Arbeitszeugnisse bilden einen wichtigen Bestandteil eines jeden Bewerbungsdossiers und sind damit sehr relevant für das berufliche Fortkommen der Arbeitnehmenden. Letztere sind daher häufig bereit, für bessere Arbeitszeugnisse zu kämpfen, insbesondere wenn dies von Rechtsschutzversicherungen finanziert wird. Gleichzeitig haben weder die Arbeitgeberin noch die Arbeitnehmenden einen direkten finanziellen outcome aus Streitigkeiten über Arbeitszeugnisse, welche zudem im Falle einer gerichtlichen Beurteilung einigermassen aufwändig sind, weil die Qualität von Leistungen und Verhalten bewiesen oder substantiiert bestritten werden muss. Dies führt zu einem hohen Vergleichsdruck – und im Resultat dazu, dass Arbeitszeugnisse tendenziell «zu gut» ausfallen. Letzteres wiederum erhöht den Druck auf die Arbeitnehmenden, gute bis sehr gute Arbeitszeugnisse erhältlich zu machen, um in den Bewerbungsverfahren nicht abzufallen. Daraus hat sich ein kleiner «Teufelskreis» entwickelt. Nachfolgend sol [...]