bereich des Filesharings. So soll es in «schwerwiegenden FĂ€llen» zukĂŒnftig möglich sein, den fehlbaren Nutzern Warnhinweise zu ĂŒbermitteln und im Falle der weiteren Missachtung solle der Rechteinhaber in einem zweiten Schritt auch ausserhalb des Strafverfahrens an die zur Identifizierung des Anschlussinhabers nötigen Daten gelangen können. Wigger betonte, dass es sich hierbei um VorschlĂ€ge und nicht um ausformulierte Normtexte handle und diese daher noch der weiteren Konkretisierung bedĂŒrften. Weiter habe sich die AGUR12 mit der kollektiven Verwertung von Urheberrechten beschĂ€ftigt, wobei die VorschlĂ€ge eher punktueller Natur seien. Kritische Forderungen wie beispielsweise die Deckelung der Verwaltungs- und Lohnkosten bei Verwertungsgesellschaften seien nicht thematisiert worden. Zuletzt habe sich die AGUR12 mit den Schrankenbestimmungen befasst, wobei hier erwĂ€hnenswert sei, dass die AGUR12 eine allgemeine «Kulturflatrate» ablehne und sie sich weiter dagegen ausgesprochen habe, die Privatgebrauchsschranke kĂŒnftig auf VervielfĂ€ltigungen zu beschrĂ€nken, die ab legaler Quelle gefertigt wurden.
Im nĂ€chsten Teil seines Referats widmete sich Wigger dem Urteil des EuGH vom 10. April 2014, in welchem der Gerichtshof entschieden hatte, dass es mit dem Unionsrecht nicht vereinbar sei, wenn eine Privatgebrauchsschranke nicht danach differenziere, ob die PrivatvervielfĂ€ltigung ab rechtmĂ€ssiger oder unrechtmĂ€ssiger Quelle angefertigt wurde (C-435/12). Der EuGH hatte insbesondere unter Bezugnahme auf die BegrĂŒndungserwĂ€gungen der Info-Richtlinie (RL 2001/29) festgehalten, dass die mit den Schrankenbestimmungen unter UmstĂ€nden bezweckte Förderung und Verbreitung kultureller Werke nicht dazu fĂŒhren dĂŒrfe, dass vom Leitbild des rigorosen Urheberrechtsschutzes abgewichen werde. Entsprechend verlangt gemĂ€ss dem EuGH das Unionsrecht, dass die Schranken eng ausgelegt werden. Weiter hat der EuGH festgehalten, dass die Info-Richtlinie die Schranken nach Art und Umfang abschliessend regle. In Bezug auf die Regelung des Privatgebrauchs in der Info-Richtlinie hat der EuGH zwar erkannt, dass der Wortlaut nicht zwischen rechtmĂ€ssigen und unrechtmĂ€ssigen Quellen unterscheidet. Dennoch darf gemĂ€ss dem EuGH die Schranke nicht so verstanden werden, dass dadurch Rechtsverletzungen, die mit der Anfertigung von Privatkopien einhergehen, toleriert werden mĂŒssten. Im Übrigen kann gemĂ€ss dem EuGH der «Schaden» nicht ĂŒber ein pauschales VergĂŒtungssystem kompensiert werden. Wigger kritisierte den Entscheid dafĂŒr, dass sich der EuGH mit zentralen Aspekten der Thematik nicht auseinandergesetzt habe. So habe sich der Gerichtshof nicht mit der Funktion der Privatgebrauchsschranke befasst. Der EuGH habe ausschliesslich auf den Zweck des Schutzrechts fokussiert und dabei den Zweck der Schranke vernachlĂ€ssigt. Der Schweizer Gesetzgeber etwa sehe die Funktion der Privatgebrauchsschranke nicht zuletzt im Schutz der PrivatsphĂ€re. Diese PrivatsphĂ€re bestehe grundsĂ€tzlich unabhĂ€ngig davon, aus welchen Quellen private Kopien angefertigt wĂŒrden. Weiter habe der EuGH unberĂŒcksichtigt gelassen, dass es Privaten zuweilen gar nicht erkenntlich sei, ob die Quellen rechtmĂ€ssig seien. Zuletzt bemerkte Wigger, es wĂ€re wĂŒnschenswert gewesen, der EuGH hĂ€tte den Umstand berĂŒcksichtigt, dass die Freistellung von VervielfĂ€ltigungen ab illegaler Quelle bzw. deren Erfassung von der LeertrĂ€gervergĂŒtung immerhin dazu fĂŒhre, dass die Rechteinhaber an den Nutzungen partizipieren, aus denen sie sonst de facto keine Erlöse erzielt hĂ€tten.
Im dritten Teil seines Referats stellte Wigger das Urteil des HGer ZĂŒrich vom 7. April 2014 (HG110271-O, nicht rechtskrĂ€ftig) zum von der ETH-Bibliothek betriebenen Dokumentenlieferdienst vor. Wigger berief sich auf die Spielregeln von INGRES und stellte daher eine ausschliesslich deskriptive Behandlung des Entscheids in Aussicht. Das HGer hatte in seinem Urteil den Dokumentenlieferdienst unter die Gegenausnahme des Art. 19 Abs. 3 lit. a URG subsumiert und fĂŒr unzulĂ€ssig erklĂ€rt. Das Gericht war zum Schluss gekommen, dass Artikel aus Zeitschriften oder SammelbĂ€nden, die einzeln auf Online-Portalen angeboten werden, «im Handel erhĂ€ltliche Werkexemplare» seien. Nach dem Urteil des Gerichts ist das VervielfĂ€ltigen solcher Artikel ab gedruckter Vorlage «eine vollstĂ€ndige VervielfĂ€ltigung eines im Handel erhĂ€ltlichen Werkexemplars» – selbst wenn die vervielfĂ€ltigte Vorlage und die auf den Online-Portalen angebotenen Artikel formale Unterschiede aufweisen. Entscheidend war gemĂ€ss dem Gericht, ob die VervielfĂ€ltigungen die normale Auswertung «direkt konkurrenzieren». Wigger erlĂ€uterte weiter, wie das Gericht zum Schluss kam, dass ein Privater zwar fĂŒr seine VervielfĂ€ltigungen auf einen Bibliothekskopierer zurĂŒckgreifen dĂŒrfe, es jedoch unzulĂ€ssig sei, dass die Bibliothek selber Kopien versende.
Den letzten Schwerpunkt von Wiggers Vortrag bildete eine Auseinandersetzung mit dem Entscheid des BGH «Geburtstagszug» vom 13. November 2013 (I ZR 143/12; vgl. hierzu mit Kommentar M. Ritscher/P. Schramm, sic! 2014, 303 ff.). Nach der Vorstellung der ErwĂ€gungen des BGH stellte Wigger die Frage der Bedeutung des Entscheids fĂŒr die Schweiz. Auch hierzulande sei der Grundsatz des kumulativen Rechtsschutzes anerkannt und kaum hinterfragt. Entsprechend gehe man auch in der Schweiz davon aus, dass der Umstand, dass eine Gestaltung dem Designschutz zugĂ€nglich ist, nicht ausschliesst, dass diese auch ĂŒber das Urheberrecht geschĂŒtzt werden könne. Auch sollten hierfĂŒr keine strengeren Anforderungen gelten. Die Stufentheorie konnte sich gemĂ€ss Wigger in der Schweiz nie wirklich etablieren, hingegen schwinge ein VerstĂ€ndnis von einem graduellen VerhĂ€ltnis zwischen Design- und Urheberrecht zuweilen mit. Dies sei etwa dann der Fall, wenn ausgefĂŒhrt werde, Urheberrechtsschutz verlange im VerhĂ€ltnis zu Designschutz einen sogenannten «Àsthetischen Überschuss». De facto wĂŒrden eher strengere Anforderungen fĂŒr Werke der angewandten Kunst gelten. Hierbei dĂŒrften nach Wigger jedoch auch entscheidungspsychologische Faktoren eine Rolle spielen, zumal es einfacher sei, einer Gestaltung den Urheberrechtsschutz zu versagen, wenn man wisse, dass diese grundsĂ€tzlich auch dem Designschutz zugĂ€nglich sei. Auch in der Schweiz werde im Übrigen dem Gestaltungsspielraum eine zentrale Bedeutung bei der Beurteilung der Schutzvoraussetzungen beigemessen. Daraus dĂŒrfe jedoch nicht abgeleitet werden, dass die Schutzvoraussetzungen zu reduzieren seien, wenn dem Gestalter nur ein enger Spielraum zur VerfĂŒgung stehe. Sowohl bei Werken der angewandten Kunst wie auch bei anderen Werkarten kann gemĂ€ss Wigger in FĂ€llen, in denen kein ausreichender Gestaltungsspielraum besteht, kein individuelles Schaffen und damit auch kein Urheberrechtsschutz bejaht werden. Die auf das Referat folgende Diskussion drehte sich vor allem um die von Ritscher aufgeworfene Frage, ob es einen EU-weit harmonisierten Werkbegriff gebe. Nach Ritscher habe dies der BGH unter Berufung auf die mangelnde gesetzliche Grundlage verneint, der EuGH in seinem «Infopaq«-Urteil aber bereits in diese Richtung argumentiert. Ritscher hielt fest, dass, falls der EuGH von einem harmonisierten Werkbegriff ausgehe, fĂŒr die gesamte EU alles, was eine eigene geistige Leistung eines Menschen sei, unabhĂ€ngig von weiteren Voraussetzungen urheberrechtlich geschĂŒtzt sei. Falls man dieser Theorie nicht folge, gelte dies nur fĂŒr die unbestrittenermassen harmonisierten Bereiche wie Software, Datenbanken und Fotografien. Prof. Dr. Michael Loschelder wies darauf hin, dass diese Thematik Gegenstand der nĂ€chsten GRUR-Jahrestagung sein werde.
RA Gianni Fröhlich-Bleuler setzte sich im Anschluss an das Referat Wiggers mit der UrheberrechtsschutzfĂ€higkeit von Computersoftware auseinander. Schwerpunkt bildete dabei die Erörterung des Teilurteils des OGer ZĂŒrich vom 24. Januar 2013 «Bildungssoftware» (LK100006-0/U) (vgl. hierzu mit Kommentar R. Hilty, sic! 2013, 697 ff. und der vorausgegangene Massnahmeentscheid in sic! 2011, 230). Fröhlich-Bleuler setzte sich zunĂ€chst mit den AusfĂŒhrungen des Gerichts zur Schutzhöhe auseinander. GemĂ€ss dem Gericht darf das Computerprogramm nicht banal oder alltĂ€glich sein. Das Gericht fĂŒhrte gemĂ€ss Fröhlich-Bleuler dazu die «kleine MĂŒnze» bei Software ein. Zum Kriterium der statistischen Einmaligkeit hatte das Gericht ausgefĂŒhrt, dass diese bei grösseren, ĂŒber ein lĂ€ngere Zeit entwickelten Programmen evident sei. Fröhlich-Bleuler bemerkte hierzu, dass dies nicht als absolute Einmaligkeit zu verstehen sei, sondern sich anhand bestehender oder auch möglicher Programmierungen definiere. Als NĂ€chstes setzte sich Fröhlich-Bleuler mit der vom OGer ZĂŒrich angewandten Vermutung der UrheberrechtsfĂ€higkeit auseinander. Zentral dabei ist gemĂ€ss Fröhlich-Bleuler, dass es sich um eine tatsĂ€chliche Vermutung und nicht um eine Beweislastregel handle. Die Vermutungsbasis sei gemĂ€ss dem OGer die KomplexitĂ€t und der Umstand, dass das Programm ĂŒber lĂ€ngere Zeit entwickelt worden sei. Die Vermutungsbasis habe im konkreten Fall auch die Vermutung der Programminhaberschaft eingeschlossen. Nach Fröhlich-Bleuler war die Annahme der Vermutungsbasis durch das OGer ZĂŒrich richtig, weil (i) die Erfahrung und die Literatur einhellig bejahen, dass komplexe Computerprogramme Urheberrechtsschutz geniessen, weil (ii) damit Effizienz im Prozess möglich sei, insbesondere da es bei sehr grossen Computerprogrammen praktisch unmöglich sei, im Einzelnen die UrheberrechtsfĂ€higkeit zu belegen und (iii) mit dieser Vermutungsbasis bestimmt werde, wer welche Informationen liefern mĂŒsse. Es dĂŒrfe aber nicht vergessen werden, dass eine Beseitigung der Vermutungsbasis möglich sein mĂŒsse und ĂŒberdies die Vermutungsbasis nicht in allen FĂ€llen spiele. In gewissen FĂ€llen liege die Beweislast bei der Partei, welche die SchutzfĂ€higkeit behaupte. In der Folge ging Fröhlich-Bleuler auf den vom OGer ZĂŒrich erwĂ€hnten Elementenschutz ein, gemĂ€ss welchem auch Programmteilen Urheberrechtsschutz zukommen könne, sofern sie eine geistige Schöpfung mit individuellem Charakter darstellten. Fröhlich-Bleuler betonte dabei, dass die Anforderungen an den individuellen Charakter von Programmteilen nicht zu tief sein dĂŒrften, ansonsten der gemeinfreie Bereich immer stĂ€rker eingeschrĂ€nkt und damit die Schaffung neuer Werke immer teurer werde. GemĂ€ss dem OGer ZĂŒrich gelte die tatsĂ€chliche Vermutung fĂŒr den Urheberrechtsschutz auch bei Programmteilen. Die Problematik besteht fĂŒr Fröhlich-Bleuer hierbei aber darin, dass auch bei Programmteilen die Anforderungen der Vermutungsbasis erfĂŒllt sein mĂŒssten. Je einfacher ein Programmelement sei, desto eher fehle die Vermutungsbasis. In Bezug auf das vor dem OGer ZĂŒrich relevante Programmteil fĂŒhrte Fröhlich-Bleuer aus, dass dieses im Massnahmeentscheid noch die Datei gewesen sei, wĂ€hrend das Urteil die Programmsequenz (Routine) als solches bestimmt hĂ€tte. Dies sei korrekt, weil es einer gewissen ZufĂ€lligkeit unterliege, in welcher Datei die Funktionen zu finden seien. Das OGer ZĂŒrich hatte entschieden, dass die natĂŒrliche Vermutung fĂŒr hinreichende IndividualitĂ€t auch fĂŒr Programmteile gelte, vor allem wenn es sich um nicht triviale und umfangmĂ€ssig nicht unerhebliche Sequenzen handelt. Nach der Ansicht von Fröhlich-Bleuer hat das OGer dabei die Voraussetzungen der UrheberrechtsschutzfĂ€higkeit mit denjenigen der tatsĂ€chlichen Vermutung verwechselt (KomplexitĂ€t/ĂŒber lĂ€ngere Zeit entwickeltes Programm). Das OGer Ă€usserte sich auch zur Substanziierungspflicht beim Elementenschutz. Die Beklagte mĂŒsse hinsichtlich jeder im Rechtsbegehren erwĂ€hnten Datei darlegen, inwiefern zufolge maschineller Generierung oder freier ZugĂ€nglichkeit keine Wertschöpfung der KlĂ€gerin vorliege. Nach Ansicht von Fröhlich-Bleuler sind bei kleinen Dateien die Voraussetzungen nicht gegeben, die die Anwendung der Vermutungsbasis rechtfertigen und im Übrigen lĂ€gen die relevanten Informationen (Sourcecode/Vorversionen) nur dem KlĂ€ger vor. Entsprechend seien die Anforderungen an die Beseitigung der Vermutungsbasis im vorliegenden Fall zu hoch gewesen. Im Übrigen hĂ€tte das OGer ZĂŒrich seiner Ansicht nach den Urheberrechtsschutz der einzelnen Elemente direkt ĂŒber das Gutachten bestimmen lassen können. Im Weiteren diskutierte Fröhlich-Bleuler auch die Beurteilung des OGer von Schnittstellen, der Entwicklungsumgebung, der Testdatei und des Vorwurfs der KlĂ€gerin, die Struktur ihres Programmes sei verwendet worden.
Im zweiten Teil seines Referats erörterte Fröhlich-Bleuler den Massnahmeentscheid der Cour Civile des Kantons Waadt vom 2. September 2013 (60/2013/PHC). In diesem Fall bot die KlĂ€gerin Internetschulungskurse im Medizinalbereich an. Sie beauftragte jeweils Spezialisten mit der Erstellung des Kursmaterials (Rohmaterial), bereitete den Inhalt auf und verkaufte den Kurs als Computerprogramm. Die Beklagte vertrieb Kurse mit dem gleichen Inhalt ĂŒber das Internet. Das Gericht hielt fest, dass die KlĂ€gerin keine Urheberrechte am Rohmaterial habe, weil diese nicht vertraglich an die KlĂ€gerin ĂŒbertragen worden waren. Das Gericht kam jedoch zum Schluss, dass es sich bei dem Computerprogramm um ein Werk zweiter Hand handle und die KlĂ€gerin durch die Bearbeitung des Rohmaterials zu einer Bearbeiterin geworden und daher klageberechtigt sei. In Bezug auf die Schutzhöhe hatte das Gericht festgehalten, dass das Programm (i) nicht banal sei und (ii) dass es sich von anderen Programmen unterscheide (Einmaligkeit) und (iii) keine reine Routinearbeit sei (Gestaltungsspielraum). Fröhlich-Bleuer zog das Fazit, dass durchaus Ă€hnliche Kriterien wie vor dem OGer ZĂŒrich angewendet worden seien. In der nachfolgenden Diskussion Ă€usserte sich Dr. Mathis Berger, LL.M., dahingehend, dass es sich beim Entscheid des OGer ZĂŒrich um die Kapitulation der Rechtsprechung vor dem Fehler des Gesetzgebers handle, den Schutz von Software im Urheberrecht zu regeln. Der Entscheid sei nicht urheberrechtlich, sondern lauterkeitsrechtlich argumentiert (Aufwand, Anzahl Zeilen). Das allgemein gĂŒltige Kriterium des individuellen Charakters sei nicht angesprochen worden. Fröhlich-Bleuler betonte daraufhin, es dĂŒrfe nicht vergessen werden, dass man nur von einer Vermutung spreche. Diese sei an vielen Orten im Recht anzutreffen. Die Vermutung sei durch Fragen der Effizienz gerechtfertigt. Weiter habe auch der BGH in Bezug auf die tatsĂ€chliche Vermutung die gleiche Ansicht vertreten und ihre Anwendung entspreche auch der herrschenden Lehre in Deutschland. Rolf Brunner vom Handelsgericht St. Gallen stellte weiter die Frage, ob der Gedanke, Aufwand zu schĂŒtzen, auf andere Werke mit wissenschaftlichem oder technischem Inhalt wie PlĂ€nen und technischen Zeichnungen ĂŒbertragbar sei. Fröhlich-Bleuler Àusserte Zweifel an einer derartigen Möglichkeit, könnten andere Werke wie PlĂ€ne im Gegensatz zu komplexer Software doch gesamthaft durch Gutachten beurteilt werden. Abschliessend zog Ritscher eine Analogie zum Designrecht. Im vorliegenden Fall sei es um eine Vermutung gegangen, die nicht im URG stehe. Im Designrecht sei sie hingegen kodifiziert: Ein Design gelte als neu und einzigartig. Weiter bestĂ€tige das konkrete Urteil seine Vermutung, dass in FĂ€llen, wo die Verletzung besonders krass ist, auch eine Bestrafung erfolge. Weiter habe sich die Frage gestellt, wie ein Gericht, welches nicht mit dem entsprechenden Fachwissen ausgestattet ist, mit einem derart komplexen Fall umgehe. Offenbar seien praktische Überlegungen entscheidend gewesen.
Dr. Eric Meier, Executive MBA HSG, Vizedirektor und Leiter der Markenabteilung beim IGE, eröffnete den kennzeichenrechtlichen Teil der Tagung mit einem Abriss ĂŒber den Stand des «Swissness»-Gesetzgebungspakets und verwies dabei auf die ErlĂ€uterungen des IGE, welche unter «https://www.ige.ch/de/herkunftsangaben/swissness/ausfuehrungsverordnungen.html» abrufbar seien. Mit Bezug auf die in diesem Zusammenhang ebenfalls erfolgende Revision der Markenschutzverordnung (MSchV) stellte Meier in Aussicht, dass zukĂŒnftig der PrioritĂ€tsbeleg vom IGE nur noch bei Zweifeln an der PrioritĂ€t verlangt werde. Weiter solle es zukĂŒnftig möglich sein, auch Informationen ĂŒber abgelehnte Eintragungsgesuche zu erhalten. Überdies solle kĂŒnftig das IGE gegenĂŒber internationalen Registrierungen mit offensichtlich falscher Klassifizierung der Bezeichnungen von Waren und Dienstleistungen eine Schutzverweigerung aussprechen können. Im Weiteren ging Meier auf das geplante Löschungsverfahren wegen Nichtgebrauchs einer Marke ein. Man habe sich bei der Gestaltung der neuen Bestimmungen stark am Widerspruchsverfahren orientiert. Meier prĂ€sentierte den vorgesehenen Ablauf des Löschungsverfahrens vor dem IGE und hob dabei hervor, dass bereits mit dem Antrag die Beweisurkunden zur Glaubhaftmachung des Nichtgebrauchs einzureichen seien. Weiter werde das IGE sich beim Entscheid ĂŒber die Verfahrenskosten an den GrundsĂ€tzen zum Widerspruchsverfahren orientieren (CHF 1000.– fĂŒr einen einfachen Schriftenwechsel). Weiter werde ein allfĂ€lliges Widerspruchsverfahren sistiert, falls die zu löschende Marke an einem solchen beteiligt ist. Die Einrede des Nichtgebrauchs im Widerspruchsverfahren genĂŒge dazu jedoch nicht, es mĂŒsse ein Löschungsantrag beim IGE gestellt werden. Nicht geregelt in der MSchV seien die Folgen des Markengebrauchs nur fĂŒr einen Teil der eingetragenen Waren und Dienstleistungen. Diese Frage werde im Rahmen der Richtlinien geregelt. Im nĂ€chsten Teil seines Referats stellte Meier die Teilrevision der Richtlinien des IGE in Markensachen vor. Es seien vor allem die aktuelle Rechtsprechung integriert und in Teilen 4 und 5 ErgĂ€nzungen vorgenommen worden. FĂŒr die Glaubhaftmachung des Gebrauchs vertrete das IGE in Bezug auf die Auswirkungen eines Teilgebrauchs eine andere Ansicht als das BVGer. Das IGE wende weiterhin die sogenannte «Minimallösung» an. Es könnte jedoch sein, dass die Regelung im zukĂŒnftigen Löschungsverfahren eine andere sein mĂŒsse. Im Teil 5 der Richtlinien betreffend die relativen AusschlussgrĂŒnde sei im Übrigen die aufgefĂŒhrte Kasuistik gestrichen worden, da die Widerspruchsentscheide nunmehr in der elektronischen PrĂŒfungshilfe abrufbar seien. Zuletzt prĂ€sentierte Meier die neue Version der elektronischen PrĂŒfungshilfe. Diese sei massiv ausgebaut worden mit Leitentscheiden des IGE in konkreten Markeneintragungsgesuchen, abstrakten PrĂŒfungsregeln zu Begriffen, die hĂ€ufig als Marken angemeldet werden, und enthĂ€lt seit Juli 2014 die durch StaatsvertrĂ€ge geschĂŒtzten Herkunftsangaben sowie neu durch sĂ€mtliche materiellen Entscheide des IGE in Widerspruchssachen, die seit 2008 ergangen sind. Letztere seien nunmehr einzig ĂŒber die PrĂŒfungshilfe abrufbar. Weiter seien auch Leitentscheide des Instituts im Widerspruchsverfahren mit erlĂ€uternden Bemerkungen zu finden. Den Abschluss des Referats von Meier bildete eine ErlĂ€uterung der Suchmöglichkeiten in der elektronischen PrĂŒfungshilfe.
Dr. David Aschmann, Richter am Bundesverwaltungsgericht, widmete sich in seinem Referat zunĂ€chst der Problematik der Kollision mit einer geschwĂ€chten Marke. Im Eintragungsverfahren werde die Frage des Gemeingutcharakters entweder bejaht oder verneint und Abstufungen wĂŒrden höchstens der KohĂ€renz dienen. Bei der Frage der Verwechslungsgefahr im Falle von Kollisionen seien solche Abstufungen jedoch fĂŒr den Entscheid wesentlich. Hier sei einerseits die Kennzeichnungskraft der angreifenden Marke zu bestimmen. Andererseits werde aber auch hĂ€ufig argumentiert, der Begriff der Verwechslungsgefahr sei von der SphĂ€re des Gemeinguts begrenzt. Wenn also die angefochtene Marke Gemeingut sei, gehöre sie allen und könne somit auch nicht verletzen. GemĂ€ss Aschmann muss jedoch in solchen Konstellationen der Begriff des Gemeinguts als «Mehr/Weniger»-Kriterium angewendet werden. Es habe zwar FĂ€lle gegeben, in den die angefochtene Marke als zu trivial angesehen worden sei, um eine Verwechslungsgefahr mit der angreifenden Marke zu bewirken. Solche Marken seien aber Ausreisser und hĂ€tten eigentlich nie eingetragen werden dĂŒrfen. Da die Rechtsprechung starken Marken einen erweiterten Schutzumfang zusprechen wolle, gerieten die Begriffe des Gemeinguts und der Verwechslungsgefahr bei gemeingutnahen Marken in einen Zielkonflikt. Auch starke Marken enthielten oft beschreibende Elemente und wĂŒrden manchmal auch dort Schutz verdienen, wo die Grenze des Gemeingutes ĂŒberschritten sei. Der Zielkonflikt bedĂŒrfe einer AbwĂ€gung im Einzelfall. Aschmann erwĂ€hnte hier unter anderem den Entscheid des BVGer vom 17. MĂ€rz 2014, B-5692/2012, «Yello/Yello Lounge«. Hier konnte sich die Marke «Yello» fĂŒr einen Teil der Waren auf eine Bekanntheit durch einen Lizenzvertrag mit der Popgruppe «Yello» berufen. FĂŒr die ĂŒbrigen Waren wurde die Verwechslungsgefahr verneint, weil gemĂ€ss der Praxis des BGer die Bezeichnung einer hĂ€ufig anzutreffenden Grundfarbe schwach sei und sich damit in der Markenerinnerung der Akzent auf das nachfolgende Substantiv «Lounge» verschiebe. Damit hatte sich im Ergebnis eine Verwechslungsgefahr nur fĂŒr bespielte, jedoch nicht fĂŒr unbespielte TontrĂ€ger ergeben. Das Besondere in diesem Fall sei gewesen, dass die Widerspruchsmarke nichts falsch gemacht habe. Sie sei prĂ€gnant, ungewöhnlich und erinnerungsfĂ€hig. Dieser Fall konnte gemĂ€ss Aschmann nicht allein mit der Kennzeichnungskraft der angreifenden Marke, der Warengleichartigkeit und ZeichenĂ€hnlichkeit gelöst werden, sondern erforderte eine BerĂŒcksichtigung der GemeingutnĂ€he der angefochtenen Marke als viertes Kriterium. Dieselbe Bundesgerichtspraxis habe im Entscheid des BVGer vom 28. April 2014, B-2766/2013 «Red bull/Bulldog» die umgekehrte Wirkung gehabt. Hier hatte das Farbadjektiv «red» den Erinnerungsschwerpunkt auf das nachfolgende Substantiv «bull» verschoben. Angesichts des erweiterten Schutzumfangs von «Red Bull» durch Bekanntheit ergab sich eine mittelbare Verwechslungsgefahr. Im nĂ€chsten Teil seines Vortrags erörterte Aschmann anhand des Entscheids des BVGer vom 5. Februar 2014, B-1165/2012 «ZahnarztkanĂŒlen» die Erosion von Formmarken durch Nachahmung. Nach Aschmann könnten Formmarken ihre OriginalitĂ€t schon dann verlieren, wenn der Markt auch nur einzelne ihrer Merkmale nachahme. Im besagten Fall ging es um den Markenschutz fĂŒr MischkanĂŒlen fĂŒr zahnmedizinische Zwecke. Die Anmelderin hatte diese KanĂŒlen als Erste auf den Markt gebracht. Sehr bald wurde sie von Konkurrentinnen darin nachgeahmt. Obschon sich diese KanĂŒlen voneinander unterschieden, verwendeten sie alle Ă€hnliche Grundelemente. Diese hatten den bestehenden Formenschatz zum Zeitpunkt des Eintragungsentscheids des IGE vorgezeichnet und der Marke wurde der Schutz versagt. Im Folgenden stellte Aschmann kurz den Entscheid des BVGer vom 18. Februar 2014, B-6003/2012 «Yacht Club St. Moritz» vor. Darin hatte das Gericht die Frage offengelassen, ob gegen die Eintragung einer fremden Marke gestĂŒtzt auf absolute AusschlussgrĂŒnde eine Beschwerde möglich sei. Die Legitimation eines Kur- und Verkehrsvereins, der das beanstandete Zeichen weder selber benĂŒtzen will noch von der politischen Gemeinde ermĂ€chtigt wurde, den Schutz des Ortsnamens St. Moritz geltend zu machen, wurde fĂŒr ein Eintreten auf die Beschwerde fĂŒr ungenĂŒgend befunden. Zuletzt gab Aschmann bekannt, dass die Abteilung II des BVGer mit einem neuen Abteilungsreglement die Anzahl der je mit einem Rechtsgebiet befassten Richterinnen und Richter reduziert habe. Neu seien fĂŒr ein Gebiet fĂŒnf bis sieben Richterinnen und Richter zustĂ€ndig. Die Rechtsgebiete seien in acht «Pools» zusammengefasst worden, wobei fĂŒr Handelsregister-, Firmenrecht, Geistiges Eigentum und AOC nun sechs Richter zustĂ€ndig seien. Im Anschluss an das Referat von Aschmann merkte Bender an, dass man in Deutschland traditionell schwachen oder rein beschreibenden Marken kaum Schutz gewĂ€hre. Im Gegensatz dazu wĂŒrden sowohl das EuG sowie der EuGH auch sehr beschreibenden Marken einen gewissen Schutzbereich zuerkennen. Dies fĂŒhre auf europĂ€ischer Ebene dazu, dass Neuanmeldungen scheiterten, die sich sogar durch Bildelemente von sehr schwachen Voreintragungen unterscheiden wĂŒrden. FĂŒr Bender ist dies eine unbefriedigende Tendenz.
RA Stefan Hubacher setzte sich in der Folge vertieft mit vier Entscheiden auseinander. ZunĂ€chst behandelte er den Entscheid des BGer vom 21. MĂ€rz 2014, 4A_528/2013 bzw. BGE 140 III 109 «ePostSelect». Die Marke «ePostSelect (fig.)» war mit dem Farbanspruch «gelb/schwarz» fĂŒr Waren und Dienstleistungen in den Klassen 9, 38 und 42 von der Schweizerischen Post AG angemeldet worden, unter anderem auch fĂŒr elektronische Postdienstleistungen. Das IGE wies die Anmeldung mit der BegrĂŒndung zurĂŒck, die Marke stelle einen beschreibenden und anpreisenden Hinweis auf den thematischen Inhalt und Zweck dar («exklusive elektronische Post»). Weiter wurde die grafische Ausgestaltung vom IGE als ungenĂŒgend bezeichnet. Vor dem BVGer stellte sich anschliessend die Frage, ob die Post etwas aus ihrer als durchgesetzte Marke eingetragenen Farbmarke CH P-496 219 ableiten könne. Das BVGer bejaht dies mit der BegrĂŒndung, dass elektronische Postdienstleistungen die zeitgemĂ€sse Form von traditionellen Postdienstleistungen darstellten. Folglich wĂŒrden die angesprochenen Verkehrskreise das Produkt dem Hersteller des bereits existierenden Angebots zurechnen. FĂŒr Hubacher fĂ€llt beim Entscheid des BVGer auf, dass nebst der klassischen PrĂŒfung der Marke bzw. des Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses die damit zusammenhĂ€ngende wirtschaftliche RealitĂ€t und die gesellschaftliche Entwicklung berĂŒcksichtigt worden seien. Das BGer hatte in der Folge abweichend vom BVGer entschieden, dass die bereits durchgesetzte Marke nichts an der fehlenden originĂ€ren Kennzeichnungskraft des Zeichens Ă€ndere, da das BVGer aufgrund der Dispositionsmaxime die Frage der Verkehrsdurchsetzung nicht hĂ€tte beurteilen dĂŒrfen (es war nur Antrag auf Eintragung als originĂ€r unterscheidungskrĂ€ftiges Zeichen gestellt worden). Das BGer war der Auffassung, dass der Inhaber einer durchgesetzten Marke ansonsten Schutz fĂŒr weitere (nicht unterscheidungskrĂ€ftige) Zeichen beanspruchen könnte, ohne die Verkehrsdurchsetzung belegen zu mĂŒssen. Hubacher stellte hierzu die Frage in den Raum, ob dies nicht eine zu strenge Anwendung der Dispositionsmaxime im Beschwerdeverfahren gewesen sei, zumal es sich um ein Verwaltungsverfahren gemĂ€ss VwVG handle. Dort gelte neben der Mitwirkungspflicht gemĂ€ss Art. 13 VwVG auch der Untersuchungsgrundsatz gemĂ€ss Art. 12 VwVG, welcher als Argument fĂŒr eine breitere Definition des Streitgegenstandes herbeigezogen werden könnte. FĂŒr Hubacher war wegen des Antrags auf Eintragung als originĂ€r unterscheidungskrĂ€ftige Marke die konkrete Anwendung der Dispositionsmaxime im vorliegenden Fall zwar streng, aber letztlich dennoch vertretbar. Hubacher zog weiter in ErwĂ€gung, ob im Rahmen der Beurteilung der originĂ€ren Unterscheidungskraft die tatsĂ€chliche Wahrnehmung tatsĂ€chlich keine Rolle spielen dĂŒrfe und ob das Gericht bzw. das IGE wirklich nur die Unterscheidungskraft der Marke insgesamt, nicht aber diejenige einzelner Elemente prĂŒfen dĂŒrfe. Abschliessend zu dieser Thematik diskutierte Hubacher die Folgen des Entscheids fĂŒr die Praxis. So stelle sich die Frage, ob die Verkehrsdurchsetzung stets als Eventualbegehren geltend gemacht werden mĂŒsse bzw. wie und wann dies allenfalls zu erfolgen habe. Weiter warf Hubacher die Frage auf, ob es im Rahmen des Eintragungsverfahrens sachgerecht sei, dass es keine Wirkung der Verkehrsdurchsetzung fĂŒr «Folgeanmeldungen» gebe, zumal doch jederzeit eine nachtrĂ€gliche PrĂŒfung durch die Gerichte möglich bleibe und so die Interessen der anderen Marktteilnehmer gewahrt bleiben. Hubacher stellte schliesslich die Frage, ob diese Rechtsprechung allenfalls auf Wortmarken ĂŒbertragbar sei. Anhand des Beispiels der Wortmarke CH P-442 972 «Zurich Asset Management (fig.)» zeigte Hubacher, dass hier die Marke mit dem HinzufĂŒgen der Bemerkung «Zurich, durchgesetzte Marke» akzeptiert worden sei; eine Lösung, die nach Hubacher auch im vorliegenden Fall möglich gewesen wĂ€re.
Im nĂ€chsten Teil seines Referats setzte sich Hubacher mit dem Entscheid des BGer vom 10. Juli 2013, 4A_100/2013 «Noir Mat» auseinander. Ein Einzelunternehmer war seit 1997 in der kommerziellen Kommunikation tĂ€tig, musste aber das GeschĂ€ft Ende 2002 aus gesundheitlichen GrĂŒnden aufgeben. Die Firma «Noir Mat Communication visuelle, Y.» wurde gelöscht, wohingegen der Einzelunternehmer die Domainnamen «noirmat.net» (reg. 1999) und «noirmat.com» (reg. 2004) behielt. Im Jahre 2006 registrierte ein Konkurrent eine Wort-/Bildmarke «Noirmat (fig.)», die Firma «Noir Mat SĂ rl» mit dem Zweck «services dans la domaine de l’informatique/multimĂ©dia» und den Domainnamen «noirmatstudios.com». Nachdem der Einzelunternehmer seine GeschĂ€ftstĂ€tigkeit wieder aufgenommen hatte, mahnte ihn 2008 die Noir Mat SĂ rl ab und verlangte die Unterlassung des Gebrauchs des Kennzeichens «Noir Mat» und die Änderung der Domainnamen. 2009 wurde die Einzelfirma wieder eingetragen und die Noir Mat SĂ rl erweiterte im selben Jahr ihren Firmenzweck. In der Folge klagte die Noir Mat SĂ rl aus Marken- und Firmenrecht, worauf der Einzelunternehmer Widerklage gestĂŒtzt auf UWG (Rufausbeutung) erhob. FĂŒr das KGer VD waren die Hinterlegungen «Noir Mat» durch die KlĂ€gerin kein Zufall (die KlĂ€gerin kannte den Einzelunternehmer, welcher einen soliden Ruf genoss), sondern seien mit dem Zweck der Rufausbeutung erfolgt. Es habe sich mitunter um eine strategische Hinterlegung gehandelt. Das BGer bestĂ€tigte dies und kam zum Schluss, dass in unlauterer Absicht hinterlegte Marken und Firmen gelöscht werden können. Dabei sei die Absicht im Zeitpunkt der Hinterlegung massgebend. Hubacher sah in diesem Entscheid die BestĂ€tigung der parallelen Anwendung von Kennzeichen- und Lauterkeitsrecht und damit zusammenhĂ€ngend eine StĂ€rkung des lauterkeitsrechtlichen Kennzeichenschutzes. Weiter sei nunmehr klargestellt, dass das UWG dem Berechtigen nicht nur einen Unterlassungs-, sondern auch einen Löschungsanspruch verleihe. Es stelle sich dennoch die Frage, ob im vorliegenden Fall nicht allzu lauterkeitsfreundlich argumentiert und letztlich nicht das markenrechtliche Registerprinzip ausgehöhlt worden sei. FĂŒr Hubacher hatten im vorliegenden Entscheid aber die konkreten UmstĂ€nde (Krankheit des Einzelunternehmers, Kommunikation wurde nicht freiwillig aufgegeben) eine zentrale Rolle gespielt. Es handle sich entsprechend eher um eine Einzelfallentscheidung als um einen «Leading Case».
Im folgenden Teil seines Vortrags besprach Hubacher den Entscheid des EuGH vom 12. Dezember 2013 «Baskaya/Passaia» (C-445/12P). Die Inhaberin der Internationalen Registrierung Nr. 470542 «Passaia (fig.)» hatte Widerspruch gegen die CTM Nr. 6392344 «Baskaya (fig.)» erhoben. In der Folge erhob die Widerspruchsgegnerin die Einrede des Nichtgebrauchs. Die Widerspruchsmarke war nur in der Schweiz gebraucht worden, womit sich die Frage stellte, ob die CTM rechtserhaltend gebraucht wurde. Nach Ansicht der Widersprechenden waren hierzu gemĂ€ss dem Übereinkommen vom 13. April 1892 zwischen der Schweiz und Deutschland betreffend den gegenseitigen Patent-, Muster- und Markenschutz Benutzungshandlungen in der Schweiz ausreichend. Die Widerspruchsgegnerin verneinte dies unter Bezugnahme auf Art. 42 GMVO, welcher die Benutzung im Schutz-Mitgliedsstaat verlangt. Der EuGH kam zum Schluss, dass es sich bei der GMVO um Unionsrecht handle und keine EinschrĂ€nkungen durch nationales Recht oder bilaterale Abkommen möglich seien. Nach Ansicht von Hubacher schliesst der Entscheid die Anwendbarkeit des Abkommens in Deutschland – zumindest im Zusammenhang mit EuropĂ€ischen Gemeinschaftsmarken – aus. DarĂŒber hinaus mĂŒsse wohl aber auch davon ausgegangen werden, dass auch nationale deutsche Marken nicht mehr unter das Abkommen fallen. Dies fĂŒhre zu einer sehr eingeschrĂ€nkten bzw. zu keiner Anwendung des Abkommen in Deutschland. Hinsichtlich der diesbezĂŒglichen Entwicklung in der Schweiz fĂŒhrte Hubacher unter Hinweis auf den Entscheid des BVGer vom 11. Juni 2013, B-4465/2012 «Life/Lifetec» aus, dass das Abkommen in der Schweiz – im Gegensatz zur EU – eher grosszĂŒgig angewendet werde. Nach dem Entscheid des BVGer genĂŒge sogar ein Gebrauch fĂŒr den Export. Hubacher zog das Fazit, dass das Abkommen von 1892 zwar fĂŒr Deutschland wohl nicht mehr anwendbar sei, in der Schweiz aber nach wie vor eine gewisse Berechtigung habe. Dies, weil Deutsche ihren Schweizer Teil einer Internationalen Registrierung nach wie vor in Deutschland rechtserhaltend gebrauchen könnten und sich in der Schweiz darauf berufen und auch Schweizer ihre (nationalen oder internationalen) Marken in Deutschland rechtserhaltend benutzen können. Damit bestehe keine völlige Einseitigkeit und somit eine weitere Berechtigung fĂŒr das Abkommen.
Zum Abschluss seines Referats erörterte Hubacher den Entscheid des BVGer vom 1. April 2014, B-3294/2013 «Koala (fig.)/Koala’s March (fig.)». Die Widerspruchsgegnerin erhob im Widerspruchsverfahren gestĂŒtzt auf die Internationale Registrierung Nr. 540 095 Koala (fig.) gegen die Schweizer Marke Nr. 582286 Koala’s March (fig.) (beide hinterlegt in Klasse 30) die Einrede des Nichtgebrauchs. Die Widersprechende machte einen stellvertretenden Gebrauch durch ihre Lizenznehmerin in Deutschland geltend. Sie reichte als Gebrauchsbelege eine eidesstattliche ErklĂ€rung eines Prokuristen der Lizenznehmerin sowie KatalogauszĂŒge, Verpackungen und Umsatzzahlen ein. Das IGE entschied, dass der stellvertretende Gebrauch nicht glaubhaft habe gemacht werden können, da es am Fremdbenutzungswillen gemangelt habe. Es bestehe keine schriftliche Lizenzvereinbarung und die eidesstattliche ErklĂ€rung beseitige die diesbezĂŒglichen Zweifel nicht. Weiter habe kein ernsthafter Gebrauch stattgefunden, da die Katalog-AuszĂŒge und Verpackungen den Umfang des Gebrauchs nicht zeigten und die Umsatzzahlen aus dem Einflussbereich der Widersprechenden stammten. Das BVGer kam unter BerĂŒcksichtigung der bundesgerichtlichen Rechtsprechung zum Schluss, dass eine eidesstattliche ErklĂ€rung ĂŒber keine (objektive) Beweiskraft fĂŒr ihre inhaltliche Richtigkeit verfĂŒge. Beim Inhalt einer eidesstattlichen ErklĂ€rung handle sich um eine blosse Parteibehauptung. Der Beweiswert wĂŒrde jedoch steigen, wenn ein persönliches Erscheinen des Zeugen angeboten werde. Da dies im vorliegenden Fall geschehen war, sich ĂŒberdies die Parteibehauptungen der Markeninhaberin und ihrer Lizenznehmerin deckten und weiter die Lizenznehmerin die Marke zusammen mit dem Firmenlogo der Markeninhaberin benutzt hatte, erachtete das BVGer den stellvertretenden Gebrauch als glaubhaft gemacht. Die Frage der Zeichenabweichung liess das BVGer offen, da es die Ernsthaftigkeit des Gebrauchs verneinte. Da der zuordenbare Umsatz in Deutschland nur EUR 7988.– pro Jahr betragen hatte und im Übrigen eine klare Zuordnung nicht möglich gewesen war, erachtete das BVGer fĂŒr die vorliegenden Produkte des Massenkonsums den Gebrauch als nicht ausreichend. Trotz des Entscheides kann fĂŒr Hubacher ein ernsthafter Gebrauch bei einem Umsatz von EUR 7988.– nicht per se verneint werden. Insbesondere gab Hubacher zu bedenken, dass die Widerspruchsmarke bereits im Jahre 1989 und nicht erst vor beispielsweise sechs Jahren hinterlegt worden war. Es sei also durchaus möglich, dass fĂŒr das BVGer auch das Alter der Marke mitentscheidend gewesen sei. Zum Abkommen zwischen Deutschland und der Schweiz von 1892 bemerkte Hubacher, dass dieses zur Anwendung gelangt sei, da die Markeninhaberin ihren Sitz in Deutschland habe. Der Sitz der Lizenznehmerin sei nicht massgeblich. Weiter mĂŒsse bei eidesstattlichen ErklĂ€rungen sorgfĂ€ltig abgewogen werden, wer die ErklĂ€rung abgebe und zudem solle der ErklĂ€rende als Zeuge angeboten werden und ĂŒberdies die ErklĂ€rung in Kombination mit anderen Beweismitteln eingesetzt werden. In Bezug auf den Beleg des Markengebrauchs mittels Umsatzzahlen gelte es im Übrigen besonderes Augenmerk darauf zu legen, wo, im Zusammenhang mit welchem Produkt und in welcher IntensitĂ€t bzw. Umfang der Umsatz angefallen sei. In der anschliessenden Diskussion bemerkte Bender zum «Baskaya/Passaia»-Entscheid, dass das Urteil einen Beisatz enthalte, nach welchem gemĂ€ss der in das harmonisierte Markenrecht umzusetzenden Marken-RL das Gleiche gelten muss, wenn eine deutsche Widerspruchsmarke in Deutschland auftrete. Man habe sich damals am BPatG ĂŒberlegt, wie man in einem solchen Falle vorgehen mĂŒsse. Man sei zum Schluss gekommen, dass man diese Frage vermutlich nochmals dem EuGH vorlegen wĂŒrde, damit dieser klar definiere, was fĂŒr diese Konstellation gelte. Er warne die Beteiligten davor, sich aus Deutscher Perspektive auch bei nationalen Deutschen Marken auf das Abkommen zu verlassen. FĂŒr Dr. Christian Hilti, LL.M., stellt sich die Frage, ob das Abkommen ĂŒberhaupt noch zeitgemĂ€ss sei. Aus der heutigen Perspektive sei zweifelhaft, ob es ĂŒberhaupt einen legitimen Grund fĂŒr das Abkommen gebe. Es schaffe wesentlich mehr Rechtsunsicherheiten als Rechtssicherheit. In Bezug auf den Entscheid «Koala/Koala’s March» merkte Ritscher an, dass es sich hier um eine Erkenntnis handle, die schon anlĂ€sslich der letztjĂ€hrigen Tagung in Ittingen gewonnen worden sei. Die Anforderungen an die rechtserhaltende Benutzung seien relativ hoch. Es gehe heute nicht nur darum, eine offensichtliche Nichtbenutzung zu verhindern. Es sei damals auch vorgeschlagen worden, nur zu prĂŒfen, wann eine blosse Scheinbenutzung vorliege. FĂŒr Ritscher könnte dies praktikabler sein. Man mĂŒsse dann untersuchen, ob die Benutzung nur dazu erfolge, die Marke am Leben zu erhalten und nicht positiv festzustellen, wie viel Benutzung es fĂŒr die Rechtserhaltung brauche. Bender verwies auf die wesentlich grosszĂŒgigere Praxis auf europĂ€ischer Ebene. So habe der EuGH im Entscheid «Vitafruit» vom 11. Mai 2006 (C-416/04 P) einen Jahresumsatz fĂŒr Fruchtsaft von EUR 4800.– fĂŒr eine spanische Marke als genĂŒgend erachtet. Meier bemerkte zum deutsch-schweizerischen Abkommen von 1892, dass das IGE die von Dr. Dirk Jestaedt bezĂŒglich des angeblichen Endes des Staatsvertrags geĂ€usserte Ansicht nicht teile (vgl. sic! 2014, 307 ff.). Man habe Kontakt aufgenommen zum deutschen Bundesministerium der Justiz, damit dieses dem IGE seine Auffassung mitteilen könne und weitere Schritte geprĂŒft werden könnten.
Fussnoten:
*
MLaw, Rechtsanwalt, ZĂŒrich.


Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Berner Übereinkunft vom 9. September 1886 zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, revidiert in Paris am 24. Juli 1971 und geĂ€ndert am 28. September 1979
Jemen 7. Juli 2014; ErklĂ€rung betreffend Erneuerung der ErklĂ€rung gemĂ€ss Art. II und III der Fassung von Paris (1971) fĂŒr 10 Jahre ab dem 10. Oktober 2014.
Thailand 9. Juli 2014; ErklĂ€rung betreffend Erneuerung der ErklĂ€rung gemĂ€ss Art. II der Fassung von Paris (1971) fĂŒr 10 Jahre ab dem 10. Oktober 2014.
Vietnam 10. Juli 2014; ErklĂ€rung betreffend Erneuerung der ErklĂ€rung gemĂ€ss Art. II und III der Fassung von Paris (1971) fĂŒr 10 Jahre ab dem 10. Oktober 2014.
Vereinigte Arabische Emirate 11. Juli 2014; ErklĂ€rung betreffend Erneuerung der ErklĂ€rung gemĂ€ss Art. II und III der Fassung von Paris (1971) fĂŒr 10 Jahre ab dem 10. Oktober 2014.
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Convention de Berne du 9 septembre 1886 pour la protection des Ɠuvres littĂ©raires et artistiques, rĂ©visĂ©e Ă  Paris le 24 juillet 1971 et modifiĂ©e le 28 septembre 1979
YĂ©men 7 juillet 2014; DĂ©claration renouvelant la dĂ©claration relative aux art. II et III de l’Annexe de l’Acte de Paris (1971) pour une pĂ©riode de dix ans Ă  compter du 10 octobre 2014.
ThaĂŻlande 9 juillet 2014; DĂ©claration renouvelant la dĂ©claration relative Ă  l’art. II de l’Acte de Paris (1971) pour une pĂ©riode de dix ans Ă  compter du 10 octobre 2014.
Vietnam 10 juillet 2014; DĂ©claration renouvelant la dĂ©claration relative aux art. II et III de l’Acte de Paris (1971) pour une pĂ©riode de dix ans Ă  compter du 10 octobre 2014.
Emirats arabes unis 11 juillet 2014; DĂ©claration renouvelant la dĂ©claration relative aux art. II et III de l’Acte de Paris (1971) pour une pĂ©riode de dix ans Ă  compter du 10 octobre 2014.
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Peking vom 24. Juni 2012 ĂŒber die audiovisuellen Darbietungen
China 9. Juli 2014 (Ratifikationsdatum); ErklÀrung gemÀss Art. 11(3); ErklÀrung, dass der Vertrag keine Anwendung auf die Sonderverwaltung Hongkong (China) findet.
Vertrag von Marrakesch vom 27. Juni 2013, um den Zugang von Blinden, Sehbehinderten und Menschen mit anderen Schwierigkeiten beim Lesen der gedruckten Texte zu veröffentlichten Werken zu erleichtern
Indien 24. Juni 2014 (Ratifikationsdatum)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Beijing du 24 juin 2012 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions audiovisuelles
Chine 9 juillet 2014 (date de ratification); DĂ©claration conformĂ©ment Ă  l’art. 11.3); DĂ©claration selon laquelle le traitĂ© n’est pas applicable Ă  la rĂ©gion administrative spĂ©ciale de Hong Kong (Chine).
TraitĂ© de Marrakech visant Ă  faciliter l’accĂšs des aveugles, des dĂ©ficients visuels et des personnes ayant d’autres difficultĂ©s de lecture des textes imprimĂ©s aux Ɠuvres publiĂ©es du 27 juin 2013
Inde 24 juin 2014 (date de ratification)


Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) Internationales Übereinkommen vom 2. Dezember 1961 zum Schutz von PflanzenzĂŒchtungen (UPOV) revidiert in Genf am 10. November 1972, am 23. Oktober 1978 und am 19. MĂ€rz 1991
Afrikanische Organisation fĂŒr Geistiges Eigentum (OAPI) 10. Juli 2014 (Fassung von 1991)
Abkommen von Locarno vom 8. Oktober 1968 zur Errichtung einer internationalen Klassifikation fĂŒr gewerbliche Muster und Modelle
Japan 24. September 2014
Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) Convention internationale du 2 dĂ©cembre 1961 pour la protection des obtentions vĂ©gĂ©tales (UPOV) rĂ©visĂ©e Ă  GenĂšve le 10 novembre 1972, le 23 octobre 1978 et le 19 mars 1991
Organisation Africaine de la Propriété Intellectuelle (OAPI) 10 juillet 2014 (Acte de 1991)
Arrangement de Locarno du 8 octobre 1968 instituant une classification internationale pour les dessins et modĂšles industriels
Japon 24 septembre 2014
  Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Beijing vom 24. Juni 2012 ĂŒber die audiovisuellen Darbietungen
Japan 10. Juni 2014 (Beitrittsdatum); Deklarationen gemÀss Art. 11(2) und (3)
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Beijing du 24 juin 2012 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions audiovisuelles
Japon 10 juin 2014 (date d’adhĂ©sion); dĂ©clarations selon les art. 11.2) et 3)
  Informationen Budapester Vertrag vom 28. April 1977 ĂŒber die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen fĂŒr die Zwecke von Patentverfahren Belgien Mitteilung der Änderungen der Adressen der folgenden internationalen Hinterlegungsstellen: BCCM Coordination Cell Service public de programmation politique scientifique fĂ©dĂ©rale 231, avenue Louise 1050 Bruxelles Telefon: (32-2) 238 36 07 Fax: (32-2) 230 59 12 E-Mail: [email protected] Internet: http://bccm.belspo.be/index.php Collections BCCM/IHEM Biomedical fungi and yeasts collection Scientific Institute of Public Health Service Mycology and Aerobiology 14, rue J. Wytsman 1050 Bruxelles Telefon: (32-2) 642 55 18 Fax: (32-2) 642 55 19 E-Mail: [email protected] BCCM/LMBP Plasmid and DNA Library collection Universiteit Gent Vakgroep Biomedische Moleculaire Biologie Technologiepark, 927 9052 Swynaerde Telefon: (32-9) 331 38 43 Fax: (32-9) 331 35 04 E-Mail: [email protected] BCCM/LMG Bacteria collection Universiteit Gent Laboratorium voor Microbiologie K.L. Ledeganckstraat, 35 9000 Gand Telefon: (32-9) 264 51 08 Fax: (32-9) 264 53 46 E-Mail: [email protected] BCCM/MUCL Agro-industrial fungi, yeasts and arbuscular mycorrhizal fungi collection UniversitĂ© catholique de Louvain (UCL) MycothĂšque de l’UniversitĂ© catholique de Louvain Croix du Sud, 3 - boite L7.05.06 1348 Louvain-la-Neuve Telefon: (32-10) 47 37 42 Fax: (32-10) 45 15 01 E-Mail: [email protected] Mitteilung der Änderungen der von der folgenden internationalen Hinterlegungsstelle zur Hinterlegung akzeptierten Mikro-Organismentypen: Belgian Coordinated Collections of Microorganisms (BCCM) Diese Mitteilung ist auf der Webseite der WIPO veröffentlicht (www.wipo.int/budapest). FĂŒr nĂ€here Informationen betreffend die vom Eidgenössischen Institut fĂŒr Geistiges Eigentum anerkannten Sammelstellen (Art. 45c Abs. 3 PatV) siehe die Webseite des Instituts: www.ige.ch/D/jurinfo/j10005.shtm.   Informations TraitĂ© de Budapest du 28 avril 1977 sur la reconnaissance internationale du dĂ©pĂŽt des micro-organismes aux fins de la procĂ©dure en matiĂšre de brevets Belgique Communication relative aux changements des coordonnĂ©es des autoritĂ©s de dĂ©pĂŽt internationales suivantes: BCCM Coordination Cell Service public de programmation politique scientifique fĂ©dĂ©rale 231, avenue Louise 1050 Bruxelles TĂ©lĂ©phone: (32-2) 238 36 07 TĂ©lĂ©copieur: (32-2) 230 59 12 E-mail: [email protected] Internet: bccm.belspo.be/index.php Collections BCCM/IHEM Biomedical fungi and yeasts collection Scientific Institute of Public Health Service Mycology and Aerobiology 14, rue J. Wytsman 1050 Bruxelles TĂ©lĂ©phone: (32-2) 642 55 18 TĂ©lĂ©copieur: (32-2) 642 55 19 E-mail: [email protected] BCCM/LMBP Plasmid and DNA Library collection Universiteit Gent Vakgroep Biomedische Moleculaire Biologie Technologiepark, 927 9052 Swynaerde TĂ©lĂ©phone: (32-9) 331 38 43 TĂ©lĂ©copieur: (32-9) 331 35 04 E-mail: [email protected] BCCM/LMG Bacteria collection Universiteit Gent Laboratorium voor Microbiologie K.L. Ledeganckstraat, 35 9000 Gand TĂ©lĂ©phone: (32-9) 264 51 08 TĂ©lĂ©copieur: (32-9) 264 53 46 E-mail: [email protected] BCCM/MUCL Agro-industrial fungi, yeasts and arbuscular mycorrhizal fungi collection UniversitĂ© catholique de Louvain (UCL) MycothĂšque de l’UniversitĂ© catholique de Louvain Croix du Sud, 3 - boite L7.05.06 1348 Louvain-la-Neuve TĂ©lĂ©phone: (32-10) 47 37 42 TĂ©lĂ©copieur: (32-10) 45 15 01 E-mail: [email protected] Communication relative Ă  des changements concernant les types de micro-organismes acceptĂ©s en dĂ©pĂŽt par l’autoritĂ© de dĂ©pĂŽt internationale suivante: Belgian Coordinated Collections of Microorganisms (BCCM) Cette communication est publiĂ©e sur le site web de l’OMPI (www.wipo.int/budapest). Pour de plus amples informations sur les collections de cultures reconnues par l’Institut FĂ©dĂ©ral de la PropriĂ©tĂ© Intellectuelle (art. 45c, al. 3 OBI), consultez le site web de l’Institut: www.ige.ch/D/jurinfo/j10005.shtm.


Die Konkurseröffnung stellt keinen Grund fĂŒr eine sofortige Beendigung eines Lizenzvertrages an IP-Rechten, die zur Konkursmasse gehören, dar. DauerschuldverhĂ€ltnisse, u. a. Lizenzvereinbarungen, bleiben in Kraft fĂŒr die vereinbarte Vertragsdauer oder bis zum nĂ€chsten KĂŒndigungstermin. Nichtdestotrotz kann der Konkursverwalter entscheiden, die Lizenzverpflichtungen des Konkursiten, sei dieser Lizenzgeber oder Lizenznehmer, weiter zu erfĂŒllen. DarĂŒber hinaus, und soweit der Lizenzvertrag dies erlaubt, kann der Konkursverwalter die vertraglichen Rechte des Konkursiten an Dritte ĂŒbertragen.



Im schweizerischen Urheberrecht ist die Erschöpfung gesetzlich geregelt (Art. 12 URG). Sie knĂŒpft an die VerĂ€usserung eines Werkexemplars mit Zustimmung des Rechtsinhabers an. Erschöpft wird das Recht zur WeiterverĂ€usserung und zum weiteren Vertrieb (z.B. durch Vermietung) des Werkexemplars. Differenzierende Regeln finden sich fĂŒr audiovisuelle Werke, Computerprogramme und Werke der Baukunst. Sie lassen entweder die Erschöpfungswirkungen erst zeitlich aufgeschoben (audiovisuelle Werke) oder nur beschrĂ€nkt (Computerprogramme dĂŒrfen nicht vermietet werden) eintreten oder dehnen die Erschöpfungswirkung wegen der Natur des Werkes aus (Bauwerke dĂŒrfen auch verĂ€ndert werden). Ist das fragliche Werkexemplar rechtmĂ€ssig auf den Markt gelangt, kommt es nicht mehr auf den Fortbestand des Vertrags an, unter dem die ErstverĂ€usserung erfolgt ist. Auch kann die urheberrechtliche Erschöpfungswirkung nicht vertraglich wegbedungen werden.



Neue Mitgliedstaaten internationaler Konventionen (Datum des Inkrafttretens) WIPO-Urheberrechtsvertrag vom 20. Dezember 1996 (WCT)
Kanada 13. August 2014
WIPO-Vertrag vom 20. Dezember 1996 ĂŒber kĂŒnstlerische Darbietungen und TontrĂ€ger (WPPT)
Kanada 13. August 2014; ErklÀrungen gemÀss Art. 3.3 und 15.3 des Vertrags
Von der WIPO verwaltete, noch nicht in Kraft getretene internationale VertrĂ€ge Vertrag von Beijing vom 24. Juni 2012 ĂŒber audiovisuelle Darbietungen
Slowakei 22. Mai 2014 (Beitrittsdatum); ErklÀrung gemÀss Art. 11.2 des Vertrags
  Nouvelles adhĂ©sions Ă  des conventions internationales (date d’entrĂ©e en vigueur) TraitĂ© de l’OMPI du 20 dĂ©cembre 1996 sur le droit d’auteur (WCT)
Canada 13 août 2014
TraitĂ© de l’OMPI du 20 dĂ©cembre 1996 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions et les phonogrammes (WPPT)
Canada 13 août 2014; Déclarations selon les articles 3(3) et 15(3) du traité
TraitĂ©s internationaux administrĂ©s par l’OMPI non encore en vigueur TraitĂ© de Beijing du 24 juin 2012 sur les interprĂ©tations et exĂ©cutions audiovisuelles
Slovaquie 22 mai 2014 (date d’adhĂ©sion); dĂ©claration selon l’art. 11(2) du traitĂ©


Das Schweizer Patentgesetz kennt mit Artikel 35 ein MitbenĂŒtzungsrecht aufgrund einer Vorbenutzung. Ein Patent kann demjenigen nicht entgegengehalten werden, der bereits vor dem Anmelde- oder PrioritĂ€tsdatum die Erfindung im guten Glauben im Inland gewerbsmĂ€ssig genutzt hat oder besondere Anstalten dazu getroffen hat.



Eine zweite medizinische Anwendung, z. B. die Behandlung einer neuen Indikation, die Behandlung einer neuen Patientengruppe, eine neue Verabreichungsform, ein neues Dosierungsregime oder eine neue Anwendung beruhend auf einem anderen technischen Effekt, kann in der Schweiz mittels eines nationalen schweizerischen oder eines europĂ€ischen Patents geschĂŒtzt werden. Das schweizerische Patentgesetz schreibt dabei fĂŒr nationale Patente die sogenannte schweizerische Anspruchsform, vor, wĂ€hrend unter dem EPÜ nur noch das Format des zweckgebundenen Stoffanspruchs zur VerfĂŒgung steht. Möglicherweise hat ein fĂŒr eine zweite medizinische Anwendung erteilter Swiss-type claim in einem Schweizer Patent einen kleineren Ausschliesslichkeitsbereich als ein unter dem EPÜ fĂŒr dieselbe Erfindung erteilter zweckgebundener Stoffanspruch eines europĂ€ischen Patents. Rechtsprechung und Literatur haben dies bisher allerdings nicht im Detail analysiert.



Die diesjĂ€hrige Winterversammlung des Instituts fĂŒr gewerblichen Rechtsschutz (INGRES) fand im Anschluss an den traditionellen Skiausflug im ZĂŒrichberg Sorell Hotel statt. Geleitet wurde die wiederum von zahlreichen Spezialisten aus dem In- und vor allem auch aus dem europĂ€ischen Ausland besuchte Tagung von RA Dr. Michael Ritscher, wĂ€hrend RA Dr. Christoph Gasser die Verantwortung fĂŒr die Organisation ĂŒbernommen hatte. Auch dieses Jahr trugen herausragende Persönlichkeiten aus Richterschaft, Wissenschaft und Industrie die neuesten Entwicklungen und die aktuelle Rechtsprechung zum in der EuropĂ€ischen Union harmonisierten und vereinheitlichten Patent-, Urheber-, Design- und Kennzeichenrecht vor und es bestand trotz des dichten Programms ausreichend Gelegenheit fĂŒr Diskussionen.





Diese schon seit ĂŒber zehn Jahren auf dem ZĂŒrichberg stattfindende Veranstaltung gilt auch unter den zahlreich teilnehmenden auslĂ€ndischen Spezialisten als die beste Möglichkeit, sich auf hohem Niveau ĂŒber die wichtigsten Entwicklungen im europĂ€ischen ImmaterialgĂŒterrecht zu informieren und auszutauschen. Konzipiert und geleitet wurde sie erneut von Dr. Michael Ritscher, wĂ€hrend Dr. Christoph Gasser wiederum fĂŒr die Organisation zustĂ€ndig war. Und auch das vorangehende Wochenende im Schnee ist aus dem Kalender von immer mehr ImmaterialgĂŒterrechtlern nicht mehr wegzudenken. Wie bereits zuvor, war der Vormittag dem Patent- und der Nachmittag dem ĂŒbrigen ImmaterialgĂŒterrecht gewidmet und es wurden bereits bewĂ€hrte Referentinnen und Referenten durch neue Namen ergĂ€nzt.

Cette manifestation, qui a lieu depuis plus de dix ans dĂ©jĂ  au ZĂŒrichberg, est considĂ©rĂ©e par les nombreux spĂ©cialistes Ă©trangers qui y ont participĂ© comme la meilleure opportunitĂ© de se renseigner et d’échanger des informations de haut niveau sur les principaux dĂ©veloppements du droit europĂ©en de la propriĂ©tĂ© intellectuelle. Elle a Ă  nouveau Ă©tĂ© conçue et dirigĂ©e par Dr. Michael Ritscher, tandis que Dr. Christoph Gasser était responsable de l’organisation. Le week-end prĂ©cĂ©dent, qui s’est dĂ©roulĂ© dans la neige, est perçu comme un rendez-vous incontournable pour un nombre croissant de spĂ©cialistes du droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle. Comme auparavant, la matinĂ©e a Ă©tĂ© consacrĂ©e au droit des brevets et l’aprĂšs-midi aux autres aspects du droit de la propriĂ©tĂ© intellectuelle, et de nouveaux noms sont venus s’ajouter aux confĂ©renciers et confĂ©renciĂšres qui avaient dĂ©jĂ  fait leurs preuves.

Nicole Lilian Jaggi / Michael Meidert | 2023 Ausgabe 6