Die Schweiz ist ein Volk von Mietenden. Ende 2020 betrug die Wohneigentumsquote rund 36%, d.h. nur etwas mehr als jeder dritte Schweizer wohnt in seinen eigenen vier Wänden. Im Jahre 1980 betrug diese Quote gar lediglich rund 30%.[1]

Das heutige Mietrecht trat am 1. Juli 1990 in Kraft und ist in seinen wesentlichen Bestsandteilen nach wie vor unverändert bis heute in Kraft.

Es liegt in der Natur der Sache, dass in einer freien Demokratie, wie die Schweiz sie glücklicherweise pflegt, ein Rechtsgebiet, von welchem rund zwei Drittel der Bevölkerung tagtäglich betroffen ist, in der Politik aktiv bewirtschaftet wird. Leider überrascht angesichts dieser Ausgangslage auch wenig, dass das Mietrecht regelmässig von den verschiedenen politischen Lagern einseitig zur Stimmungsmache gegen die politischen Gegenpole instrumentalisiert wird. So werden in politischen Diskussionen rund um das Mietrecht oft von beiden Seiten Extremstandpunkte eingenommen, um die eigenen Wähler zu bedienen, obschon vo [...]